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Der Bickelstein ist ein 2 5 Meter langer und 1 2 Meter hoher Findling aus Kalifeldspatgranit der hufeisen und kreuzahnliche Markierungen tragt Er liegt in der Bickelsteiner Heide einem Waldgebiet zwischen Ehra Lessien und Boitzenhagen im Osten Niedersachsens Der Stein gehort zu den bekanntesten Findlingen im Raum Wolfsburg Gifhorn und ist das Wahrzeichen der Gemeinde Ehra Lessien Als grosster Findling im Landkreis Gifhorn gilt jedoch der am Iseufer aufgestellte Gifhorner Findling 1 Der Bickelstein Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Besonderheiten 2 1 Name 2 2 Entstehungssagen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer sesselformige Findling wurde von Gletschern wahrend der Eiszeit im Pleistozan aus Skandinavien bis nach Norddeutschland transportiert Er liegt auf einer Waldlichtung rund 200 Meter ostlich der Landesstrasse 288 zwischen Ehra Lessien und Boitzenhagen etwa vier Kilometer nordnordostlich von Ehra auf ca 94 Meter uber NN Die Weg dorthin ist ausgeschildert Der Stein gab der Bickelsteiner Heide zwischen Ehra Lessien Boitzenhagen Wiswedel und Voitze ihren Namen Die Heideflachen wurden erst im 19 und 20 Jahrhundert mit Kiefern aufgeforstet Fruher lag der Bickelstein vermutlich in etwas offenerem Gelande mit Eichen und Wacholder Geschichte und Besonderheiten Bearbeiten nbsp Der Bickelstein aus grosserer EntfernungErstmals urkundlich erwahnt wird der Findling im Jahre 1697 in einem Lehnsbrief derer von Bartensleben uber das Boldecker Land Auffallig ist der Bickelstein nicht wegen seiner Grosse und Lage denn wahrend der Eiszeit im Pleistozan wurden in Norddeutschland viele solcher Felsbrocken abgelagert Das besondere sind stattdessen die sieben hufeisen und sieben kreuzartigen Symbole die auf der Oberflache des Steins eingehauen sind Die ein Zentimeter tiefen und etwa zehn Zentimeter grossen Markierungen sind ungleichmassig auf dem Stein verteilt Die Herkunft und das Alter der Markierungen sind unbekannt Der Bickelstein konnte in germanischen Zeiten ein Kultplatz zur Verehrung Wotans gewesen sein Die hufeisenformigen Zeichen konnten dann Wotans Pferd Sleipnir symbolisieren Es ist unklar ob es sich bei den Kreuzen um germanische Heilszeichen oder um Suhnekreuze handelt die nach der Christianisierung der Germanen nachtraglich hinzugefugt wurden Der Stein diente in der fruhen Neuzeit als Grenzstein zwischen dem Kurfurstentum Brandenburg und dem Furstentum Luneburg Celle Heute ist er nicht nur ein Ziel fur Wanderer in dem grossen Waldgebiet sondern auch Veranstaltungsort fur jahrliche Waldgottesdienste wahrend der Heideblute im August Name Bearbeiten Der Name Bickelstein leitet sich von der Art des Aufbringens der Markierungen ab Diese sind offensichtlich mit Hilfe von Werkzeug eingraviert worden Das entsprechende niederdeutsche Wort dafur lautet inbicken einhauen und das entsprechende Werkzeug heisst Bicke vgl Pickel Wortlich ins Hochdeutsche ubersetzt hiesse Bickelstein demnach nichts anderes als behauener Stein oder gravierter Stein Entstehungssagen Bearbeiten nbsp Diese Zeichnung aus dem Jahre 1901 zeigt den Bickelstein von mehreren Seiten mit besonderer Hervorhebung der eingeritzten Markierungen Zur Entstehung und den Markierungen des Steins gibt es drei Sagen Dem Volksglauben nach warfen die Hunen einst den Stein nach dort der vom Klieversberg in Wolfsburg stammt Im Wolfsburger Stadtteil Hohenstein finden sich ahnlich grosse Gesteinsbrocken bei denen es sich jedoch um anstehendes Gestein und nicht um Findlinge handelt Der Sachse Bickel schloss an dieser Stelle eine Schar feindlicher Franken ein Er bot dem Fuhrer seiner Gegner die Freiheit an wenn er um den Stein reiten wurde und das Pferd ein Hufeisen gegen den Stein schleudern wurde was dann geschah Im Dreissigjahrigen Krieg kam um 1630 ein von den Kaiserlichen verfolgtes schwedisches Heer unter Konig Gustav Adolf II in die Bickelsteiner Heide Umzingelt von Feinden habe der Konig gerufen So wenig als mein Pferd in diesen Stein treten und ich mein Schwert hineinhauen kann so wenig werden wir noch siegen Darauf zeigten sich die Wunderzeichen im Stein und die Schlacht wurde gewonnen Literatur BearbeitenRichard Andree Braunschweiger Volkskunde Braunschweig 1901 S 395 Jurgen Delfs Findlinge und Grenzsteine In Bekannte und verborgene Naturdenkmale im Raum Gifhorn Wolfsburg Gifhorn 1991 Ernst Andreas Friedrich Der Bickelstein bei Ehra S 26 28 In Wenn Steine reden konnten Band III Landbuch Verlag Hannover 1995 ISBN 3 7842 0515 1 Eberhard Rohde Die Sage vom Bickelstein In Sagen und Marchen aus dem Raum Gifhorn Wolfsburg Gifhorn 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bickelstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bickelstein im Denkmalatlas Niedersachsen Steinbeschreibung bei Region Braunschweig Ostfalen Fotos vom Bickelstein im Megalith Portal englisch Entstehungssage des Bickelsteins im Dreissigjahrigen Krieg PDF 52 kB Einzelnachweise Bearbeiten Grosster jemals im Kreis gefundener Findling Memento vom 28 Mai 2016 im Internet Archive undatierter Beitrag auf der Website von Antenne Niedersachsen52 601158333333 10 806216666667 Koordinaten 52 36 4 2 N 10 48 22 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bickelstein amp oldid 238384705