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Das Bezirksamt Blumenfeld war eine von 1813 bis 1857 bestehende Verwaltungseinheit im Sudosten des Landes Baden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Historischer Hintergrund 1 2 Nach der Grundung 2 Orte und Einwohnerzahlen 2 1 1814 2 2 1852 3 Ubergeordnete Behorden 4 Leiter der Verwaltung 5 Weitere Entwicklung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHistorischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Schloss BlumenfeldDen Kern des im Ubergangsbereiches des Hegaus zum Randen direkt nordlich der Grenze zum Schweizer Kanton Schaffhausen gelegenen Bezirksamtes bildete die im hohen Mittelalter entstandene Herrschaft Blumenfeld in der eine Halfte der 1275 geteilten Grafschaft Tengen aufgegangen war Mit der Rheinbundakte kam sie unter die badische Landeshoheit Dessen Regierung errichtete daraufhin im Sommer 1807 das Amt Blumenfeld dem 1811 noch das aus der anderen Halfte der Grafschaft Tengen hervorgegangene Amt Tengen angegliedert wurde Nach der Grundung Bearbeiten Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zustandigkeit der Verwaltungsbehorden ermoglicht hatte entstand aus dem Amt Blumenfeld das Bezirksamt Blumenfeld Ihm wurden zugleich insgesamt elf Ortschaften zugewiesen die zu Zeiten des Heiligen Romischen Reiches anderen Herrschaftsbereichen angehort hatten Es waren die beiden des aufgelosten Justizamtes Hilzingen Kloster Petershausen von den Amtern Stockach und Radolfzell acht Orte der Hegauischen Ritterschaft sowie einer vom furstenbergischen Engen 1 Sitz der Verwaltung blieb das Schloss Blumenfeld Wahrend seines Bestehens blieb der Umfang des Bezirksamtes weitgehend unverandert Ende 1813 kam es mit dem Bezirksamt Radolfzell zum Tausch zweier Ortschaften gegen eine andere Ein Dorf wechselte 1824 zum Bezirksamt Engen kam aber 1843 wieder zuruck 1857 wurde das Bezirksamt Meersburg aufgelost und dem Bezirksamt Uberlingen eingegliedert 2 Orte und Einwohnerzahlen Bearbeiten1814 Bearbeiten Bei der Errichtung des Bezirksamtes 1813 wurde vom bisherigen Amt Blumenfeld Epfenhofen an das Amt Bonndorf abgetreten Hinzu kamen mit dem Justizamt Hilzingen neben dem gleichnamigen Hauptort noch Riedheim vom Amt Stockach Weiterdingen Binningen Duchtlingen und Muhlhausen vom Amt Radolfzell Gottmadingen Ebringen und Randegg und vom Amt Engen Schlatt am Randen 1 Bereits Ende 1813 kam es zu einer Anderung Gottmadingen und Randegg gingen zuruck an Radolfzell dafur kam von dort Bietingen hinzu 3 1814 wird fur das Gebiet des Bezirksamtes von 6910 Einwohnern berichtet die sich auf folgende Orte verteilten 4 Beuren 119 Bietingen 311 Binningen mit dem unbewohnten Storzeln 314 Blumenfeld 215 Busslingen 439 Duchtlingen 333 Ebringen 156 Hilzingen 868 Thengenhinterburg 100 Kommingen 180 Leipferdingen 495 Muhlhausen 548 Nordhalden 142 Riedheim 319 davon in Dietlishof 68 Katzenthal 23 Riedern 13 Schoren 17 Stauffen 7 Schlatt am Randen 204 Thalheim 104 Thengen Dorf 378 Thengen Stadt mit Haslach 154 Uttenhofen 136 Watterdingen 524 Weil 166 Weiterdingen 644 davon in Heiliggrab 8 Wiechs am Randen 2611852 Bearbeiten Thengen Dorf und Thengen Stadt schlossen sich 1818 zur Gemeinde Thengendorf zusammen 5 Schlatt am Randen wechselte 1824 zum Bezirksamt Engen 6 kam aber 1843 von dort zuruck 7 1852 lebten im Amtsbezirk 10 061 Menschen in 20 einfachen und zwei zusammengesetzten Gemeinden mit jeweils einem Nebenort 8 Als einfache Gemeinden Beuren am Ried 219 Bietingen 375 Blumenfeld 245 Busslingen 617 Duchtlingen 407 Ebringen 222 Hilzingen 1241 davon in Dietlishof 60 Katzenthal 20 Riedern 20 Kommingen 277 Leipferdingen 637 Muhlhausen 638 davon in Dietfurtmuhle 10 Hasenmuhle Beimuhle unbewohnt Ziegelhutte 12 Nordhalden 247 davon in Neuhaus 20 Riedheim 475 Schlatt am Randen 283 Thalheim 170 davon im Rebwieslehof 9 Thengenhinterburg 118 Uttenhofen 212 davon in Thalmuhle 5 Watterdingen 731 davon in Strickerhof 6 Weil 259 Weiterdingen 798 davon in Heiliggrab 6 Lochmuhle 8 Seeweiler 34 Wiechs am Randen 416 davon in Schlauch 28Als zusammengesetzte Gemeinden Binningen 547 davon in Hohwiesen Nebenort 60 Thengendorf 736 davon in Berghof 7 Thengenstadt Nebenort 290Hinzu kamen eine Reihe von Menschen auf gemeindefreien Gebieten die in Baden Abgesonderte Gemarkung hiessen und die fur die auf der lokalen Ebene angesiedelten Verwaltungsaufgaben benachbarten Gemeinden zugewiesen waren Die auf ihnen liegenden Ortschaften wurden je nach Typ als Abgesonderter Hof oder als Colonie bezeichnet 1852 waren es Hasslach Wiechs 11 Hohenkrahen Duchtlingen 16 Hohenstoffeln Binningen 10 Homboll Weiterdingen 21 Magdeberg Muhlhausen 11 Pfaffwiesen Weiterdingen 27 Buttenhardt Wiechs 16 Sennhof Weiterdingen 15 Staufenhof Hilzingen 11 Storzeln Binningen 53Ubergeordnete Behorden BearbeitenDie im Rahmen der Verwaltungsgliederung des Landes ubergeordneten Behorden waren stets in Konstanz angesiedelt Es war zunachst der alte ab 1832 der neue Seekreis Leiter der Verwaltung BearbeitenDie Leitung der Verwaltung mit unterschiedlichen Titeln hatten inne 9 1813 bis 1816 Karl Leopold von Haubert 1816 bis 1832 Franz Anton Hamburger 1832 bis 1842 Alois Baur 1842 bis 1846 Alois Lang 1846 bis 1849 Joseph Maximilian Dreyer 1849 bis 1853 Xaver Weiss 1853 bis 1856 Albert Losinger provisorisch 1856 bis 1857 Eduard Montford provisorisch Weitere Entwicklung BearbeitenDas Bezirksamt Engen wurde 1936 aufgelost dabei kamen Blumenfeld und Umgebung zum Bezirksamt Konstanz aus dem 1939 der Landkreis Konstanz hervorging Einige wenige der Gemeinden des Bezirksamtes Blumenfeld wurden zu verschiedenen Zeiten umgegliedert sie liegen heute im Landkreis Tuttlingen oder im Schwarzwald Baar Kreis Die Gemarkung Buttenhardt mit dem darauf gelegenen Verenahof wurde 1964 im Rahmen eines Flachentausches an die Schweiz abgetreten Der Hauptort Blumenfeld wurde Anfang 1973 in die Stadt Tengen eingemeindet Literatur BearbeitenHistorischer Atlas von Baden Wurttemberg online verfugbar bei LEO BW Blatt VII 4 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1815 1857 Gemeinsames Erlauterungsblatt verfasst von Ulrike Redecker Baden und Wilfried Schontag Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten a b Beilage A Amtereinteilung veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 30 Juli 1813 Heft XXII S 132 Entsprechende Verordnung vom 1 August 1857 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 4 August 1857 Heft XXXIII S 357 Entsprechende Verfugung vom 23 Dezember 1813 veroffentlicht am 8 Januar 1814 im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt Heft II S 10 Johann L Buchler Herausgeber Das Grossherzogthum Baden nach seinen Kreisen Hofgerichtsprovinzen und Amtsbezirken topographisch dargestellt Zweite vermehrte und umgearbeitete Auflage 1814 S 14f Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 1 Heidelberg 1894 S 208 Entsprechende Verordnung vom 29 April 1824 veroffentlicht am 8 Mai 1824 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft X S 68 Die Begranzung einiger Aemter des Seekreises betreffend Verordnung vom 13 Dezember 1842 veroffentlicht am 2 Januar 1843 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft I S 3 Die Gemeinden des Grossherzogthums Baden deren Bestandtheile und Bevolkerung In Beitrage zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden Karlsruhe 1855 S 9f Wolfram Angerbauer Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirksamt Blumenfeld amp oldid 235131112