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Berthold Rottler OSB 16 Oktober 1748 in Obererschach bei Villingen 16 Oktober 1826 in St Paul im Lavanttal war von 1801 bis 1806 der letzte Furstabt des Klosters St Blasien im Schwarzwald und von 1809 bis zu seinem Tod Abt des Stifts St Paul im Lavanttal in Karnten Leben BearbeitenBerthold Rottler wurde als Ferdinand Rottler in der kleinen Ortschaft Obereschach im sudlichen Schwarzwald geboren Er trat in das Benediktinerkloster St Blasien ein und studierte in Salzburg Theologie 1772 legte er die feierliche Profess ab wobei er den Namen Berthold erhielt Zwei Jahre spater wurde er zum Priester geweiht Anschliessend lehrte er an der klostereigenen Schule und studierte daneben Geschichte in Freiburg im Breisgau 1784 promovierte er in Salzburg zum Doktor der Philosophie und war anschliessend Professor fur Diplomatik Numismatik und Archaologie an der Universitat Freiburg wirkte aber weiterhin auch in St Blasien als Professor fur Theologie und als Archivar sowie in der zu St Blasien gehorenden Propstei Klingnau im Aargau als Propst Als er im Jahr 1801 zum Abt des Klosters St Blasien gewahlt wurde war aufgrund der politischen Umstande die Aufhebung seiner Abtei bereits absehbar Schon kurz nach seinem Amtsantritt liess Rottler einen grossen Teil der Kunstschatze und Bucher der Abtei in die Schweiz bringen um sie vor eventuellen Ubergriffen zu bewahren Im Jahr 1806 kam das zuvor zum Habsburgischen Vorderosterreich gehorige Breisgau und auch die Kloster St Blasien und St Peter zum neuen Grossherzogtum Baden Bereits zuvor waren im Zuge der Sakularisation mehrere Kloster aufgelost worden und am 26 Februar 1806 wurde dem Benediktinerkloster mitgeteilt dass es als provisorisch aufgehoben anzusehen seye Rottler reiste im Marz 1806 gemeinsam mit Ignaz Speckle dem Abt des benachbarten Klosters mit dem er sich schon zuvor uber die neue Situation besprochen hatte nach Karlsruhe um von den neuen Landesherren eine klare Aussage uber die Zukunft der Abteien zu erhalten Eine eindeutige Antwort blieb jedoch zunachst aus erst am 16 Oktober 1806 erklarte die badische Regierung die beiden Benediktinerkloster St Blasien und St Peter endgultig fur aufgehoben Er bat noch um die Propstei Berau als Aufenthaltsort was jedoch abgelehnt wurde nbsp Franz I ubergab 1809 das Stift St Paul im Lavanttal an Berthold Rottler Bereits zuvor hatte sich Rottler nach Wien begeben um sich von Kaiser Franz I zusichern zu lassen dass er und seine Monche im Fall einer Aufhebung des Klosters unter dem Schutz der Habsburger in Osterreich eine neue Heimat finden wurden Rottler zog mit einem Teil des Konvents rund 40 Monchen sowie Buchern und Kunstschatzen des Klosters nach Osterreich Franz I wies ihnen das fur diesen Zweck kurz zuvor aufgehobene Stift Spital am Pyhrn in Oberosterreich zu Als Gegenleistung verlangte der Kaiser die Besetzung des Gymnasiums und Lyzeums in Klagenfurt durch Gelehrte des Klosters Nach der Ankunft entsandte Rottler aus seinem Konvent Lehrkrafte nach Klagenfurt Dort war das Franziskanerkloster bei der Marienkirche geraumt worden um eine Wohnstatte fur die Monche zu schaffen Die neue Situation erwies sich als unbefriedigend Zum einen gab es langwierige Verhandlungen wegen der Bezahlung der Lehrkrafte zum anderen war der Konvent aufgrund der grossen Entfernung zwischen Spital und Klagenfurt aufgeteilt Rottler ersuchte daher den Hof in Wien ihm das seit 1787 verlassene Stift St Paul im Lavanttal zu uberlassen nach langeren Verhandlungen wurde diesem Anliegen schliesslich zugestimmt Im April 1809 verliessen Abt Rottler und seine Monche Spital am Pyhrn und bezogen am 15 April 1809 das Lavanttaler Stift Rottler lag in seiner Amtszeit in St Paul vor allem das Schulwesen am Herzen Noch im Jahr der Ankunft liess er ein Stiftsgymnasium einrichten erliess 1812 neue der Lehrtatigkeit am Stift angepasste Statuten und eroffnete 1817 ein Konvikt Neben seiner Tatigkeit am Stift gehorte er als Mitglied des Pralatenstandes ab 1811 den Karntner Landstanden an 1812 wurde er zum standischen Ausschussrat gewahlt und vom Kaiser zum kaiserlichen Rat ernannt Berthold Rottler starb an seinem 79 Geburtstag dem 16 Oktober 1826 und wurde auf dem alten Friedhof in St Paul beigesetzt Mit Meinrad Amann aus Hofkirch wurde einer der Monche die mit ihm 1809 aus St Blasien nach St Paul gekommen waren zu seinem Nachfolger gewahlt Quellen BearbeitenJohannes Gut Furstabt Berthold III Rottler von St Blasien und Abt von St Paul In Schatzhaus Karntens Landesausstellung St Paul 1991 900 Jahre Benediktinerstift Band I Katalog Universitatsverlag Carinthia Klagenfurt 1991 ISBN 3 85378 376 7 S 324f online L Kull Rottler Berthold Ferdinand In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 297 Otto Schmid Rottler Berthold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 394 f Gerfried Sitar Furstabt Berthold III Rottler Salzburg 1996 Gerfried Sitar Dr Berthold Rottler Salzburg 2001 DissertationVorgangerAmtNachfolgerMauritius RibbeleFurstabt von St Blasien 1801 1806 Anselm II von EndlingAbt von St Paul im Lavanttal 1809 1826Meinrad AmannNormdaten Person GND 138051976 lobid OGND AKS VIAF 86201415 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rottler BertholdALTERNATIVNAMEN Rottler Ferdinand Geburtsname KURZBESCHREIBUNG letzter Furstabt des Klosters St Blasien 1801 1806 und Abt des Stifts St Paul im Lavanttal 1809 1826 GEBURTSDATUM 16 Oktober 1748GEBURTSORT Obereschach bei VillingenSTERBEDATUM 16 Oktober 1826STERBEORT St Paul im Lavanttal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berthold Rottler amp oldid 235721626