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Benishangul Gumuz auch Benshangul Gumuz Beni Schangul Gumuz amharisch ቤንሻንጉል ጉምዝ 1 Benesangul Gumez auch ቤንሻንጉል ጉሙዝ Benesangul Gumuz ist eine der Verwaltungsregionen von Athiopien Sie liegt im Westen des Landes an der Grenze zum Sudan und dem Sudsudan Ihre Hauptstadt ist Asosa Benishangul GumuzLageSymboleFlaggeFlaggeBasisdatenStaat AthiopienHauptstadt AsosaFlache 50 248 km Einwohner 670 847 2007 Dichte 13 Einwohner pro km ISO 3166 2 ET BEPolitikRegierungschef Ashadli HassenPartei Benishangul Gumuz People s Democratic Party10 3 35 Koordinaten 10 18 N 35 0 O Die Region wurde nach 1991 aus Teilen der fruheren Provinzen Wollega und Goddscham gebildet Beni Schangul oder Bela Schangul war der Name eines Sultanats unter Fuhrung der Berta das Ende des 19 Jahrhunderts in Athiopien eingegliedert wurde 2 Gumuz ist der Name der zweitgrossten einheimischen Volksgruppe Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 2 1 Sprachen 3 Geschichte 4 Politik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Blaue Nil Abbai durchquert die Region von Osten nach Westen 3 Administrativ ist Benishangul Gumuz in die drei Zonen Metekel Asosa und Kemashi Kamashi eingeteilt die weiter in Woredas wie Dangur unterteilt sind Dazu kommen gemass Dokumenten der Zentralen Statistikagentur Athiopiens von 2007 die Pawe Special Woreda und die Mao Komo Special Woreda die keiner Zone unterstehen 4 1 5 Eine Karte der athiopischen Disaster Prevention and Preparedness Agency zeigt hingegen neben den drei Zonen eine Tongo Special Woreda 6 Bevolkerung Bearbeiten nbsp Marktfrauen in AsosaDie alteingesessene Bevolkerung gehort mehrheitlich zu den Ethnien der Berta und Gumuz die nilosaharanische Sprachen sprechen und soziokulturell den Volksgruppen im Sudan naher stehen als denjenigen im ubrigen Athiopien Daneben leben aber auch zahlreiche Oromo und infolge der Umsiedlungskampagnen des Mengistu Regimes in den 1980er Jahren Habescha vor allem Amharen aus Wollo in der Region Es hat des Ofteren Spannungen zwischen diesen Gruppen gegeben Gemass den offiziellen Volkszahlungsergebnissen von 2007 waren von 670 847 Einwohnern 25 9 173 743 Berta 21 25 142 557 Amharen 21 11 141 645 Gumuz 13 32 89 346 Oromo 7 59 50 918 Shinasha 4 24 28 467 Agau 1 9 12 477 Mao und 0 96 6 464 Komo 45 4 waren Muslime 33 Athiopisch Orthodoxe 13 5 Protestanten und 7 1 Anhanger traditioneller Religionen Die jahrliche Bevolkerungswachstumsrate zwischen 1994 und 2007 war mit 3 die zweithochste im Land 4 13 5 der Bevolkerung lebten in Stadten 4 Die grosste Stadt ist die Hauptstadt Asosa mit uber 20 000 Einwohnern weitere grossere Orte sind Manbuk Dibate Bulen und Bambasi 1 2005 besuchten 48 4 der Kinder in Benishangul Gumuz 49 7 der Jungen 47 1 der Madchen eine Primarschule 15 3 17 9 Jungen 12 6 Madchen gingen an eine Sekundarschule 7 Sprachen Bearbeiten 1994 sprachen von 460 469 Einwohnern 24 8 Berta 23 12 Gumuz 22 75 Amharisch 15 86 Oromo 4 18 Shinasha und 3 56 Agaw 23 8 der Bevolkerung sprachen eine Zweitsprache 10 16 beherrschten zusatzlich Oromo 7 38 Amharisch 5 Amharisch ist die Arbeitssprache der Region 8 Geschichte BearbeitenWie die Gambella Region ist Benishangul Gumuz historisch eng mit den angrenzenden Gebieten des Sudan verbunden in geringerem Ausmass auch mit dem athiopischen Hochland Diese Regionen dienten seit aksumitischer Zeit als Sklavenjagdreviere und ihre nilosaharanischsprachigen Bewohner wurden von den Hochland Athiopiern abwertend Shanqella Sanqella auch Shanqila Shankella genannt 3 Neben Sklaven war Gold traditionell ein wichtiges Exportgut von Benishangul 9 Uber die Geschichte vor dem 19 Jahrhundert ist nur wenig bekannt 10 Archaologen haben Statten gefunden die sie auf Ende des 1 Jahrtausends v Chr oder Anfang des 1 Jahrtausends n Chr datieren und den Vorlaufern der heutigen Komuz sprachigen Volksgruppen zuordnen Funde die sie den Berta zuschreiben stammen aus dem 17 bis 20 Jahrhundert und liegen hauptsachlich auf Bergen Hugeln und in felsigen Gebieten die leicht zu verteidigen sind Erst ab Mitte des 20 Jahrhunderts siedelten Berta auch im Tiefland da Sklavenjagden und bewaffnete Konflikte beendet waren 11 Das Gebiet lag als Pufferzone oder Niemandsland zwischen dem sudlichen Sannar und Damot im Hochland Der athiopische Kaiser Sissinios Susenyos uberfiel 1617 18 das Gebiet 1685 fiel es an die Funj 9 Laut Negasso Gidada begann das Vordringen von Oromo in die Region Mitte des 18 Jahrhunderts 12 Im ersten Viertel des 19 Jahrhunderts kamen arabische Handler aus Sannar das ab 1821 vom osmanischen Agypten besetzt war Sie vermischten sich mit Familien aus der Oberschicht der Berta und gewannen so politischen Einfluss Bis Mitte des Jahrhunderts waren die waṭawiṭ die Nachfahren von Arabern und Berta zur neuen herrschenden Schicht geworden Sie begannen auch den Islam bei den Berta zu verbreiten In Benishangul trafen verschiedene Handelsrouten aufeinander und lokales Gold und athiopische Amole wurden gegen Sklaven Rinder Pferde Eisen Zibet Moschus Kaffee Elfenbein und Honig die auch aus den Oromo Gebieten Sibu und Leeqaa kamen getauscht Uber den Sudan wurden Luxusguter wie Textilien und Glasperlen eingefuhrt 10 9 Im weiteren Verlauf des 19 Jahrhunderts war Benishangul vom Mahdi Aufstand betroffen 3 Ende des 19 Jahrhunderts annektierte Athiopien unter Menelik II die Sultanate Beni Shangul und Gubba arabisch Qubba 2 1898 wurde Asosa politischer und wirtschaftlicher Hauptort 13 Bis zur italienischen Besetzung Athiopiens Mitte der 1930er Jahre lieferte das Gebiet in grossem Umfang Gold und Sklaven an die Zentralregierung Sklaven wurden auch in den Sudan uber die Grenze geschmuggelt welche 1902 festgelegt wurde 9 Unter dem Regime von Mengistu Haile Mariam der Athiopien ab 1974 regierte wurden ab 1979 und vor allem Mitte der 1980er Jahre rund 250 000 von Durre und Hunger betroffene Bauern aus dem Hochland grosstenteils Amharen aus der Provinz Wollo nach Benishangul Gumuz umgesiedelt 9 14 Der Widerstand gegen das Mengistu Regime ging hier vor allem von den Berta aus Daneben kampfte im athiopischen Burgerkrieg Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre auch die Oromo Befreiungsfront OLF unterstutzt von der Eritreischen Volksbefreiungsfront die zwischenzeitlich aus Eritrea weit nach Suden vordrang um das Gebiet Die OLF versuchte die einheimische Bevolkerung als schwarze Oromo einzubinden stiess jedoch auf wenig Unterstutzung Die Berta Rebellen verbundeten sich stattdessen mit der TPLF die 1991 mit der Koalition EPRDF das Mengistu Regime sturzte Als Berta People s Liberation Movement 15 oder Benishangul People s Liberation Movement BPLM wurden sie wie die Gambella People s Liberation Movement der Anuak in Gambella nicht als Vollmitglied der EPRDF aufgenommen wurden jedoch zum regionalen Partner der neuen regierenden Koalition 3 Politik BearbeitenDie EPRDF die seit 1991 Athiopien regiert reformierte die Verwaltungsgliederung Athiopiens und fuhrte anstelle der Provinzen ethnisch definierte Regionen oder Bundesstaaten ein ethnischer Foderalismus So entstand aus Teilen der Provinzen Wollega und Gojjam die heutige Region Benishangul Gumuz Innerhalb der BPLM die die Regierung der neuen Region stellte konkurrierten verschiedene Fraktionen um Ressourcen und Amter wie auch ideologisch Eine der drei Fraktionen wurde von der sudanesischen Regierung der Nationalen Islamischen Front NIF beeinflusst Diese versuchte in der teilweise muslimischen Grenzregion Einfluss zu gewinnen und forderte islamistische Tendenzen Die entsprechende BPLM Fraktion forderte nationale Selbstbestimmung fur Benishangul Gumuz was die EPRDF als Streben nach einem Anschluss an den Sudan auffasste Zusatzlich kam es zu Konflikten zwischen den Berta und anderen Volksgruppen wie den Gumuz die sich politisch benachteiligt fuhlten 3 Ab 1995 ging die EPRDF verstarkt gegen den Einfluss der sudanesischen Regierung in Benishangul Gumuz vor Sie gestattete hierzu auch der sudsudanesischen Rebellenarmee SPLA Basen in der Region zu errichten 1996 organisierte sie eine Konferenz fur Frieden und Demokratie und grundete die Benishangul Gumuz People s Democratic Unity Front BGPDUF als neue verbundete Partei 3 15 nbsp Folgende Teile dieses Artikels scheinen seit 2010 nicht mehr aktuell zu sein Gewahlt wird alle funf Jahre Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2010 Bei den Parlamentswahlen in Athiopien 2005 gingen von den neun Sitzen der Region acht an die BGPDUF und einer an die oppositionelle CUD Qinijit 16 Das ebenfalls 2005 gewahlte Regionalparlament Regional State Council setzt sich wie folgt zusammen 17 Partei oder Bundnis Sitze 99 AnteilBGPDUF 85 85 9 Koalition Qinijit 11 11 1 Ethiopian Berta People s Democratic Organization 1 1 Unabhangige 2 2 Literatur BearbeitenAlessandro Triulzi Salt Gold and Legitimacy Prelude to the History of a No Man s Land Bela Shangul Wallagga Ethiopia ca 1800 1898 1981 John Young Along Ethiopia s Western Frontier Gambella and Benishangul in Transition in The Journal of Modern African Studies Vol 37 2 Juni 1999 S 321 346 Abdussamad H Ahmad Trading in Slaves in Bela Shangul and Gumuz Ethiopia Border Enclaves in History 1897 1938 in Journal of African History 40 1999 S 433 446 Richard Pankhurst The history of the Bareya Shanqella and other Ethiopian slaves from the borderlands of the Sudan In Sudan Notes and Records 58 1977 ISSN 0375 2984 S 1 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benishangul Gumuz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte der Region bei der athiopischen Disaster Prevention and Preparedness Agency mit abweichender Unterteilung PDF 269 kB Alfredo Gonzalez Ruibal Victor M Fernandez Martinez Exhibiting Cultures of Contact A Museum for Benishangul Gumuz Ethiopia PDF 456 kB in Stanford Journal of Archaeology 5 2007 S 61 90Einzelnachweise Bearbeiten a b c Zentrale Statistikagentur CSA 2005 National Statistics Section B Population Memento vom 4 Februar 2016 im Internet Archive PDF 1 8 MB a b Abdulkader Saleh Nicole Hirt Wolbert G C Smidt Rainer Tetzlaff Hrsg Friedensraume in Eritrea und Tigray unter Druck Identitatskonstruktion soziale Kohasion und politische Stabilitat LIT Verlag Munster 2008 ISBN 978 3 8258 1858 6 S 348 a b c d e f John Young Along Ethiopia s Western Frontier Gambella and Benishangul in Transition in The Journal of Modern African Studies Vol 37 2 Juni 1999 a b c CSA Summary and Statistical Report of the 2007 Population and Housing Census Results Memento vom 5 Marz 2009 im Internet Archive PDF 4 7 MB S 11 19 74 75 96 98 111 112 a b CSA The 1994 Population and Housing Census of Ethiopia Results for Benishangul Gumuz Region Volume I Statistical Report 1996 PDF 48 4 MB S 47 54 Disaster Prevention and Preparedness Agency Administrative Region and Woreda Map of Benishangul and Gumuz Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive 2006 PDF 269 kB CSA Ethiopia Demographic and Health Survey 2005 S 20 Basisinformationen des athiopischen Parlaments zu Benishangul Gumuz Memento vom 26 September 2010 im Internet Archive Abgerufen am 15 Mai 2010 a b c d e Alessandro Triulzi Beni Sangul in Siegbert Uhlig Hrsg Encyclopaedia Aethiopica Band 1 2003 ISBN 3 447 04746 1 a b Alessandro Triulzi Trade Islam and the Mahdia in Northwestern Wallagga Ethiopia in The Journal of African History Vol 16 1 1975 S 55 71 Alfredo Gonzalez Ruibal Victor M Fernandez Martinez Exhibiting Cultures of Contact A Museum for Benishangul Gumuz Ethiopia Memento des Originals vom 24 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stanford edu PDF 456 kB in Stanford Journal of Archaeology 5 2007 S 61 90 Negasso Gidada History of the Sayyoo Oromoo of Southwestern Wallaga Ethiopia from about 1730 to 1886 Addis Abeba 2001 zit in Gonzalez Ruibal und Fernandez Martinez Alessandro Triulzi Asosa in Siegbert Uhlig Hrsg Encyclopaedia Aethiopica Band 1 2003 ISBN 3 447 04746 1 Alex de Waal Africa Watch Evil Days 30 Years of War and Famine in Ethiopia 1991 ISBN 978 1 56432 038 4 S 317f 322 324 326 328 a b Paulos Chanie Clientelism and Ethiopia s post 1991 decentralisation in Journal of Modern African Studies 45 3 2007 Official election results for the House of Peoples Representatives Memento vom 6 Juli 2007 im Internet Archive PDF electionsethiopia org African Elections Database Ergebnisse der Wahlen in Benishangul Gumuz abgerufen am 15 Juni 2010Verwaltungsgliederung von Athiopien Afar Amhara Benishangul Gumuz Gambela Harar Oromia Sidama Somali Region der sudlichen Nationen Nationalitaten und Volker Region der sudwestathiopischen Volker Tigray sowie die Stadte Addis Abeba und Dire Dawa Normdaten Geografikum GND 1234718456 lobid OGND AKS LCCN n99907197 VIAF 156125621 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benishangul Gumuz amp oldid 235432425