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Die Parlamentswahlen in Athiopien 2005 waren die zweite Parlamentswahl seit der Einfuhrung der Verfassung der Demokratischen Bundesrepublik Athiopien 1995 und gleichzeitig die dritte allgemeine Parlamentswahl uberhaupt im Land Die athiopischen Wahlen fanden am 15 Mai 2005 statt und wurden von der Nationalen Wahlbehorde Athiopiens organisiert Gewahlt wurden das Volksreprasentantenhauses das Unterhaus des athiopischen Parlaments und die Parlamente der einzelnen Regionen der jeweiligen Volker Unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft erklarte der Premierminister Meles Zenawi dass die Wahlen der Beweis dafur seien dass die Demokratie eine Realitat innerhalb dieser multi ethnischen und multikulturellen Nation sei Internationale Wahlbeobachter aus den Vereinigten Staaten von Amerika sowie aus der Europaischen Union waren prasent Die Wahlbeteiligung lag bei 90 Prozent 1 Inhaltsverzeichnis 1 Organisation der Parteien 2 Wahlkampf 3 Ergebnisse 4 Unruhen nach der Wahl 5 EinzelnachweiseOrganisation der Parteien BearbeitenIm Vorfeld der Wahlen schlossen sich die Partei Regenbogen Athiopien Bewegung fur Demokratie und soziale Gerechtigkeit die All Amhara Volksorganisation die Gesamtathiopische Einheitsorganisation und die Vereinte Athiopische Demokratische Partei Medhin zum Wahlbundnis der Koalition fur Einheit und Demokratie Qinijit zusammen Diese Gruppe befurwortete die Ruck Zentralisierung des Landes und hatte ihre Parteibasis in erster Linie unter den Amharen und den Gurage Die Athiopische Sozialdemokratische Foderale Partei die Athiopische Demokratische Einheitspartei das Demokratische Bundnis der Volker Sudathiopiens und der Oromo Nationalkongress grundeten die Vereinigten Athiopischen Demokratischen Krafte welche die weitere Foderalisierung des Landes zum Ziel hatte und vor allem unter den Oromo Unterstutzer fand Dieser oppositionellen Bewegung schlossen sich 2003 noch elf weitere Parteien darunter auch die historisch bedeutende Athiopische Revolutionare Volkspartei und die Gesamtathiopische Sozialistische Bewegung sowie eine Rebellenorganisation die Revolutionare Demokratische Einheitsfront der Afar an Des Weiteren grundeten zahlreiche Rebellenorganisationen darunter die Oromo Befreiungsfront und die Nationale Befreiungsfront fur den Ogaden die Allianz fur Freiheit und Demokratie Weiterhin traten sowohl regierungstreue Parteien wie die Demokratische Einheitsfront der Volker Sheko und Majangir und die Demokratische Bewegung der Argobba Nationalitat als auch oppositionelle Gruppen wie die Foderalistische Demokratische Oromo Bewegung als einzelne Parteien ohne Bundnisse mit anderen Parteien zur Wahl an Die seit 1991 ununterbrochen regierende Koalition der Revolutionaren Demokratischen Front der Athiopischen Volker selbst bestehend aus den jeweils in ihren Regionen regierenden National Demokratischen Bewegung der Amharen der Demokratischen Organisation des Oromo Volkes der fuhrenden Volksbefreiungsfront von Tigray sowie der Demokratischen Bewegung der Sudathiopischen Volker trat dieses Mal wieder als Wahlbundnis an Wahlkampf BearbeitenDer Wahlkampf galt allgemein als frei jeder Bewegung wurde gleich viel Zeit in den Medien fur die Wahlkampagnen uberlassen Teilweise kam es jedoch zu groben Ausserungen der Kandidaten die vom Protokoll stark abwichen wie der Vergleich mit den Tutsi Volkermord in Ruanda Der Wahlkampf zu den allgemeinen Wahlen im Mai 2005 war offener und freier als je eine Wahlkampagne zuvor Podiumsdiskussionen zwischen den Vertretern der verschiedenen Parteien an denen Regierung und Opposition gleichermassen teilnahmen wurden von Nichtregierungsorganisationen gemeinsam mit staatlichen Universitaten organisiert und in Funk und Fernsehen ubertragen Die staatliche und private Presse berichtete breit uber die Wahlkampfauseinandersetzungen 2 Ergebnisse Bearbeiten nbsp Wahlergebnisse Rot EPRDFGrun CUDViolett UEDFBlau SPDPOrange OFDMGrau AndereDie Opposition erhielt insgesamt 30 Prozent der Parlamentssitze Die Sitzverteilung aller Parteien war wie folgt 3 Bundnisse und Parteien SitzeRevolutionare Demokratische Front der Athiopischen Volker Volksbefreiungsfront von Tigray Demokratische Organisation des Oromovolkes National Demokratische Bewegung der Amharen Demokratische Bewegung der Sudathiopischen Volker 59 8 327Koalition fur Einheit und Demokratie Athiopische Demokratische Liga Vereinte Athiopische Demokratische Partei Medhin Regenbogen Athiopien Bewegung fur Demokratie und soziale Gerechtigkeit Gesamtathiopische Einheitsorganisation 19 9 109Vereinigte Athiopische Demokratische Krafte Oromo Nationalkongress Athiopische Sozialdemokratische Foderale Partei Demokratisches Bundnis der Volker Sudathiopiens All Amhara Volksorganisation Athiopische Demokratische Einheitspartei Revolutionare Demokratische Einheitsfront der Afar Gesamtathiopische Sozialistische Bewegung Athiopische Revolutionare Volkspartei 9 5 52Demokratische Partei des Somali Volkes 4 3 24Foderalistische Demokratische Oromo Bewegung 2 0 11Demokratische Einheitsfront der Volker von Benishangul Gumuz 1 4 8Nationale Demokratische Partei der Afar 1 4 8Demokratische Bewegung der Volker Gambellas 0 6 3Demokratische Einheitsfront der Volker Sheko und Majangir 0 3 1Nationalliga der Harari 0 3 1Demokratische Bewegung der Argobba Nationalitat 0 3 1Fraktionslose 0 3 1Gesamt 100 546Unruhen nach der Wahl BearbeitenNach Angaben der EU Wahlbeobachtern verlief die Wahl selbst weitgehend friedlich Als sich uberall im Land abzeichnete dass die regierende Revolutionare Demokratische Front der Athiopischen Volker die Wahl verlieren wurde stoppte die Regierung die offizielle Stimmenzahlung und erklarte sich selbst zum Wahlsieger Nachdem die Opposition jedoch der Regierung Wahlfalschung vorgeworfen hatte kundigte Regierungschef Meles Zenawi jedoch ein einmonatiges Verbot offentlicher Versammlungen fur die Hauptstadt Addis Abeba an Er ubernahm das Generalkommando uber das Militar und die Bundespolizei verhangte Ausgangssperren und verbot jegliche Demonstration im ganzen Land 1 Bei Protesten gegen die Regierung wurden Anfang Juni mindestens 36 Menschen von Polizeikraften getotet Hunderte wurden verletzt Tausende der vorwiegend jungen Demonstranten wurden in Lagern abseits der Hauptstadt Addis Abeba eingesperrt 4 Nach den Veroffentlichungen der Wahlergebnisse im Juni 2005 kam es in der Hauptstadt Addis Abeba zu gewaltsamen Unruhen in deren Verlauf bis zu 96 Menschen getotet wurden Des Weiteren wurden laut Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch viele oppositionelle Politiker und Journalisten inhaftiert Im Juli 2006 hatte sich die Lage wieder beruhigt die verhafteten Oppositionspolitiker wurden 2007 begnadigt und freigelassen Dennoch wurden Besuchern des Landes geraten sich von Demonstrationen fernzuhalten 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Der Tagesspiegel Hohe Wahlbeteiligung in Athiopien Friedrich Ebert Stiftung Athiopien Vom Stabilitatsfaktor zum Unruheherd Innen und aussenpolitische Entwicklung nach der Wahl 2005 PDF abgerufen am 16 Januar 2014 Official election results for the House of Peoples Representatives Memento vom 6 Juli 2007 im Internet Archive PDF electionsethiopia org epo de Athiopien Wiederholung der Wahl nicht ausgeschlossen Sicherheitshinweise des Auswartigen Amtes Memento vom 27 August 2006 im Internet Archive Wahlen und Volksabstimmungen in AthiopienParlamentswahlen 1957 1961 1965 1969 1973 1987 1995 2000 2005 2010 2015 2021 nbsp Prasidentschaftswahlen 1987 1995 2001 2007 2013 2018Verfassunggebende Versammlung 1994Kommunalwahlen 2008 2013 2021Volksabstimmungen 1987 indirekte Wahl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parlamentswahlen in Athiopien 2005 amp oldid 232535994