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Bartholomaus Schonborn 7 Juni 1530 in Wittenberg 27 Juni 1585 in Zerbst war ein deutscher Mathematiker Astronom Philologe Physiker und Mediziner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenSchonborn besuchte die Schule seiner Heimatstadt und wurde am 30 April 1543 an der Universitat Wittenberg immatrikuliert Dort erwarb er sich unter Erasmus Reinhold Fahigkeiten die ihn fur einen akademischen Werdegang qualifizierten So erwarb er sich am 3 August 1553 den akademischen Grad eines Magisters der sieben freien Kunste und wurde am 1 Mai 1555 in den Senat der philosophischen Fakultat aufgenommen Fur Caspar Peucer hatte er bereits dessen mathematischen Vorlesungen ubernommen Nachdem jener 1561 in die medizinische Fakultat gewechselt war entstand eine Lucke im Lehrkorper der Wittenberger Hochschule die zur Annahme einer dritten Lehrkraft notigte Diese Lehrkraft sollte Kurse uber Optik Erdkunde und Metrologie fortfuhren und das zweite Buch der Naturalis historia des Plinius Hesiod und die naturwissenschaftlichen Schriften des Aratus und Pomponius Mela erklaren Dafur wurde Schonborn ausersehen der vom sachsischen Hof fur ein Jahressalar von 40 Gulden am 8 April 1561 als ausserordentlicher Professor fur die mathematisch naturwissenschaftliche Lehre des Plinius angestellt wurde Dabei entfaltete er bei seinen Vorlesungen ein breites Spektrum welches uber das normale Lehrangebot hinausging Er hatte vor allem im Auge dass der Jugend das Erlernen der griechischen Sprache vermittelt werden sollte Naturerscheinungen erklarbar sein sollten und dabei die astronomische Lehre mit angewendet werden sollte Als dem damaligen ordentlichen Professor fur niedere Mathematik Matthaus Blochinger der Lehrstuhl fur hebraische Sprache ubertragen wurde ubernahm Schonborn 1565 die ordentliche Professur da er fur diese Aufgabe dem sachsischen Hof geeignet erschien Gerade seine Hinwendung zur griechischen Sprache ruckte ihn wieder in das Licht als es zur vorubergehenden Neubesetzung des Lehrstuhls von Esrom Rudinger ging Damit es nicht zur Unterbrechung des Lehrbetriebes kam ubertrug man Schonborn 1574 dessen Lehrstuhl Bald jedoch zeichnete es sich ab dass die Physikprofessur der Wittenberger Hochschule vakant wurde Nachdem Salomon Alberti 1576 an die medizinische Fakultat gewechselt war erhielt Schonborn dessen Lehrstuhl fur Physik So in den Naturwissenschaften fundamentiert glaubte Schonborn auch an der medizinischen Fakultat eine Professur zu finden Bereits am 14 April 1572 hatte er sich mit der Dissertation De asthmate unter Peucer das Lizentiat der Medizin erworben Mit der Unterstutzung von Kaspar Eberhard hatte er sich bereits 1574 um das medizinische Lehramt beworben Um die notigen Voraussetzungen fur dieses angestrebte Lehramt zu erfullen promovierte er unter Johannes Mathesius dem Jungeren am 5 Juni 1576 zum Doktor der Medizin und wurde nach dem Weggang von Abraham Werner trotz Bedenken der Vertreter der Wittenberger Hochschule am 1 Mai 1577 in die medizinische Fakultat als zweiter Professor fur Medizin aufgenommen Schonborn hat wahrend seiner akademischen Zeit auch organisatorische Aufgaben an der Wittenberger Hochschule wahrgenommen So war er in den Wintersemestern 1563 sowie 1572 Dekan der philosophischen Fakultat und im Wintersemester 1572 neben dem Grafen Johannes von Starrenberg der akademische Vertreter als Prorektor der Wittenberger Alma Mater In den Auseinandersetzungen der damaligen Zeit gewannen die Gnesiolutheraner uber die Philippisten immer mehr an Bedeutung Schonborn der zu Zeiten Philipp Melanchthons herangewachsen war hatte unter anderem in Peucer einen Forderer gefunden Durch die Etablierung der lutherischen Orthodoxie in Sachsen versuchte man auch die Wittenberger Hochschullehrer auf die Konkordienformel zu verpflichten Da Schonborn dies ablehnte wurde er aus seinem Dienstverhaltnis entlassen und als Kryptocalvinist gebrandmarkt Daher zog er mit seiner Familie in das freundlichere Anhalt zuruck wo er in Zerbst eine Stellung als Stadtarzt und als Professor am dortigen Gymnasium fand Dies war bis zu seinem Tod seine letzte Wirkungsstatte wo er auch am 28 Juni 1585 beigesetzt wurde Familie BearbeitenEr heiratete am 21 August 1559 Elisabeth Warbeck 16 Mai 1589 in Wittenberg Nach der Leichenpredigt sollen aus dieser Ehe zwolf Kinder hervorgegangen sein Man kennt Anna 2 Oktober 1560 in Wittenberg Bartholomaus 24 August 1562 in Wittenberg Elisabeth 18 Januar 1564 31 Juli 1564 in Wittenberg Johannes 6 Juli 1565 in Wittenberg Maria 1 Januar 1569 in Wittenberg heiratet am 23 September 1588 M Johann Durr von Ottingen Dorothea 6 Februar 1572 in Wittenberg heiratet am 4 November 1589 den Studenten Justin Jakob Reiser aus Nurnberg Elisabeth II 22 Marz 1574 in Wittenberg Helene 21 November 1576 in Wittenberg Sabina 6 Januar 1579 in Wittenberg 26 Marz 1579 in Wittenberg Werke Auswahl BearbeitenOratio de studiis astronomicis Wittenberg 1564 Dekanatsrede Digitalisat Gnomai Poeiton Versus sententiosi Wittenberg 1565 1570 1572 1583 1586 1593 1597 1602 1605 1613 Computus vel Calendarium astronomicum Wittenberg 1567 1579 Hymnus in natalem filii Dei autore Georgio Sabino 1508 1560 nunc denuo editus et scholio auctus Wittenberg 1571 C Plinii liber secundus de mundi historia cum comm J Milichii aucto Leipzig 1573 Anatomische Klapptafelbilder Wittenberg 1573 zum Anatomie Unterricht in der Physikvorlesung nach Melanchthons De anima Nachdrucke 1601 1613 1625 Oratio de inclyto oppido Vitebergae Wittenberg 1575 Kurtzer bericht von gebrauch und nutzbarkeit der jtzt von newem angeordneten Artzney in vorstehender sterbensgefahr 1582 Zerbst Einblattdruck Dialogus de peste hrsg v Balthasar Kiswetter 1544 1616 Manuskript von 1582 1613 Das Manuskript einer von S verfassten Sterbekunst ist verschollen Literatur BearbeitenWalter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Max Niemeyer Halle Saale 1917 Heinz Kathe Die Wittenberger Philosophische Fakultat 1502 1817 Mitteldeutsche Forschungen Band 117 Bohlau Koln Weimar Wien 2002 ISBN 3 412 04402 4 Hans Theodor Koch Die Wittenberger Medizinische Fakultat 1502 1652 Ein biobibliographischer Uberblick In Stefan Oehmig Medizin und Sozialwesen in Mitteldeutschland zur Reformationszeit Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2007 ISBN 978 3 374 02437 7 August Hirsch Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker BEL Band 5 S 266 267 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 10 S 510 R 9849 Theodor Wotschke Aus Wittenberger Kirchenbuchern In Archiv fur Reformationsgeschichte ARG Jahrgang 29 1930 Nr 115 116 XXIX Jahrgang Heft 3 4 S 169 223 aus den Jahren 1560 1590 Helmar Junghans Verzeichnis der Rektoren Prorektoren Dekane Professoren und Schlosskirchenprediger der Leucorea vom Sommersemester 1536 bis zum Wintersemester 1574 75 In Irene Dingel und Gunther Wartenberg Georg Major 1502 1574 Ein Theologe der Wittenberger Reformation Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 ISBN 3 374 02332 0 Schonborn Bartholomaus In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 35 Leipzig 1743 Sp 763 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Bartholomaus Schonborn in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 129548995 lobid OGND AKS LCCN nr2006016892 VIAF 165897899 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schonborn BartholomausKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker Astronom Philologe Physiker und MedizinerGEBURTSDATUM 7 Juni 1530GEBURTSORT WittenbergSTERBEDATUM 27 Juni 1585STERBEORT Zerbst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartholomaus Schonborn amp oldid 214347327