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Barbosalith ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2 Fe23 OH 2 PO4 2 2 und stellt damit das Eisen Analogon des Scorzalith Fe2 Al2 OH 2 PO4 2 2 dar BarbosalithSchwarzer mikrokristalliner Barbosalith mit Einschlussen von rotlichen Phosphosideritkristallen aus der Bull Moose Mine bei Custer South Dakota USAAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Bsa 1 Chemische Formel Fe2 Fe23 OH 2 PO4 2 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 08 VII B 08 040 8 BB 40 41 10 01 04Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe Nr P21 c 2 Nr 14 Gitterparameter a 7 25 A b 7 46 A c 7 49 Ab 120 2 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6Dichte g cm3 gemessen 3 60 bis 3 62 berechnet 3 71 4 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat muschelig sprodeFarbe dunkelblau blaugrun grunlichschwarz schwarzStrichfarbe dunkelblauTransparenz durchscheinend bis fast undurchsichtigGlanz Glasglanz bis erdig mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 760 bis 1 780nb 1 770 bis 1 810ng 1 835 bis 1 840 5 Doppelbrechung d 0 075 5 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V gemessen 64 bis 70 5 Pleochroismus sichtbar X Y dunkelblaugrun Z dunkelolivgrun 5 Barbosalith ist durchscheinend bis fast undurchsichtig und entwickelt meist nur mikrokristalline Mineral Aggregate oder krustige Uberzuge selten aber auch stammige prismatische und pseudotetragonale oder kubische Kristalle bis etwa 0 25 mm Grosse von dunkelblauer blaugruner grunlichschwarzer oder schwarzer Farbe bei dunkelblauer Strichfarbe Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Kristallstruktur 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenIn einem geschlossenen Rohr gibt Barbosalith Wasser ab Gegen Sauren ist das Mineral relativ bestandig das heisst in heisser verdunnter Salzsaure HCl lost es sich nur langsam und in verdunnter Salpetersaure HNO3 gar nicht Mit alkalischen Losungen reagiert Barbosalith ebenfalls nur langsam nur von der so genannten Clerici Losung einem Fluid zur Dichtemessung von Mineralen wird er angegriffen 6 Etymologie und Geschichte BearbeitenBarbosalith wurde erstmals in der Sapucaia Mine bei Sapucaia do Norte Galileia im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais und 1955 beschrieben von Marie Luise Lindberg Smith 1918 7 und William Thomas Pecora 1913 1972 8 die das Mineral nach dem brasilianischen Geologen Aluizio Licinio de Miranda Barbosa 1916 benannten 4 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Barbosalith zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Hentschelit Lazulith Lipscombit Scorzalith Richellit Trolleit Wilhelmkleinit und Zinklipscombit die Lazulith Gruppe mit der System Nr VII B 08 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Barbosalith ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der weiteren Anionen OH etc zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 1 1 zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Hentschelit Lazulith Scorzalith und Wilhelmkleinit die nach wie vor existierende Lazulithgruppe mit der System Nr 8 BB 40 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Barbosalith in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreien Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er zusammen mit Lazulith Scorzalith und Hentschelit in der Lazulithgruppe mit der System Nr 41 10 01 innerhalb der Unterabteilung der Wasserfreien Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit A2 B2 3 XO4 2Zq zu finden Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie Verbindung Fe2 Fe23 OH 2 PO4 2 ist dimorph kommt also in der Natur neben dem monoklin kristallisierenden Barbosalith noch als tetragonal kristallisierender Lipscombit vor 4 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Barbosalith schwarz auf Hureaulith rosa aus der Sapucaia Mine Galileia Minas Gerais Brasilien Sichtfeld 1 1 cm 1 cm Barbosalith ist ein Sekundarmineral und bildet sich aus primaren Phosphaten durch Oxidation und Anlagerung von Hydroxidionen in komplexen granitischen Pegmatiten wo er sich meist in Paragenese mit Tavorit aber auch mit Hureaulith Heterosit Triphylin Vivianit Roscherit und Rockbridgeit findet Als seltene Mineralbildung konnte Barbosalith nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 rund 40 Fundorte als bekannt gelten 9 Neben seiner Typlokalitat Sapucaia Mine in Galileia trat das Mineral in Brasilien noch in den Gemeinden Agua Boa Conselheiro Pena und Mendes Pimentel in Minas Gerais sowie bei Pedra Lavrada in Paraiba auf In Deutschland wurde Barbosalith bisher nur im Oberpfalzer Wald genauer am Kreuzberg bei Pleystein in der Grube Cornelia bei Hagendorf Weidhaus und im Pegmatit Aufschluss nahe Althutte Waldmunchen in Bayern gefunden Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Frankreich Madagaskar Marokko Namibia Portugal Ruanda Spanien Sudafrika Tschechien im Vereinigten Konigreich UK und den Vereinigten Staaten von Amerika USA 10 Kristallstruktur BearbeitenBarbosalith kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 c Raumgruppen Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 mit den Gitterparametern a 7 25 A b 7 46 A c 7 49 A und b 120 2 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenM L Lindberg W T Pecora Tavorite and Barbosalite two new phosphate minerals from Minas Gerais Brazil In American Mineralogist Band 40 1955 S 952 966 englisch PDF 989 8 kB Detailbeschreibung Barbosalith ab S 5 der PDF Datei Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barbosalite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Barbosalith Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 445 Webmineral Barbosalite englisch a b c Barbosalite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 64 4 kB a b c d Mindat Barbosalite englisch M L Lindberg W T Pecora Tavorite and Barbosalite two new phosphate minerals from Minas Gerais Brazil In American Mineralogist Band 40 1955 S 959 englisch PDF 989 8 kB S 8 Daniel Atencio Jose M V Coutinho Stefan Graeser Paulo A Matioli Luiz A D Menezes Filho Lindbergite a new Mn oxalate dihydrate from Boca Rica mine Galileia Minas Gerais Brazil and other occurrences In American Mineralogist 2004 Band 89 S 1087 1091 PDF 1 4 MB Charles A Anderson William Thomas Pecora 1913 1972 National Academy of Sciences Washington D C 1975 PDF Mindat Anzahl der Fundorte fur Barbosalith Fundortliste fur Barbosalith beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbosalith amp oldid 237844032