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Barberiit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung NH4 BF4 3 und ist damit chemisch gesehen Ammoniumtetrafluoroborat BarberiitFarblose Barberiit Kristalle aus Vulcano Liparische Inseln Italien Bildbreite 1 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1993 008 1 IMA Symbol Bbi 2 Chemische Formel NH4 BF4 3 Mineralklasse und ggf Abteilung HalogenideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana III B 01 III B 01 030 3 CA 10 11 02 04 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 4 Raumgruppe Pnma Nr 62 Vorlage Raumgruppe 62 3 Gitterparameter a 9 08 A b 5 68 A c 7 28 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte nicht definiert VHN25 etwa 14 2 kg mm2 Dichte g cm3 gemessen 1 89 3 berechnet 1 90 5 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe farblos weissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindex n 1 3081 6 Doppelbrechung d 0 000 6 Optischer Charakter zweiachsigAchsenwinkel 2V 90 6 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale sehr gut wasserloslichBarberiit entwickelt meist farblose oder weisse kugelige Mineral Aggregate bis etwa 2 mm Grosse sehr selten aber auch sehr kleine pseudohexagonale und hauchdunne Kristalltafelchen von etwa 1 mm Dicke bei einer Lange von etwa 50 bis 300 mm Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Barberiit im Oktober 1992 an den heissesten Fumarolen etwa 700 C nordlich des La Fossa Kraters auf der sizilianischen Insel Vulcano und beschrieben durch Anna Garavelli und Vilippo Vurro die das Mineral nach dem italienischen Vulkanologen Franco Barberi 1938 7 benannten Noch im selben Jahr wurde das Mineral von der International Mineralogical Association IMA unter der internen Eingangs Nr IMA 1993 008 als eigenstandig anerkannt Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Universitat Bari in Italien aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Barberiit zur Mineralklasse der Halogenide und dort zur Abteilung der wasserfreien Doppelhalogenide wo er zusammen mit Avogadrit Ferruccit und Knasibfit die Ferruccit Gruppe mit der System Nr III B 01 bildete Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Barberiit ebenfalls in die Klasse der Halogenide ein dort allerdings in die Abteilung der Komplexen Halogenide Diese ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der Borofluoride zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Avogadrit die Avogadritgruppe mit der System Nr 3 CA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Barberiit in die Klasse der Halogenide und dort in die Abteilung der Komplexe Halogenide Aluminiumfluoride ein Hier ist er einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 11 02 04 innerhalb der Unterabteilung der Komplexen Halogenide und Aluminiumfluoride mit der allgemeinen Zusammensetzung A mB X 4 Kristallstruktur BearbeitenBarberiit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnma Raumgruppen Nr 62 Vorlage Raumgruppe 62 mit den Gitterparametern a 9 08 A b 5 68 A und c 7 28 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenBarberiit ist sehr gut wasserloslich und zersetzt sich schon in leicht feuchter Luft 5 Bildung und Fundorte BearbeitenBarberiit kristallisiert ahnlich wie die verwandten Minerale Avogadrit und Ferruccit direkt Sublimation aus den vulkanischen Gasen der aktiven Fumarole Begleitminerale sind unter anderem gediegen Schwefel Malladrit Realgar Salmiak Cannizzarit Galenobismutit und Bismuthinit Bisher Stand 2014 konnte Barberiit ausser an seiner Typlokalitat La Fossa Krater in Italien nur noch in der Grube Anna bei Alsdorf Nordrhein Westfalen in Deutschland und am Jagnob Yagnob in der Nahe von Ravat im Gissar Tal Hissor in Tadschikistan nachgewiesen werden 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAnna Garavelli Vilippo Vurro Barberiite NH4BF4 a new mineral from Vulcano Aeolian Islands Italy In American Mineralogist Band 79 1994 S 381 384 minsocam org PDF 469 kB abgerufen am 15 Juni 2018 Barberiite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 70 kB abgerufen am 15 Juni 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barberiite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Barberiit Wiki American Mineralogist Crystal Structure Database Barberiite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 160 englisch Webmineral Barberiite englisch a b c Barberiite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 70 kB abgerufen am 15 Juni 2018 a b c Mindat Barberiite englisch Marco E Ciriotti Lorenza Fascio Marco Pasero Italian Type Minerals 1 Auflage Edizioni Plus Universita di Pisa Pisa 2009 ISBN 978 88 8492 592 3 S 43 englisch Fundortliste fur Barberiit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barberiit amp oldid 237201773