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Balthasar Freiherr von Campenhausen 28 November 1745 in Gut Orellen 12 Juli 1800 in Peddast war ein russischer Senator Geheimer Rat und Zivilgouverneur Livlands Balthasar Freiherr von Campenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und beruflicher Werdegang 3 Verdienste um die Infrastruktur auf der Insel Osel 4 Orden und Ehrenzeichen 5 Gutsbesitz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie Bearbeiten nbsp Wappen der Freiherren von CampenhausenBalthasar Freiherr von Campenhaussen entstammte dem livlandischen Adelsgeschlecht derer von Campenhausen er war der Sohn des russischen Generalleutnants Balthasar Freiherr von Campenhausen und dessen zweiter Gemahlin Helene Juliane von Straelborn 1 Am 1 Marz 1767 heiratete von Campenhausen Sophie Eleonore Woldeck von Arneburg aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor Sein altester Sohn Balthasar 1772 1823 wurde Reichskontrolleur Russlands Mitglied des russischen Reichsrates und russischer Finanz und Innenminister Sein Sohn Hermann 1773 1836 ubernahm das Gut Orellen und vermahlte sich mit Grafin Keyserling Sein Sohn Christoph 1780 1841 wurde Mitglied des russischen Oberkonsistoriums in St Petersburg Seine alteste Tochter Leocadie vermahlte sich mit Magnus Barclay de Tolly dem einzigen Sohn des russischen Generalfeldmarschalls und Kriegsministers Michael Andreas Barclay de Tolly Seine Tochter Sophie wurde russische Hofdame der Erbprinzessin Helene Paulowna von Mecklenburg Schwerin Oberhofmeisterin der Erbgrossherzogin Alexandrine von Mecklenburg Schwerin und Ehefrau des mecklenburgischen ersten Ministers Leopold von Plessen Seine Tochter Charlotte 1778 1831 heiratete den russischen Gouverneur Estlands Gotthard Wilhelm von Budberg Bonninghausen Balthasar Freiherr von Campenhausen starb am 12 Juli 1800 wahrend einer Dienstreise nach Osel auf dem Gut Peddast er wurde in der Familien Grabkapelle auf seinem Gut Orellen beigesetzt 2 nbsp Vater Balthasar I nbsp Mutter Helene nbsp Ehefrau Sophie Eleonore nbsp Sohn Balthasar III nbsp Tochter Sophie nbsp Sohn Hermann Johann nbsp Sohn Johann ChristophLeben und beruflicher Werdegang Bearbeiten nbsp Gedenktafel am fruheren Wohnsitz von Balthasar Freiherr von Campenhausen in Kuressaare auf Saaremaa Osel nbsp Senator Balthasar von Campenhausen 1797 nbsp Familienkapelle auf OrellenCampenhausen erhielt zunachst hauslichen Privatunterricht und studierte im Anschluss von 1761 bis 1767 an den Universitaten Helmstedt Halle und Leipzig Kameralwissenschaften Jura und Mathematik danach bereiste er Holland England und Frankreich 1767 schlug er die Offizierslaufbahn beim Gothaschen Herzog ein und nahm dort 1777 als Oberst seinen Abschied Von 1777 bis 1783 wurde Campenhausen livlandischer Landrat anschliessend Oberkirchenvorsteher des Kreises Wenden 1778 sowie Assessor des Hofgerichtes 1779 Verdienste um die Infrastruktur auf der Insel Osel Bearbeiten1783 ernannte man Campenhausen auf Osel zum Vizegouverneur Livlands und Direktor des livlandischen Kameralhofes eine Position die er bis 1797 innehatte In dieser Zeit liess er die Insel vermessen auf die jeweilige Bodengute uberprufen und begann mit einer durchgreifenden Flurbereinigung Regulierung Daruber hinaus sorgte er fur umfangreiche Entwasserungs Projekte liess Sumpfe trocken legen Kiefern gegen die Versandung aufforsten Strassen befestigen grundete eine Bauernbank sorgte fur einen regelmassigen Postdienst und reorganisierte die Behorden Campenhausens Eifer verdankte das damals ruckstandige und unterentwickelte Osel eine vergleichsweise zeitgemasse Infrastruktur Der Freiherr gab auch dem gesellschaftlichen Leben in der abgelegenen Provinz ungewohnte Impulse Er bildete einen kleinen Hof an dem es auch an Intriguen nicht fehlte Mit der gleissenden franzosischen Sprache die er sehr liebte und beforderte schlich sich auch gleissende franzosische Sitte und Moral in dieses Land in welchem bis dahin strenge Ehrbarkeit geherrscht hatte 3 Damen mussten in einer vom Freiherrn entworfenen blau weissen Uniform erscheinen Ab dem 2 Oktober 1785 hielt Campenhausen in seinem Anwesen das mit hollandischen Kacheln und Standbildern geschmuckt war jeden Donnerstag einen Mannerklub ab 1786 folgte jeden Mittwoch ein Tanzklub 4 Im Rathaussaal richtete er 1787 ein Schultheater ein dessen Vorstellungen darunter Stucke von Gotthold Ephraim Lessing ganzjahrig um 17 Uhr begannen Jeweils zu Monatsbeginn setzte eine musikalische Liebhabergesellschaft Konzerte an Nachdem 1785 ein Lesezirkel gegrundet worden war folgte 1791 die erste Leihbibliothek In Arensburg liess Campenhausen ganze Strassenzuge abreissen und modernisieren sorgte fur Strassenschilder und reinigung ordnete die Beseitigung von Mullhalden an schaffte die bis dahin ublichen feuergefahrlichen Strohdacher ab und regte die Grundung der Arensburgschen Wochen oder Intelligenzblatter an Rastlos thatig befand er sich stets auf den Radern oder im Sattel so Zeitzeugen und nicht selten habe der Freiherr unangemeldet seine Revisoren besucht 5 1796 wurde Campenhausen Geheimrat 1797 wurde er fur sieben Wochen Zivilgouverneur Livlands anschliessend ernannte man Campenhausen zum Senator und nahm ihn als Mitglied in die Kodifikationskommission auf In dieser Zeit bereiste er Osel nur noch gelegentlich Sein Traum zum Gouverneur einer neu geschaffenen Provinz aus samtlichen russischen Ostsee Inseln ernannt zu werden erfullte sich indes nicht 6 In einem Brief aus dem Jahre 1799 an seinen Sohn Hermann zahlte Balthasar Freiherr von Campenhausen seinen vollstandigen Titel wie folgt auf Russ Kaiserl Geheimer Rat Senateur Mitglied der Commission zur Anfertigung der Reichs Gesatze Oberster Directeur der Banque des Erziehungs Hauss d h der Kadettenanstalt u Ehrenmitglied des Conseils desselben Gross Kreutz des St Annen und St Wolodimir Ordens Orden und Ehrenzeichen BearbeitenRitter des St Wolodimir Ordens Grosskreuz St Annen Orden Grosskreuz Gutsbesitz Bearbeiten nbsp Gut Orellen Gemalde von Eugen Ducker 1862 nbsp Wesselshof 2009Balthasar Freiherr von Campenhausen war Besitzer der nachstehenden Guter 7 Orellen Kudum Lenzenhof Schloss Ermes 1795 1797 Wesselshof seit 1797 Aula und Dubinsky seit 1798 kaiserliches Geschenk Uhla 1799 1800 kaiserliches Geschenk Bremerseite 1799 1800 kaiserliches Geschenk Waimastfer 1796 1799 Pfandbesitz Kikerina Rakulitz LaskowitzLiteratur BearbeitenMartin Korber Oesel einst und jetzt Arensburg 1887 Imants Lacmanis Hrsg Gutshof unter den Eichen Orellen und die Familie von Campenhausen in Livland Katalog der Ausstellung im Schlossmuseum Rundale und im Herder Institut Marburg Marburg 1998Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Campenhausen Balthasar Frhr v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Teil 1 1 Livland Bd 1 Gorlitz 1929 s 25 Olavi Pesti Balthasar Freiherr von Campenhausen und Saaremaa In www aai ee abgerufen am 30 Juni 2013 Martin Korber Oesel einst und jetzt Arensburg 1887 Bd 1 S 122 Martin Korber Oesel einst und jetzt Arensburg 1887 Bd 1 S 135 Martin Korber Oesel einst und jetzt Arensburg 1887 Bd 1 S 168 Martin Korber Oesel einst und jetzt Arensburg 1887 Bd 1 S 185 Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Campenhausen Balthasar Frhr v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalNormdaten Person GND 1046301608 lobid OGND AKS VIAF 282082617 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Campenhausen Balthasar II vonALTERNATIVNAMEN Campenhausen Balthasar von Campenhausen Balthasar Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG russischer Senator Geheimer Rat und Zivilgouverneur LivlandsGEBURTSDATUM 28 November 1745GEBURTSORT Gut OrellenSTERBEDATUM 12 Juli 1800STERBEORT Peddast Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balthasar II von Campenhausen amp oldid 235982716