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Das Bahnkraftwerk Frankfurt war ein von 1966 bis 1995 als Heizkraftwerk betriebenes Kohlekraftwerk in Frankfurt am Main gelegen in der Gutleutstrasse Bahnkraftwerk Frankfurt am MainBild gesucht BWLageBahnkraftwerk Frankfurt Stadtteile von Frankfurt am Main Stadtteile von Frankfurt am MainKoordinaten 50 5 44 N 8 38 24 O 50 09556 8 63999 Koordinaten 50 5 44 N 8 38 24 OLand DeutschlandGewasser MainDatenTyp HeizkraftwerkPrimarenergie Fossile EnergieBrennstoff SteinkohleLeistung 12 MWBetreiber Deutsche BundesbahnProjektbeginn 1962Betriebsaufnahme Dezember 1965Stilllegung 1995Turbine 12 MW HochdruckdampfturbineKessel Kessel 1 und 2 16 t h 16 atu Kessel 3 und 4 50 t h 87 atuSchornsteinhohe 12 mf2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemaliges Fernheizwerk 2 3 Umbau zum Heizkraftwerk Frankfurt am Main 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEs versorgte im Raum Frankfurt das Bahnstromnetz sowie uber ein Fernheiznetz alle grosseren Warmeverbraucher der Deutschen Bundesbahn im Bereich des Frankfurter Hauptbahnhofes Es ersetzte das an gleicher Stelle stehende Fernheizwerk 2 sowie das ehemalige Fernheizwerk 1 in der Mannheimer Strasse 2005 wurden die Kraftwerksanlagen abgerissen 1 Seitdem liegt das Gelande an der Gutleutstrasse 330 332 brach Ehemaliges Fernheizwerk 2 BearbeitenNach der Eroffnung des Frankfurter Hauptbahnhofes 1888 wurde zwei Jahre spater 1890 ein Pumpwerk zur Versorgung der Dampflokomotiven mit Kesselspeisewasser in Betrieb genommen Hierbei wurde das Wasser aus dem Main uber 6 dampfbetriebene Kolbenpumpen dem Mainwasser Pumpwerk in einen 800 m fassenden Wasserturm gepumpt von wo aus es dem Versorgungsnetz fur Speisewasser zur Verfugung stand Bis 1920 wurde daruber hinaus mit einer zusatzlichen Pumpe das Druckwassernetz gespeist mit dem die damals hydraulischen Aufzuge im Frankfurter Hauptbahnhof betrieben wurden 2 1915 wurde damit begonnen das Pumpwerk zu einem Heizkraftwerk auszubauen Hierzu wurden die drei handbefeuerten Flammrohrkessel gegen drei Garbe Wasserrohr Kessel 13 5 atu 10 t h Uberhitzung 350 C getauscht sowie zwei Dampfturbinen mit je 1750 kW 50 Hz Drehstrom 6 6 kV als auch eine Grossfilteranlage Kiesfilter zur Reinigung des Speisewassers eingebaut Auch wurden die Pumpen auf elektrischen Antrieb umgestellt Die Aufgabe des neuen Kraftwerkes war zunachst die Stromversorgung des neu errichteten Ausbesserungswerkes Nied Aufgrund der nur werktags vorhandenen Abnahme von Strom im Ausbesserungswerk und der damit verbundenen Ausserbetriebsetzung des Kraftwerkes an jedem Wochenende arbeitete dieses jedoch sehr unwirtschaftlich Da die Turbinen und Kesselarmaturen im Zuge von Reparationsleistungen 1924 abgegeben werden mussten wurde die Stromversorgung des Ausbesserungswerkes auf die Mainkraftwerke Hochst umgestellt 1926 wurde mit Hilfe der vorhandenen Kesseln die noch betriebenen Pumpanlage zum Fernheizwerk 2 ausgebaut welche das Fernheizwerk 1 im Heizbetrieb unterstutzte und damit ab 1927 einen Betrieb von Heizlokomotiven im Frankfurter Aussenbahnhof uberflussig machte 1956 und 1960 wurden die Garbe Kessel gegen die spater als Kessel 1 und 2 bezeichneten Borsig Strahlungskessel ausgetauscht wodurch das Fernheizwerk 1 ausser Betrieb genommen werden konnte Das Fernheizwerk 2 versorgte damit bis zum Umbau zum Heizkraftwerk Frankfurt am Main das gesamte Hauptbahnhofsgelande mit allen Gebauden die Zugvorheizanlagen die Bahnbetriebswerke 1 3 die Amtergebaude die Ubernachtungsgebaude und die Gasanstalt 2 Umbau zum Heizkraftwerk Frankfurt am Main BearbeitenIm Zuge des steigenden Heizdampfbedarfs auf rund 80 t h im Winter mit der Posthalle als zusatzliche Verbraucher sowie der voranschreitenden Elektrifizierung der Bahnstrecken im Frankfurter Raum entstand fur die Deutsche Bundesbahn die notwendige Voraussetzung eine zentrale Bahnstromversorgung in Form eines Heizkraftwerkes Warme Kraft Kupplung einzufuhren Als Folge wurde 1962 mit der Planung eines Heizkraftwerkes auf dem Gelande des Fernheizwerkes 2 begonnen Dabei wurden folgende Anforderungen an das Heizkraftwerk gestellt Wahrend der Wintermonate Versorgung des Grossknotenpunktes Frankfurt Main mit Turbinenabdampf 7 atu zu Heizzwecken mind 132 t h Erzeugung von Bahnstrom bis zu 12 MW bei 16 2 3 Hz im Vorschaltbetrieb Wahrend der Sommermonate Erzeugung von Frischdampf fur Heizzwecke mind 25 t h Erzeugung von Blindstrom mit dem Bahnstromgenerator Phasenschieberbetrieb Im gleichen Jahr wurde dem Entwurf stattgegeben und mit dem Umbau begonnen Hierbei wurden der letzte Garbe Kessel ausgebaut und durch zwei neue Borsig Strahlungskessel Kessel 3 und 4 ersetzt Da in den jeweiligen Heizperioden die Funktionsfahigkeit der Heizanlage trotzdem garantiert sein musste wurde das alte Kesselhaus in mehreren Abschnitten abgerissen damit immer jeweils zwei Kessel 1962 1963 Kessel 1 und 2 1963 1964 Kessel 4 1964 1965 Kessel 3 und 4 zur Dampferzeugung zur Verfugung standen Hierbei wurden die Kessel bereits in Betrieb genommen obwohl Teile des neuen Kesselhauses noch nicht fertig gebaut waren So mussten 1963 1964 Heizlufter im Kesselhaus aufgebaut werden um ein Einfrieren der Kesselarmaturen zu verhindern da eine der Seitenwande noch nicht verglast und mit Brettern verdeckt war In den Sommermonaten dagegen wurde das Fernheizwerk ganz stillgelegt Im Dezember 1966 wurde das Heizkraftwerk komplett in Betrieb genommen und Strom in das Bahnstromnetz geliefert Mit Heizdampf wurden beliefert der Hauptpersonenbahnhof Frankfurt Main der Hauptguterbahnhof Frankfurt Main die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn an der Friedrich Ebert Anlage der Verwaltungsbau Bundesbahndirektion Frankfurt Main die Posthalle die Bahnbetriebswerke 1 3 das Bahnbetriebswagenwerk das Ausbesserungswerk Frankfurt Main die Bahnmeisterei das Zentralstellwerk Ff sowie Stellwerk Fzf und Fa 2 1986 wurde eine Rauchgasentschwefelungsanlage nachgerustet und die Feuerung von Kohle auf Ol umgestellt 3 Durch die Privatisierung 1994 wurde das Heizkraftwerk in seiner Grosse und Eigenstandigkeit zunehmend unrentabel besonders da in nachster Nahe das Heizkraftwerk West als Dampf und Stromlieferant in Frage kam 1995 wurde das Heizkraftwerk daraufhin stillgelegt und 2005 abgebrochen Einzelnachweise Bearbeiten Luftbilder 2005 und 2006 im Geoportal Frankfurt a b c Bundesbahndirektion Frankfurt Main Dezernat 24 Heizkraftwerk Frankfurt Main Hrsg Deutsche Bundesbahn Frankfurt Main Oktober 1966 S 5 Chronik Frankfurt Bahnhofsviertel In Frankfurt Bahnhofsviertel Abgerufen am 10 Februar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnkraftwerk Frankfurt amp oldid 238664817