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36 604444444444 34 080833333333 Koordinaten 36 36 16 N 34 4 51 OSomek Athenarelief von SomekDas Athenarelief von Somek liegt etwa zwei Kilometer nordlich des Dorfes Somek im Landkreis Silifke in der turkischen Provinz Mersin nahe dem Tal des Flusses Limonlu des antiken Lamos Der Fluss bildete in der Antike die Grenze zwischen dem Rauen Kilikien Kilikia Tracheia im Westen und dem Ebenen Kilikien Kilikia Pedias im Osten Beschreibung Bearbeiten nbsp Rechter Pilaster mit Symbolen LeuchterDas Relief ist in einer Hohe von etwa 1 50 Meter uber dem Boden in den anstehenden Fels eingemeisselt Es hat eine Gesamthohe von 1 30 Metern In einer Nische die oben von einer Muschel abgeschlossen wird befindet sich das Abbild einer Frau die unter anderem durch die Beischrift als die Gottin Athena identifiziert werden kann Auf beiden Seiten wird die Nische von Pilastern mit blockformigen nach vorn ausladenden Kapitellen begrenzt Die Gottin ist mit einem Peplos bekleidet der in der Taille uber dem Apoptygma dem Oberteil des Kleidungsstuckes von einem Gurtel zusammengehalten wird Im unteren Teil liegt das Gewand eng am Korper an sodass sich die Unterschenkel deutlich darunter abzeichnen An den Knocheln und Fussen staut sich der Stoff seitlich davon laufen Faltenlinien bis zum Boden nbsp InschriftDer rechte Arm der Figur ist erhoben und halt eine Lanze der linke herabhangende einen auf dem Boden stehenden seitlich gezeigten Schild Die Lanze steht an einer Saule die direkt an den linken Pilaster anschliesst Um Lanze und Saule windet sich eine Schlange deren unteres Ende uber den Boden bis zu den Fussen Athenas reicht Uber dem Schild und dem linken Arm der Gottin sind Kopf und Mahne eines gezaumten Pferdes zu sehen dessen Korper hinter ihrem rechten Arm verschwindet Auf dem rechten Pilaster sind ein Stern eine Mondsichel sowie ein Blitzbundel zu sehen Zwischen Mond und Blitzbundel konnen Spuren einer abgeschlagenen Buste erkannt werden Ebensolche Spuren finden sich links neben dem linken Pilaster der selbst unverziert ist Rechts neben der rechten Begrenzung des Bildes ist ein Symbolzeichen eingemeisselt das aus einem Stander mit zwei daraufliegenden Mondsicheln und einer Kugel mit Stern besteht Serra Durugonul die in den 1980er Jahren die kilikischen Felsreliefs erforschte vermutet darin einen Leuchter also einen Kultgegenstand der als vereinfachte Darstellung des judischen siebenarmigen Leuchters zu deuten sei Zwischen der links gehaltenen Lanze und der Frauengestalt ist in einem schmalen Feld in 13 Zeilen die Inschrift eingraviert Darin wird die Gottin als A8hna Krisoa Athena Krisoa bezeichnet wobei das von einem Ortsnamen abgeleitete Epitheton Krisoa auf eine lokale Variante der Gottheit verweist der zugehorige Ort Krisoa konnte bisher noch nicht lokalisiert werden Er durfte sich aber sicherlich im Norden des Rauen Kilikien befunden haben Der gleiche Beiname taucht auf einer weiteren Inschrift in der Gegend auf bei beiden wird Athena als Ὀreia etwa in den Bergen wohnende bezeichnet 1 Etwa 600 Meter nordwestlich liegt das Kriegerrelief von Efrenk Deutung und Datierung BearbeitenDie Abbildung der Gottin entspricht dem Typus der Athena Parthenos nachempfunden dem Standbild des Phidias im Parthenon auf der Akropolis in Athen Von dieser Statue waren bereits in antiker Zeit zahlreiche Nachbildungen vorhanden einige davon auch in Kilikien Gemeinsamkeiten mit dem Original des Phidias bestehen vor allem in der Kleidung dem Schild und der links stehenden Saule Diese war bei der ursprunglichen Statue die Stutze der rechten Hand auf der Athena dort eine Nikefigur tragt Auch wenn sie beim Relief und ohne die Nike keine tragende Funktion mehr hatte wollte der Kunstler wohl nicht auf das kennzeichnende Attribut verzichten Das Auftreten von judischen Symbolen wie der Menorah ist in Kilikien nicht selten Beispiele auch fur die hier auftretende funf statt siebenarmige Variante gibt es unter anderem aus Koskerli Catioren dem naheliegenden Orendibi der Landburg von Korykos und auf einem Altarstein im Museum von Silifke Das gemeinsame Vorkommen mit heidnischen Symbolen wie hier dem Blitzbundel des Zeus weist laut Durugonul auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Juden und Romern in der Region hin Besonders wegen der Art der das Relief oben abschliessenden Muschel kommen nach Durugonul fur die Entstehung des Reliefs zwei mogliche Zeitraume in Frage Der erste ware die Zeit der Kaiser Claudius und Nero im 1 Jahrhundert der zweite die nachhadrianische Zeit im 2 und 3 Jahrhundert n Chr Aufgrund von Vergleichen mit anderen kleinasiatischen Felsreliefs darunter das eines Mondgottes im osrhoenischen Sumatar das einer Inschrift nach aus dem Jahr 165 stammt datiert sie das Relief ins 2 Jahrhundert Literatur BearbeitenSerra Durugonul Athena Krisoa Oreia In Epigraphica Anatolica 10 1987 S 115 116 Serra Durugonul Die Felsreliefs im Rauhen Kilikien BAR International Series 511 BAR Oxford 1989 ISBN 0 86954 652 7 S 50 51 128 137 Serra Durugonul Ahmet Morel Evidence of Judaism in Rough Cilicia and its Associations with Paganism In Istanbuler Mitteilungen 62 2012 S 303 322 Einzelnachweise Bearbeiten Zum Kult der nur in Kilikien belegten Athena Oreia s Emanuela Borgia Il culto di Athena Oreia in Cilicia In Michel Mazoyer Hrsg La campagne antique espace sauvage terre domestiquee Paris 2003 ISBN 2 7475 4977 1 S 73 89 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Athenarelief von Somek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Athena Kabartmasi Kilikia Mersin Silifke Somek Koyu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Athenarelief von Somek amp oldid 220131981