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Arnaud Denjoy 5 Januar 1884 in Auch im Departement Gers 21 Januar 1974 in Paris war ein franzosischer Mathematiker der vor allem auf dem Gebiet der reellen Analysis arbeitete Arnaud Denjoy Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Siehe auch 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDenjoy war der Sohn eines Weinhandlers in Perpignan und einer spanischen Mutter Er besuchte die Schulen von Auch und Montpellier und studierte 1902 bis 1905 an der Ecole normale superieure bei Emile Picard Emile Borel und Paul Painleve und erwarb 1905 seine Agregation in Mathematik Denjoy war als Student so gut dass er ein Stipendium der Thiers Stiftung gewann Unter dem Einfluss von Emile Borel und dem der Schriften von Rene Baire wandte er sich ganz der reellen Analysis zu Nach der Promotion 1909 1 ging er als Tutor Maitre de conference an die Universitat Montpellier ein Posten den vorher Rene Baire innehatte Im Ersten Weltkrieg konnte er wegen einer Sehschwache keinen aktiven Militardienst leisten und nahm 1917 eine Professur in Utrecht an wo Johannes van der Corput sein Assistent war 1919 wurde er Professor an der Universitat Strassburg 1922 wurde er Charge de Cours 1925 Maitre de conference und 1931 Professor fur allgemeine Mathematik an der Sorbonne in Paris nominell auf dem vorher von Henri Poincare besetzten Lehrstuhl fur Himmelsmechanik Ab 1933 hatte er den Lehrstuhl fur Differential und Integralrechnung spater den fur Theorie der Funktionen und Topologie 1955 wurde er emeritiert In einer Reihe von Arbeiten ab den 1920er Jahren untersuchte er die Berechnung der Koeffizienten in konvergenten trigonometrischen Reihen zusammengefasst in einer vierbandigen Monographie die von 1941 bis 1949 erschien Darin ist auch eine seiner bekanntesten Entdeckungen das Denjoy Integral zuerst 1912 veroffentlicht 2 3 enthalten eine Verallgemeinerung des Riemann und Lebesgue Integrals heute mit der Theorie des teils nach Henstock Kurzweil oder Perron benannten Integrals im Englischen auch Gauge Integral genannt verschmolzen Weitere Arbeiten von Denjoy betrafen quasianalytische Funktionen 4 Dort ist das Theorem von Denjoy und Carleman nach ihm benannt welches Kriterien dafur angibt dass eine analytische Funktion quasianalytisch ist Denjoy 1921 Wichtige Beitrage leistete Denjoy auch zur Theorie der dynamischen Systeme insbesondere zu Differentialgleichungen auf dem Torus Poincare Denjoy Theorie Der Satz von Denjoy 1932 Journal de Mathematiques gibt Kriterien dafur an wann ein Diffeomorphismus einer Kreislinie konjugiert zu einer Drehung ist 5 Der Satz von Denjoy und Wolff zusatzlich nach Julius Wolff macht Aussagen uber Fixpunkte der Iteration holomorpher Abbildungen der offenen Einheitskreisscheibe 6 1931 Compte Rendus gab Denjoy eine wahrscheinlichkeitstheoretische Interpretation der Riemannschen Vermutung 1947 bis 1954 veroffentlichte er eine Monographie uber transfinite Zahlen 7 Denjoy war mit dem russischen Mathematiker Nikolai Nikolajewitsch Lusin befreundet und hatte Kontakte zu dem Mathematikern aus dessen Schule 8 Denjoy war auch politisch aktiv Er unterstutzte die Radikale Partei des mehrfachen franzosischen Ratsprasidenten Edouard Herriot und war fur diese 1912 Stadtrat von Montpellier und ab 1920 Landrat des Departement Gers 1939 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1942 in die franzosische Akademie der Wissenschaften Ab 1962 war er deren Prasident Denjoy war ausserdem Mitglied der Akademien von Amsterdam Warschau und Luttich 1954 war er Vizeprasident der Internationalen Mathematischen Union Die Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique nahm ihn 1956 als assoziiertes Mitglied auf 9 In Russland wo er mit Lusin in Briefwechsel stand wurde er 1970 mit der Lomonossow Goldmedaille geehrt Er war seit 1971 Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1950 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress ICM in Cambridge Massachusetts Les equations differentielles periodiques Ebenso hielt er 1920 einen Vortrag auf dem ICM in Strassburg Sur une classe d ensembles parfaits en relation avec les fonctions admettant une derivee seconde generalisee 1931 war er Prasident der Societe Mathematique de France Er war seit 1923 verheiratet und hatte 3 Sohne Der Asteroid 19349 Denjoy wurde nach ihm benannt Siehe auch BearbeitenSatz von Denjoy Begriffsklarung mehrere Satze von Denjoy mit anderen MathematikernSchriften BearbeitenIntroduction a la theorie de fonctions de variables reelles Band 1 Hermann 1937 Aspects actuels de la pensee mathematique Bulletin de la Societe Mathematique de France Band 67 1939 S 1 12 supplement numdam Lecons sur le calcul des coefficients d une serie trigonometrique 4 Bande 1941 1949 L enumeration transfinie 4 Bande Gauthier Villars 1946 1954 Memoire sur la derivation et son calcul inverse 1954 Nachdruck Ed Jacques Gabay 10 Articles et Memoires 2 Bande 1955 Jubile scientifique 1956 Un demi siecle de Notes academiques 1906 1956 2 Bande Gauthier Villars 1957 Sammlung seiner Aufsatze Hommes Formes et le Nombre 1964Literatur BearbeitenGustave Choquet Artikel Denjoy in Dictionary of Scientific Biography sowie in Asterisque Band 28 29 1975 Henri Cartan Nachruf in Comptes rendus de l Academie des Sciences Paris Band 279 1974 S 49 53 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Arnaud Denjoy In MacTutor History of Mathematics archive Einige seiner Arbeiten darunter Briefe an Paul Levy sind online abrufbar NUMDAM Recherche et telechargement d archives de revues mathematiques numerisees gt Accueil A Denjoy Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Arnaud Denjoy im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Denjoy Une extension de l integrale de M Lebesgue Comptes Rendus Hebdomadaires des Seances de l Academie des Sciences Paris Band 154 1912 S 859 862 Denjoy Memoire sur les nombres derives des fonctions continues Journal de Mathematiques Pures et Appliquees Serie 7 Band 1 1915 S 105 240 Online Verallgemeinerungen analytischer Funktionen basierend auf der Ubertragung der Eigenschaft analytischer Funktionen in einem Intervall dass sie identisch im Intervall verschwinden falls die Funktion und alle ihre Ableitungen in einem Punkt des Intervalls verschwinden siehe z B Manfred Denker Einfuhrung in dei Analysis dynamischer Systeme Springer Verlag 2005 S 75 fur die genaue Formulierung und einen Beweis Denjoy Wolff theorem Encyclopedia of Mathematics Springer Denjoy L enumeration transfini Gauthiers Villars 5 Teile Menschow Impressions sur mon voyage a Paris en 1927 Cahiers du seminaire d histoire des mathematiques Band 6 1985 S 55 59 Academicien decede Arnaud Denjoy Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 7 September 2023 franzosisch Webseite Verlag Jacques Gabay zu Denjoy mit BiographieNormdaten Person GND 119374706 lobid OGND AKS LCCN n86869053 VIAF 39450580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Denjoy ArnaudKURZBESCHREIBUNG franzosischer MathematikerGEBURTSDATUM 5 Januar 1884GEBURTSORT Auch Departement GersSTERBEDATUM 21 Januar 1974STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnaud Denjoy amp oldid 237116417