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Aretin ist der Name eines bayerischen Adelsgeschlechts das mit Johann Baptist Kristof von Aretin 1706 1 seine Stammreihe beginnt Wappen derer von Aretin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Wappen seit 1769 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGemass einem Taufschein vom 8 Mai 1710 wurde Johann Baptist Christoph Aroution Caziadur als Sohn des armenischen Kleinkonigs Baldazar Caziadur auch Bagdasar von Siounik und dessen Ehefrau Gogza aus dem Haus der Fursten von Charabagh am 24 Juni 1706 in Konstantinopel geboren Die zweite Frau von Kurfurst Maximilian II Emanuel von Bayern Therese Kunigunde von Polen war bei der Besetzung Bayerns durch die Osterreicher nach Venedig geflohen und hatte dort langere Zeit verbracht Bei ihrer Ruckkehr brachte sie den Knaben mit sich der ihr 1710 ans Herz gelegt wurde Er sei so hiess es 1706 zu Konstantinopel geboren worden wohin sein Vater der Kleinkonig eines an Persien grenzenden Teils von Armenien vor den Persern geflohen sei 1708 sei der Zweijahrige zu seiner Sicherheit nach Venedig gebracht worden Mit Ausnahme des Taufscheins existierten allerdings keine Dokumente uber seine Identitat In Munchen am Hofe erzogen wurde er Wirklicher Hofkammerrat und Hauptmauthner zu Ingolstadt Am 11 April 1769 erhob ihn Kurfurst Maximilian III Joseph in den bayerischen Freiherrenstand nbsp Adam von Aretin 1769 1822 bayerischer VizekanzlerVon Johann Christophs Sohnen hatte nur der alteste Karl Albert von Aretin 1741 mit seiner Ehefrau Maria Anna Rosina geb Edle von Weinbach Nachkommen namlich Adam und seine Bruder Johann Georg und Johann Christoph Adam von Aretin 1769 1822 trat als Jurist ebenfalls in den bayerischen Staatsdienst wurde 1793 Rat bei der Landesregierung und 1798 deren Vizekanzler Die Familie wurde am 1 Oktober 1812 bei der Freiherrenklasse im Konigreich Bayern immatrikuliert Hierbei erfolgte die Erneuerung des Wappens unter Hinzusetzung einer Konigskrone im Schildhaupt als Hinweis auf die Abstammung Der Vizekanzler Adam von Aretin war ab 1802 als Generalkommissar fur die Sakularisation in Bayern des bisher unabhangigen Hochstifts Freising zustandig Er erwarb 1812 Schloss Haidenburg Landkreis Passau und im selben Jahr das sieben Kilometer entfernte sakularisierte Kloster Aldersbach mit der Brauerei Aldersbach In der Folgezeit gelang es den Freiherren von Aretin bis Mitte des 19 Jahrhunderts einige weitere Hofmarken zwischen Vils und Rott mit Haidenburg als Zentrum zu erwerben 2 Das nach einem Brand 1871 im neugotischen Stil wieder aufgebaute Schloss Haidenburg wurde 1972 von der Familie verkauft die sich dann ein kleineres Herrenhaus im Ort erbaute und bis heute das Gut und die Brauerei betreibt Der fruhere klosterliche Grundbesitz in Aldersbach und die meisten Konventsimmobilien wurden ebenfalls veraussert die Brauerei befindet sich aber noch mehrheitlich im Familienbesitz nbsp Schloss Haidenburg Landkreis Passau nbsp Kloster Aldersbach Landkreis Passau nbsp Brauerei AldersbachMitte des 19 Jahrhunderts kam Schloss Munchsdorf in den Besitz der Familie und blieb es ebenfalls bis heute In Schwaben war seit Anfang des 19 Jahrhunderts das Schloss Neuburg an der Kammel im Besitz der Aretin wurde aber 1984 verkauft und dient heute als Gasthof nbsp Schloss Munchsdorf 1723 nbsp Schloss Munchsdorf Landkreis Rottal Inn 2014 nbsp Schloss Neuburg an der Kammel Landkreis GunzburgAdam von Aretins Bruder war der Historiker und Bibliothekar Johann Christoph von Aretin der als Oberbibliothekar an der Hof und Staatsbibliothek in Munchen massgeblich an der Sakularisation mitwirkte und ein Pionier des modernen Bibliothekswesens wurde Er gilt als der Wieder Entdecker der Carmina Burana 1803 In seiner Monatsschrift Allemania wandte er sich 1815 16 gegen den romantischen Nationalismus insbesondere von Ernst Moritz Arndt und Johann Gottlieb Fichte und stellte ihm den aufklarerischen Geist der bayerischen Staatsreformer entgegen Er erwarb 1781 das Schloss Munchshofen in der Oberpfalz das bis 1910 in der Familie blieb zuletzt im Besitz der Grafin Julie Anna Armansperg geb von Aretin dann aber verkauft wurde und inzwischen vom Verfall bedroht ist Ferner erwarb Johann Christoph 1809 Schloss Wischenhofen bei Regensburg 1831 verkauft und Gut Rinnenthal das Schloss wurde 1835 abgerissen Ein weiterer Bruder war Johann Georg von Aretin 1770 1845 der als bayerischer Staatsbeamter und Publizist ebenfalls mit einer Zeitschrift die Reformen Montgelas unterstutzte 1810 erhielt er als Belohnung fur seine Verdienste vom Konig das Lehngut Mendorferbuch bei Hohenburg Durch Heirat ist ein Zweig der Familie heute auf Haus Ermelinghof in Westfalen ansassig nbsp Schloss Munchshofen Oberpfalz nbsp Haus Ermelinghof WestfalenDie Familie stellte noch mehrere weitere bayerische Politiker und Historiker nbsp Wappen der Freiherren von AretinDas Wappen seit 1769 BearbeitenGeviert mit silbernem Herzschild belegt darin auf naturlichen Wellen ein dreimastiges Kriegsschiff begleitet rechts oben von einem goldenen Kometen 1 und 4 in Blau drei 2 1 goldene Sterne 2 und 3 in Rot auf silbernem Ross ein Schwert schwingender Geharnischter mit silbernem Schild an der linken Seite darauf ein St Georgs Kreuz Konigliche Bugelkrone und zwei Helme auf dem rechten mit rot silbernen Decken der Geharnischte zwischen zwei von Gold und Blau ubereck geteilten Buffelhornern auf dem linken mit blau goldenen Decken der Komet mit abwarts gerichtetem Schweif zwischen offenem von Silber und Rot ubereck geteiltem Flug Namenstrager Bearbeiten nbsp Johann Christoph von Aretin 1772 1824 BibliothekarJohann Adam von Aretin 1769 1822 Vertreter Bayerns am Bundestag des Deutschen Bundes Johann Georg von Aretin 1770 1845 bayerischer Staatsbeamter und Generalcommissar Johann Christoph von Aretin 1772 1824 deutscher Publizist Historiker Bibliothekar und Jurist Karl Maria von Aretin 1796 1868 Historiker Diplomat Politiker und Kunstgelehrter Peter Karl von Aretin 1814 1887 deutscher Politiker und Mitglied des Reichstages Ludwig von Aretin 1845 1882 Gutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter Anton von Aretin 1847 1921 Regierungsprasident der Oberpfalz Heinrich von Aretin 1875 1943 Gutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter Erwein von Aretin 1887 1952 bayerischer Journalist und Heimatpolitiker Anton von Aretin 1918 1981 deutscher Politiker der Bayernpartei Annette von Aretin 1920 2006 Fernsehansagerin Karl Otmar von Aretin 1923 2014 deutscher Historiker Karl Michael von Aretin 1924 2021 deutscher Diplom Landwirt Restaurator und Kirchenpfleger Felicitas von Aretin 1962 deutsche Journalistin Autorin und HistorikerinLiteratur BearbeitenKarl Theodor von Heigel Aretin Johann Baptist Caziadur Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 517 f Karl Otmar von Aretin Aretin Freiherren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 346 349 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Seite 117 Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 Die Familie Aretin Ein Beytrag zur baierischen Staats Kunst und Gelehrten Geschichte den Manen des Christoph Freyherrn von Aretin gewidmet Altenburg 1825 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aretin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Lebensdaten ausser dem Geburtsjahr sind unsicher siehe Eintrag uber Johann Baptist im Portal Deutsche Biographie abgerufen am 11 Dezember 2019 Kurzer Abriss der Geschichte Haidenburgs auf der Website von Aldersbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aretin Adelsgeschlecht amp oldid 237251301