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Der Arachthos griechisch Arax8os auch Artotinos oder Potamos tis Artas Fluss von Arta ist ein Fluss in der Region Epirus in Griechenland Er entspringt sudlich von Metsovo und nordostlich von Ioannina im Regionalbezirk Ioannina im Pindos Gebirge Lakmos Massiv und fliesst in sudwestlicher Richtung auf das Ionische Meer zu in das er nach 110 Kilometern im Ambrakischen Golf sudlich von Arta mundet Arachthos Arax8osBrucke von Arta aus osmanischer Zeit uber den Fluss ArachthosBrucke von Arta aus osmanischer Zeit uber den Fluss ArachthosDatenLage Griechenland Epirus Flusssystem ArachthosQuelle Oxia Despoti Lakmos MassivPindos GebirgeQuellhohe 1700 mMundung Ambrakischer Golf39 01172 21 063136 0 Koordinaten 39 0 42 N 21 3 47 O 39 0 42 N 21 3 47 O 39 01172 21 063136 0Mundungshohe 0 mHohenunterschied 1700 mSohlgefalle 15 Lange 110 kmEinzugsgebiet 1894 km Linke Nebenflusse Kalaritikos Raftanitis KalendinisRechte Nebenflusse Dipotamos Zagoritikos Vardas Mittelstadte ArtaBrucke von Arta 2005 Brucke von Arta 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Wasserwirtschaftliche Bedeutung 3 Geschichte 4 Quellen 5 Literatur 6 WeblinksVerlauf BearbeitenDer Ursprung des Arachthos ist die nordliche Flanke des Lakmos Gebirgszugs im Regionalbezirk Ioannina sudlich der Ortschaft Metsovo Der hier entspringende Quellfluss wird als Metsovitikos bezeichnet Er erhalt auch kleine Zuflusse aus den westlichen Auslaufern des Mavrovouni ostlich von Metsovo Der Metsovitikos umfliesst zunachst die namensgebende Ortschaft Metsovo in deren Suden sowie im Norden der Ortschaft Anilio im Bogen und wendet sich dann nach Nord Nordwest bis zur Ortschaft Votonosi Bei Votonosi vollfuhrt der Metsovitikos eine Verlaufsanderung um circa 75 nach Sudwesten und fliesst entlang der Nordflanke des Lakmos Massivs in einem engen Tal entlang der Ortschaften Megalo und Mikro Peristeri auf die Ostflanke des Driskos einem sudlichen Auslaufer des Mitsikeli Massivs zu In Hohe der Ortschaft Raches fliesst der Metsovitikos mit dem Fluss Dipotamos zusammen Ab diesem Zusammenfluss wird der weitere Verlauf des Flusses als Arachthos bezeichnet Der Dipotamos kann als zweiter Quellfluss des Arachthos aufgefasst werden Er entspringt als Zagoritikos ostlich des Pamvotida Sees in Epirus an der Nordflanke des Mitsikeli Massivs nordwestlich der Ortschaft Manasi und nordostlich der Stadt Ioannina Der Zagoritikos verlauft unmittelbar nach seiner Quelle in einem ostwarts gefuhrten Bogen um die nordostlichen Auslaufer des Mitsikeli Massiv und fliesst ostlich dessen nach Sudosten Er bildet dabei die ostliche Begrenzung des Mitsikeli Massivs Der erste Zufluss des Zagoritikos ist der Lakos Sudlich der Ortschaft Miliotades bei der Ortschaft Potamia erhalt der Zagoritikos einen aus Nordosten vom Koukouroutzos Massiv 1 785 m kommenden Zufluss den Vardas Ab dem Zusammenfluss von Vardas und Zagoritikos wird der weiter nach Sudosten verlaufende Fluss als Dipotamos bezeichnet Der Dipotamos setzt sein Flussrichtung nach Sudosten ab seiner Entstehung fort Hierbei verlauft er in haufigen Flussbiegungen durch das von ihm geschaffene Tal ostlich und sudostlich des Mitsikeli Massivs und dessen sudlichen Auslaufers dem Driskos Wenige Kilometer im weiteren Verlauf ab Potamia flussabwarts uberquert die Autobahn 2 Europastrasse 90 den Dipotoamos samt seinem Tal aus dem Driskos Massiv kommend mit einer uber 1 000 m langen und 80 m hohen Talbrucke Arachthos Brucke Etwas weiter sudlich uberquert auch die Nationalstrasse 6 von Ioannina nach Metsovo den Dipotamos mit einer deutlich kleineren Brucke Weiter sudlich fliesst der Dipotamos mit dem aus Ostnordost kommenden Metsovitikos in Hohe der Ortschaft Raches zusammen und bildet nachfolgend den dann als Arachthos bezeichneten Fluss Nach der Einmundung des Dipotamos verschmalert sich das Tal des Arachthos deutlich Der Fluss andert auch seine Richtung nach Suden und fliesst entlang der Westflanke des Lakmos Massivs mit den Auslaufern Kroukia 1 758 m Hohe und Kria Vrysi 1 393 m Hohe sowie der Ostflanke des Driskos auf die Ortschaft Potamia in der Gemeinde Pamvotida zu Diese wird in deren Osten sudwestlich der Ortschaft Kotomista passiert Der Fluss andert nach dieser Passage seine Fliessrichtung im unverandert engen Tal nach Sudwesten vorher erhalt er aus Nordosten kommend den kleinen Zufluss Goura aus der Sudwestflanke des Lakmos Der jetzt nach Sudwesten verlaufende Fluss begrenzt die Landschaft der Chouliarochoria nach Norden hin Die namensgebende Ortschaft Chouliarades wird in einigen Kilometern Entfernung westlich passiert wobei der Fluss seine Richtung erneut nach Suden ausrichtet Der in dem Tal zwischen Chouliarades im Norden und Ambelochori im Suden aus dem Osten kommende Fluss Kalaritikos mundet sudlich der Ortschaft Asteritsa in den Arachthos Der Verlauf des Kalaritikos markiert die Grenze zwischen dem Lakmos Massiv im Norden und dem Tzoumerka Massiv im Suden Die westliche Begrenzung der Arachthos Tals bildet die Ostflanke des Xerovouni Massivs Etwas weiter sudlich im Verlauf des Arachthos mundet im spitzen Winkel aus Nord Nordost kommend der Zufluss Raftanitis in den Arachthos Kurz vor der Einmundung des Raftanitis uberspannte die Plaka Brucke eine 1866 errichtete Steinbogenbrucke aus osmanischer Zeit den Arachthos Sie sturzte am 1 Februar 2015 in Folge ungewohnlich heftigen Hochwassers ein 1 Der Arachthos setzt seine Fliessrichtung nach Suden fort und passiert in einem leichten westwarts gerichteten Bogen verlaufend die Ortschaft Koukoulia Etwas nordlich der Ortschaften Kryoneri und Vathikambos mundet von Osten her kommend die Goura in den Arachthos ein Anschliessend schwenkt der Arachthos in seinem Verlauf fur eine kurze Strecke nach Sud Sudwest bis zur Ortschaft Trapezaki Unmittelbar sudlich der Ortschaft Trapezaki weitet sich der Arachthos stark auf und geht in den nordlichen Auslaufer des Pournari Stausees uber Wie bei anderen Stauseen in Griechenland vor allem im Pindos Gebirge folgt der Verlauf des Pournari Stausees dem ehemaligen Flussverlauf des Arachthos und beschreibt einen leichten Bogen nach Westen gerichtet von Nord nach Sud In der Mitte dieses Bogens mundet aus dem Osten von der Westflanke der Ori Valtou her kommend der Fluss Kalendini benannt nach der gleichnamigen Ortschaft Der Zufluss des Kalentinis wird dabei ab der Ortschaft Melates ebenfalls zu einem Teil des Pournari Stausees so dass dieser aus der Luft betrachtet die Form eines um 90 entgegen dem Uhrzeigersinn gedrehten T erhalt Der Staudamm des Pournari Sees befindet sich 4 5 km nordostlich der Stadt Arta Dieser Staudamm wird auch als Pournari I bezeichnet im weiteren Verlauf des Arachthos findet sich ein erheblich kleinerer Stausee der Pournari II Beide Stauseen bzw Staudamme Pournari I und II werden zur Stromerzeugung und zur Gewinnung von Wasser zu Bewasserungszwecken in der Landwirtschaft in der Ebene von Arta genutzt Nach dem zweiten Pournari Staudamm fliesst der Arachthos in die Ebene von Arta ein und in einem Bogen von Norden nach Suden um die Stadt Arta das antike Amvrakia oder Ambrakia herum Der Scheitelpunkt des Bogens liegt im Westen von Arta Nahe diesem Scheitelpunkt uberquert die Brucke von Arta aus dem 16 Jahrhundert den Arachthos Unmittelbar sudlich dieser Brucke aus osmanischer Zeit findet sich die Brucke der Nationalstrasse 5 Ioannina Arta Messolongi Im nordlichen Teil des Arachthos Bogens um die Stadt Arta uberquert die Ionia Odos Autobahn 5 mit einer neuen Brucke den Arachthos Nach dem bogenformigen Verlauf um die Stadt Arta fliesst der Arachthos mit Maandern durch die sudlich der Stadt gelegene Ebene in sud sudostlicher Richtung auf den Ambrakischen Golf zu in welchen er bei der Ortschaft Kommeno in Form eines Deltas mundet Wasserwirtschaftliche Bedeutung BearbeitenDer Arachthos liegt mit seinem Einzugsgebiet auf der regenreichen Westseite des Pindos Gebirges in Griechenland In dieser Region werden jahrliche Regenmengen von mehr als 1 000 mm registriert Arta 1 666 mm pro Jahr weiter nordlich in Plaka 1 614 mm und in Tsimovo 1 413 mm pro Jahr 2 Dieser Wasserreichtum verhilft dem Arachthos zu im Vergleich zu anderen griechischen Flussen hohen Wassermengen der Arachthos ist daher auch ganzjahrig wasserfuhrend Die wasserwirtschaftliche Nutzung des Arachthos erfolgt vor allem uber den Pournari Stausee Pournari I 4 5 km nordlich von Arta Lage des Staudamms Der Pournari See bedeckt eine Flache von etwa 20 Quadratkilometern und wurde 1981 fertiggestellt Das im Pournari See aufgestaute Wasser des Arachthos wird fur Bewasserungszwecke in der Landwirtschaft und zur Stromgewinnung eingesetzt Hinsichtlich der Bewasserung wird das Wasser des Pournari Sees fur die Versorgung der Ebene von Arta mit einer Flache von 45 km verwendet Der mittlere Durchfluss des Arachthos betragt 61 m pro Sekunde nach anderen Angaben 69 8 m pro Sekunde 3 Der gesamte Wassereintrag des Arachthos in den Ambrakischen Golf betrug 1974 2 2 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr 4 1995 bis 1997 mass das griechische Ministerium fur Landwirtschaft eine maximale jahrliche Wassermenge von 3 3 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr die mittlere wurde mit 1 9 Milliarden Kubikmeter pro Jahr angegeben Diese Wassermengen ermoglichen auch die Stromgewinnung Die Pournari I und II Kraftwerke mit jeweils 3 Turbinen liefern 300 und 30 Megawattstunden Elektrizitat pro Jahr Hierbei werden Durchflussmengen von 323 beziehungsweise 4 5 Hektokubikmeter Wasser je Stunde benotigt Neben der Gewinnung von Elektrizitat und Wasser zum Zweck der Bewasserung in der Landwirtschaft wird den Staudammen auch durch ihre Regulierung der Durchflussmengen eine Schutzwirkung gegenuber Uberschwemmungen zugeschrieben Geschichte BearbeitenDer Arachthos wurde in der Antike als Grenze zwischen Hellas und Epirus angesehen Eine Grenzstadt war dabei Amvrakia Ambrakia die heutige Stadt Arta Ostlich des Arachthos lag die antike Landschaft Akarnanien welche sich bis zum Fluss Acheloos erstreckte Nordlich und westlich des Arachthos lagen die antiken Landschaften Molossis Chaonia und Thesprotis mitsamt der dazugehorigen Stamme Ab der Unabhangigkeit 1821 bis zu den Neuordnungen der Londoner Botschafterkonferenz im Zerfall des Osmanischen Reiches dem Kranken Mann am Bosporus war der Arachthos Arta die Grenze zwischen dem Konigreich Griechenland und dem osmanischen Albanien Das Dorf Kommeno an der Mundung des Arachthos sudlich von Arta war am 16 August 1943 wahrend der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg Schauplatz eines Massakers einer Gebirgsdivision der deutschen Wehrmacht an 317 Einwohnern des Dorfes Quellen BearbeitenInformationen des Griechischen Ministeriums fur Landwirtschaftliche Entwicklung und Nahrungsmittel Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive griechisch Vorlesungsskript der Abteilung fur Wasserwirtschaft der Ingenieurwissenschaften der Nationalen Technischen Universitat Athen NTUA E8niko Metsobio Polytexneio griechisch Historic bridge of Plaka Arta collapses due to heavy rains Abgerufen am 13 Juni 2015 M Mimikou An investigation of suspended sediment rating curves in Western Greece Hydrological Sciences Journal 27 1982 Seite 3 9 T A Albanis T G Danis D G Hela Transportation of pesticides in esturaries of Louros and Arachthos rivers Amvrakikos Gulf N W Greece The Science of the Total Environment 171 1995 Seite 85 93 S E Poulos V Lykousis M B Collins Late Quaternary Evolution of Amvrakikos Gulf Western Greece Geo Marine Letters 1995 15 Seite 9 16 Literatur BearbeitenGustav Hirschfeld Arachthos In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band II 1 Stuttgart 1895 Sp 370 Weblinks BearbeitenArachthos auf den Seiten von GTP Travel in Englisch und Griechisch MandraPhotos Fotos des Arachthos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arachthos amp oldid 212380682