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Arachnocampa luminosa Maori Titiwai englisch Glowworm ist eine Art der Langhornmucken Keroplatidae die in Neuseeland endemisch ist Sowohl die Larven als auch die Imagines sind biolumineszent hierauf bezieht sich auch der wissenschaftliche Artname Arachnocampa luminosaFangfaden der Larven von Arachnocampa luminosaSystematikOrdnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Mucken Nematocera Uberfamilie SciaroideaFamilie Langhornmucken Keroplatidae Gattung ArachnocampaArt Arachnocampa luminosaWissenschaftlicher NameArachnocampa luminosa Skuse 1890 Biolumineszenz von Arachnocampa luminosa in einer Hohle in Neuseeland Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Lebenszyklus 3 Taxonomie und Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDie Art kommt in feuchten Hohlen Grotten in Erdspalten an Abhangen unter Baumwurzeln uberhangenden Felsen und windstillen feuchten Platzen im Wald vor 1 nbsp Arachnocampa luminosa Neuseeland nbsp Onetahuri Beach nbsp Te Ana au Caves nbsp Manuka Gorge Tunnel nbsp Clifden Caves nbsp McLean Falls nbsp Leith Valley nbsp Harihari nbsp Hokitika nbsp Arthur s Pass nbsp Totaranui nbsp White s Bay nbsp Waipu Caves nbsp Le Roys Bush nbsp Karangahake nbsp Waitomo Caves nbsp Whirinaki nbsp Hicks Bay nbsp Morere Springs nbsp Makiekie Creek nbsp Everett Park nbsp Wellington Botanic GardensBekannte Kolonien von Arachnocampa luminosa in NeuseelandArachnocampa luminosa kommt sowohl auf der Nordinsel als auch auf der Sudinsel Neuseelands vor Die Art ist verbreitet aber durch Verlust des Lebensraumes durch Landwirtschaft und Abholzung in isolierte Populationen geteilt Bekannte Kolonien sind auf der NordinselWaitomo Caves touristisch genutzt Waipu Caves Le Roys Bush Auckland Karangahake Gorge Whirinaki Forest Park Hicks Bay Morere Springs Scenic Reserve Everett Park Scenic Reserve Makiekie Creek Wellington Botanic Garden Zealandia Eco Sanctuary Kawiti Caves bei Kawakawa 2 McLaren Falls Park bei Tauranga 3 auf der SudinselTe Anau Caves touristisch genutzt Totaranui Onetahuti Bay White s Bay Hokitika Harihari Arthur s Pass Leith Valley McLean Falls The Catlins Clifden CavesLebenszyklus BearbeitenArachnocampa luminosa verbringt die grosste Zeit ihres Lebens im Larvenstadium Das Larvenstadium dauert je nach verfugbarer Nahrung 6 bis 12 Monate Die Larve schlupft etwa 3 5 mm lang aus dem Ei und wachst bis auf etwa 30 mm Lange heran Der Korper der Larve ist weich die Kopfkapsel hart Jeweils wenn die Kopfkapsel zu klein wird hautet sich die Larve mehrfach in ihrer Lebenszeit Schliesslich verpuppt sich die Larve Die Puppe hangt an einem kurzen Seidenfaden von der Decke Das Puppenstadium dauert 1 2 Wochen 1 und leuchtet gelegentlich Wenige Tage vor dem Schlupf horen die mannlichen Puppen nahezu auf zu leuchten die weiblichen verstarken ihr Leuchten Moglicherweise locken die Weibchen damit Mannchen an so dass diese vor Ort sind wenn die Weibchen schlupfen Die Imagines fressen nicht und leben nur wenige Tage Mannchen und Weibchen leuchten jedoch nicht so hell wie die Larven Einzige Aufgabe der Mucken ist die Vermehrung Sie sind schlechte Flieger und bleiben oft in der Nahe des Schlupfortes so dass Kolonien entstehen Das Weibchen legt etwa 130 Eier in Klumpen von 40 oder 50 und stirbt bald nach der Eiablage Die Larven schlupfen nach etwa 20 Tagen Die Larve spinnt ein Seidennest an der Hohlendecke und lasst bis zu 70 mit Schleimtropfen versehene bis 40 cm lange Seidenfaden herabhangen Die durch im Wald lebende Exemplare gebauten Fangfaden sind viel kurzer und erreichen nur etwa 5 cm Lange da sie sich sonst im Wind ineinander verfangen Die Larven leuchten um Beute in ihre Fangfaden zu locken Moglicherweise tauscht eine Kolonie von Larven an der Hohlendecke der Beute einen Sternenhimmel vor Hungrige Larven leuchten heller als solche die gerade gefressen haben Sie fangen Sandfliegen Eintagsfliegen Kocherfliegen Stechmucken Schmetterlinge sogar kleine Schnecken und Tausendfusser Wenn sich eine Beute in einem Fangfaden verfangen hat wird sie heraufgezogen indem die Larve den Faden und schliesslich die Beute frisst Kannibalismus tritt bei hoher Populationsdichte auf oder wenn sich erwachsene Mucken in den Fangfaden verfangen Das Leuchten ist Ergebnis einer chemischen Reaktion zwischen Luciferin dem Enzym Luciferase Adenosintriphosphat als Energietrager und Sauerstoff Sie findet in den Malpighischen Gefassen im Abdomen statt 4 Die Larven reagieren auf Licht oder Beruhrung der Fangfaden oder ihres Korpers indem sie sich in ihr Nest ihre Retraite zuruckziehen und aufhoren zu leuchten Generell haben sie wenig Fressfeinde Die Larven werden in einigen Hohlen von einer Art von Weberknechten gefressen Ein Pilz befallt die Larven und totet sie Die Pilzsporen verteilen sich uber die Luftbewegung Da die Larven aber an windstillen Orten leben begrenzt dies die Ausbreitung Die grosste Bedrohung ist die Zerstorung des Lebensraumes durch menschliche Einflusse Taxonomie und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Art wurde 1871 in einer Goldmine in der Region um Thames Neuseeland zuerst gesammelt Der Arzt und Priester Arthur Guyon Purchas beschrieb sie als einen Verwandten des europaischen Gluhwurmchens eines Kafers Der russische Diplomat und Entomologe Carl Robert Osten Sacken erkannte dann 1886 dass es sich um die Larve einer Mucke nicht um einen Kafer handelte Die Art wurde 1891 von Frederick Skuse einem in Australien arbeitenden Entomologen als Bolitophila luminosa erstbeschrieben Der britische Entomologe Frederick Wallace Edwards stellte 1924 dann die Gattung Arachnocampa mit Arachnocampa luminosa als Typusart neu auf Der Namensbestandteil Arachno bezieht sich auf die Webspinnen von griech Arachne nach den klebrigen Fangfaden der Larven die wie Spinnennetze wirken Traditionell wurde sie in die Familie Mycetophilidae einbezogen Schon 1981 erhob der franzosische Forscher Loic Matile die bisherige Unterfamilie Keroplatinae der Mycetophilidae zur neuen Familie Keroplatidae dies hat sich in der Forschung letztlich durchgesetzt Die Keroplatidae umfassen knapp 1000 Arten Stand 2006 und sind weltweit verbreitet 5 Biolumineszenz ist von etwa zehn Arten bekannt geworden darunter mit Keroplatus testaceus bei einer Art aus dem Vogelsberg Hessen 6 A luminosa ist die bekannteste davon Die Gattung Arachnocampa umfasst insgesamt neun Arten 7 die alle ausser A luminosa in Australien verbreitet sind Es gibt auch bisher unbestatigte Angaben von Neuguinea und Neukaledonien Auch Arachnocampa tasmaniensis ist in der Exit Cave und der Mystery Creek Cave in Tasmanien eine Touristenattraktion Arachnocampa luminosa ist Schwesterart der ubrigen Arten der Gattung zusammengenommen sie wird als einzige Art in die damit monotypische Untergattung Arachnocampa sensu stricto gestellt Literatur BearbeitenRoy Alexander Harrison Glow Worm In Alexander Hare McLintock Hrsg An Encyclopaedia of New Zealand Wellington 1966 englisch Online abgerufen am 17 Dezember 2015 V B Meyer Rochow The New Zealand Glowworm Waitomo Caves Museum Society 1990 ISBN 0 908683 09 X 60 S Bezug uber das Waitomo Caves Museum Ormiston Walker Judy Kerdel The Glow Worm MacMillan New Zealand 1990 ISBN 0 7329 0121 9 Kinderbuch Artikel Glowworm In Encyclopaedia Britannica 15 Ausg R A Broadley Notes on pupal behaviour eclosion mate attraction copulation and predation of the New Zealand glowworm Arachnocampa luminosa Skuse Diptera Keroplatidae at Waitomo In New Zealand Entomologist 35 1 1 9 2012 R A Broadley I A N Stringer Larval behaviour of the New Zealand glowworm Arachnocampa luminosa Diptera Keroplatidae in bush and caves In V B Meyer Rochow Ed Bioluminescence in Focus A Collection of Illuminating Essays Research Signpost Kerala 2009 S 325 355 R A Broadley I A N Stringer Prey attraction by larvae of the New Zealand glowworm Arachnocampa luminosa Diptera Mycetophilidae Invertebrate Biology 120 2 170 177 2001 Oliver C Watkins et al New Zealand glowworm Arachnocampa luminosa bioluminescence is produced by a firefly like luciferase but an entirely new luciferin In Scientific Reports Band 8 Nr 1 19 Februar 2018 S 3278 doi 10 1038 s41598 018 21298 w PMID 29459729 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arachnocampa luminosa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Artikel in Geocities zum Glowworm Archiviert Memento vom 25 Oktober 2009 auf WebCite am 25 Oktober 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b Guide to New Zealand Soil Invertebrates abgerufen am 4 Marz 2015 Website der Kawiti Hohlen in Waiomio bei Kawakawa Seite der Stadt Tauranga zum McLaren Falls Park Louise F B Green The fine structure of the light organ of the New Zealand glow worm Arachnocampa luminosa Diptera Mycetophilidae In Tissue and Cell 11 Jahrgang Nr 3 Elsevier BV 1979 ISSN 0040 8166 S 457 465 doi 10 1016 0040 8166 79 90056 9 Neal L Evenhuis Catalog of the Keroplatidae of the World Insecta Diptera Bishop Museum Bulletin in Entomology 13 Bishop Museum Press Honolulu 2006 V B Meyer Rochow Glowworms a review of Arachnocampa spp and kin Luminescence 22 S 251 265 2007 doi 10 1002 bio 955 Claire H Baker Glenn C Graham Kirsten D Scott Stephen L Cameron David K Yeates David J Merritt Distribution and phylogenetic relationships of Australian glow worms Arachnocampa Diptera Keroplatidae Molecular Phylogenetics and Evolution 48 S 506 514 2008 doi 10 1016 j ympev 2008 04 037 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arachnocampa luminosa amp oldid 237882677