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Arachnocampa ist eine vier Arten umfassende Gattung von Langhornmucken Keroplatidae die als Larvenstadium Biolumineszenz zeigen Sie leben hauptsachlich in Neuseeland und Australien in Hohlen und Grotten oder geschutzten Platzen im Wald ArachnocampaFangfaden der Larven von Arachnocampa luminosaSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Mucken Nematocera Uberfamilie SciaroideaFamilie Langhornmucken Keroplatidae Gattung ArachnocampaWissenschaftlicher NameArachnocampaEdwards 1924Die erste entdeckte Art Arachnocampa luminosa wurde ursprunglich unter dem Gattungsnamen Bolitophila pilzliebend beschrieben Frederick W Edwards trennte die Art 1924 von Bolitophila Meigen ab und errichtete die neue Gattung Arachnocampa Spinnenraupe weil die Larven Seidenfaden spinnen um Beute zu fangen fur Arachnocampa luminosa 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Arten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Arten von Arachnocampa durchlaufen einen Lebenszyklus von einem 3 5 mm langen Ei uber Larven die sich verpuppen und dann zur adulten Mucke werden Dabei nimmt das Larvenstadium mit 6 bis 12 Monaten je nach Nahrungsangebot den grossten Teil der Lebenszeit ein Die Larve spinnt an der Hohlendecke ein Nest aus Seide und hangt dann bis zu 70 Seidenfaden um das Nest herab Diese sind bis zu 30 oder 40 cm lang und mit Schleimtropfchen besetzt Die Larven konnen nur an windstillen Platzen leben da sich sonst ihre Fangleinen verfangen Daher bevorzugen sie Hohlen Uberhange und tiefen Regenwald Bei einigen Arten enthalten die Tropfchen ausserdem Gift um die gefangene Beute schneller uberwaltigen zu konnen 2 Die Larven leuchten um Beute in ihre Fangfaden zu locken Moglicherweise tauscht die mit Larven bedeckte Hohlendecke der Beute einen freien Sternenhimmel bei Nacht vor Hungrige Larven leuchten heller als solche die gerade gefressen haben Die Beute umfasst Gnitzen Eintagsfliegen Kocherfliegen Stechmucken Nachtfalter und sogar kleine Schnecken und Tausendfusser Wenn die Beute an einem Fangfaden klebt zieht sie die Larve mit bis zu 2 mm s nach oben und frisst sie Bei Nahrungsmangel gehen die Larven zum Kannibalismus uber und fressen andere Larven Puppen und erwachsene Mucken Das Leuchten ist ein Ergebnis der Reaktion von Luciferin unter Anwesenheit des Enzyms Luciferase Adenosintriphosphat als Energietrager und Sauerstoff Die Leuchtorgane sind Modifikationen der Malpighischen Gefasse im Abdomen 3 Der Korper der Larven ist weich die Kopfkapsel jedoch hart Wenn der Kopf keinen ausreichenden Platz mehr findet hautet sich die Larve Dies geschieht viermal Am Ende des Larvenstadiums erreicht die Larve eine Lange von bis 3 cm und verpuppt sich zu einer von der Decke herabhangenden Puppe die periodisch leuchtet Das Puppenstadium dauert 1 2 Wochen Das Mannchen hort kurz vor dem Schlupfen zu leuchten auf die weiblichen Puppen leuchten hingegen starker Es wird angenommen dass das Leuchten der Weibchen die Mannchen anlocken soll so dass diese bereits beim Schlupfen auf die Weibchen warten konnen Die Mucken beider Geschlechter nehmen keine Nahrung auf und sind kurzlebig da sie nur fur Paarung und Eiablage benotigt werden Sie sind schlechte Flieger bleiben oft in der Nahe des Verpuppungsortes und bilden dort Kolonien Das Weibchen legt etwa 130 Eier in Haufen von 40 bis 50 und stirbt bald darauf Die Larven schlupfen nach etwa 20 Tagen Die Larven sind empfindlich gegen Licht und Storungen Bei Beruhren ihrer Fangfaden ziehen sie sich in das Nest zuruck und horen auf zu leuchten Sie haben wenige Feinde die grosste Gefahrdung geht von Storungen durch den Menschen aus Arten BearbeitenArachnocampa luminosa lebt auf beiden Inseln Neuseelands Ihr Maori Name ist Titiwai Die Waitomo Caves auf der Nordinsel sind ein bekannter Lebensraum und eine Touristenattraktion Diese Art wurde 1871 fur die Wissenschaft entdeckt als sie in einer Goldmine in der Region um Thames gesammelt wurde Zuerst nahm man eine Verwandtschaft mit den europaischen Gluhwurmchen an aber 1886 zeigte ein Lehrer aus Christchurch dass sie die Larven einer Mucke nicht eines Kafers sind Die Art wurde 1891 Bolitophila luminosa genannt und 1924 in die Gattung Arachnocampa gestellt Die Eier Larven und Puppen sogar erwachsene Mucken werden von Weberknechten gefressen Die kleinen orangefarbenen Weberknechte leben in den gleichen Hohlen grossere Spinnen suchen die Hohlen zur Nahrungsaufnahme und zum Schutz auf Auch ein Pilz befallt die Art und totet die Larven nach und nach Die Pilzsporen werden durch Luftbewegung verteilt Da die Larven an windgeschutzten Orten leben konnen sich die Sporen jedoch nicht stark verteilen Arachnocampa richardsae lebt in New South Wales Der Newnes Glow Worm Tunnel in den Blue Mountains ist ein bekanntes Habitat Arachnocampa tasmaniensis lebt in Tasmanien Ein Fundort ist die Marakoopa Cave in Mole Creek nahe dem Cradle Mountain Arachnocampa flava lebt in Queensland Die Naturbrucke im Springbrook National Park im Hinterland der Gold Coast ist ein gut bekannter Lebensraum Arachnocampa sp Mount Buffalo ist eine mogliche funfte Art Eine Kolonie Arachnocampa wurde in einer alpinen Hohle am Mount Buffalo in Victoria gefunden Forschungen lassen vermuten dass es sich um eine mit A tasmaniensis und A luminosa verwandte neue Art handelt Ihre Anwesenheit lasst vermuten dass sich der Regenwald einst bis hinauf zur Hohle erstreckte 4 Die Regierung von Victoria stuft die sogenannten Mt Buffalo Glow Worms als bedrohte Art ein 5 Literatur BearbeitenRoy Alexander Harrison Glow Worm In Alexander Hare McLintock Hrsg An Encyclopaedia of New Zealand Wellington 1966 englisch Online abgerufen am 17 Dezember 2015 Victor B Meyer Rochow The New Zealand Glowworm Waitomo Caves Museum Society Waitomo Caves 1990 ISBN 0 908683 09 X Ormiston Walker und Judy Kerdel The Glow Worm MacMillan New Zealand 1990 ISBN 0 7329 0121 9 Kinderbuch Artikel Glowworm Encyclopaedia Britannica 15 Ausg H C Baker Distribution and phylogenetic relationships of Australian glow worms Arachnocampa Diptera Keroplatidae In Molecular Phylogenetics and Evolution 48 2008 S 506 514 H C Baker D J Merritt Life cycle of an Australian glow worm Arachnocampa flava Harrison Diptera Keroplatidae Arachnocampa In Australian Entomologist 30 2 2008 2003 S 45 55 H C Baker Australian glow worms Managing an important biological resource In Australasian Cave and Karst Management Association Inc 53 2003 S 13 16 H C Baker Dipteran glow worms Marvellous maggots weave magic for tourists Hrsg J H Skevington und P T Dang Exploring the diversity of flies Diptera in Biodiversity 3 4 2002 S 3 28 H C Baker A biological basis for management of glow worm populations of ecotourism significance In Wildlife Tourism Research report series No 21 CRC for Sustainable Tourism Gold Coast QLD 2002 S 76 ff R A Broadley I A N Stringer Prey attraction by larvae of the New Zealand glowworm Arachnocampa luminosa Diptera Mycetophilidae Invertebrate Biology 120 2 S 170 177 Einzelnachweise Bearbeiten Frederick Wallace Edwards A Note on the New Zealand Glow worm Diptera Mycetiphilidae In Annals and Magazine of Natural History ser 9 14 London 1924 S 175 179 Ross Piper Extraordinary Animals An Encyclopedia of Curious and Unusual Animals Greenwood Press 2007 L B S Green The fine structure of the light organ of the New Zealand glow worm Arachnocampa luminosa Diptera Mycetophilidae In Tissue and Cell 11 1979 S 457 465 The Lure of Glow Worms Wissenschafts Feature der Australian Broadcasting Commission Flora and Fauna Guarantee Act 1988 Threatened List PDF 69 kB Nicht mehr online verfugbar Department of Sustainability and Environment Flora April 2006 archiviert vom Original am 29 September 2007 abgerufen am 11 August 2012 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Link auf WaybackMachine vom 29 September 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arachnocampa amp oldid 222942496