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Die Aquila Klasse war eine Klasse von vier Spahkreuzern esploratori leggeri der italienischen Regia Marina Die Schiffe wurden 1913 als Grosszerstorer von Rumanien bei Pattison in Neapel bestellt Als Italien 1915 auf Seiten der Entente in den Weltkrieg eintrat befanden sich drei Einheiten auf den Helgen der Bauwerft Aquila Klasse Aquila 1917UbersichtTyp Flottillenfuhrer spater Spahkreuzer und ZerstorerEinheiten 4Bauwerft Pattison NeapelKiellegung Marz 1914Stapellauf 26 Juli 1916Dienstzeit 8 Februar 1917 bis 1961Technische DatenVerdrangung 1594 ts 1760 ts maximalLange 94 7 m u a 94 3 m pp Breite 9 5 mTiefgang bis 3 6 mBesatzung 146Antrieb 5 Thornycroft Kessel2 Tosi Turbinen40 000 PSGeschwindigkeit 34 knReichweite 1 700 sm bei 15 knBewaffnung 3 152 mm L 40 Geschutze4 76 mm L 40 Geschutze2 6 5 mm L 80 Maschinengewehre2 2 457 mm Torpedorohre 44 SeeminenBewaffnung ab 1926 1 2 2 120 mm L 45 Geschutze 1 120 mm L 45 Geschutz2 76 mm L 40 Geschutze2 6 5 mm L 80 Maschinengewehre2 2 457 mm Torpedorohre bis 50 SeeminenBewaffnung ab 1944 2 2 120 mm L 45 Geschutze1 2 37 mm L 80 Flak C 302 37 mm L 80 Flak C 304 20 mm L 80 C 30 Maschinenkanonen2 2 457 mm Torpedorohre bis 50 Seeminen 2 Wasserbomben WerferDie ersten drei Schiffe Aquila Sparviero Nibbio wurden im Weltkrieg als esploratori leggeri mit einer schweren Hauptbewaffnung von drei 152 mm Geschutzen fertiggestellt und waren zeitweilig die starksten Zerstorer weltweit 1920 ubernahm die rumanische Marine doch noch zwei Einheiten die als Zerstorer Mărăști und Mărășești in Dienst gestellt wurden Ab 1941 waren sie die schwersten Marineeinheiten der Achsenmachte im Schwarzen Meer 1944 45 wurden die beiden Zerstorer von der sowjetischen Schwarzmeerflotte beschlagnahmt und ein Jahr eingesetzt Bis 1961 blieben sie dann in Rumanien im Einsatz Die beiden in Italien verbliebenen Einheiten wurden im Herbst 1937 den spanischen Nationalisten uberlassen Sie wurden bis 1948 bzw 1950 als Schulschiffe Ceuta und Melilla von der spanischen Marine eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Aquila Klasse 1 1 Technische Daten 1 2 Bewaffnung 1 3 Einsatzgeschichte 2 Einsatze nach der italienischen Nutzung 3 Fussnoten 4 Weblinks 5 LiteraturGeschichte der Aquila Klasse Bearbeiten1913 bestellte Rumanien bei der Pattison Werft in Neapel vier grosse Zerstorer die mit funf 120 mm Kanonen bewaffnet werden sollten Derartig grosse Zerstorer wurden gleichzeitig von europaischen Werften auch fur sudamerikanische Marinen und von der Kaiserlich Russischen Marine gebaut Die Schiffe sollten die Namen Vijelie Vartez Vifor und Viscul erhalten Die Kiellegung der drei ersten Einheiten der Klasse erfolgte zwischen Januar und Juli 1914 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs verlangsamte sich der Weiterbau obwohl beide Staaten noch neutral waren Nach dem Kriegsbeitritt im Mai beschlagnahmte Italien am 5 Juni 1915 die unfertigen Einheiten und liess sie fur die eigene Marine fertigstellen Wegen des Mangels moderner Kreuzer erhielten sie allerdings eine erheblich starkere Bewaffnung mit 152 mm Kanonen Als erstes Schiff der Klasse lief am 26 Juli 1916 die Aquila Adler vom Stapel die ursprunglich den Namen Vifor Schneesturm erhalten sollte Die Bauwerft begann anschliessend im August den Bau eines vierten Schiffs der Klasse das erst im Januar 1920 fertiggestellt werden konnte Als erstes Schiff der Klasse wurde Aquila am 8 Februar 1917 in Dienst gestellt Die im Marz 1917 vom Stapel gelaufene Sparviero Sperber kam im Juli des Jahres zur Italienischen Marine die im Januar 1918 zu Wasser gelassene Nibbio Milan im Mai 1918 2 Nach den Raubvogeln hatte die italienische Marine schon zweimal Torpedoboote benannt zuletzt 1888 von Schichau gelieferte Torpedoboote I Klasse die 1912 bis 1914 ausgesondert wurden 3 Technische Daten Bearbeiten Mit einer Rumpflange von 94 7 m uber alles 94 3 m pp waren die Schiffe der Aquila Klasse etwas kurzer als die fur italienische Marine entwickelten esploratori der Mirabello Klasse Sie hatten eine Rumpfbreite von bis zu 9 5 m und einen Tiefgang von bis zu 3 6 m Angetrieben wurden die Schiffe der Klasse von zwei Turbinensatzen vom Typ Tosi die 40 000 PS leisten sollten und die aus funf Wasserrohrkesseln der Bauart Thornycroft mit Dampf versorgt wurden Mit dieser Maschinenanlage sollten die Schiffe eine Hochstgeschwindigkeit von 34 Knoten kn erreichen Diese Geschwindigkeit ubertrafen alle vier gebauten Einheiten bei ihren Probefahrten Der Olvorrat von 260 t ermoglichte einen Fahrbereich von 1700 sm bei einer Marschgeschwindigkeit von 15 kn Die Schiffe verdrangten 1594 t und bei maximaler Zuladung 1760 t Bewaffnung Bearbeiten Der Entwurf der Bauwerft fur die Rumanische Marine sah eine Hauptbewaffnung von funf 120 mm L 45 Kanonen vor die in zwei Zwillingslafetten und einem Einzelgeschutz auf der Mittellinie aufgestellt werden sollten Dazu sollten noch vier 76 mm L 40 Kanonen und zwei 450 mm Zwillings Torpedorohrsatze installiert werden nbsp Riss der Aquila fur die Zeit der IndienststellungDa der italienischen Marine nur wenige moderne Kreuzer zur Verfugung standen wurden die Schiffe mit drei einzelnen 152 mm L 40 Geschutzen vom Typ Armstrong 1889 ausgerustet von denen zwei nebeneinander an den Aussenseiten nahe der Brucke auf der Back standen Die vier 76 mm Geschutze Typ Ansaldo 1917 konnten auch zur Fliegerabwehr eingesetzt werden und stammten wie die schweren Kanonen aus italienischer Fertigung Sie waren Weiterentwicklungen britischer Lizenzprodukte Dazu erhielten die Schiffe zur Fliegerabwehr noch zwei 6 5 mm Maschinengewehre aus italienischer Lizenzfertigung einer US amerikanischen Waffe von Colt Browning Die beiden Zwillings Torpedorohrsatze waren auf gleicher Hohe seitlich vom mittleren der drei Schornsteine aufgestellt 2 Diese Aufstellung reduzierte die Einsatzmoglichkeiten dieser Waffe sie wurde aber wahrend der Dienstzeit der vier Einheiten nicht verandert Auch waren die Schiffe als Minenleger vorbereitet die bis zu 44 Seeminen tragen konnten Die 152 mm Bewaffnung erwies sich im Krieg als wenig geeignet fur den Einsatz auf diesen Schiffen und wurde ab 1926 gegen 120 mm L 45 Geschutze vom Typ Schneider Canet Armstrong 1918 19 ausgetauscht von denen ein Zwillingsgeschutz auf der Back und ein zweites auf einer erhohten Position am Heck aufgestellt wurden 1 Dazu kam noch ein 120 mm Einzelgeschutz auf einem Deckshaus zwischen den beiden hinteren Schornsteinen 4 das auf den italienischen Schiffe schon 1927 auf den rumanischen Schiffen 1939 wieder von Bord gegeben wurde Die 120 mm Zwillingsgeschutze waren seit den 1920er Jahren die Standardbewaffnung italienischer Zerstorer fur die sie standig fortentwickelt wurden Einsatzgeschichte Bearbeiten Name Kiellegung Stapellauf in Dienst VerbleibAquila 11 03 1913 26 07 1916 8 02 1917 Oktober 1937 an Spanien Melilla 1948 ausgesondert Sparviero 29 01 1914 25 03 1917 15 07 1917 im Juli 1920 an Rumanien Marasesti 1944 45 Sowjetunion wieder Rumanien D 12 1963 verschrottet Nibbio 15 07 1914 30 01 1918 15 05 1918 im Juli 1920 an Rumanien Marasti 1944 45 Sowjetunion wieder Rumanien D 11 1963 verschrottetFalco 19 08 1916 16 08 1919 20 01 1920 Oktober 1937 an Spanien Ceuta 1948 ausgesondert Die Aquila gehorte am 15 Marz 1917 zu den Schiffen der Verbundeten die aus Brindisi ausliefen um die osterreichischen Angreifer auf die Otranto Sperre abzufangen Die zuerst entdeckten zwei Zerstorer der Tatra Klasse die einen erfolgreichen Ablenkungsangriff durchfuhrt und ein italienisches Geleit fast vollstandig vernichtet hatten sollte die Aquila mit drei Zerstorern der Pilo Klasse sowie der Giovanni Acerbi stellen und deren Ruckkehr nach Kotor verhindern 5 siehe auch Seegefecht in der Strasse von OtrantoEs entwickelte sich ein Verfolgungsgefecht in dem die Aquila mit ihrer uberlegenen Geschwindigkeit rasch zu den gegnerischen Zerstorern aufschloss und kurz nach der Feuereroffnung einen Treffer auf der Balaton erzielte Den nachsten Treffer erzielte dann die Czepel ihre Granate traf den Maschinenraum der Aquila und machte diese manovrierunfahig Die italienischen Zerstorer sicherten ihr Fuhrungsschiff und brachen die Verfolgung ab Die beiden osterreichischen Zerstorer erreichten sicher den Schutz der eigenen Kustenbatterien bei Durazzo 5 Die beschadigte Aquila konnte eingeschleppt werden und war nach sechs Monaten wieder einsatzbereit Die esploratori wurden bis zum Kriegsende einzeln oder zusammen zur Sicherung von Vorstossen von Zerstorern oder leichteren Einheiten in der Adria eingesetzt Nach dem Waffenstillstand transportieren die Schiffe aus Valona italienische Soldaten zur Besetzung einzelner Inseln wie Curzola heute Korcula Lesina Hvar und Meleda Mljet sowie von Sebenico heute Sibenik an der dalmatinischen Kuste 1920 wurden Sparviero und Nibbio an den ursprunglichen Auftraggeber Rumanien verkauft und in das Schwarze Meer uberfuhrt Am 4 5 Marz 1921 nutzte der italienische Konig die Falco zur Fahrt von Civitavecchia nach San Remo um am Begrabnis seines Schwiegervaters Nikola I von Montenegro teilzunehmen 1927 erfolgte die Umbewaffnung der beiden verbliebenen Schiffe nach rumanischem Vorbild Auch sie tauschten die 152 mm Geschutze gegen zwei 120 mm Zwillingsgeschutze in der Bug und Heckposition und erhielten nur kurz ein funftes Einzelgeschutz zwischen den Schornsteinen Sie dienten meist als Flottillenfuhrer Bei einer Ubung mit einem Zerstorerverband und U Booten uberlief der Zerstorer Giuseppe Missori im August 1928 das U Boot F 14 Als eines der ersten Schiffe am Untergangsort war die Aquila an der Bergung des untergegangenen U Boots beteiligt die aber zu spat erfolgte um die eingeschlossenen Besatzungsmitglieder noch zu retten Im Herbst 1937 wurden Aquila und Falco den spanischen Nationalisten zur Verfugung gestellt Die offizielle Abgabe fand im Januar 1939 statt nachdem die beiden noch im September 1938 zu Zerstorern herabgestuft worden waren Einsatze nach der italienischen Nutzung Bearbeiten nbsp 1920 wurden Sparviero und Nibbio doch noch an Rumanien abgegeben und dort in Mărăști und Mărășești umbenannt 2 Die Namen erinnerten an zwei Schlachten der Rumanischen Armee gegen die Mittelmachte 1917 nbsp Marasti 1930Am 1 Juli 1920 trafen die beiden Schiffe in Constanța ihrer zukunftigen Basis ein Die Rumanen beschlossen 1921 Mărăști und Mărășești zu uberholen und auf 120 mm Geschutze umzubewaffnen Die Uberholung erfolgte 1925 auf der einheimischen Werft in Galatz Galați Zur Umbewaffnung kamen die Schiffe 1926 zur Bauwerft nach Neapel Als der Zweite Weltkrieg 1939 begann waren die beiden Schiffe die am starksten bewaffneten Schiffe der Rumanischen Marine mit funf 120 mm und zwei 76 mm Kanonen neben den beiden moderneren Zerstorern der Regele Ferdinand Klasse Als Rumanien im Juni 1941 bei Beginn des Ostfeldzugs in den Krieg eintrat waren das 120 mm Einzelgeschutz und die beiden 76 mm Geschutze von Bord und durch ein 13 mm Hotchkiss Zwillings MG bzw zwei 37 mm Rheinmetall Flak ersetzt Auch verfugten sie jetzt uber zwei unterschiedliche Wasserbomben Werfer 330 mm bzw 900 mm Spater erhielten die beiden Schiffe noch weitere Fla Waffen aus deutscher Produktion Schon am 26 Juni 1941 bewahrte sich Mărăști in Constanța bei der Abwehr eines Angriffs der Sowjetischen Schwarzmeerflotte Sie schoss ein Flugzeug ab und erzielte einen Treffer auf dem Flottillenfuhrer Kharkov Die beiden Schiffe sicherten wahrend des Krieges vorrangig Versorgungskonvois zwischen Rumanien und dem Bosporus insbesondere mit Ol fur die Kriegfuhrung der Achsenmachte im Mittelmeerraum Bei den 55 Geleiten verloren sie vier Schiffe ein sowjetisches U Boot konnte versenkt werden Sowjetunion nbsp Im August 1944 wurden die beiden Schiffe von den sowjetischen Truppen in Constanța erbeutet Die Schwarzmeerflotte setzte die beiden rumanischen Schiffe als Lovkiy Lovkij ex Mărăști und Lyogkiy Lyogkij ex Mărășești ein Schon im Oktober 1945 wurden sie Rumanien wieder zuruckgegeben Dort wurden sie als D 11 und D 12 noch bis in die 1960er Jahre eingesetzt 2 nbsp Im September 1937 kauften die spanischen Nationalisten die beiden bei Italien verbliebenen Schiffe der Aquila Klasse Sie wurden am 10 Oktober 1939 von spanischen Besatzungen ubernommen Zur Verdeckung der Ubernahme wurden sie als Velasco Melilla bzw Velasco Ceuta nach dem einzigen Zerstorer auf Seiten der Nationalisten Velasco bezeichnet nbsp Der Zerstorer VelascoUm unaufmerksame Beobachter zu tauschen fuhrten sie auch die Attrappe eines vierten Schornsteins Erst am 6 Januar 1939 wurden die Schiffe offiziell bei der italienischen Marine ausgesondert und der spanischen Marine als Melilla und Ceuta ubertragen Der schlechte technische Zustand der ubernommenen Schiffe fuhrte zu einer Beschaftigung mit Hilfsaufgaben Sie kontrollierten Schiffsbewegungen vor den spanischen Kusten am Mittelmeer und brachten Handelsschiffe mit Gutern fur die Republikaner auf Im August 1938 stoppten die beiden Schiffe mit dem Kreuzer Canarias den republikanischen Zerstorer Jose Luis Diez beim Versuch in das Mittelmeer nach Cartagena zu verlegen Die Ceuta traf die Diez mehrfach auf der es viele Tote und Verwundete gab die aber Gibraltar entkam Nach Ende des Spanischen Burgerkrieges wurden die Schiffe fur Trainingszwecke eingesetzt 1948 wurde die Ceuta ex Falco verschrottet und 1950 die Melilla ex Aquila ausgesondert Fussnoten Bearbeiten a b nach Gogin navypedia org wurde Falco schon mit dieser Bewaffnung 1920 ausgeliefert a b c d Gardiner Conways All the Worlds Fighting Ships 1906 1921 S 266 AQUILA torpedo boats 1888 WeyersTaschenbuch der Kriegsflotten 1941 42 S 354 a b Halpern A Naval History of World War I S 162ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scouts der Aquila Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien AQUILA flotilla leaders 1917 1920 auf navypedia org abgerufen am 18 Marz 2018 MĂRĂȘTI VIFOR destroyers 1917 1918 1920 auf navypedia org abgerufen am 18 Marz 2018 MELILLA destroyers 1917 1920 1937 auf navypedia org abgerufen am 18 Marz 2018 Aquila Esploratore leggero marina difesa it abgerufen am 18 Marz 2018 AQUILA 1916 auf agenziabozzo it abgerufen am 18 Marz 2018 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Herausgegeben von der Bibliothek fur Zeitgeschichte Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart 2007 bis 2017 abgerufen am 18 Marz 2018 Literatur BearbeitenRobert Gardiner R Chesnau Conway s All the World s Fighting Ships 1906 1921 Conway Maritime Press 1985 ISBN 0 85177 245 5 Robert Gardiner R Chesnau Conways All the Worlds Fighting Ships 1922 1946 Conway s Maritime Press 1987 ISBN 0 85177 146 7 Paul G Halpern A Naval History of World War I Naval Institute Press Annapolis 1995 ISBN 1 55750 352 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aquila Klasse amp oldid 236950447