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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Apophis Begriffsklarung aufgefuhrt Der altagyptische Gott Apophis auch Apep i ist die Verkorperung von Auflosung Finsternis und Chaos Isfet und zugleich der grosse Widersacher von Maat der Tochter des Sonnengottes Re Er wird als riesige Schlange oder Schildkrote dargestellt Apophis in Hieroglyphenmeist ApepoderoderTranskription ˁ3ppGriechisch Ἄpwfis Apophis Die Katze des Re schneidet der Schlangengottheit Apophis den Kopf ab TT359 Grab des Inihercha Inhaltsverzeichnis 1 Mythen 2 Darstellung 3 Kult 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMythen BearbeitenDer Glaube an ihn ist erst seit dem Mittleren Reich belegt Man nahm an dass Apophis seit Anbeginn der Zeit im Meer des Urchaos lebte das schon vor der Schopfung existierte Seine Existenz besteht in einem ewigen Kreislauf aus Angriff und Vernichtung Der Legende nach wurde die Sonnenbarke des Re jede Nacht wahrend der Reise durch die Unterwelt agyptisch Duat von der Schlangengottheit angegriffen Diese musste allmorgendlich besiegt werden damit Re seine Fahrt fortsetzen und so die Sonne aufgehen konnte So soll Apophis die Fahrt der Barke mit den Windungen seines riesigen Schlangenkorpers behindert haben Sandbank des Apophis Auch soll die Schlangengottheit die Fahigkeit gehabt haben mit ihrem Blick den Gott Re und sein Gefolge mit Ausnahme des Gottes Seth zu hypnotisieren 1 Seth jedoch der im Bug der Barke stand und dem Blick der Schlange widerstehen konnte schlug Apophis mit seinem Speer zuruck und ermoglichte so den Sonnenaufgang Im Widerspruch zu diesem Mythos wurde allerdings Seth unter anderem der Gott des Chaos und der Gewalt in verschiedenen Texten mit anderen bosgesinnten Gottheiten gleichgesetzt Darunter auch mit dem Schlangengott Apophis Dies geschah jedoch erst in der Spatzeit als im Gegensatz zur Monstrositat des Apophis das Ansehen der Gottheit Seth als Mitglied der agyptischen Gotterfamilie weit gesunken war 2 In der Neith Kosmogonie werden Re und Apophis als Bruder bezeichnet Die weiteren Schilderungen zeigen interessante Parallelen zum Osirismythos In Plutarchs Darstellung des Isis und Osiriskultes werden Re und Apophis ebenfalls als Geschwisterpaar beschrieben 3 Erganzend kommt auf der Metternichstele 4 die Erwahnung des Apophis als Nabelschnur des Re hinzu was gleichzeitig als mythologische Begrundung angesehen werden kann warum Apophis erst nach Re geboren wird In diesem Zusammenhang versteckt sich Re als Erstgeborener im Schilf vor Apophis 5 In verschiedenen Legenden wird Apophis durch zahlreiche Gotter getotet nur um stets wieder aufzuleben als Symbol der Wiedergeburt und des ewigen Kampfes zwischen Gut und Bose In den Sonnenhymnen wird erzahlt wie Apophis mit Messern zerstuckelt oder mit Lanzen erstochen wird Sein Blut verfarbt den Himmel bei Sonnenaufgang rot Darstellung BearbeitenApophis wird als grosse Schlange dargestellt zumeist von ubernaturlicher Grosse und mit zahlreichen Windungen In den meisten Darstellungen wird die Schlangengottheit gebandigt besiegt oder getotet um den Sieg des Guten darzustellen Eine der haufigsten Darstellungen beruht auf Spruch 17 des Totenbuches Re selbst oder die Gottin Hathor in Gestalt der Katze des Re auch genannt Katze von Heliopolis totet und verstummelt die Schlange mit einem Messer In einigen Tempelszenen wird auch der Pharao im Kampf mit einem runden Objekt dargestellt welches das Auge des Apophis symbolisiert Kult BearbeitenApophis wurde da er das Bose symbolisierte nicht in einem formellen Kult verehrt In Form des antagonistischen Gottes oder Damons fand er jedoch Eingang in die agyptische Mythologie Er wurde mit Naturphanomenen wie Sturmen und Erdbeben in Verbindung gebracht Er stellte eine dauerhafte Gefahr fur die kosmische Stabilitat Maat dar so dass man ihn mit magischen Ritualen zu besanftigen versuchte Das Buch des Apophis stellt eine aus dem Neuen Reich stammende Sammlung solcher Rituale und Texte dar Der am besten erhaltene Text findet sich auf dem Papyrus Bremmer Rhind der sich heute im Britischen Museum befindet Er entstand im 4 Jahrhundert v Chr 6 Siehe auch BearbeitenListe agyptischer GotterLiteratur BearbeitenHans Bonnet Lexikon der agyptischen Religionsgeschichte Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 937872 08 6 S 51 54 Lucia Gahlin Agypten Gotter Mythen Religionen ein faszinierender Fuhrer durch Mythologie und Religion des Alten Agypten zu den grossartigen Tempeln Grabmalern und Schatzen der ersten Hochkultur der Menschheit Edition XXL Reichelsheim 2001 ISBN 3 89736 312 7 Frank Lerch Io Erbet Band 1 Mythos und Magie des agyptischen Gottes Seth Roter Drache Rudolstadt 2008 ISBN 978 3 939459 14 9 Alexandra von Lieven Der Himmel uber Esna Eine Fallstudie zur religiosen Astronomie in Agypten am Beispiel der kosmologischen Decken und Architravinschriften im Tempel von Esna Harrassowitz Wiesbaden 2000 ISBN 3 447 04324 5 S 138 Lothar Stork Was storte den Hyksos Apophis am Gebrull der thebanischen Nilpferde In Gottinger Miszellen GM Band 43 Gottingen 1981 S 67 68 Richard H Wilkinson Die Welt der Gotter im alten Agypten Glaube Macht Mythologie Theiss Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1819 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Apophis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Holger Kockelmann Apophis In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 26 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Richard H Wilkinson Die Welt der Gotter im alten Agypten Glaube Macht Mythologie S 221 F Lerch Io Erbet Band 1 Mythos und Magie des agyptischen Gottes Seth Rudolstadt 2008 John Gwyn Griffiths Plutarch s De Iside et Osiride University of Wales Press Cardiff 1970 S 174 175 Constantin Emil Sander Hansen Die Texte der Metternichstele Munksgaard Kopenhagen 1966 S 16 17 Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies u a Kopenhagen 2007 ISBN 978 87 635 0406 5 S 140 Richard H Wilkinson Die Welt der Gotter im alten Agypten Glaube Macht Mythologie Stuttgart 2003 S 223 Normdaten Person GND 141251905 lobid OGND AKS VIAF 120858453 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apophis amp oldid 227842685