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Anton Bornefeld 20 Juli 1898 in Wadersloh im westfalischen Munsterland 14 Marz 1980 in Liesborn war Priester des Bistums Munster Seelsorger und ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Seelsorge 1 2 Verfolgung im Nationalsozialismus 2 Ehrungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAnton Bornefeld war der Sohn eines Bauern Nach seinem Abitur am Gymnasium in Munster begann er ein Studium der Theologie und ein Priesterseminar Wahrend der Studienzeit erlernte er die polnische Sprache Im Jahre 1924 unternahm er eine Studienreise nach Hultschin bei Ostrau an der Oder um die tschechische Sprache zu erlernen Zwischen 1930 und 1937 folgten weitere Studien zur Verbesserung der Sprachkenntnisse am schlesischen Seminar in Krakau und in Posen Seelsorge Bearbeiten Nach seiner Priesterweihe am 10 Juni 1922 in Munster war Anton Bornefeld bis 1933 Kaplan in der Pfarrei St Josef in Bottrop Dort widmete er sich besonders der Seelsorge fur die polnischen Bergarbeiter im Ruhrbergbau und ihre Familien Zudem war ihm seit 1923 auch die Seelsorge der aus Mahren stammenden Katholiken ubertragen 1933 bis 1940 war er Kaplan der Pfarrgemeinde St Johannes in Duisburg Hamborn wo er sich weiterhin besonders der Seelsorge fur die aus Polen und aus Mahren stammenden Menschen widmete Von 1940 bis zu seiner Verhaftung und Einlieferung in das KZ Dachau im September 1943 war er als Religionslehrer an hoheren Schulen in Ludinghausen u a am Paedagogium Canisianum tatig Ab November 1940 wurde ihm vom bischoflichen Generalvikariat Munster zusatzlich die Aufgabe eines Wanderseelsorgers fur polnische Ostarbeiterinnen und arbeiter in den Dekanaten Ludinghausen Werne und Datteln ubertragen Nach seiner Befreiung aus dem KZ Dachau im Mai 1945 kehrte er gesundheitlich beeintrachtigt in seine Kaplanstelle in Ludinghausen zuruck Vom 15 Januar 1946 bis Januar 1954 war er Pfarrer in Oberhausen Holten Anschliessend war er bis Mai 1961 Pfarrer in Havixbeck Verfolgung im Nationalsozialismus Bearbeiten Wahrscheinlich gehorte Kaplan Anton Bornefeld wegen seines herausgehobenen Interesses fur die Sprache und Kultur der Menschen aus Polen und Mahren also eines nach nationalsozialistischer Ideologie fremdvolkischen Personenkreises zu einer den Machthaber nach 1933 besonders suspekten Gruppe katholischer Priester Dennoch konnte er sich zunachst unbehelligt von NSDAP und Gestapo weiter seinen seelsorgerischen Aufgaben in der Pfarrgemeinde in Duisburg widmen Erst nachdem er entgegen einem von der Reichsregierung fur alle deutschen Staatsangehorigen ausgesprochenen Teilnahmeverbot heimlich im Mai 1938 zum 34 Eucharistischen Weltkongress nach Budapest gereist war erfolgte kurze Zeit nach seiner Ruckkehr die erste Hausdurchsuchung durch die Gestapo in seiner Wohnung Im Januar 1939 erfolgte eine weitere Durchsuchung seiner Wohnung Am 5 September 1939 kurz nach dem Uberfall auf Polen erfolgte eine weitere Durchsuchung Anton Bornefeld war gewarnt worden und hatte sich mit seiner Verhaftung rechnend versteckt In der Folgezeit wurden die von ihm geleiteten Polenvereine durch die Gestapo aufgelost die Vereinskasse und Bucher beschlagnahmt Mitte September 1939 wurden fuhrende Personlichkeiten der Polenvereine festgenommen und uber Stunden verhort Nachdem er 1940 als Kaplan von Duisburg nach Ludinghausen versetzt worden war wurde er von der dortigen Gestapo in Bezug auf seine politischen Uberzeugungen verhort Am 16 September 1942 wurden er und weitere Lehrer und Geistliche des Gymnasiums und des Konviktes Canisianum darunter Bernhard Hurfeld in Ludinghausen verhaftet und zunachst ins Polizeigefangnis in Recklinghausen gebracht Am 6 Februar 1943 begann fur Anton Bornefeld die Lagerhaft im KZ Dachau Dort fand er im sogenannten Pfarrerblock als Mithaftlinge eine Anzahl ihm bekannter Priester aus Polen Tschechien und seinem Heimatbistum Munster vor Nachdem er zunachst dem Arbeitskommando Gemusebau auf der Plantage zugeteilt wurde erhielt er ab Oktober 1943 durch Vermittlung seines Mitbruders Georg Schelling der als Blockschreiber eingesetzt war eine leichtere Tatigkeit in der Haftlingskleiderkammer Wegen seiner Tatigkeit in der Kleiderkammer musste er nicht am Todesmarsch teilnehmen Am 29 April 1945 wurde er mit den anderen im KZ Dachau zuruckgebliebenen Uberlebenden von amerikanischen Truppen befreit Da den ehemaligen Haftlingen noch ihre Zivilkleidung zuruckgegeben wurde blieb Anton Bornefeld noch in seinem vormaligen Arbeitskommando tatig und wurde von den Amerikanern am 29 Mai 1945 aus dem Lager entlassen Ehrungen BearbeitenAnton Bornefeld wurde wegen seiner Verdienste um die Versohnung zwischen Deutschen Polen und Tschechen zum Canonicus honorarius des polnischen Bistums Koslin Kolberg sowie zum Wirklichen erzbischoflichen Rat des tschechischen Erzbistums Olmutz ernannt Literatur BearbeitenChristian Frieling Anton Bornefeld In ders Priester aus dem Bistum Munster im KZ Aschendorff Verlag Munster 1992 ISBN 3 402 05427 2 S 207 210 Weblinks BearbeitenDr Anton Bornefeld Anhang zum Gedenkbuch Opfer und Statten der Herrschaft der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933 1945 Normdaten Person GND 189439386 lobid OGND AKS VIAF 220966234 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bornefeld AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Priester der romisch katholischen KircheGEBURTSDATUM 20 Juli 1898GEBURTSORT WaderslohSTERBEDATUM 14 Marz 1980STERBEORT Liesborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Bornefeld amp oldid 224766043