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Georg Schelling 26 September 1906 in Buch Vorarlberg 8 Dezember 1981 in Rum Tirol war katholischer Priester Chefredakteur sowie Haftling und Lagerdekan im KZ Dachau Georg Schelling um 1965Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Anfange 1 2 NS Verfolgung 1 3 Nach dem Krieg 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnfange Bearbeiten Georg Schelling wurde in Buch geboren besuchte das Gymnasium in der Mehrerau in Bregenz und schloss es 1926 mit der Reifeprufung ab In Brixen studierte er anschliessend Theologie und empfing am 29 Juni 1930 im Innsbrucker Dom die Priesterweihe Von 1931 bis 1934 wirkte Schelling als Kaplan in Hohenems war spater Benefiziat in Bregenz und leitete als Chefredakteur die christlichsoziale Tageszeitung Vorarlberger Volksblatt NS Verfolgung Bearbeiten Schelling war als katholischer Priester ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus Bis 1938 liess er NS kritische Artikel im Vorarlberger Volksblatt veroffentlichen Als Chefredakteur ermunterte er deutsche politische Exilanten kritisch uber die Verhaltnisse in NS Deutschland zu schreiben und prangerte selbst das kirchen und menschenfeindliche Vorgehen in Hitler Deutschland an Am 21 Marz 1938 kurz nach dem Anschluss Osterreichs wurde Schelling in Bregenz verhaftet und von der Gestapo verhort Nach einigen Wochen wurde er ins Innsbrucker Zentralgefangnis der Gestapo uberstellt und von dort ins KZ Dachau uberfuhrt wo er am 31 Mai 1938 ankam Vorubergehend vom 26 September 1939 bis Anfang Dezember 1940 war er Haftling in Buchenwald dann bis zu seiner Entlassung im Marz 1945 wieder in Dachau Am 5 Juni 1938 schrieb er an seine Familie aus Dachau Georg Schelling geb 26 September 1906 Block 8 Stube 4 Meine Lieben Von meiner Uberstellung von Bregenz nach Innsbruck werdet Ihr sicher gehort haben In Innsbruck war ich eine Woche lang Gerade hatte ich konnen einen Brief schreiben da kam die Uberstellung hierher Nun bin ich ubermorgen schon eine Woche hier Ab Dezember 1940 gab es in Dachau den sogenannten Priester oder Pfarrerblock in dem es den von den ubrigen Haftlingen abgeschotteten Priestern verschiedener Konfessionen gestattet war Messen zu feiern Am 17 Marz 1943 wurde Schelling Lagerkaplan und im Oktober 1944 vom Munchner Kardinal Michael Faulhaber zum Lagerdekan uber die bis zu 1800 gefangenen Geistlichen aus allen europaischen Landern bestellt Insgesamt durchliefen das KZ Dachau 2 796 Priester Am 12 April 1945 wurde er aus dem KZ entlassen Sein Nachfolger als Lagerdekan wurde Andreas Rieser 1 Trotz der Sonderstellung der Priester in Dachau unterlag auch Schelling den Repressalien und der Willkur der SS Aufseher So wird von 47 Tagen Hungerbunker und insgesamt 14 Monaten Strafkompanie von Schlagen und Misshandlungen berichtet 2 Nach dem Krieg Bearbeiten Nach seiner Entlassung kurz vor Befreiung des KZ Dachau durch US amerikanische Truppen nahm er ab Juni sein Priesteramt in Vorarlberg wieder auf war zwei Jahre Kaplan in Altach und leitete vom 30 November 1947 bis zu seinem Tod die Pfarrei Nenzing und seit 1967 als Dekan das neu entstandene Dekanat Walgau Walsertal 1961 wurde Schelling von Papst Johannes XXIII zum Papstlichen Geheimkammerer Monsignore ernannt Daruber hinaus wurde ihm das Silberne Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg und das Ehrenzeichen fur Verdienste um die Befreiung Osterreichs verliehen Die politische Gemeinde Nenzing hat ihn fur hervorragenden Verdienste zum Wohle der Gemeinde zu ihrem Ehrenburger ernannt Georg Schelling verstarb am 8 Dezember 1981 im Alter von 75 Jahren im Sanatorium der Kreuzschwestern in Rum und wurde im Priestergrab auf dem Dorffriedhof von Nenzing beerdigt Veroffentlichungen BearbeitenFestung Vorarlberg Ein Bericht uber das Kriegsgeschehen 1945 in unserem Lande Teutsch Bregenz 1947 neu erschienen und bearbeitet von Meinrad Pichler unter Mitarbeit von Emmerich Gmeiner 3 Aufl Bregenz 1987 ISBN 3 900252 00 9 Die Nacht ist um In Vorarlberger Volkskalender 1947 S 121 129 Die Schallert Familienkundliche Bemerkungen zur Stammrolle 1952 Erinnerungen des letzten geistlichen Redakteurs In 100 Jahre Vorarlberger Volksblatt 1866 1966 1966 Die Gefallenen der Gemeinde Nenzing 1974 Literatur BearbeitenArchiv der Diozese Feldkirch Hrsg Msgr Georg Schelling 1906 1981 Annaherungen an eine Priesterbiographie Schriftenreihe Quellen und Untersuchungen Bd 8 Feldkirch 2019 Jakob Fussenegger Hg KZ Lagerdekan Georg Schelling 200 Briefe aus dem KZ Vorarlberger Verlagsanstalt Dornbirn 1991 ISBN 3 85430 148 0 Elmar Schallert Zum Gedenken an unseren H H Dekan und Pfarrer Msgr Georg Schelling In Pfarrbrief Nenzing 1982 Johann Maria Lenz Christus in Dachau Libri Catholici Munchen 1957 Weblinks BearbeitenMonsignore Georg Schelling 100 Geburtstag Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive PDF Datei 964 kB Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933 45 Niemals vergessen Opfer im Widerstand gegen NS Herrschaft Seite 30 ff PDF Datei 1 07 MB Einzelnachweise Bearbeiten Birgit Kaiser Andreas Rieser In Christus im KZ Sankt Ulrich Verlag Augsburg 2011 ISBN 978 3 86744 164 3 S 191 Monsignore Georg Schelling 100 Geburtstag In Pfarre Buch Pfarrnachrichten Ausgabe 37 vom September 2006 S 8 1 2 Vorlage Toter Link www pfarrebuch com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven PDF 987 kB Normdaten Person GND 119083892 lobid OGND AKS LCCN n92111370 VIAF 69041336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schelling GeorgKURZBESCHREIBUNG osterreichischer katholischer Priester Lagerdekan KZ DachauGEBURTSDATUM 26 September 1906GEBURTSORT Buch VorarlbergSTERBEDATUM 8 Dezember 1981STERBEORT Nenzing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Schelling amp oldid 215563601