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Anthaxia umbellatarum der Schirmbluteneckkafer ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer und der Unterfamilie der Buprestinae Die artenreiche Gattung Anthaxia ist in Europa mit vier Untergattungen vertreten Antaxia umbellatarum wird zur Untergattung Haplanthaxia gerechnet die in Europa mit achtzehn Arten vertreten ist Die Art Anthaxia umbellatarum tritt in zwei Unterarten auf in Europa nur als Anthaxia umbellatarum umbellatarum 1 Das Vorkommen der mediterranen Art in Mitteleuropa ist fraglich SchirmbluteneckkaferAnthaxia umbellatarumSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie BuprestinaeGattung AnthaxiaArt SchirmbluteneckkaferWissenschaftlicher NameAnthaxia umbellatarum Fabricius 1787 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen und Synonymen 2 Eigenschaften des Kafers 3 Larve 4 Biologie 5 Verbreitung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBemerkungen zum Namen und Synonymen BearbeitenAls Erstbeschreibung gilt die durch Fabricius im Jahr 1787 unter dem Namen Buprestis umbellatarum 2 Bereits 1763 beschrieb Scopoli einen anderen Kafer unter dem gleichen Namen 3 Die Beschreibung ist jedoch angesichts der heute unterschiedenen Anthaxia Arten nicht genugend prazise und da keine Typen vorhanden sind gilt der Name Anthaxia umbellatarum Scopoli 1763 als nomen dubium Anthaxia umbellatarum wurde teilweise als Variante von Anthaxia millefolii betrachtet beispielsweise zahlt Kiesenwetter A umbellatarum und A millefolii 1857 zur gleichen Art 4 Germar beschrieb eine Form mit zwei nur bei geeigneter Belichtung erkennbaren dunklen Flecken auf dem Halsschild unter dem Namen Buprestis inculta 5 Buprestis inculta wurde ursprunglich als eigene Art gefuhrt und gilt heute als Synonym zu Anthaxia umbellatarum Rey beschrieb 1891 eine dunklere und glanzendere Variante aerea 6 Im Jahr 1900 beschrieb Abeille de Perrin einen Kafer mit dem Namen Anthaxia domina 7 der heute als Unterart Anthaxia umbellatarum domina gefuhrt wird und in Nordafrika vorkommt 8 Die Bedeutung des Artnamens umbellatarum erklart sich durch die Bemerkung in der Beschreibung durch Fabricius habitat floribus umbellatis lat lebt auf Doldenblutlern Doldenblutler werden gelegentlich auch als Schirmbluter bezeichnet was den deutschen Namen Schirmbluteneckkafer erklart Der Gattungsname Anthaxia ist von altgr an8os anthos Blute und a3ios axios wert abgeleitet und weist auf die vielen farbenprachtigen Arten dieser Gattung hin 9 Im Gegensatz dazu kennzeichnet der Artname incultus lat ungeschmuckt 10 dass diese Farbigkeit bei dem kupferbraunen Kafer der sich auch nicht durch Gruben auf dem Halsschild auszeichnet nicht gegeben ist Der Name der Varianten aerea lat aerĕus bedeutet kupfrig 10 Eigenschaften des Kafers Bearbeiten nbsp Abb 1 Farbvariante Foto U Schmidt nbsp Abb 2 Seitenansicht nbsp Abb 3 Ausschnitt Halsschild nbsp Abb 4 Pfeil auf Schulter nbsp Abb 5 Larve von Anthaxia sp 11 Der gewohnlich glanzende Kafer wird 4 5 bis sieben Millimeter lang Die europaische Unterart Anthaxia umbellatarum umbellatarum ist in aller Regel oberseits hell kupferfarben die Unterseite ist erzfarben der Kopf kann blaulich sein Die Unterart Anthaxia umbellatarum domina aus Nordafrika ist einfarbig seidengrun oder teilweise oder ganz goldfarben 12 Der frisch geschlupfte Kafer ist weiss bestaubt Reste dieser Bestaubung finden sich haufig an den Vorder und Hinterrandern der Hinterleibssegmente Abb 2 Abb 4 Die Oberseite ist nur wenig gewolbt Der Kopf ist bis zum Augenhinterrand in den Halsschild zuruckgezogen Die Augen sind gross oval und auf der Stirn einander genahert Abb 1 2 4 Die Stirn ist kurz pubeszent behaart Der Kopf ist dicht und flach querrunzelig fein punktiert Die kurzen elfgliedrigen Fuhler sind ab dem vierten Glied nur einseitig nach innen stumpf gezahnt und so lang wie der Kopf Die Oberlippe ist zweilappig Die spitzen Oberkiefer sind stark gekrummt und tragen auf der Innenseite einen grossen stumpfen Zahn Die viergliedrigen Kiefertaster sind fadenformig das Endglied walzenformig und abgestutzt Das Endglied des dreigliedrigen Lippentasters ist ebenfalls walzenformig und abgestutzt 13 Der Halsschild ist vor der Mitte am breitesten und breiter als lang Nach hinten verengt er sich nur wenig sodass die annahernd gerade verlaufende Basis nur wenig breiter ist als der Vorderrand Der Halsschild ist zur Basis hin wie die Flugeldecken abgeflacht in Kopfnahe gewolbt Der Halsschild ist netzartig mit kleinen runden Nabelpunkten bedeckt die zur Mittellinie hin kleiner eckiger und verwaschener werden Abb 3 Die undeutlichen Grate zwischen den Nabelpunkten konnen Querrippen vortauschen Das Schildchen ist klein dreieckig und weniger zugespitzt als bei Anthaxia millefolii Die Flugeldecken sind an den Schultern am breitesten Die Schulter ist etwas erhaben Pfeilspitze in Abb 4 Seitlich sind die Flugeldecken hinter den Schultern etwas niedergedruckt Dahinter sind sie so verengt dass von oben betrachtet die Seiten des Hinterleibs sichtbar sind Die Flugeldecken enden einzeln leicht zugespitzt verrundet Die Flugeldecken sind neben der Naht sehr flach niedergedruckt Sie sind sehr fein und gleichmassig granuliert es sind keine Streifen oder Punktreihen ausgebildet Sie sind unscheinbar sparlich und fein kurz weiss behaart Der Seitenrand der Flugeldecken ist nahe der Spitze sehr fein zahnchenartig gekerbt Die Tarsen sind alle funfgliedrig die Klauen sind einfach Das letzte Hinterleibssternit tragt keine seitlich eingedruckte Erhohung Es ist etwas zugespitzt und an der Spitze ausgeschnitten so dass es kurz zweizipflig erscheint Die Seite der Spitze ist sehr fein gezahnelt Vor der Spitze ist das letzte Sternit seitlich schrag nach unten hinten eingedruckt und oben in einen Lappen auslaufend Bild ventral und lateral im Internet 14 15 16 12 17 Larve BearbeitenDie Larve Abb 5 Larve der Gattung wird im letzten Stadium neun Millimeter lang bei einer Breite von zwei Millimetern Sie ist gelblich weiss und fleischig Kopf und Brustabschnitt sind breit und niedergedruckt der Hinterleib ist stabchenformig am Ende leicht verjungt und abgerundet Der Kopf ist gross abgeflacht und teilweise ins erste Brustsegment zuruckgezogen Er ist sehr fein punktiert und sparlich kurz und fein behaart Er endet vorn gerade nach hinten verbreitert er sich Die Oberlippe ist sehr klein und hat die Form einer halbierten Ellipse Die Oberkiefer sind nur wenig gekrummt und abgeflacht In der Mitte sind sie quer gekielt an der schwarzen Spitze stumpf zweizahnig die beiden Zahne sind durch eine feine Furche getrennt Die Innenschneide ist konkav Die Unterkiefer sind kurz die Lade klein abgerundet und behaart Die geraden Kiefertaster setzen sich aus zwei kurzen Gliedern zusammen Unterlippe und Lippentaster zeigen keine Besonderheiten Ocellen fehlen Die kurzen Fuhler enden mit einem langen Haar Die Brustsegmente tragen keine Beine Das erste ist bei weitem das grosste das dritte deutlich kleiner als das zweite Das erste Brustsegment ist am starksten abgeflacht und tragt einen V formigen Einschnitt dessen Winkel durch ein schwarzes Mal in Form eines Hornchens ausgezeichnet ist Die beiden folgenden Brustabschnitte sind breiter als lang Das dritte Brustsegment tragt auf jeder Seite zwei ungleich grosse Tuberkel Die Hinterleibssegmente sind schlank weisslich unten und entlang der Mittellinie gelblich sehr fein quer gerieft und sehr kurz behaart Die letzten acht Segmente tragen seitlich einen markanten Wulst Die Analwarze ist klein und rundlich mit kleinen auf den Anus zentrierten Runzeln Die Atemoffnungen sind sehr klein und weisslich mit gelbem Umfang Das erste Paar befindet sich im vorderen Drittel des zweiten Brustsegmentes auf einer Verlangerung des Seitenwulstes Die folgenden liegen uber dem Seitenwulst am Hinterleib tragen die ersten acht Segmente im vorderen Drittel seitlich eine Atemoffnung 18 Biologie BearbeitenDie warmeliebende Art findet man auf sonnigen Wegrandern auf verschiedenen Doldenblutlern und Korbblutlern unter anderem Wilde Mohre Gemeine Schafgarbe verschiedene Arten von Mannstreu Disteln Astern und Zistrosen an denen sie fressen Sie erscheinen von April bis September mit einem Maximum im Juni und Juli Die extrem polyphagen Larven entwickeln sich unter der Rinde verletzter oder abgebrochener Zweige wo sie im Phloem bohren und dabei auch das Splintholz anschneiden Die Verpuppung erfolgt im Splintholz Als Wirtspflanzen gelten zahlreiche Laubholzarten Acacia Edelkastanie Johannisbrotbaum Zypressen Quitte Stacheliger Dornginster Echte Feige Christusdorn verschiedene Pistazien Pfirsich Pyrus mamorensis verschiedene Eichen und Weiden Rhus pentaphylla Feldulme 19 Verbreitung BearbeitenEs handelt sich bei Anthaxia umbellatarum um eine holomediterrane Art die in Nordafrika und Sudeuropa von Portugal und bis zum Nahen Osten und Sudrussland verbreitet ist Alte Fundmeldungen aus Mitteleuropa sind nicht durch Belege abgesichert und moglicherweise auf falsche Bestimmungen zuruckzufuhren In Frankreich beschrankt sich das Vorkommen auf Sudfrankreich 19 1 Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X S 222 Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 95 H Muhle P Brandl M Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Printed in Germany by Georg Rossle Augsburg 2000 S 123 Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 S 383 Manfred Niehuis Hrsg Die Prachtkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz e V GNOR Landau 2004 ISBN 3 937783 04 0 S 194 Edmund Reitter Fauna Germanica die Kafer des Deutschen Reiches III Band K G Lutz Verlag Stuttgart 1911 S 188 als Anthaxia incultaEinzelnachweise Bearbeiten a b Anthaxia umbellatarum bei Fauna Europaea abgerufen am 27 Januar 2021 Joh Christ Fabricius Mantissa insectorum Band 1 Hafnia Kopenhagen 1787 S 183 Nr 74 umbellatarum Ioannis Antonius Scopoli Entomologia carniolica Wien 1763 S 64 Nr 196 umbellatarum W F Erichson et al Naturgeschichte der Insecten Deutschlands Coleoptera Vierter Band Berlin 1857 S 84 umbellatarum als Synonym zu millefolii Germar Reise nach Dalmatien und in das Gebiet von Ragusa Leipzig und Altenburg 1817 S 217 Nr 199 Buprestis inculta in der Google Buchsuche Claudius Rey Remarques en passant in L Echange 7 Jahrgang Nr 73 Lyon 1891 S 4 var aenea E Abeille de Perrin Diagnoses de Coleopteres presumes nouveaux in Bulletin de l Academie de Marseille Band 27 Marseille 1900 Bryan Levey Revision of theumbellatarumspecies group ofAnthaxia Coleoptera Buprestidae in Systematic entomology Vol 10 Issue 3 July 1985 S 299 306 Abstract bei Wiley Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung a b Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art Edmund Reitter Fauna Germanica die Kafer des Deutschen Reiches III Band K G Lutz Verlag Stuttgart 1911 Anthaxia Larve S 187 a b Jan Obenberger Holarktische Anthaxien in Archiv fur Naturgeschichte 82 Jahrgang Berlin 1916 S 106 Anthaxia inculta S 112 Anthaxia domina Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage S 333 Lucia Arnaiz Pedro Coello Rehabilitacion deAnthaxia Haplanthaxia lusitanicaObenberger 1943 y description del macho de dicha especie Coleoptera Buprestidae in Bol SEA 18 1997 7 9 Zeichnung letztes Sternit ventral und lateral Lamina II 1 und 1a Manfred Niehuis Beschreibung zweier neuer Anthaxia Arten aus Griechenland in Entomofauna Band 4 Heft 5 ISSN 0250 4413 Linz 1983 S 89 Abb 3 rechts Coleo net Bestimmungsschlussel Anthaxia abgerufen am 28 Januar 2021 Csiki Erno Magyarorszag Buprestai III in Rovartani lapok VIII Band 1 Heft Budapest Januar 1911 S 165 Schlussel fur Anthaxia inculta Pierre Vincent Xambeu Moeurs et metamorphoses d insectes suite 1 in L Echange 11 Jahrgang Lyon 1895 Anfang und Ende der Beschreibung der Larve keine durchgehende Paginierung a b H Muhle P Brandl M Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Printed in Germany by Georg Rossle Augsburg 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anthaxia umbellatarum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schirmbluteneckkafer amp oldid 237058794