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Antanas Snieckus 25 Dezember 1902jul 7 Januar 1903greg in Bubleliai bei Sakiai 22 Januar 1974 in Druskininkai war der Fuhrer der kommunistischen Partei KP Litauens und ab August 1940 bis zu seinem Tod ihr Erster Sekretar Antanas Snieckus Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegsjahre 2 Okkupation Litauens 3 Zweiter Weltkrieg 4 Sowjetrepublik 5 Post Mortem 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 Siehe auchVorkriegsjahre BearbeitenSnieckus Familie floh wahrend des Ersten Weltkrieges nach Russland wo sie 1917 die Oktoberrevolution erlebte 1919 kehrte sie nach Litauen zuruck und mit 17 Jahren war Snieckus Mitglied der kommunistischen Partei Wegen Aktivitaten gegen die Regierung wurde er verhaftet Auf Kaution entlassen floh er nach Moskau und wurde Mitglied der Komintern Er erwarb das Vertrauen von Zigmas Angarietis und Vincas Mickevicius Kapsukas und wurde Mitglied des Zentralkomitees der kommunistischen Partei Litauens 1926 sandte ihn die Komintern nach Litauen um den exekutierten Karolis Pozela als Vorsitzenden der verbotenen und im Untergrund arbeitenden KP zu ersetzen Bis 1930 war er in subversive Aktivitaten involviert wurde erneut verhaftet und 1933 gegen politische Gefangene in der Sowjetunion ausgetauscht 1936 nach Litauen zuruckgekehrt wurde er 1939 verhaftet und zu 8 Jahren Gefangnis verurteilt 1 Okkupation Litauens BearbeitenNachdem die Armee der Sowjetunion im Juni 1940 in Litauen einmarschiert war wurde Snieckus am 18 Juni 1940 aus dem Gefangnis entlassen und zum Chef fur nationale Sicherheit ernannt Der Vizekommissar fur Ausseres Wladimir Dekanosow erschien bereits am 15 Juni in Litauen um die Eingliederung des Landes in die Sowjetunion zu organisieren Als Parteisekretar fuhrte Snieckus die Anweisungen Dekanosows im Auftrag der Partei aus Im Vorfeld zu den Wahlen des sogenannten Volksparlaments am 14 Juli 1940 half er mit eine Atmosphare des Terrors zu schaffen Snieckus war der Initiator der ersten Massendeportation von Litauern zwischen dem 14 und 19 Juni 1940 Er deportierte selbst seinen Bruder samt Familie nach Sibirien wo dieser verstarb Nur die KP und mit ihr nahestehende Gruppen konnten zu den Wahlen Kandidaten nominieren Die Bevolkerung wurde auf verschiedene Arten gezwungen an der Wahl teilzunehmen die Ergebnisse dennoch gefalscht Am 21 Juli erklarte das Volksparlament dass das litauische Volk sich der Sowjetunion anzugliedern wunsche Der Prozess der Annexion war damit formal beendet und die Sozialistische Sowjetrepublik Litauen geschaffen Vom 15 August 1940 bis zu seinem Tod 1974 war Snieckus 1 Sekretar der Litauischen KP Zweiter Weltkrieg BearbeitenSnieckus setzte sich 1941 mit der Roten Armee nach Moskau ab Am 26 November 1942 wurde dort unter seinem Kommando die Litauische Partisanenbewegung Lietuvos partizaninio judejimo stabas gegrundet Die Existenz des Kommandos sollte den Einsatz sowjetischer Partisanen als den litauischer Partisanen kaschieren tatsachlich ubermittelten die verschiedenen von Moskau aus eingesetzten Partisanengruppen ihre Nachrichten aber an das Zentrale Partisanenkommando und nicht direkt an das Kommando der Litauischen Partisanenbewegung Es wird angenommen dass 5 000 Menschen an den sowjetischen Untergrundaktivitaten in Litauen beteiligt waren 2 Da die Gruppen anders als die SOE Kommandos in Frankreich meist auf Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln angewiesen waren kam es auch zu Ubergriffen auf die Bevolkerung wie im Massaker von Koniuchy Wahrend des Vordringens der Roten Armee 1944 floh Snieckus Mutter ebenso wie zwei seiner Bruder und drei seiner Schwestern aus Litauen nach Westen Er selbst kehrte mit anderen Mitgliedern des ZK der KP in seine Heimat zuruck Wiederum organisierte er Massendeportationen von Litauern Sowjetrepublik BearbeitenAb 1948 begann Snieckus die Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft voranzutreiben Mit den ublichen Mitteln Mord Terror Deportation und Propaganda erreichte er bis 1952 ein fast vollstandiges Verschwinden einer selbststandigen Bauernschaft Die landwirtschaftliche Produktion fiel dramatisch auf das Niveau der Produktion in der ubrigen Sowjetunion zuruck 3 1949 50 verteidigte Snieckus erfolgreich alte kommunistische Mitkampfer aus der Zeit der Illegalitat die stalinistischen Schauprozessen in Moskau unterzogen werden sollten In der Folge war Litauen die einzige Sowjetrepublik die keinen einzigen alten KP Kader verlor Snieckus gestaltete nun seine Politik nationaler sabotierte gelegentlich Anweisungen der sowjetischen Regierung und verteidigte Privilegien der autonomen Republik 4 Mit einer Amnestie Nikita Chruschtschows nach Stalins Tod wurden viele politische Gefangene aus dem Gulag sowie Deportierte aus Arbeitslagern entlassen Snieckus verweigerte den entlassenen Litauern allerdings die Ruckkehr nbsp Grab von SnietschkusSnieckus war verheiratet mit Mira Bordonaite einer Kommunistin die viele Jahre in Gefangnissen verbracht hatte 4 Beide hatten zwei Kinder 5 Post Mortem Bearbeiten1975 wurde der Ort Snieckus am See Visaginas gegrundet in dem das Kernkraftwerk Ignalina errichtet wurde 1992 benannte man den Ort nach dem See um und verlieh ihm drei Jahre spater Stadtrechte Der jahrzehntelang mythologisierte Snieckus verlor nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion samtliche Reputation wird aber in den letzten Jahren gelegentlich rehabilitiert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antanas Snieckus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel Antanas Snieckus in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D103670 2a 3D 2b 3DAntanas 20Snie C4 8DkusEinzelnachweise Bearbeiten Audrone Urbonaite Antano Snieckaus mitas Mythen uber Antanas Snieckus Ekstra 6 Januar 2002 No 1 213 Memento vom 28 Mai 2006 im Internet Archive Audrone Janaviciene Soviet Saboteurs in Lithuania 1941 1944 2004 Kazys Blazevicius Antanas Snieckus Kas jis Wer war Antanas Snieckus XXI amzius No 7 1111 2003 a b Audrone URBONAITĖ Antano Snieckaus mitas Memento vom 28 Mai 2006 im Internet Archive 2002 abgerufen 12 Mai 2008 Kazys BLAZEVICIUS Antanas Snieckus Kas jis 2003 abgerufen 12 Mai 2008Siehe auch BearbeitenGeschichte LitauensErste Sekretare des ZK der Kommunistischen Partei Litauens 1940 1990 Antanas Snieckus 1940 1974 Petras Griskevicius 1974 1987 Ringaudas Songaila 1987 1988 Algirdas Brazauskas 1988 1990 Mykolas Burokevicius 1990 1991 Normdaten Person GND 123768284 lobid OGND AKS LCCN n82079352 VIAF 59999406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Snieckus AntanasKURZBESCHREIBUNG litauischer PolitikerGEBURTSDATUM 7 Januar 1903GEBURTSORT Bubleliai bei SakiaiSTERBEDATUM 22 Januar 1974STERBEORT Druskininkai Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antanas Snieckus amp oldid 226901331