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Annemarie Mevissen geborene Schmidt 24 Oktober 1914 in Bremen 13 Juli 2006 ebenda war eine deutsche Politikerin SPD Sie war von 1951 bis 1975 Senatorin und von 1967 bis 1975 Burgermeisterin und stellvertretende Regierungschefin der Freien Hansestadt Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Ausbildung Beruf und Familie 1 2 Politik 1 3 Malerin und Schriftstellerin 2 Ehrungen 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAusbildung Beruf und Familie Bearbeiten Mevissen wurde im Ortsteil Werderland in Bremen Burglesum geboren 1 1934 zog sie nach Oberneuland Sie entstammte einer Familie mit sozialdemokratischer Tradition Ihr Vater Wilhelm Schmidt zahlte in der Zeit der Weimarer Republik zu den bekanntesten Sozialpolitikern Bremens Bereits 1933 wurde er von den Nazis aus dem offentlichen Dienst entfernt und verbrachte spater mehrere Jahre in einem Arbeitslager In den Nachkriegsjahren war ihr Vater wesentlich am Wiederaufbau der Bremer Verwaltung beteiligt und zahlt zu den Autoren der Bremer Landesverfassung die 1947 in Kraft trat Mevissen besuchte die Oberschule und machte 1934 ihr Abitur Im Dritten Reich wurde Mevissen eine Ausbildung zur Lehrerin mit der Begrundung politisch unzuverlassig verweigert da sie sich in der Sozialistischen Arbeiter Jugend engagiert hatte Stattdessen arbeitete sie zunachst als Buchhandlerin in Leipzig Marburg und Gottingen 1943 heiratete sie Werner Mevissen der nach dem Krieg uber dreissig Jahre die Stadtbibliothek Bremen als Bibliotheksdirektor leitete Um die Jahreswende 1944 1945 kehrte Mevissen hochschwanger nach Bremen zuruck wahrend ihr Vater immer noch im Arbeitserziehungslager Farge in Haft sass Nach Kriegsende 1945 arbeitete Mevissen zunachst mit Fluchtlingskindern und organisierte Zeltlager Politik Bearbeiten Uber ihren Vater der die Haft im Arbeitslager uberlebt hatte fand sie schnell den Weg in die Politik Seine Mitwirkung am Entstehen der Landesverfassung erlebte sie intensiv mit 1946 kandidierte sie fur die verfassunggebende Versammlung Bremens Dass sie dabei als Sozialdemokratin im eher landlich burgerlichen Oberneuland mit nur 36 Stimmen Unterschied gegen den langjahrigen Ortsburgermeister Friedrich Behrens unterlag hat sie selber immer als Erfolg betrachtet Schon 1947 wurde Mevissen die damals bereits Mutter einer zweijahrigen Tochter war fur die SPD als jungste Abgeordnete in die Bremische Burgerschaft gewahlt 1951 drei Jahre nach der Geburt ihres zweiten Kindes wurde sie von Burgermeister Wilhelm Kaisen als Senatorin fur das Jugendwesen berufen 1959 kamen noch das Ressort Wohlfahrt und zeitweise Sportforderung zu ihrem Zustandigkeitsbereich hinzu 1967 wurde Mevissen zur Burgermeisterin und damit zur Stellvertreterin des Burgermeisters und Prasidenten des Senats Hans Koschnick gewahlt Sie war damit die erste Frau die in einem Bundesland der Bundesrepublik Deutschland das Amt eines stellvertretenden Regierungschefs innehatte Dies war damals so ungewohnlich dass sie bis zu ihrer Verabschiedung aus dem Senat im Jahre 1975 auf ihren Wunsch hin immer unter der Amtsbezeichnung Burgermeister gefuhrt wurde Bundesweite Bekanntheit erlangte sie wahrend der Bremer Strassenbahnunruhen 1968 Als im Januar 1968 die Schuler und Studentendemonstrationen um die geplanten Tariferhohungen der BSAG zu eskalieren drohten kletterte sie auf eine Streusandkiste und fand die richtigen Worte um die gefahrliche Situation wieder in Richtung Dialog zu lenken Damals wurde sie oft als der einzige Mann im Bremer Senat bezeichnet Als sie im Alter von 60 Jahren im Februar 1975 auf eigenen Wunsch aus der Politik ausschied war sie mit 23 Dienstjahren die bis dahin dienstalteste Landesministerin der Bundesrepublik Deutschland Malerin und Schriftstellerin Bearbeiten Nach ihrem Ausscheiden aus der Politik verschaffte sich Mevissen Anerkennung als Malerin Ihre Bilder mit Bremer Motiven wurden wiederholt im Haus der Bremischen Burgerschaft ausgestellt Sie schrieb zudem verschiedene Bucher uber Bremen Ehrungen BearbeitenMevissen erhielt 1975 die Bremische Ehrenmedaille in Gold Sie wurde am 6 September 2005 Ehrenburgerin der Hansestadt Bremen Das Kinderhaus Annemarie Mevissen in der Martin Buber Strasse in Bremen Arsten wurde nach ihr benannt Seit dem 12 November 2014 tragt ein zuvor namenloser Weg in den Bremer Wallanlagen den Namen Burgermeisterin Mevissen WegWerke BearbeitenAm Rande der Stadt Bremen Oberneuland Hauschild 1979 Im Herzen der Stadt Bremen Der Burgerpark Hauschild 1980 Erzahlte Bilder aus der Provence Hauschild 1982 Erlebtes aus der Politik Hauschild 1984 Die Bremer Wallanlage Hauschild 1988 Hinter den Deichen Die Wummeniederung Hauschild 1989 Die Weser Begleitet von Sagen Marchen und Legenden Hauschild 1990 Alte Parks am Rande der Stadt Bremen Hauschild 1992 Vor den Toren der Stadt Bremen das Oldenburger Land Hauschild 1993 Mit Pinsel und Zeichenstift auf Reisen in Europa Hauschild 1994Siehe auch BearbeitenListe der Bremer Burgermeister Liste Bremer Senatoren Liste der Sozialsenatoren von Bremen Senat Kaisen IV Senat Kaisen V Senat Kaisen VI Senat Kaisen VII Senat Dehnkamp Senat Koschnick I Senat Koschnick IILiteratur BearbeitenRenate Meyer Braun Frau Burgermeister Mevissen Eine Biografie Hauschild Bremen 2011 ISBN 978 3 89757 413 7 Verena Behrens Gisela Menger Hrsg Starke Frauen radikal sozial und demokratisch ein Dialog mit 150 Jahren Bremer Geschichte Ed Falkenberg Bremen 2014 ISBN 978 3 95494 069 1Weblinks BearbeitenInterview mit Annemarie Mevissen Ansprache von Burgermeister Jens Bohrnsen auf der Trauerfeier fur Annemarie Mevissen am 24 Juli 2006 in Bremen Literatur von und uber Annemarie Mevissen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Radio Bremen Vergessene Bremer Annemarie MevissenEinzelnachweise Bearbeiten Erlebtes aus der Politik von Annemarie Mevissen Verlag H M Hauschild GmbH Bremen 1984 auf Seite 10Sozialsenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Wilhelm Kaisen Adolf Ehlers Willy Ewert Gerhard van Heukelum Annemarie Mevissen Johannes Degener Karl Krammig Walter Franke Henning Scherf Sabine Uhl Irmgard Gaertner Fichtner Christine Wischer Hilde Adolf Karin Ropke Willi Lemke komm Ingelore Rosenkotter Anja Stahmann Claudia Schilling Normdaten Person GND 118581678 lobid OGND AKS VIAF 30328995 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mevissen AnnemarieKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin SPD MdBBGEBURTSDATUM 24 Oktober 1914GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 13 Juli 2006STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Annemarie Mevissen amp oldid 217004575