www.wikidata.de-de.nina.az
Andrei Karlow Lukanow bulgarisch Andrej Karlov Lukanov 26 September 1938 in Moskau 2 Oktober 1996 in Sofia Bulgarien war ein bulgarischer Diplomat Politiker und Ministerprasident Andrei Lukanow 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Familie Studium und diplomatische Laufbahn 1 2 Minister und Aufstieg zum Ministerprasidenten 1 3 Verhaftung und Ermordung 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenFamilie Studium und diplomatische Laufbahn Bearbeiten Lukanow war der Sohn des spateren Vizeministerprasidenten und Aussenministers von 1956 bis 1961 Karlo Lukanow der mit seiner kommunistisch gepragten Familie im Exil in der Sowjetunion lebte 1 2 Sein Grossvater Todor Lukanow engagierte sich ebenfalls in fuhrender Position in der Kommunistischen Partei und uberstand nach seiner Emigration in die Sowjetunion den Grossen Terror unter Josef Stalin 3 Er selbst absolvierte ein Studium am Institut fur Auswartige Beziehungen in Moskau das er 1963 mit der Graduierung abschloss Im gleichen Jahr trat er der damals herrschenden Bulgarischen Kommunistischen Partei BKP Balgarska Komunisticeska Partija bei und in den Diplomatischen Dienst ein Von 1963 bis 1965 war er zunachst Mitarbeiter der Abteilung COMECON des Aussenministeriums Anschliessend wurde er Leiter der Abteilung Internationale Organisationen Von 1969 bis 1972 fand er eine Verwendung als Erster Sekretar und zugleich Geschaftstrager der Standigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf In den folgenden Jahren machte er in der Volksrepublik Bulgarien eine Karriere innerhalb der kommunistischen Regierung Minister und Aufstieg zum Ministerprasidenten Bearbeiten Am 1 Februar 1972 wurde er zunachst Vizeminister 4 und bereits am 31 Oktober 1973 Minister fur Aussenhandel in der Regierung von Stanko Todorow Wahrend seiner Amtszeit bis 16 Juni 1976 war er 1974 bis 1975 auch Vorsitzender des Rates fur Handel und Entwicklung der UNO Am 17 Juni 1976 erfolgt seine Ernennung zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates sowie zum Vorsitzenden des Komitees fur wirtschaftliche Zusammenarbeit Zugleich wurde er zum Kandidaten des Zentralkomitees ZK der BKP sowie zum Abgeordneten der Grossen Nationalversammlung gewahlt Bereits ein Jahr spater erfolgte seine Wahl zum Mitglied des ZK der BKP sowie zum Mitglied des Nationalrates der Vaterlandischen Front einer kommunistischen Massenorganisation 1979 wurde er zum Kandidaten des Politburos des ZK gewahlt und gehorte damit bereits dem erweiterten Fuhrungsgremium der BKP an Zusatzlich war er 1980 bis 1981 Vorsitzender des Exekutivrates der COMECON und spater Vorsitzender der Wahrungskommission des ZK der BKP Am 18 August 1987 gab er sein Amt des Stellvertretenden Ministerprasidenten ab und wurde stattdessen Minister fur auswartige Wirtschaftsbeziehungen Als Minister hatte er massgeblichen Einfluss auf den Sturz des Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretars der BKP Todor Schiwkow am 10 November 1989 Am 17 November 1989 trat er dann als Minister zuruck Am 8 Februar 1990 wurde er als Nachfolger von Georgi Atanassow letzter Vorsitzender des Ministerrates Als solcher legte er im Marz 1990 ein Moratorium zum Stand der Auslandsschulden vor Aus den im Juni 1990 abgehaltenen Wahlen zur Grossen Nationalversammlung ging die im April 1990 zur Bulgarischen Sozialistischen Partei BSP umbenannte BKP mit 211 von 400 Mandaten mit einer absoluten Mehrheit hervor Im September 1990 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden der BSP gewahlt In dieser Zeit gehorte er dem Runden Tischen zur Auflosung der Volksrepublik und Vorbereitung der Grundung der Republik Bulgarien an Nach der Grundung der Republik Bulgarien am 15 November 1990 trat er am 7 Dezember als Vorsitzender des Ministerrates zuruck und ubergab das Amt mit der nunmehrigen Bezeichnung Ministerprasident an Dimitar Popow Am 27 August 1991 trat er von seinem Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden der BSP zuruck Verhaftung und Ermordung Bearbeiten In den folgenden Jahren blieb er bis zu seinem Tod als Abgeordneter Vertreter der BSP in der Nationalversammlung Auf Antrag des Generalstaatsanwalts wurde wahrend der Amtszeit von Ministerprasident Filip Dimitrow durch Beschluss der Nationalversammlung am 7 Juli 1992 seine Politische Immunitat aufgehoben Am 9 Juli folgte seine Verhaftung unter dem Vorwurf der Hinterziehung staatlicher Gelder die fur Entwicklungslander und nationale Befreiungsbewegungen bestimmt waren Allerdings wurde er weder angeklagt noch verurteilt und schliesslich am Ende der Amtszeit von Ministerprasident Dimitrow am 30 Dezember 1992 aus der Haft entlassen 1994 wurde er Mitbesitzer und Prasident einer Russisch Bulgarischen Gesellschaft Am 2 Oktober 1996 fiel er vor seinem Haus in Sofia einem Attentat zum Opfer 5 Posthum verurteilte der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte in Strassburg die Republik Bulgarien zur Zahlung von 40 000 Francs wegen seiner illegalen Inhaftierung von Juli bis Dezember 1992 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Andrei Lukanow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie in Who s Who In Bulgarian Politics Memento vom 7 Januar 2003 im Webarchiv archive today Biographie in rulers org America Abroad Artikel im TIME Magazine vom 26 Februar 1990Einzelnachweise Bearbeiten Gerald Knaus Bulgarien S 89 Verlag C H Beck 1997 ISBN 3 406 39866 9 Andrei Lukanov red baron of Bulgaria In The Sofia Echo vom 11 Februar 2011 Biographical Dictionary of the Comintern S 283 284 Verlag Hoover Press 1986 ISBN 0 8179 8403 8 Gold On Tobacco Road Artikel im TIME Magazine vom 8 Januar 1973 Bulgarian Ex Premier Is Slain Outside His Home Artikel in The New York Times vom 3 Oktober 1996 Europaischer Gerichtshof fur Menschenrechte Urteil vom 20 Marz 1997 Lukanov Bulgarien 21915 93 20 Marz 1997 abgerufen am 12 Mai 2017 englisch Ministerprasidenten der Republik Bulgarien seit 1990 Andrei Lukanow Dimitar Popow Filip Dimitrow Ljuben Berow Reneta Indschowa interim Schan Widenow Stefan Sofijanski interim Iwan Kostow Simeon Sakskoburggotski Sergei Stanischew Bojko Borissow Marin Rajkow interim Plamen Orescharski Georgi Blisnaschki interim Bojko Borissow Ognjan Gerdschikow interim Bojko Borissow Stefan Janew interim Kiril Petkow Galab Donew interim Nikolaj Denkow Siehe auch Liste der Ministerprasidenten Bulgariens Normdaten Person GND 119171643 lobid OGND AKS LCCN n92025441 VIAF 50029743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lukanow AndreiALTERNATIVNAMEN Lukanow Andrei Karlow vollstandiger Name Lukanov Andrej KarlovKURZBESCHREIBUNG bulgarischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 26 September 1938GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 2 Oktober 1996STERBEORT Sofia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrei Lukanow amp oldid 230826405