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Andreas Liess 16 Juni 1903 in Klein Kniegnitz in Schlesien 21 Mai 1988 in Klosterneuburg war ein osterreichischer Musikpadagoge Musikwissenschaftler und Kulturphilosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndreas Liess entstammt mutterlicherseits einem der altesten Pastorengeschlechter Schlesiens Auch sein Vater war evangelischer Pfarrer in Schlesien Nach seiner Gymnasialzeit in Strehlen in Niederschlesien studierte er in Wien Musikwissenschaft bei Guido Adler und Rudolf von Ficker unter dem er 1928 mit der Dissertation Die Grundelemente der Harmonik in der Musik von Claude Debussy promoviert wurde Wahrend seines zweijahrigen Aufenthaltes in Paris traf er mit den dort fuhrenden Personlichkeiten der Musik zusammen vor allem mit Madame Debussy Arthur Honegger Jacques Ibert Florent Schmitt und Bohuslav Martinu Nach seiner Ruckkehr aus Paris lebte er 20 Jahre als freier Schriftsteller in Wien wo ihm nach seiner Habilitation uber die Wiener Barockmusik 1952 die Dozentur fur Musikgeschichte am Konservatorium der Stadt Wien ubertragen wurde 1958 wurde er an die Staatsakademie fur Musik 1970 Hochschule fur Musik und darstellende Kunst seit 1998 Universitat fur Musik und darstellende Kunst berufen wo er als Hochschulprofessor bis zu seiner Emeritierung 1973 die Facher Musik und Kulturgeschichte sowie Musikasthetik lehrte In den letzten Lebensjahren lebte er zuruckgezogen in der Nahe von Wien Seine letzte Ruhestatte fand der auf dem Weidlinger Friedhof in Klosterneuburg Sein Nachlass befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus in Wien Der Briefwechsel mit Carl Orff wird in der Bayerischen Staatsbibliothek und im Orff Zentrum Munchen verwahrt die Korrespondenz mit Joseph Marx und Egon Wellesz in der Osterreichischen Nationalbibliothek Werk BearbeitenVon seinen musikgeschichtlichen Arbeiten sind besonders folgende Themenbereiche hervorzuheben Claude Debussy und die neuere franzosische Musik sowie die Moderne insgesamt insbesondere Carl Orff mit dem er jahrzehntelang in engem personlichen und geistigen Kontakt stand Weitere Schwerpunkte Johann Joseph Fux und die Wiener Barockmusik sowie die Wiener Oper Johann Michael Vogl Seine kulturphilosophischen Arbeiten kreisen um die Konzeption eines polydimensional dynamischen Geschichtsbildes durch Anwendung des Begriffes der Umdeutung Auch seine musikgeschichtlichen Arbeiten sind in diese Konzeption eingebettet 1 Auszeichnungen BearbeitenForderungspreis der Stadt Wien 1952 Theodor Korner Preis 1958 und 1961 Gewahltes Mitglied der Vereeniging voor Nederlandse Muziekgeschiedenis 1952 als erster Osterreicher nach dem Krieg Medaille Pro Musica Austriaca der Johann Joseph Fux Gesellschaft in Graz 1963 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst 1968Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenClaude Debussy Das Werk im Zeitbild 2 Bande Sammlung musikwissenschaftlicher Abhandlungen Collection d etudes musicologiques 19 Strassburg 1936 2 Auflage Verlag Valentin Korner Baden Baden 1978 ISBN 3 87320 519 X Claude Debussy und das deutsche Musikschaffen Kleine deutsche Musikbucherei Band 2 Verlag Triltsch Wurzburg 1939 L v Beethoven und Richard Wagner im Pariser Musikleben Geistiges Europa Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 1939 Die Triosonaten von Johann Joseph Fux Eine Studie zum dynamischen Geschichtsbild im suddeutschen Spatbarock Berlin 1940 Joseph Marx Leben und Werk Steirische Verlagsanstalt Graz 1943 Wiener Barockmusik Wiener Musik Bucherei Band 3 Verlag Ludwig Doblinger Wien 1946 Johann Joseph Fux Ein steirischer Meister des Barock nebst einem Verzeichnis neuer Werkfunde Verlag Doblinger Wien 1948 Die Musik im Weltbild der Gegenwart Erkenntnis und Bekenntnis Werk Verlag Frisch amp Perneder Lindau 1949 Franz Schmidt Leben und Schaffen Hermann Bohlaus Nachf Graz 1951 Johann Michael Vogl Hofoperist und Schubertsanger Hermann Bohlaus Nachf Graz Koln 1954 Carl Orff Idee und Werk Atlantis Musikbuch Verlag Zurich 1955 zweite uberarbeitete Auflage Atlantis Musikbuch Verlag Zurich 1977 ISBN 3 7611 0236 4 Taschenbuchausgabe Wilhelm Goldmann Verlag Munchen 1980 ISBN 3 442 33038 6 Die Musik des Abendlandes im geistigen Gefalle der Epochen Ein historisch phanomenologischer Entwurf hg in Zusammenarbeit mit der Osterreichischen Gesellschaft fur Musik Verlag Jugend und Volk Wien Munchen 1970 Zur Theorie eines polyvalenten polydimensionalen und dynamischen Geschichtsbildes In Wissenschaft und Forschung Zeitschrift fur Grundfragen der Forschung und Weltanschauung 1 Wien 1971 Der Weg nach Innen Ortung asthetischen Denkens heute Verlag San Michele Zurich 1973 Protuberanzen Band 1 Zur Theorie der Musikgeschichte Bergland Verlag Wien 1970 Carl Orffs De Temporum Fine Comoedia Zu Entstehung und Werk In Studi Musicali Anno Band II Nr 2 1973 S 341 363 Claude Debussy und der Art Nouveau Firenze 1978 Kritische Erwagungen zu einer Gesamtheitsphilosophie der Musik Werkanalyse und Erlebnis Bohlau Verlag Wien Koln Graz 1980 ISBN 3 205 07151 4 Zwei Essays zu Carl Orff De Temporum Fine Comoedia Bohlau Verlag Wien Koln Graz 1981 Tractatus Religioso Philosophicus Ein Entwurf Fragmente einer Kultur und Lebensphilosophie 80 Hermann Bohlaus Nachf Wien Koln Graz 1981 Zahlreiche Aufsatze in Fragmente einer Kultur und Lebensphilosophie hg von Rudolf M Rozinek S A W Schmitt Verlag Zurich Viernheim Verlag Viernheim 1976 ff Literatur BearbeitenAlfred Orel Andreas Liess zur Vollendung seines 60 Geburtsjahres In Neue Zeitschrift fur Musik 1963 Gertrud Berger Die historische Dimension im musikphilosophischen Denken von Andreas Liess um Theodor W Adorno In International Review of the Aesthetics and Sociology of Music vol 2 Zagreb 1971 S 5 35 Dizionario enciclopedico universale della Musica et dei Musicisti diretto da Alberto Basso Le Biografie vol quarto Torino 1986 ISBN 88 02 04057 5 S 402 Felix Czeike Andreas Liess In Historisches Lexikon Wien Band 4 Wien 1995 ISBN 3 218 00748 8 Alexander Rausch Liess Andreas In Oesterreichisches Musiklexikon Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 S 1278 f Weblinks BearbeitenLiess im Nachlassverzeichnis der Osterreichischen Nationalbibliothek abgerufen am 2 April 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl hierzu insbesondere Umdeutung als musikgeschichtlicher Grundbegriff In Protuberanzen 1970 S 11 21 und den Aufsatz Zur Theorie eines polyvalenten polydimensionalen und dynamischen Geschichtsbildes 1971 Normdaten Person GND 118572849 lobid OGND AKS LCCN n81110322 VIAF 106962783 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liess AndreasKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Musikpadagoge Musikwissenschaftler und KulturphilosophGEBURTSDATUM 16 Juni 1903GEBURTSORT Klein Kniegnitz SchlesienSTERBEDATUM 21 Mai 1988STERBEORT Klosterneuburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Liess amp oldid 231847728