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Andreas Franz Wilhelm Schimper 12 Mai 1856 in Strassburg Frankreich 9 September 1901 in Basel war ein deutscher Botaniker und Universitatsprofessor Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet A Schimp Andreas Franz Wilhelm Schimper Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Bedeutende wissenschaftliche Arbeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn von Wilhelm Philipp Schimper studierte Naturwissenschaften und besonders Botanik an der Universitat Strassburg unter anderem bei Heinrich Anton de Bary bei dem er 1878 zum Dr phil promoviert wurde 1880 war er Fellow an der Johns Hopkins University in Baltimore USA Ab 1882 war er Assistent an der Universitat Bonn bei Eduard Strasburger dann dort Privatdozent 1890 wurde Schimper zum ausserordentlichen Professor in Bonn berufen und war ab 1898 ordentlicher Professor fur Botanik an der Universitat Basel Schimper widmete sich auf zahlreichen Reisen der Pflanzenokologie Unter anderem bereiste er 1882 Westindien und Venezuela 1886 war er bei Fritz Muller in Brasilien und 1889 auf Ceylon sowie am Botanischen Garten in Buitenzorg Bogor Java 1898 bis 1899 war er Teilnehmer an der Valdivia Expedition 1883 postulierte Schimper die symbiotische Entstehung der Chloroplasten und wurde damit zum Wegbereiter der spater formulierten Endosymbionten Theorie siehe Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski und Lynn Margulis Schimper veroffentlichte 1898 seine Pflanzengeographie auf physiologischer Grundlage in der er anstrebte die Verbreitung und das Zusammenleben der Pflanzen nach dem damaligen Kenntnisstand okophysiologisch zu erklaren Im Vorwort seines Buches schrieb er Nur wenn sie in engster Fuhlung mit der experimentellen Physiologie verbleibt wird die Okologie der Pflanzengeographie neue Bahnen eroffnen konnen denn sie setzt eine genaue Kenntnis der Lebensbedingungen der Pflanze voraus welche nur das Experiment verschaffen kann 1898 IV In diesem Werk definierte und verwendete er erstmals den Begriff Tropischer Regenwald 1 der auch in andere Sprachen beispielsweise ins Englische als rainforest 2 ubernommen wurde Fur die Weiterentwicklung der Vegetationskunde war seine Gruppierung der Pflanzenformationen von Bedeutung Nach dem Vorhergehenden sind zwei okologische Formationsgruppen zu unterscheiden die klimatischen oder Gebietsformationen deren Vegetationscharakter durch die Hydrometeore beherrscht und die edaphischen oder Standortsformationen wo derselbe in erster Linie durch die Bodenbeschaffenheit bedingt ist 1898 175 176 Zeitgleich mit russischen Bodenkundlern wird der Gedanke der klimazonalen und azonalen Vegetation angesprochen diese Gedanken wurden spater unter anderem von Frederic Edward Clements 1916 und Heinrich Walter 1954 aufgegriffen Andreas Franz Wilhelm Schimper war 1894 einer der vier Begrunder des Lehrbuchs der Botanik fur Hochschulen gen Strasburger und bis zur 5 Auflage 1902 der Bearbeiter des Kapitels Samenpflanzen Auf der Expedition der Valdivia steckte sich Schimper in Kamerun mit Malaria an die bei einer Expedition im Suez Gebiet und den Randgebieten der Sahara erneut auftrat Hinzu kam ein Diabetes An den Folgen der beiden Erkrankungen verstarb er am 9 September 1901 im neuen Botanischen Institut von Basel 3 Ehrungen BearbeitenAndreas Franz Wilhelm Schimper wurde 1892 zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 4 Nach ihm benannt ist auch die Pflanzengattung Neoschimpera Hemsl aus der Familie der Rotegewachse Rubiaceae und die Algengattung Schimperiella G Karst 5 Bedeutende wissenschaftliche Arbeiten BearbeitenA F W Schimper Uber die Entwicklung der Chlorophyllkorner und Farbkorper In Botanische Zeitung Band 41 1883 Sp 105 120 126 131 und 137 160 uni frankfurt de PDF Syllabus der Vorlesungen uber pflanzliche Pharmacognosie Heitz Strassburg 1887 urn nbn de hbz 061 2 20395 A F W Schimper Die epiphytische Vegetation Amerikas Gustav Fischer Verlag Jena 1888 162 S Project Gutenberg eText A F W Schimper Anleitung zur mikroskopischen Untersuchung der vegetabilischen Nahrungs und Genussmittel mit 134 Abb Gustav Fischer Verlag Jena 1900 urn nbn de hbz 061 2 21786 158 S Literatur BearbeitenIlse Jahn Schimper Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 783 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Andreas Franz Wilhelm Schimper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Andreas Franz Wilhelm Schimper beim IPNI Webseite der Schimper Stiftung fur okologische Forschung Mehrere digitalisierte Werke bei der Uni StrasbourgEinzelnachweise Bearbeiten Catherine Caufield Der Regenwald Ein schwindendes Paradies FISCHER Digital 2017 ISBN 978 3 10 561946 9 S 41 google com David Bruce Weaver The Encyclopedia of Ecotourism CABI 2001 ISBN 978 0 85199 368 3 S 194 google com Carl Chun Aus den Tiefen des Weltmeeres Gustav Fischer Jena 1905 S 504 ff Mitgliedseintrag von Wilhelm Schimper bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 31 August 2022 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 118976591 lobid OGND AKS LCCN n87134753 VIAF 17372370 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schimper Andreas Franz WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und UniversitatsprofessorGEBURTSDATUM 12 Mai 1856GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 9 September 1901STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Franz Wilhelm Schimper amp oldid 237304206