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Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski russisch Konstantin Sergeevich Merezhkovskij wiss Transliteration Konstantin Sergeevic Merezkovskij 4 August 1855 in Sankt Petersburg 10 Januar 1921 in Genf war ein russischer Biologe und Bruder des russischen Schriftstellers Dmitri Sergejewitsch Mereschkowski Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Mereschk Konstantin Sergejewitsch MereschkowskiMereschkowskis Hypothese der Symbiogenesis 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Sekundarliteratur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenEr studierte an der Universitat von Sankt Petersburg Naturwissenschaften und wurde 1880 zum Dr phil promoviert Von 1902 bis 1914 war er als Privatdozent und Professor fur Mikrobiologie an der Universitat Kasan tatig 1917 emigrierte er in die Schweiz Mereschkowski formulierte auf die Arbeiten des Botanikers Andreas Franz Wilhelm Schimper aufbauend zum Anfang des 20 Jahrhunderts die Hypothese dass im Lauf der Evolution der Lebewesen die Chloroplasten Bestandteile der Pflanzenzelle ihren Ursprung als eigenstandige Cyanobakterien nahmen und erst spater Teil der Pflanzenzelle wurden Die Hypothese fand erstmals in einer Arbeit im Jahr 1905 Erwahnung und fand damals auch Anklang geriet jedoch bald in Vergessenheit 1 Lange eine ungenutzte Idee wuchs sie jedoch durch die Wiederentdeckung durch Lynn Margulis in den 1970er Jahren und danach als Endosymbiontentheorie zu einer vielbeachteten und heute im Wesentlichen allgemein anerkannten Theorie heran So wird nun von den meisten Biologen angenommen dass die heutigen komplexen Zellen sich im Lauf der Evolution aus weniger komplexen Bestandteilen zusammensetzten und letztlich die chemische Evolution als Ausgangspunkt bei der Entstehung von Lebewesen betrachtet werden muss In diesem Kontext kann Mereschkowskis einstige Hypothese als Pionierleistung angesehen werden Trotz seiner antidarwinistischen Einstellung Evolution basiert nach Mereschkowskis Hypothese der Symbiogenesis nicht auf Wettbewerb sondern auf Kooperation vertrat er Positionen die ansonsten eher mit dem Sozialdarwinismus in Verbindung gebracht werden Er forderte eugenische und rassenhygienische Ideen welche beispielsweise in seinem 1903 veroffentlichten Roman Das irdische Paradies oder ein Winternachtstraum Marchen aus dem 27 Jahrhundert Ausdruck finden Schriften Auswahl BearbeitenC von Mereschkowsky Das irdische Paradies Ein Marchen aus dem 27 Jahrhundert Eine Utopie Aus dem Russischen von H Mordaunt F Gottheiner Berlin 1903 C von Mereschkowsky Uber Natur und Ursprung der Chromatophoren im Pflanzenreiche In Biologisches Centralblatt Bd 25 Nr 18 1905 ISSN 0006 3304 S 593 604 und Nr 21 S 689 691 In englischer Sprache William Martin Klaus Kowallik Annotated English translation of Mereschkowsky s 1905 paper Uber Natur und Ursprung der Chromatophoren imPflanzenreiche In European Journal of Phycology Bd 34 Nr 3 1999 S 287 295 doi 10 1080 09670269910001736342 Konstantin Sergeevich Merezhkovskij Teoriya dvuh plazm kak osnova simbiogenezisa novogo ucheniya o proishozhdenii organizmov tipo lit Imp un ta Kazan 1909 Die Zweiplasmentheorie als Grundlage der Symbiogenese einer neuen Lehre von der Entstehung der Organismen Sekundarliteratur BearbeitenArmin Geus Ekkehard Hoxtermann Hrsg Evolution durch Kooperation und Integration Zur Entstehung der Endosymbiosetheorie in der Zellbiologie Faksimiles Kommentare und Essays Acta biohistorica 11 Basilisken Presse Marburg an der Lahn 2007 ISBN 978 3 925347 83 2 Liya Nikolaevna Khakhina Concepts of Symbiogenesis A Historical and Critical Study of the Research of the Russian Botanists Yale University Press New Haven u a 1992 ISBN 0 300 04816 5 Thomas Mobius Fortschrittskritik und Menschenpark Konstantin S Mereschkowskijs Utopie Das irdische Paradies In Alexander Amberger u a Hrsg Auf Utopias Spuren Utopie und Utopieforschung Festschrift fur Richard Saage zum 75 Geburtstag Springer VS Wiesbaden 2017 S 285 302 Franz Rottensteiner Mereschkowsky C Das irdische Paradies oder Ein Winternachtstraum In ders Michael Koseler Hrsg Werkfuhrer durch die utopisch phantastische Literatur Corian Verlag Meitingen 38 Erg Lfg Juni 2003 Jan Sapp Evolution by Association A History of Symbiosis Oxford University Press New York u a 1994 ISBN 0 19 508820 4 Einzelnachweise Bearbeiten Hoimar von Ditfurth Im Anfang war der Wasserstoff Hoffmann u Campe Hamburg 1972 ISBN 3 455 01460 7 S 200 202 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konstantin Mereschkowski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski beim IPNINormdaten Person GND 118106074 lobid OGND AKS LCCN nr93049639 VIAF 79009378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mereschkowski Konstantin SergejewitschALTERNATIVNAMEN Merezhkovskij Konstantin Sergeevich Merezkovskij Konstantin SergeevicKURZBESCHREIBUNG russischer BiologeGEBURTSDATUM 4 August 1855GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 10 Januar 1921STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski amp oldid 232978956