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Die alte Pfarrkirche Hotting ist die ehemalige katholische Pfarrkirche des Dorfes und heutigen Innsbrucker Stadtteils Hotting Der ins Fruhmittelalter zuruckgehende Bau stammt in der heutigen Form aus dem 15 Jahrhundert Die Kirche ist den hll Ingenuin und Albuin geweiht und steht unter Denkmalschutz Die alte Hottinger Kirche von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Friedhof 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Ablassbriefen von 1286 und 1293 wurde moglicherweise anlasslich eines Um oder Neubaus erstmals eine den hll Ingenuin und Albuin geweihte Kirche erwahnt Zwei Vorgangerbauten konnten archaologisch nachgewiesen werden Der erste Bau ist nicht erhalten er kann aber uber Graber die vom romanischen Neubau gestort wurden erschlossen werden von denen eines mittels der C14 Methode auf den Zeitraum 690 bis 870 datiert wurde Vom zweiten Bau mit unbekanntem Grundriss ist ein 8 55 m langer Abschnitt der Sudmauer des Schiffs mit dem Ansatz je einer nach Norden und Suden abgehenden Mauer am Ostende erhalten Diese Kirche stammt vermutlich aus dem 10 Jahrhundert Vermutlich im spaten 12 Jahrhundert kam es zu einem Neubau der gegenuber dem Vorganger nach Osten versetzt wurde Vor 1326 erhielt die Kirche das Begrabnisrecht Im 15 Jahrhundert wurde die Kirche komplett erneuert Es wurde ein gotischer Chor angebaut der zusammen mit dem Hochaltar zu Ehren der hl Dreifaltigkeit 1438 von Bischof Georg von Brixen geweiht wurde 1491 wurde das Langhaus im gotischen Stil neu gebaut Aus dieser Zeit stammt auch der Turm der 1641 nach einem Brand erneuert wurde In der neuen Kirche durfte jeden Sonntag die heilige Messe gefeiert werden die Betreuung erfolgte aber weiterhin durch das Stift Wilten In den Jahren 1750 bis 1752 wurde die Kirche barockisiert und um ein Joch rund 6 m nach Westen verlangert Das Langhaus erhielt eine abgehangte Tonne mit Stichkappen und die Wande und das Gewolbe wurden von Johann Michael Strickner mit Fresken und Dekorationsmalerei geschmuckt 1853 wurde Hotting zur selbststandigen Pfarre erhoben die dem Stift Wilten inkorporiert war Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Kirche aufgrund des Bevolkerkungswachstums zu klein weshalb von 1909 bis 1911 die neue Pfarrkirche ein Stuck unterhalb errichtet wurde Die alte Kirche wurde profaniert das Inventar zum Grossteil verkauft Ein nicht verwirklichter Plan zur Nachnutzung sah vor die Kirche in ein Waisenhaus umzubauen Der Chor der Kirche ware dabei zur Anstaltskapelle geworden der Turm zum Aussichtsturm Das Gebaude wurde stattdessen als Lager genutzt und verfiel allmahlich Auf Initiative des Vereins fur Heimatpflege und Denkmalschutz Hotting wurde die Kirche von 1947 bis 1958 aufwandig restauriert und 1951 neu geweiht 1996 wurde sie umfassend renoviert Architektur Bearbeiten nbsp WestfassadeDer spatgotische einschiffige Bau besteht aus einem vierachsigen Langhaus und einem dreiseitig schliessenden Chor im Osten Die Fassaden sind sparsam gegliedert Die westliche Eingangsfassade weist Eckpilaster mit schlichten Kapitellen und das Hauptportal in Nagelfluh auf An der Sudseite vor dem ostlichsten Langhausjoch befindet sich ein weiteres kleines spatgotisches Portal Dem sudlichen Ubergang vom Langhaus zum Chor ist der markante Rundturm mit achteckigem Glockengeschoss vorgesetzt der von einer Welschen Haube mit Laterne abgeschlossen wird An der Sudseite des Chors ist die zweigeschossige Sakristei angebaut Im Inneren ist der Saalbau mit einer Flachtonne mit Stichkappen uberwolbt und mit Pilastern mit Kompositkapitellen gegliedert Der dreiseitig schliessende Chor mit gotischem Schirmgewolbe ist um eine Stufe erhoht Die Orgelempore im Westen hat eine ausschwingende und mit Stuckkartuschen besetzte Brustung Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar wurde 1996 vom Hottinger Tischler Luis Heis originalgetreu nach dem Vorbild des barocken Hochaltars gebaut und mit dem ursprunglichen Altarbild von Johann Michael Strickner versehen Dieses zeigt die auf Wolken sitzende Madonna mit Kind vor der die beiden Kirchenpatrone Ingenuin und Albuin als Furbitter knien umgeben von Engeln Volksaltar und Ambo wurden 1996 von Jorg Streli entworfen Die barocken Seitenaltare mit der Darstellung der Kreuzigung links und dem Gnadenbild Mariahilf rechts wurden 1992 angekauft Das Taufbecken aus dem Jahr 1584 im Renaissancestil ist ein Marmorbecken mit einfachen Verzierungen auf einem roten Marmorstumpf Die Deckenfresken sowie die Stuck imitierende und illusionistisch dekorative Malerei an Wanden und Gewolbe schuf Johann Michael Strickner 1752 Das Deckenfresko im Chor stellt die Apotheose Mariens dar Die Fresken im Langhaus zeigen Szenen aus dem Leben der Kirchenpatrone Ingenuin und Albuin Das erste Fresko zeigt die Unterwerfung Ingenuins unter Papst Gregor den Grossen und die Verdammung seines papstfeindlichen Schreibens Im mittleren Fresko ubertragt Albuin die Reliquien seiner Vorganger vom alten Bischofssitz Saben nach Brixen Das Fresko uber der Orgelempore stellt die Erlosung der Verstorbenen durch das Messopfer dar Die Fresken und das Hochaltarbild zeigen in Kolorit und Komposition den Einfluss Paul Trogers Die Orgel wurde 1997 von Orgelbauer Christian Erler gebaut Friedhof BearbeitenDer nordlich oberhalb der Kirche gelegene Friedhof ist von einer Mauer umgeben Er wurde urkundlich 1326 im Zusammenhang mit einer Neuweihe erstmals genannt und 1591 1641 und 1751 erweitert Nach Errichtung des neuen Friedhofs bei der neuen Pfarrkirche wurde er mit der Profanierung der Kirche aufgelassen die ihn umgebenden Arkaden wurden entfernt Seit 1967 finden auf dem Friedhof wieder Bestattungen statt 1 Literatur BearbeitenHans Rudolf Sennhauser Hrsg Fruhe Kirchen im ostlichen Alpengebiet Von der Spatantike bis in ottonische Zeit Band 1 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 2003 ISBN 3 7696 0118 1 S 239 240 zobodat at PDF 51 9 MB Franz Klotz Die Alte Hottinger Kirche die Hottinger Pfarrkirche und das Hottinger Bild Hrsg von der Pfarre Hotting Innsbruck o J Christoph Holz Klaus Tragbar Veronika Weiss Hrsg Architekturfuhrer Innsbruck Haymon Innsbruck 2017 ISBN 978 3 7099 7204 5 S 176 Franckenstein Wiesauer Alte Hottinger Pfarrkirche hll Ingenuin und Albuin und Friedhof In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 30 April 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Hottinger Pfarrkirche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Franckenstein Wiesauer Friedhof bei der Alten Hottinger Pfarrkirche In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 30 April 2022 47 272518 11 384454 Koordinaten 47 16 21 1 N 11 23 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Pfarrkirche Hotting amp oldid 237493871