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Das Alpen Langohr Plecotus macrobullaris auch Kaukasisches Langohr ist eine Fledermausart aus der Gattung der Langohrfledermause Plecotus innerhalb der Familie der Glattnasen Vespertilionidae Sie lebt in gebirgigen Regionen Europas und Westasiens Die Art gilt als monotypisch und die fruher vorgenommene Differenzierung die zwei Unterarten P m alpinus und P m macrobullaris wird nach neueren genetischen und morphologischen Untersuchungen nicht mehr aufrechterhalten Das Alpen Langohr wird von der IUCN als ungefahrdet eingestuft Alpen Langohr Alpen Langohr Plecotus macrobullaris Systematik Uberfamilie Glattnasenartige Vespertilionoidea Familie Glattnasen Vespertilionidae Unterfamilie Eigentliche Glattnasen Vespertilioninae Tribus Plecotini Gattung Langohrfledermause Plecotus Art Alpen Langohr Wissenschaftlicher Name Plecotus macrobullaris Kuzjakin 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Lebensweise 5 Bestand und Gefahrdung 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Art ist etwas grosser als das auch in Mitteleuropa haufige Braune Langohr Die Kopf Rumpf Lange betragt 46 55 mm die Unterarmlange 37 46 mm die Schwanzlange 41 53 mm und die Ohrenlange 34 38 mm Die Tiere wiegen 6 10 g Die Oberseite ist je nach Verbreitung hellgrau hell rotlich braun oder hell braungrau die Unterseite ist gelblich weiss oder grauweiss bis fast weiss Der Kopf ist uberwiegend weisslich eine dunkle Gesichtszeichnung zieht sich von den Maulwinkeln bis vor die Augen Offenbar artkennzeichnend ist ein dreieckiges graues hartes Feld an der Spitze des Unterkiefers Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie genaue Ausdehnung des Verbreitungsgebietes ist bisher noch nicht bekannt nach derzeitigem Kenntnisstand bewohnt die Art jedoch in zahlreichen voneinander isolierten Teilarealen weite Teile der Gebirge der sudwestlichen Palaarktis Das Areal reicht in West Ost Richtung von den Pyrenaen uber die Alpen die Dinarischen Alpen den Westen Griechenlands einschliesslich Kreta uber Teile der Turkei bis in den Kaukasus und bis in den sudlichen Iran Die sudlichsten Vorkommen befinden sich im Iran und in Syrien 1 Die Art bewohnt uberwiegend die kollinen und montanen Hohenstufen der Gebirge und zeigt eine deutliche Praferenz fur karstige Bereiche Plecotus macrobullaris kommt von Meereshohe bis in 2800 m Hohe vor Systematik BearbeitenDie Art wurde im Jahr 1965 anhand von Tieren aus dem Kaukasus im Norden Ossetiens als Unterart Plecotus auritus macrobullaris des Braunen Langohrs Plecotus auritus erstbeschrieben Im Jahr 2002 wurden dann unabhangig voneinander Tiere aus den Westalpen als Plecotus alpinus und aus den Ostalpen als Plecotus microdontus neu erstbeschrieben Aufgrund genetischer und morphologischer Untersuchungen konnte im Jahr 2003 jedoch festgestellt werden dass diese beiden neu beschriebenen Arten konspezifisch mit Plecotus auritus macrobullaris sind Im Ergebnis dieser Untersuchungen wurde die Unterart in den Artrang erhoben als alterer Name hat das Artepitheton macrobullaris die Prioritat 2 Die innere Systematik der Art ist bisher nicht ausreichend geklart die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen sind zum Teil widerspruchlich Im Jahr 2004 wurde vorgeschlagen die Vorkommen im Kaukasus der Turkei im Pindos auf Kreta und im italienischen Friaul als Unterart P m macrobullaris und alle anderen europaischen Vorkommen als P m alpinus zu fuhren Weitere genetische und morphologische Untersuchungen konnten diese Aufgliederung jedoch nicht bestatigen Bei einer molekulargenetischen Untersuchung ebenfalls im Jahr 2004 bildeten Tiere aus dem Iran Syrien Kreta der Schweiz und den Pyrenaen eine gemeinsame Gruppe ohne eine geografisch nachvollziehbare genetische Untergliederung Spitzenberger et al 3 konnten hingegen molekulargenetisch eine westliche Klade aus Tieren der Ostalpen Osterreich Friaul und Slowenien und des Balkans und eine ostliche Klade aus Tieren aus dem Kaukasus der Turkei und dem Iran nachweisen eines der im Friaul gefundenen Tiere war jedoch der ostliche Klade zuzuordnen Nach von denselben Autoren durchgefuhrten Schadelmessungen bilden schliesslich die Populationen des Kaukasus der europaischen Laubwalder und der Ostalpen einen gemeinsamen Morphotyp der sich von Tieren vom Balkan aus der Turkei und Syrien unterscheiden lasst Lebensweise BearbeitenAngaben zur Lebensweise der Art liegen bisher kaum vor Wie die anderen Arten der Langohrfledermause durfte sie sich von Insekten und Spinnen ernahren die von der Vegetation oder vom Boden abgesammelt werden Die Wochenstuben befinden sich haufig in Kirchen und umfassen bis zu 50 Tiere Winterquartiere sind bisher nicht gefunden worden Bestand und Gefahrdung BearbeitenDas Alpen Langohr ist offenbar generell nicht haufig und die Verbreitung ist zum Teil stark verinselt bis zum Jahr 2003 sind insgesamt weniger als 50 Wochenstuben gefunden worden Das Verbreitungsgebiet ist jedoch recht gross und vermutlich werden in nachster Zeit weitere Kolonien gefunden Die IUCN stuft den Weltbestand daher als ungefahrdet least concern ein Einzelnachweise Bearbeiten Plecotus macrobullaris auf der Red List der IUCN mit Verbreitungskarte zusammenfassende Darstellung siehe F Spitzenberger P P Strelkov H Winkler E Haring A preliminary revision of the genus Plecotus Chiroptera Vespertilionidae based on genetic and morphological results In Zoologica Scripta Band 35 2006 S 206 F Spitzenberger P P Strelkov H Winkler E Haring A preliminary revision of the genus Plecotus Chiroptera Vespertilionidae based on genetic and morphological results In Zoologica Scripta Band 35 2006 S 187 230 Literatur BearbeitenS Aulagnier P Haffner A J Mitchell Jones F Moutou J Zima Die Saugetiere Europas Nordafrikas und Vorderasiens Der Bestimmungsfuhrer Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien 2009 ISBN 978 3 258 07506 8 S 80 81 F Spitzenberger P P Strelkov H Winkler E Haring A preliminary revision of the genus Plecotus Chiroptera Vespertilionidae based on genetic and morphological results In Zoologica Scripta Band 35 2006 S 187 230 Antton Alberdi Ostaizka Aizpurua Plecotus macrobullaris Chiroptera Vespertilionidae In Mammalian Species Band 50 Nr 958 9 Mai 2018 S 26 33 doi 10 1093 mspecies sey003Weblinks BearbeitenPlecotus macrobullaris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von Hutson A M Aulagnier S Juste J Karatas A Palmeirim J amp Paunovic M 2008 Abgerufen am 8 Januar 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpen Langohr amp oldid 244002866