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Alfred Leibner 16 Marz 1922 in Chemnitz 5 Januar 1997 war ein deutscher Militarstaatsanwalt der von 1960 bis 1966 sowie von 1967 bis 1987 als Militaroberstaatsanwalt der DDR fungierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAlfred Leibner wurde am 16 Marz 1922 als Sohn eines Arbeiters geboren Nach dem Besuch der Volks und Berufsschule begann Leibner eine Lehre als Maurer die er in weiterer Folge auch erfolgreich abschloss und kurzzeitig in diesem Beruf tatig war Zudem war er beruflich auch als Eisenflechter im Einsatz 1941 trat er in den Reichsarbeitsdienst RAD der Wehrmacht und war unter anderem von 1944 bis 1948 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1948 kehrte er nach Deutschland zuruck wo er der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED beitrat und von 1949 bis 1950 als Krankenpfleger und von 1950 bis 1951 als Schulungsleiter bei der Handelsorganisation HO tatig war Danach besuchte er von 1951 bis 1953 die Arbeiter und Bauern Fakultat ABF an der er seine Abitur nachholte ehe er einen Volksrichterlehrgang an der Hochschule fur Justiz in Bad Schandau besuchte Ab 1953 arbeitete er als Assistent des Ersten Juristenlehrgangs an der Hochschule fur Offiziere in Dresden und war danach im Jahre 1954 Untersuchungsfuhrer beim Untersuchungsburo Berlin Daraufhin gehorte er von 1954 bis 1960 dem Kommando Luftstreitkrafte Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee bzw bereits in der Zeit vor der offiziellen Grundung der Nationalen Volksarmee als Staatsanwalt an In der Zeit von 1955 bis 1958 belegte er ein Fernstudium der Rechtswissenschaft an der ASR Potsdam und schloss dieses als Diplom Jurist ab Im Jahre 1960 loste er Alfred Schille als Militaroberstaatsanwalt der DDR ab und stieg am 7 Oktober 1963 in den Rang eines Obersts auf Einen Anfang 1961 eingebrachten Vorschlag des damaligen Stellvertreters des Generalstaatsanwaltes der DDR Leibner vorzeitig zum Oberst zu befordern lehnte der damalige Verteidigungsminister Heinz Hoffmann ab Mit ein Grund soll die Inhaftierung des Kochs des Verteidigungsministers gewesen sein Ausserdem soll sich Leibner nicht dem Druck der Generale die vorschlugen dem Delinquenten nur eine Bewahrungsstrafe zu geben gebeugt haben Des Weiteren war Leibner erst am 7 Oktober 1960 vorfristig zum Oberstleutnant befordert worden Bis 1966 als Militaroberstaatsanwalt im Amt wurde er durch Fritz Strauch abgelost und war bis 1967 als Offiziershorer an der Militarakademie Friedrich Engels in Dresden stationiert Danach ubernahm er im Jahre 1967 ein weiteres Mal die Militaroberstaatsanwaltschaft und behielt diese Position bis 1987 inne Von der Stasi die bereits seit 1960 versuchte Material gegen ihn zu sammeln da er laufend bei den Generalen aneckte und sich auch mit der Stasi selbst anlegte wurde er als uberheblich bezeichnet 1971 erreichte er den Rang eines Generalmajors und 1981 den Rang eines Generalleutnants Im letztgenannten Jahr wurde er zudem Stellvertreter des Generalstaatsanwalts der DDR Josef Streit 1982 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden geehrt wurde Leibner im Jahre 1986 als auch Josef Streit in den Ruhestand ging aus dem aktiven Wehrdienst entlassen Sein Nachfolger wurde Ernst Girke 1930 der ebenfalls seit den 1950er Jahren in der Militarjustiz tatig und seit 1971 einer der Stellvertreter Leibners war 1994 95 war Leibner Mitangeklagter beim sogenannten Kollegium Prozess einem der von 1991 bis 2004 stattgefundenen Mauerschutzenprozessen 1 Das Verfahren gegen Leibner sowie funf der zehn Mitangeklagten wurde alters und oder krankheitsbedingt eingestellt 1 2 Leibner selbst hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren keinen Magen mehr und war von einer Blasenkrebserkrankung schwer gezeichnet 3 Die Verhandlungen mussten seinetwegen zumeist alle 60 Minuten unterbrochen werden damit Leibner Nahrung zu sich nehmen konnte 3 Die restlichen vier Angeklagten erhielten Strafen bis maximal drei Jahren und drei Monaten 1 Am 5 Januar 1997 starb Leibner 74 jahrig an den Folgen seiner Erkrankung Literatur BearbeitenHelmut Muller Enbergs Hrsg Wer war wer in der DDR Ein Lexikon ostdeutscher Biographien 2 Bande Band 1 A L Band 2 M Z Unter Mitarbeit von Olaf W Reimann in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur 5 aktualisierte und erweiterte Neuausgabe Ch Links Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Helmut Irmen Stasi und DDR Militarjustiz Der Einfluss des Ministeriums fur Staatssicherheit auf Strafverfahren und Strafvollzug in der Militarjustiz der DDR Juristische Zeitgeschichte Abteilung 5 Band 22 De Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11031 664 3 Rudiger Wenzke Ab nach Schwedt Die Geschichte des DDR Militarstrafvollzugs Auflage 3 aktualisierte Auflage 2016 Ch Links Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 86153 638 3 Rudiger Wenzke und Klaus Froh Die Generale und Admirale der NVA Ein biographisches Handbuch Forschungen zur DDR Gesellschaft Hrsg vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Ch Links Verlag Berlin 2000 ISBN 3 86153 438 X Weblinks BearbeitenAlfred Leibners Datensatz auf der offiziellen Webprasenz der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED DiktaturEinzelnachweise Bearbeiten a b c Hans Ehlert Hrsg und Armin Wagner Hrsg Genosse General Die Militarelite der DDR in biografischen Skizzen Militargeschichte der DDR NVA Generale blasen per Attest zum Ruckzug abgerufen am 16 September 2018 a b Leben mit Litzen in Der Spiegel 33 1995Normdaten Person GND 1193460662 lobid OGND AKS VIAF 3237156762918741300000 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 27 Mai 2020 GND Namenseintrag 131151703 AKS PersonendatenNAME Leibner AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher MilitarstaatsanwaltGEBURTSDATUM 16 Marz 1922GEBURTSORT ChemnitzSTERBEDATUM 5 Januar 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Leibner amp oldid 200372120