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Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband 30 Juni 1873 in Wien 23 Mai 1963 in Grunwald war Oberin beim Deutschen Roten Kreuz Neben der Schwedin Elsa Brandstrom gehorte Alexandrine von Uxkull Gyllenband zu den wenigen deutschen Schwestern die unter dem Schutz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK die deutschen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs in Russland besuchen durften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Zwischenkriegszeit 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegsjahre 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab von Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband in SatteldorfAlexandrine von Uxkull Gyllenband stammte aus dem deutsch baltischen Adelsgeschlecht Uexkull Sie war eines von sechs Kindern von Alfred Richard August Graf Uxkull Gyllenband 1838 1877 und seiner Ehefrau Valerie geb Grafin von Hohenthal 1841 1878 Sie verbrachte ihre ersten Kindheitsjahre in der Nahe von Wien und auf dem Besitz ihres Vaters im ungarischen Guns Mit funf Jahren wurde sie Vollwaise und kam mit ihren drei Geschwistern Albertine Caroline spater verh Schenk von Stauffenberg und Nikolaus zu ihrer Pflegemutter Grafin Olga Uxkull Gyllenband nach Wurttemberg 1897 begann sie eine Ausbildung als Johanniter Schwester bei den Olgaschwestern in Stuttgart Nach Ausbildung in Munchen Hamburg Schwabisch Hall Paris wurde sie 1903 zur Oberschwester im stadtischen Krankenhaus zu Wiesbaden berufen 1908 wurde sie zur Oberin des Roten Kreuzes bestellt Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg fuhrte sie zunachst an den Frontlinien im Westen Inspektionen zum Zustand der Verwundeten und Kranken durch Im Jahr 1915 erfolgte der Ruf in ein ubergeordnetes Gremium Vom Danischen Roten Kreuz vermittelt von der Zarin und der deutschen Kaiserin gefordert durften erstmals Rot Kreuz Schwestern der kriegfuhrenden Nationen ihre Gefangenen im Feindesland besuchen und betreuen und erhielten das Recht ohne Zeugen mit den Gefangenen zu sprechen Sie erhielten auch Zugang zu den entsprechenden Behorden um die Einhaltung der Genfer Konvention einzufordern Begleitet von einem danischen Oberst reiste Uxkull Gyllenband mit zwei anderen Schwestern uber Schweden nach Sankt Petersburg wo sie mit dem zustandigen Vertreter des Kriegsministeriums zusammentrafen Wichtigstes Ziel war es die Hilfe fur die Gefangenen an den richtigen Ort zu bringen Die drei Delegationen jeweils bestehend aus einer deutschen Schwester einem neutralen Vertreter des Roten Kreuzes und einem russischen Dolmetsch Offizier reisten kreuz und quer durch Russland Die Reisen standen insgesamt unter der Aufsicht des danischen Arztes Thorvald Madsen der vom Internationalen Roten Kreuz in Genf als Beobachter und Hygienebeauftragter bestellt worden war 1 Uxkull Gyllenband arbeitete mit Elsa Brandstrom zusammen Die beiden verband spater eine lebenslange Freundschaft Nach einem U Boot Zwischenfall mussten die Schwestern 1917 Russland verlassen Nach der Oktoberrevolution erklarten die Bolschewiken alle Gefangenen fur frei aber erst nach dem Frieden von Brest Litowsk wurde die Ruckwanderung der Gefangenen unter deutscher Beteiligung durchgefuhrt Schwester Alexandrine fuhr dazu im Fruhjahr 1918 erneut nach Russland Ende 1919 kehrte Alexandrine von Uxkull Gyllenband nach Deutschland zuruck Zwischenkriegszeit Bearbeiten 1921 erreichte sie ein neuer Ruf nach Oberschlesien wo bewaffnete Konflikte stattfanden Ab 1929 war sie Oberin der Schwesternschaft Rittberghaus Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat sie laut der Aufstellung derjenigen Parteigenossen die Angehorige furstlicher Hauser sind am 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 645 280 2 Nach 1939 lebte Schwester Alexandrine bei ihrer verwitweten Schwester Caroline von Stauffenberg in Lautlingen und stand durch diese und ihren Bruder Nikolaus Graf von Uxkull Gyllenband mit dem Widerstand in Verbindung Nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 starben ihr Bruder Nikolaus und drei Neffen Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband selbst wurde durch die Gestapo verhaftet und in Balingen inhaftiert aber nach 6 Wochen wieder entlassen Im Juni 1945 half sie die im Kinderheim im Borntal in Bad Sachsa internierten Kinder ihrer Neffen Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Berthold Schenk Graf von Stauffenberg nach Lautlingen zu holen Die Kinder ihres Neffen Caesar von Hofacker brachte sie vom Kinderheim in Bad Sachsa nach Reichenbach und Tubingen 3 Nachkriegsjahre Bearbeiten 1956 veroffentlichte Schwester Alexandrine ihre Erinnerungen unter dem Titel Aus einem Schwesternleben Am 25 Mai 1963 verstarb Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband in Grunwald bei Munchen Sie ist im Familiengrab in Satteldorf auf dem evangelischen Dorffriedhof bestattet Das Alexandrinenstift in Satteldorf ist nach ihr benannt Auszeichnungen BearbeitenFur ihre Verdienste wurde sie 1920 mit der Florence Nightingale Medaille ausgezeichnet 4 1953 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet Literatur BearbeitenBericht der Danischen Roten Kreuz Delegation zum Besuch der deutschen Kriegsgefangenenlager in Russland der deutschen Schwester Oberin Grafin Alexandrine Uxkull Gyllenband und des Danischen Obersten G C Muus In Volkerrechtswidrige Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen in Russland Berlin Preussisches Kriegsministerium 1918 cit Band II Anlage 413 Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband Aus einem Schwesternleben Kohlhammer Verlag 1956 Horst Peter Wolff Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte who was who in nursing history Elsevier Urban amp Fischer Verlag 1997 S 210 ISBN 3861266288 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexandrine von Uxkull im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage uber das Leben von Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband Portrat Grafin Alexandrine Uxkull Gyllenband in Gerechte der Pflege Einzelnachweise Bearbeiten Anne Hardy Actions not Words Thorvald Madsen Denmark and International Health 1902 1939 In Iris Borowy and Anne Hardy ed Of Medicine and Men Biographies and Ideas in European Social Medicine between the World Wars Peter Lang Verlag der Wissenschaften Frankfurt a M 2008 S 135 ISBN 978 3 631 58044 8 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 628 Valerie Riedesel Freifrau zu Eisenbach Geisterkinder Funf Geschwister in Himmlers Sippenhaft Holzgerlingen Hanssler 3 Aufl 2017 S 291 ff Rotkreuzschwestern Die Pflegeprofis Menschlichkeit die Idee lebt Verband der Schwesternschaften Deutsches Rotes Kreuz Georg Olms Verlag 2007 S 59 ISBN 3487084678 Normdaten Person GND 107612208 lobid OGND AKS VIAF 20202199 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uxkull Gyllenband Alexandrine Grafin vonALTERNATIVNAMEN Uxkull Gyllenband Grafin vonKURZBESCHREIBUNG Rot Kreuz OberinGEBURTSDATUM 30 Juni 1873GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 23 Mai 1963STERBEORT Grunwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexandrine Grafin von Uxkull Gyllenband amp oldid 236470531