www.wikidata.de-de.nina.az
Alexander Moissejewitsch Weprik russisch Aleksandr Moiseevich Veprik wiss Transliteration Aleksandr Moiseevic Veprik 11 Junijul 23 Juni 1899greg in Balta Russisches Kaiserreich 13 Oktober 1958 in Moskau Sowjetunion 1 war ein ukrainisch russischer Komponist und einer der wenigen Vertreter judischer Musik in Europa Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Filmmusik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWeprik wuchs in Warschau auf 1 Seine Eltern stammten aus judisch orthodoxen Familien begeisterten sich aber in ihrer fruhen Jugend an neuen fortschrittlichen Ideen und lehnten sich gegen die traditionelle judische Lebensart auf 2 Nachdem die Ehe der Eltern zerbrach floh die Mutter 1909 vor den antisemitischen Pogromen in Polen mit den Kindern nach Leipzig 1 2 Alexander Weprik studierte bereits als Kind am Leipziger Konservatorium in der Klavierklasse von Karl Wendling bis er mit Mutter und Geschwistern nach Beginn des Ersten Weltkriegs nach Russland zuruckkehrte Er arbeitete als Stummfilmpianist und konnte seine Klavierstudien am Sankt Petersburger Konservatorium bei Nikolai Dubassow fortsetzen 1 Dort begann er dann ein Kompositionsstudium bei Alexander Schitomirski 1918 1921 das er bei Nikolai Mjaskowski am Moskauer Konservatorium abschloss 1921 1923 3 Von 1923 bis 1943 unterrichtete Weprik selbst am Moskauer Konservatorium ab 1930 als Professor ab 1938 als Dekan 1 In Moskau war er ein fuhrendes Mitglied der Moskauer Gesellschaft fur Judische Musik Zudem wirkte er an einer Reform der musikalischen Hochschulausbildung in der Sowjetunion mit Zu diesem Zweck wurde er 1927 im Auftrag des Volkskommissariats fur Bildung unter Anatoli Lunatscharski nach Deutschland Osterreich und Frankreich entsandt wo er mit Arnold Schonberg Paul Hindemith Maurice Ravel und Arthur Honegger zusammentraf 3 4 Weprik war zu jener Zeit ein international erfolgreicher Komponist seine Werke wurden in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten aufgefuhrt viele seiner Kompositionen wurden Ende der 1920er Jahre in Berlin prasentiert 5 Hermann Scherchen fuhrte 1927 in Leipzig Tanze und Lieder des Ghettos auf 6 und Arturo Toscanini dirigierte dieses Werk 1933 in der New Yorker Carnegie Hall 5 6 1936 verweigerte Weprik sich der Hetzkampagne gegen Dmitri Schostakowitschs Oper Lady Macbeth von Mzensk und zahlte zu den wenigen Komponisten die das Werk verteidigten 3 7 1940 wurde Weprik nach Kirgisien entsandt dort entstand seine Oper Toktogul die noch im selben Jahr im damaligen Frunse uraufgefuhrt wurde 4 1943 wurde er mit weiteren judischen Professoren des Moskauer Konservatoriums fristlos entlassen 6 Im Zuge der antisemitischen Ubergriffe unter Stalin wurde er 1950 verhaftet und unter der Anschuldigung judischer Nationalist in ein Lager des Gulag im Ural deportiert 8 zu den Beweisstucken zahlte ein Brief Toscaninis aus den 1920er Jahren an Weprik 7 Nach dem Tod Stalins wurde er 1954 freigelassen Sein Werk umfasst eine Oper Kantaten Orchester Vokal Kammer Klavier und Filmmusik 3 Emotionale Intensitat gilt als Stilmerkmal seiner Kompositionen 3 zusammen mit Michail Gnessin zahlte er zu den Klassikern der judischen sowjetischen Musik 7 Sein lange vergessenes Werk wurde zunehmend wiederentdeckt und aufgefuhrt u a von Jascha Nemtsov Tabea Zimmermann Dmitri Sitkowetski David Geringas und Swetlana Steptschenko Werke Auswahl BearbeitenTotenlieder fur Viola und Klavier op 4 1923 Rhapsodie fur Viola und Klavier op 11 1926 Kaddish fur Sopran Tenor und Kammerensemble 1926 Tanze und Lieder des Ghettos fur Orchester op 12 1927 Sonaten fur Klavier 1 3 1922 1924 1928 Sinfonie Nr 1 1931 Sinfonie Nr 2 1938 Toktogul Oper 1940 Das Volk als Held Kantate 1955 Zwei Poeme fur Orchester 1957 Improvisation fur Orchester 1958 Filmmusik Bearbeiten Die letzte Nacht 1936 Regie Juli Raisman Literatur BearbeitenJascha Nemtsov Veprik Aleksandr Moiseevic In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 16 Strata Villoteau Barenreiter Metzler Kassel u a 2006 ISBN 3 7618 1136 5 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Inna Barsova Detlef Gojowy Veprik Aleksandr Moiseyevich In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Jascha Nemtsov Ich bin schon langst tot Komponisten im Gulag Vsevolod Zaderackij und Aleksandr Veprik In Manfred Sapper Volker Weichsel Andrea Huterer Hrsg Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag Osteuropa 6 2007 Berlin 2007 ISBN 978 3 8305 1219 6 S 315 340 Inna Klause Christoph Mathias Mueller Hrsg Zwischen Gewandhaus und Gulag Alexander Weprik und sein Orchesterwerk From the Gewandhaus to the Gulag Symphonic Music Harrassowitz Wiesbaden 2020 Judische Musik 18 ISBN 9783447113793Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander Moissejewitsch Weprik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie Totenlieder fur Viola und Klavier auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jascha Nemtsov Veprik Aleksandr Moiseevic In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 16 Strata Villoteau Barenreiter Metzler Kassel u a 2006 ISBN 3 7618 1136 5 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich a b Jascha Nemtsov Alexandr Veprik Ein Komponistenportrat In Friedrich Geiger Hrsg Komponisten unter Stalin Aleksandr Veprik 1899 1958 und die Neue judische Schule Hannah Arendt Institut fur Totalitarismusforschung e V Dresden 2000 ISBN 3 931648 28 1 S 43 44 a b c d e Inna Barsova Detlef Gojowy Veprik Aleksandr Moiseyevich In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich a b Levon Hakobian Music of the Soviet Era 1917 1991 2 Auflage Routledge London New York 2017 ISBN 978 1 4724 7108 6 S 105 366 a b Kurzbiografie auf Musica Judaica a b c Text zum Weprik Symposium 2018 von Inna Klause und Christoph Mathias Mueller a b c Boris Yoffe Im Fluss des Symphonischen Wolke Hofheim 2014 ISBN 978 3 95593 059 2 S 197 f Jascha Nemtsov Ich bin schon langst tot Komponisten im Gulag Vsevolod Zaderackij und Aleksandr Veprik In Manfred Sapper Volker Weichsel Andrea Huterer Hrsg Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag Osteuropa 6 2007 Berlin 2007 ISBN 978 3 8305 1219 6 S 315 340 Normdaten Person GND 122169425 lobid OGND AKS LCCN n85293398 VIAF 62423010 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weprik Alexander MoissejewitschALTERNATIVNAMEN Veprik Alexander Veprik Aleksandr Moiseevich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch judischer KomponistGEBURTSDATUM 23 Juni 1899GEBURTSORT BaltaSTERBEDATUM 13 Oktober 1958STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Moissejewitsch Weprik amp oldid 236444266