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Alexander I altgriechisch Ἀle3andros Alexandros war Konig von Makedonien von etwa 498 497 bis etwa 454 v Chr Er war der Sohn von Amyntas I und Vater von Alketas II Perdikkas II Philippos und der Stratonike Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenAus Alexanders Zeit als Kronprinz berichtet Herodot in seinen Historien dass wahrend der Regierung des achamenidischen Grosskonigs Dareios I eine von Megabyzos geschickte aus sieben angesehenen Adligen bestehende persische Gesandtschaft um 513 v Chr 1 nach Makedonien kam um von Konig Amyntas I die Unterwerfung zu fordern Als Symbol fur seine Anerkennung der persischen Oberhoheit sollte er Erde und Wasser geben Amyntas erfullte dieses Verlangen und lud die Gesandten zu einem Bankett bei dem diese reichlich Alkohol konsumierten Schon berauscht wunschten die Boten dass auch die makedonischen Frauen gebracht wurden und sich zu ihnen setzten Amyntas wies sie zwar darauf hin dass dies makedonischer Sitte widersprache liess aber dennoch seine weiblichen Angehorigen holen Bald belastigten die Gesandten die Frauen so dass der beim Gastmahl anwesende Thronfolger Alexander ergrimmte Auf sein Begehren verliess der alte Konig sein Vater den Raum und zog sich zuruck Alexander schickte nun die Makedoninnen unter dem Vorwand dass sie sich erst verfuhrerischer anziehen sollten fort und liess an ihrer Stelle als Frauen verkleidete Manner eintreten die sich zu den Persern setzten und diese als sie von ihnen beruhrt wurden erstachen Nach vergeblichem Warten auf seine Boten entsandte Megybzos den Bubares mit einer Streitmacht um nach ihrem Verbleib zu forschen Alexander aber bestach Bubares indem er ihm neben einer grossen Geldsumme seine Schwester Gygaia zur Gemahlin gab So blieb der Mord an den Persern geheim 2 Viele Altertumsforscher wie Karl Julius Beloch stufen diese Erzahlung Herodots als unhistorisch ein dagegen halt der Althistoriker Hermann Bengtson an ihrer Historizitat fest weil Gesandtenmorde in der griechischen Geschichte nicht selten gewesen seien 1 Jedenfalls ist zumindest die Einheirat von Bubares in das makedonische Konigshaus historisch so gibt Herodot diese Eheverbindung als einen der Grunde an dass Mardonius 480 479 v Chr Alexander als persischen Gesandten nach Athen schickte 3 Nach dem Tod seines Vaters Amyntas trat Alexander um 498 v Chr die Regierung an Aufgrund von Bubares Ehe mit Gygaia scheint Makedonien in dieser Zeit in freundlichen Beziehungen zu Persien gestanden zu haben und noch relativ unabhangig geblieben zu sein Erst 492 v Chr durfte Mardonius als er mit einer persischen Streitmacht auf die Balkanhalbinsel kam Alexander zur Unterwerfung genotigt haben 4 Hermann Bengtson glaubt dass Alexander bei Xerxes Feldzug gegen Griechenland 480 v Chr sich nur gezwungenermassen den Persern anschloss 5 Dagegen ist Ernst Badian der Ansicht dass Alexander bei seiner Unterstutzung der Perser zweideutig gehandelt und seinen im Verlauf dieses Feldzugs ebenfalls gezeigten Philhellenismus nur vorgetauscht habe 6 Vor der Schlacht bei den Thermopylen im Spatsommer 480 v Chr liess Alexander den im Tempe Tal aufgestellten Griechen heimlich durch Boten mitteilen dass sie diesen von Makedonien nach Thessalien fuhrenden Pass raumen sollten da sie ansonsten von der persischen Ubermacht erdruckt wurden Die Griechen folgten diesem Rat zumal sie erfuhren dass es auch einen anderen Makedonien mit Thessalien verbindenden Pass gab 7 Nach der Schlacht von Salamis begab sich Alexander im Winter 480 479 v Chr im Auftrag von Mardonios nach Athen um dieser bedeutenden griechischen Macht eine Allianz mit Persien vorzuschlagen Damals war der Makedonenkonig bereits Proxenos und Euergetes der Athener In seiner Ansprache betonte er dass er den Athenern sehr wohlwollend gegenuberstehe und ihnen rate Mardonios Bundnisangebot anzunehmen da sie Xerxes Ubermacht nicht auf Dauer widerstehen konnten Die Athener waren aber entschlossen ihre Freiheit unter allen Umstanden zu verteidigen Dementsprechend wandte sich Mardonios als er von Alexander den Ausgang von dessen Mission erfuhr sofort gegen Athen 8 In der Nacht vor der Schlacht von Plataiai Sommer 479 v Chr erschien der Makedonenkonig personlich im Lager der Griechen Er informierte sie dass Mardonios am nachsten Tag die Schlacht beginnen wolle und riet ihnen auch dann an ihrer derzeitigen Position zu verharren wenn der Kampf doch nicht so bald standfande weil den Persern der Proviant in wenigen Tagen ausginge 9 Laut dem antiken Historiker Iustinus hatte Xerxes zur Zeit seiner Invasion Griechenlands Alexander das Gebiet zwischen dem Olymp und dem Haimos Gebirge ubertragen 10 Nach dem Abzug der Perser nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Plataiai erwarb Alexander auch die Landschaft Bisaltia und der Besitz der Bergwerksgebiete am Strymon ermoglichten ihm als erster Makedonenkonig Silbermunzen zu pragen Die genauen Grenzen seines Reichs sind allerdings nicht bekannt 5 11 Obwohl Makedonien von den Griechen als halbbarbarischer Staat angesehen wurde beanspruchte Alexander fur sich und sein Konigsgeschlecht der Argeaden eine griechische Abstammung aus Argos um an den Olympischen Spielen teilnehmen zu durfen Die von ihm behauptete hellenische Abstammung der Makedonenkonige wurde auch anerkannt und ihm daher die Teilnahme an den Spielen gestattet 12 Er gestaltete seinen Hof nach athenischem Vorbild und nahm griechische Dichter wie Pindar Bakchylides und Simonides an seinem Hof auf 13 463 v Chr sollte sich der athenische Feldherr Kimon gegen Alexander wenden um dessen Expansionsbestrebungen entgegenzutreten Da Kimon dies verabsaumte wurde er nach seiner Ruckkehr nach Athen angeklagt 14 Fragwurdig erscheint die Nachricht von Quintus Curtius Rufus uber Alexanders Tod 15 Jedenfalls starb dieser um 454 v Chr Nachfolger wurde sein Sohn Alketas Literatur BearbeitenJulius Kaerst Alexandros 8 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 1411 f Weblinks BearbeitenMakedonien zur Zeit Alexanders I Landkarte Memento vom 12 November 2008 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten a b Hermann Bengtson Philipp und Alexander der Grosse Munchen 1997 ISBN 3 424 01358 7 S 21 Herodot Historien 5 17 21 und 8 136 ahnlich aber kurzer Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 7 3 1 8 Eugene N Borza In the Shadow of Olympus The Emergence of Macedon 1992 S 102 f Herodot Historien 6 44 dazu Eugene N Borza In the Shadow of Olympus The Emergence of Macedon 1992 S 104 a b Hermann Bengtson Philipp und Alexander der Grosse Munchen 1997 S 25 Ernst Badian Alexandros 2 In Der Neue Pauly DNP Band 1 Metzler Stuttgart 1996 ISBN 3 476 01471 1 Sp 467 Herodot Historien 7 173 Herodot Historien 8 136 und 8 140 144 Pausanias Beschreibung Griechenlands 7 25 6 Herodot Historien 9 44 f Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 7 4 1 Ernst Badian Alexandros 2 In Der Neue Pauly DNP Band 1 Metzler Stuttgart 1996 ISBN 3 476 01471 1 Sp 468 Herodot Historien 5 22 Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 7 2 14 Gerhard Wirth Alexander 2 In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 246 Plutarch Kimon 14 2 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 6 11 26 dazu Gerhard Wirth Alexander 2 In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 247 VorgangerAmtNachfolgerAmyntas I Konig von Makedonien ca 498 497 ca 454 v Chr Alketas II PersonendatenNAME Alexander I ALTERNATIVNAMEN Alexandros I KURZBESCHREIBUNG Regent von MakedonienGEBURTSDATUM 6 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 5 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander I Makedonien amp oldid 230318956