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Die Ortslage Albrechts Teerofen fruher auch Albrechts Theerofen ist Bestandteil des Berliner Ortsteils Wannsee im sudwestlichen Bezirk Steglitz Zehlendorf Der Teerbrenner Stich von J W MeilAm Kremnitzufer Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 LiteraturLage BearbeitenAlbrechts Teerofen liegt im Teltow im aussersten Suden Berlins sudlich des Teltowkanals ragt dort als Landzipfel aus der Stadt heraus und wird von Potsdam Stahnsdorf und am gegenuberliegenden Ufer von Kleinmachnow umschlossen Er hat lediglich durch das Kremnitzufer nach Westen uber die etwas grossere Siedlung Kohlhasenbruck Anschluss an das Strassennetz nach Berlin Wannsee Umgeben ist die Siedlung von der Parforceheide einem grossen Waldgebiet Geschichte und Etymologie BearbeitenDer Name Albrechts Teerofen ist eng mit dem umgebenden Wald verbunden Seit dem Hochmittelalter wurde in Teerofen bevorzugt aus dem harzreichen Kiefernholz Pech und Teer hergestellt Eine derartige Pecherei war Ursprung des Namens Laut Gerhard Schlimpert geht die alteste Erwahnung auf das Jahr 1680 mit der Bezeichnung Teer Offen zuruck In diesem Jahr erschien die seinerzeit als Etablissement bezeichnete Ortslage erstmals als Teerbrenner zu Kohlhasenbruck Aus dem Jahr 1700 liegt folgende Aufzeichnung zur Kohlhasen Brucke und zum Ther Ofen vor der Therbrenner alhir hat Ambts Bier Schencken und Hohlen mussen Uberliefert ist dass nach dem Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 ein gewisser Christian Friedrich Albrecht der 1761 angeboten hatte einen Teerofen neu aufzubauen Besitzer jenes Teerofens war Als Lohn sollte er zehn Morgen Acker unweit Kohlhasenbruck in der Potsdamer Heide zugemessen bekommen Ein Jahr spater kam es zu einem Pachtkontrakt uber den Bau des Ofens Im Jahr 1767 findet sich die Bezeichnung der Albrechtsche Teerofen 1773 erhob der Nachfolger Albrechts der Pachter Behrend Klage dass ihm nicht genugend Kien zur Verfugung stunde und er dadurch einen schlechten Absatz des Teers zu beklagen habe Schon 1783 soll die Pechsiederei nicht mehr bestanden haben In diesem Jahr kam es zu einer Erbverpachtung der Landereien beim Teerofen Kohlhasenbruck Der Erbpachter des sogenannten neuen Theerofens bey Kohlhasenbruck erbat dabei Bauholz zur Errichtung eines zuvor abgebrannten Hauses Zu dieser Zeit lag die Siedlung noch an der Bake einem Fliess das zu Beginn des 20 Jahrhunderts zum grossten Teil im Teltowkanal aufging der zwischen 1900 und 1906 als Verbindung zwischen Havel und Spree uber die Dahme durch den Teltow gezogen wurde Die Spur des Teerofens verliert sich in seiner letzten Erwahnung im Jahr 1817 Nach 1820 entstand ein 1831 erneut erwahntes Etablissement das 1860 aus einer Kolonie mit sieben Wohn und acht Wirtschaftsgebauden bestand in denen 1854 insgesamt 54 Personen lebten Die Gemarkung war 63 Morgen gross und bestand aus 48 Morgen Acker elf Morgen Wiese und zwei Morgen Gartenland Weitere zwei Morgen waren mit Gehoften bebaut 1849 wechselte die Gerichtsbarkeit vom Justizamt Potsdam zum Kreisgericht Potsdam und von dort 1878 zum Amtsgericht Potsdam Im Jahr 1920 wurde die Kolonie nach Berlin eingemeindet und war 1932 ein Unterwohnplatz des Ortsteils Berlin Wannsee nbsp Hinweisschilder zum ehemaligen Grenzubergang 1988In der Zeit der deutschen Teilung bildete die Alsenbrucke am Pohlesee die einzige Verbindung von West Berlin nach Kohlhasenbruck zum Teerofen und zur benachbarten Exklave Steinstucken Im ostlichen Teil wurde Albrechts Teerofen von der ehemaligen Trasse der heute als A 115 bezeichneten Autobahn geschnitten die hier den Teltowkanal uberquerte Auf dem schmalen West Berliner Gebietsstreifen befanden sich bis 1969 der West Berliner Kontrollpunkt Dreilinden von Polizei und Zoll mit dem alliierten Kontrollpunkt Checkpoint Bravo sowie eine Autobahnraststatte Auf dem Weg nach West Berlin verlief die Strecke erneut auf DDR Territorium bis sie am Zehlendorfer Kleeblatt endgultig West Berliner Gebiet erreichte Dieser Streckenabschnitt diente nach den Sperrmassnahmen der DDR am 13 August 1961 ausschliesslich dem Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik und West Berlin zur DDR hin war dieser Abschnitt abgesperrt und nicht allgemein zuganglich 1969 wurde die Autobahn auf die heutige Trasse verlegt die sich vollstandig auf DDR Gebiet befindet Am sudlichen Ufer des Teltowkanals zieht sich die Siedlung mit einigen Hausern entlang Hier befinden sich ein Campingplatz sowie an der ehemaligen Autobahnbrucke das Gelande des altesten Berliner Bogenschutzenvereins 1 Berliner Bogenschutzen e V Durch die abgeschiedene Lage sind die Bauten auch im 21 Jahrhundert noch nicht an die zentrale Wasser und Abwasserversorgung angeschlossen Alle Gebaude haben Eigenversorgungsanlagen Brunnen sowie Abwassergruben Die Stromversorgung erfolgt uber alte Freileitungen Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDurch ihre ruhige Lage am Wald und am Kanal bietet die Siedlung hohen Freizeitwert beispielsweise fur Wanderungen Radtouren und Angelsport Ein Ruder und ein Bogenschutzenverein haben sich am Ufer des Teltowkanals angesiedelt Bis Ende 2013 war am ostlichen Ende der Siedlung ein Angelverein ansassig Ebenfalls am ostlichen Ende der Siedlung betreut die evangelische Kirchengemeinde Mariendorf ein Freizeitgelande Angrenzend liegt auch der Kinder und Jugendzeltplatz Bakewiese den die Ev Schulerarbeit BK Berlin ehrenamtlich betreut Anfang Mai 2014 wurde dort die erste Weidenkirche Berlins errichtet Literatur BearbeitenGerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 S 46 Zitat S 115 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Bd 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 52 395277777778 13 168055555556 Koordinaten 52 24 N 13 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrechts Teerofen amp oldid 237900122