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Baron Albin Reine Roussin 21 April 1781 in Dijon Frankreich 21 Februar 1854 in Paris Frankreich war ein franzosischer Marineoffizier zuletzt im Dienstgrad eines Admirals und Minister fur die Marine und die Kolonien Admiral Albin Roussin Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Fruhe Jahre 1 2 In der Restauration 1 3 In der Julimonarchie 1 4 Lebensende 2 Nachkommen 3 Roussin als Namensgeber 4 Werke Auswahl 5 Literatur 5 1 Aktuell 5 2 Zeitgenossisch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Albin Roussin Sohn von Edme Roussin Anwalt im Parlament von Bourgogne und Helene Masson schiffte sich im Dezember 1793 im Alter von dreizehn Jahren als Schiffsjunge auf der schwimmenden Batterie La Republique ein die zur Verteidigung des Hafens von Dunkirchen eingesetzt war Einige Monate spater wurde er zum Novizen auf dem Kanonenboot La Chiffonne ernannt das zur Eskorte von Konvois an den Kusten Flanderns kommandiert wurde Im August 1794 ging er dann als Steuermann auf die Le Tortu und unternahm wahrend der 28 Monate die er auf dieser Fregatte verbrachte mehrere Einsatzfahrten nach Norwegen Saint Domingue und in verschiedenen europaischen Meeren Am Irlandfeldzug war er im Dezember 1796 an Bord der Trajan beteiligt Nach seiner Ruckkehr nach Brest verbrachte er einige Monate auf der Fouine und kehrte dann zu seiner Familie zuruck um sich auf die Prufungen vorzubereiten nach denen er 1801 als Aspirant de 1re classe angenommen wurde In der Folge diente er zunachst als 1 Offizier auf dem Kanonenboot Le Mars und anschliessend als Kommandant der Mentor die zur Kanalflotte gehorte Im Jahr 1802 unternahm er mit der Korvette La Torche eine Einsatzfahrt nach Martinique und passierte bei seiner Ruckkehr die Semillante eine Fregatte die funf glorreiche Schlachten in den Meeren Indiens schlug Roussin wurde 1807 Leutnant An der Kuste Sumatras eroberte er mit einem mit 22 Mann bewaffneten Boot sieben Schiffe darunter zwei mit 26 Kanonen die in Brand gesteckt wurden Im Mai 1808 diente Roussin als stellvertretender Kommandant auf der Jena Am 28 Oktober 1808 wurde das Schiff in ein Gefecht mit der weit uberlegenen britischen Fregatte Modeste mit 44 Kanonen Die Jena hielt einem zweieinhalbstundigen Nachtkampf stand und ergab sich erst nachdem sie vollig ausser Gefecht gesetzt worden war und sank Roussin geriet daraufhin in Gefangenschaft und kehrte nach einem Austausch auf die Ile de France zuruck Am 11 Januar 1810 wurde er als stellvertretender Kapitan auf der Minerve kommandiert Am folgenden 3 Juli unterstutzte diese Fregatte einen Kampf gegen drei Ostindienfahrer die Ceylan die Windham und die Assell Mit dem Erscheinen der Fregatte La Bellone strichen die Schiffe ihre Flaggen und Ceylon und Windham wurden als Prisen genommen Am 22 und 23 August 1810 nahm La Minerve an den Kampfen gegen die britischen Fregatten Le Syrius La Magicienne La Nereide und L Iphigenie in der Seeschlacht von Grand Port teil Aufgrund der Verletzung von Bouvet ubernahm Roussin das Kommando uber das Schiff und anschliessend das Kommando uber La Nereide eine der in dieser Schlacht erbeuteten Fregatten Am Ende dieser Schlachten wurde er vom Gouverneur der Isle de France zum provisorischen Fregattenkapitan ernannt Der Marineminister bestatigte ihn in diesem Rang und verlieh ihm das Ritterkreuz der Ehrenlegion Anschliessend war Roussin bei der Kapitulation der Isle de France gegenuber den Briten 1810 anwesend Zuruck in Frankreich wurde er im Marz 1811 in Morlaix Napoleon vorgestellt der ihn zuvorkommend behandelte Im Oktober 1811 wurde er zum Kommandeur der Fregatte La Coree ernannt Es gelang ihm Le Havre trotz der britischen Blockadeeinheiten am 16 Dezember zu verlassen Bei der anschliessenden Einsatzfahrt brachte Roussin rund um das Kap Lizard funf Schiffe auf darunter eine 18 Kanonen Korvette Er segelte daraufhin nach Lissabon mit der Absicht die Korrespondenz zwischen dieser Stadt und dem Vereinigten Konigreich abzufangen Es gelang ihm der Verfolgung zweier britischer Fregatten zu entkommen Wahrend seiner Fahrt zwischen Madeira und den Kanarischen Inseln kaperte er sechs weitere Schiffe Am 28 Februar 1813 brachte er 396 Gefangene nach Brest zuruck nachdem er den Briten einen Schaden von schatzungsweise 5 Millionen Francs zugefugt hatte Im Jahr 1814 war er in der Ostsee dafur verantwortlich 360 verwundete Angehorige der russischen kaiserlichen Garde nach Riga zu fuhren Wahrend dieses Feldzugs wurde er zum Kapitan zur See Ritter des Ordre royal et militaire de Saint Louis und zum Ritter des Ordens des Heiligen Wladimir ernannt In der Restauration Bearbeiten Als er 1815 von der Landung Napoleons erfuhr leistete er zunachst den Eid gegenuber den Bourbonen am 14 Marz ubernahm aber dennoch wahrend der Herrschaft der Hundert Tage das Kommando uber die Marineeinheiten des Hafens von Brest Bei der Zweiten Restauration wurde er ohne Dienstgrad und ohne Altersrente entlassen Durch Protektion des neuen Marineministers Viscount Dubouchage der eine besondere Wertschatzung fur ihn hatte wurde er allerdings schnell wieder eingesetzt Im Dezember 1816 wurde ihm der Auftrag fur die Erkundung der Westkuste Afrikas ubertragen Er korrigierte die Position der Arguin Sandbank an der die Meduse kurz zuvor Schiffbruch erlitten hatte und kartographierte etwa 420 Meilen Kustenlinie Daraufhin wurde er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt Im Jahr 1819 erkundete er die Kusten Brasiliens entdeckte und beschrieb den Abrolhos Archipel und den Aussichtspunkt Manoel Luiz ein gefahrliches Riff und etwa 900 Meilen von der Ostkuste Amerikas entfernt Ludwig XVIII erhob ihn zum Baron Oktober 1820 und Kaiser Peter I von Brasilien ernannte ihn zum Offizier des Ordens vom Kreuz 1821 wurde er zum Kommandanten der Fregatte Amazone und zum Kommandeur der Marinestation an der Kuste Sudamerikas ernannt Wahrend dieser Zeit erhielt er ausserdem am 17 August 1822 den Rang eines Konteradmirals Im Juni 1824 ubernahm er in Brest das Kommando uber eine Abteilung des Geschwaders von Vizeadmiral Victor Guy Duperre die drei Monate lang im Atlantik und im Mittelmeer eingesetzt war 1824 wurde er zum Mitglied des Admiralitatsrates und 1825 zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt Im Jahr 1826 ubernahm er die Entwicklung des Brest Schulschiffs Zwischen 1825 und 1826 ubernahm er auch das Kommando uber die Marinestation auf den Antillen bevor er von Vizeadmiral Duperre abgelost wurde 1 1828 ubernahm er das Kommando uber ein Geschwader von neun Kriegsschiffen die gegen Brasilien vorgehen sollten um von der Regierung von Dom Pedro eine Entschadigung fur den Schaden zu erhalten der franzosischen Staatsangehorigen wahrend der Belagerung von Buenos Aires zugefugt wurde Am 5 Juli 1828 kam er vor Rio de Janeiro an lief in den Hafen ein und platzierte seine Einheiten 100 Meter von den Docks entfernt vor der Stadt In weniger als acht Tagen wurde ein Vertrag geschlossen der durch die Erfullung der Forderungen Frankreichs die zuvor zwischen den beiden Landern bestehenden freundschaftlichen Beziehungen wiederherstellte Roussin wurde fur den Erfolg seiner Mission mit dem Titel eines Gentilhomme honoraire de la chambre du Roi deutsch etwa Ehrenherrn der koniglichen Kammer und bei seiner Ruckkehr nach Frankreich mit dem Kommandeurskreuz vom Ordre royal et militaire de Saint Louis belohnt Am 25 Januar 1830 nahm ihn die Akademie der Wissenschaften als Mitglied der Geographie und Navigationsabteilung auf und ersetzte den 1829 verstorbenen Konteradmiral de Rossel In der Julimonarchie Bearbeiten Roussin war ein Gegner der Expedition nach Algier 1830 doch als sie beschlossen wurde bat er darum an ihr teilnehmen zu durfen eine Gunst die ihm nicht gewahrt wurde Nach der Julirevolution von 1830 schloss sich Roussin Louis Philippe I an wurde in den reorganisierten Admiralitatsrat berufen und am 31 August 1830 zum Personaldirektor im Marineministerium ernannt nbsp Das von Admiral Roussin kommandierte franzosische Geschwader erzwingt am 11 Juli 1831 die Einfahrt in den Tejo Im Juli 1831 wurde Roussin beauftragt den portugiesischen Konig Michael I der sich geweigert hatte die Julimonarchie anzuerkennen zum Einlenken zu bewegen Mit einem Geschwader das aus sechs Linienschiffen drei Fregatten einer Korvette zwei Briggs und einem Aviso bestand erzwang er die Einfahrt in den Tejo und liess das Geschwader an den Kais von Lissabon gegenuber dem Regierungspalast ankern Durch diese Machtdemonstration zwang er den Konig zum Einlenken und erhielt Zustimmung zu allen Forderungen Frankreichs Fur diese Expedition wurde Albin Roussin am 26 Juli 1831 mit der Beforderung zum Vizeadmiral belohnt wurde Grossoffizier der Ehrenlegion und am 17 September zum Seeprafekten in Brest ernannt Am 11 Januar 1832 wurde er Mitglied des Bureau des Longitudes am 11 Oktober dann zum Mitglied der Chambre des Pairs und zur gleichen Zeit auch zum franzosischen Botschafter in Konstantinopel ernannt Am 4 April 1834 bot ihm der Konig das Marineministerium an doch Roussin der gerade neue Zolltarife mit der Hohen Pforte verhandelte lehnte diese Beforderung ab Am 16 Januar 1836 erhielt er das Grosskreuz der Ehrenlegion Im selben Jahr kam er auf Urlaub nach Frankreich und beteiligte sich 1837 an der Arbeit der Chambre des Pairs als ihn der Bruch zwischen dem turkischen Sultan Mahmud II und dem agyptischen Herrscher Muhammad Ali Pascha nach Konstantinopel zuruckrief Er war dort bis zum 18 September 1839 tatig bis er wegen der andauernden Orientkrise in der er im Gegensatz zur offentlichen Meinung in Frankreich die turkische Seite unterstutzt hatte abberufen wurde Nach seiner Ruckkehr wurde er zunachst Sekretar der Chambre des Pairs und am 1 Marz 1840 im zweiten Regierung unter Adolphe Thiers Marineminister Bereits am 29 Oktober 1840 ging er aus dem Ministerium heraus in den Ruhestand Wahrend seiner Amtszeit und trotz eines drohenden Krieges mit dem Vereinigten Konigreich schuf er einen Dampfliniendienst fur transatlantische Verbindungen Nach seinem Ausscheiden aus dem Ministerium am 30 Oktober 1840 wurde er zum Admiral befordert und nahm wieder seinen Sitz in der Pairskammer ein wo er fur seine Unterstutzung der Regierung bekannt war Francois Guizot wahlte ihn am 7 Februar 1843 Nicolas Jean de Dieu Soult war gerade Kriegsminister erneut zum Marineminister Doch sein Gesundheitszustand zwang ihn am darauffolgenden 23 Juli zum Rucktritt Er zog sich in den Suden zuruck und nahm nicht mehr an den Sitzungen des Oberhauses teil Lebensende Bearbeiten nbsp Grabmal von Baron Albin Reine Roussin Friedhof Pere Lachaise Abteilung 25 Nach der Revolution von 1848 unterstutzte er die Politik des Prinzen Louis Napoleon Bonaparte und trat am 26 Januar 1852 in seiner Eigenschaft als Admiral von Rechts wegen in den Senat des Zweiten Kaiserreichs ein Er starb zwei Jahre spater und ist auf dem Friedhof Pere Lachaise Abteilung 25 begraben 2 Nachkommen BearbeitenRoussin war der Vater von Albert Edmond Louis Roussin 1821 1896 Vizeadmiral Unterstaatssekretar fur die Marine und die Kolonien im Kabinett von Jules Simon und kurze Zeit Minister im Kabinett Rochebouet im Jahr 1877 Roussin als Namensgeber BearbeitenDie folgenden Strassen sind nach Roussin benannt die Rue de l Amiral Roussin in Paris 15 Arrondissement die Rue Amiral Roussin in seiner Geburtsstadt Dijon die Rue Roussin in Moirans en Montagne die Rua Albino Reine in Recife Pernambuco Brasilien 3 Werke Auswahl BearbeitenMemoire sur la navigation aux cotes occidentales d Afrique depuis le cap Bojador jusqu au mont Souzos Imprimerie royale Paris 1819 Reflexions sur l education des eleves de la marine royale Impr de Mme Huzard Paris 1826 Le Pilote du Bresil ou Description des cotes de l Amerique meridionale Cartes et plans de ces cotes et instructions pour naviguer dans les mers du Bresil compose sur les documents recueillis dans la campagne hydrographique Executee en 1819 et 1820 sur la corvette la Bayadere et le brig le Favori Imprimerie royale Paris 1826 1827 Extraits des memoires inedits d un vieux marin Impr de Firmin Didot freres Paris 1848 Literatur BearbeitenAktuell Bearbeiten Jean Meyer amp Martine Acerra Histoire de la marine francaise des origines a nos jours Ouest France Rennes 1994 ISBN 2 7373 1129 2 BNF 35734655 Michel Verge Franceschi Hrsg Dictionnaire d Histoire maritime Editions Robert Laffont Sammlung Bouquins 2002 ISBN 2 221 08751 8 Etienne Taillemite Dictionnaire des marins francais Tallandier Sammlung Dictionnaires Paris 2002 ISBN 978 2 84734 008 2 Remi Monaque Une histoire de la marine de guerre francaise Editions Perrin Paris 2016 ISBN 978 2 262 03715 4 Zeitgenossisch Bearbeiten Stichwort Albin Roussin In Charles Mullie Biographie des celebrites militaires des armees de terre et de mer de 1789 a 1850 1852 Stichwort Albin Roussin In Adolphe Robert amp Gaston Cougny Dictionnaire des parlementaires francais Edgar Bourloton 1889 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albin Roussin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Daniel Gutierrez Aridila Les stations navales francaises en Amerique meridionnal sous la Restauration Outre Mer 2015 Paul Bauer Deux siecles d histoire au Pere Lachaise Memoire et Documents 2006 ISBN 978 2 914611 48 0 S 697 698 Daniel Gutierrez Aridila Les stations navales francaises en Amerique meridionnal sous la Restauration Outre Mer 2015 Normdaten Person GND 11759783X lobid OGND AKS LCCN no99042776 VIAF 24723448 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roussin AlbinALTERNATIVNAMEN Roussin Albin ReineKURZBESCHREIBUNG franzosischer Marineoffizier und PolitikerGEBURTSDATUM 21 April 1781GEBURTSORT Dijon FrankreichSTERBEDATUM 21 Februar 1854STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albin Roussin amp oldid 238743629