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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur weitere Personen siehe Albert Kaiser Albert Kayser 28 November 1898 in Stettin 18 Oktober 1944 im KZ Buchenwald war ein deutscher kommunistischer Politiker und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gegenstand der Erinnerungspolitik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stolperstein Groninger Strasse 22 in Berlin WeddingAlbert Kayser war Arbeiter und spater gewerkschaftlicher Vertrauensmann bei Siemens in Berlin 1921 trat er der KPD bei Von Siemens nach einem Streik 1923 entlassen arbeitete Kayser anschliessend bei den Berliner Verkehrsbetrieben wo er Ende der 1920er Jahre zum Vorsitzenden des Betriebsrats gewahlt wurde und im November 1932 als Mitglied der Streikleitung massgeblich an der Organisation des uberregionale Beachtung findenden Ausstands der Belegschaft beteiligt war vgl Streik bei der Berliner Verkehrsgesellschaft 1932 1 Im Juli 1932 und im Marz 1933 wurde Kayser in den Reichstag gewahlt In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er zeitgleich mit tausenden anderen KPD Kadern festgenommen und anschliessend bis zum 23 Dezember 1933 im KZ Sonnenburg festgehalten Nach der Verhaftung von Martin Schwantes setzte die Berliner Landesleitung der KPD Kayser als weisungsberechtigten Oberberater fur das Instrukteurgebiet Mitteldeutschland ein In dieser Funktion verantwortete er die direkte Anleitung der Parteibezirke Thuringen Halle Merseburg und Magdeburg Anhalt Als einer von neun im Reichsgebiet aktiven Oberberatern war Kayser der unter dem Decknamen Robert Erdmann ein illegales Quartier in der Wormlitzer Strasse 3 in Halle bezog in dieser Phase ein zentraler Akteur des Untergrund Apparats der KPD 2 Am 26 Januar 1935 wurde Kayser bei einem illegalen Treff in der Thuringer Strasse 26 in Halle von Gestapo Beamten uberrascht und zusammen mit Wilhelm Kunzler Helene Glatzer und dem Wohnungsinhaber Hans Lehnert wegen Organisation einer hochverraterischen Beratung verhaftet Die Festgenommenen wurden bereits bei der Aufnahme der Personalien auf dem Polizeirevier in der Merseburger Strasse geschlagen und anschliessend tagelang im Polizeiprasidium am Hallmarkt und im Untersuchungsgefangnis in der Kleinen Steinstrasse gefoltert Helene Glatzer erlag den dabei erlittenen Verletzungen am 31 Januar 3 Kayser wurde Anfang August 1935 vom 1 Senat des Volksgerichtshofes wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt Als man Kayser nach Verlesung des Urteils abfuhrte soll er den Mitangeklagten Minna Herm Wilhelm Kunzler Franz Urbanski und Josef Pfaff Rot Front Genossen zugerufen haben 4 Das in der NS Presse unter Uberschriften wie Kein Platz fur mitteldeutsche Hetzer und Ausmerzung mitteldeutscher Hetzer breit besprochene Urteil gegen den ehemaligen Reichstagsabgeordneten sorgte international fur Aufsehen und Protest und trug nicht zuletzt dazu bei dass sich erstmals exilierte Spitzenfunktionare von SPD und KPD zu gemeinsamen Beratungen trafen vgl Lutetia Kreis Da derlei im unmittelbaren Vorfeld der Olympischen Spiele des Jahres 1936 ausgesprochen unangenehm fur das Regime war wurde das Todesurteil gegen Kayser im Dezember 1935 schliesslich in lebenslange Zuchthaushaft umgewandelt 5 Der in einem parallelen Verfahren gleich Kayser auf der Grundlage der am 24 April 1934 verscharften Tatbestands und Strafmassbestimmungen im Falle von Hochverrat der nun bei entsprechend interessierter Auslegung bei jeder Art von Tatigkeit fur die illegale KPD gegeben war zum Tode verurteilte Rudolf Claus wurde hingegen am 17 Dezember 1935 hingerichtet Zunachst im Gefangnis Plotzensee und ab Februar 1936 im Zuchthaus Brandenburg Gorden festgehalten wurde Kayser am 21 Dezember 1943 in das KZ Buchenwald uberstellt wo er im Oktober 1944 an Flecktyphus erkrankte und verstarb Am 22 Oktober wurde im Lager eine illegale Totenfeier fur Kayser abgehalten 6 Gegenstand der Erinnerungspolitik Bearbeiten nbsp Gedenktafeln am Reichstag nbsp GrabstatteDie am BVG Gebaude in der Rosa Luxemburg Strasse 2 angebrachte Gedenktafel fur Kayser und Otto Schmirgal wurde nach 1990 von Unbekannten entfernt 7 Eine Berliner Wohnungsbaugenossenschaft die seit 1974 Kaysers Namen trug hat denselben nach 1990 abgelegt Seit 1992 erinnert in der Nahe des Bundestagsgebaudes eine der 96 Gedenktafeln fur von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete an Kayser Im Oktober 2012 wurde vor seinem ehemaligen Wohnhaus in Berlin Wedding Groninger Strasse 22 ein Stolperstein fur ihn verlegt Das Grab Kaysers inzwischen ein Ehrengrab des Landes Berlin befindet sich auf dem Urnenfriedhof an der Seestrasse im Wedding Inzwischen gibt es eine neue Gedenktafel im Eingangsbereich der BVG Zentrale Holzmarktstrasse 15 8 Literatur BearbeitenKayser Albert In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Kayser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Albert Kayser in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Leidigkeit Karl Heinz u a Gegen Faschismus und Krieg Die KPD im Bezirk Halle Merseburg 1933 bis 1945 Halle Saale 1983 S 205f Siehe Leidigkeit Gegen Faschismus und Krieg S 119 206 Siehe Leidigkeit Gegen Faschismus und Krieg S 218f Siehe Leidigkeit Gegen Faschismus und Krieg S 232f Siehe Leidigkeit Gegen Faschismus und Krieg S 233 Siehe Nationale Mahn und Gedenkstatte Buchenwald Hrsg Buchenwald Mahnung und Verpflichtung Dokumente und Berichte 4 vollig neu bearbeitete Auflage Berlin 1983 S 141 479 748 Foto der Gedenktafel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gedenktafel fur Albert Kayser und Otto Schmirgal Memento vom 5 Januar 2018 im Internet Archive auf Gedenktafeln in Berlin deNormdaten Person GND 13035015X lobid OGND AKS VIAF 8491289 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kayser AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD MdRGEBURTSDATUM 28 November 1898GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 18 Oktober 1944STERBEORT KZ Buchenwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Kayser amp oldid 234543768