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Albert Bachtold 3 Januar 1891 in Wilchingen 27 Oktober 1981 in Gruningen Burger von Schleitheim war ein Schweizer Schriftsteller der seine Werke in Klettgauer Mundart schrieb Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenBachtold war der Sohn eines Lehrers der schon fruh im Alter von 37 Jahren verstarb Seine Witwe brachte sich und ihre funf Kinder mit einem kleinen Lebensmittelladen und Marktbesuchen nur knapp durch Nach dem Besuch der Primarschule in Wilchingen und der Realschule in Hallau liess sich Bachtold am Lehrerseminar in Schaffhausen zum Primarschullehrer ausbilden Von 1911 bis 1913 war er Lehrer in Merishausen 1913 bis 1918 lebte er in Russland erst als Hauslehrer auf einem Adelsgut bei Kiew wo es ihm jedoch nicht gefiel anschliessend in Moskau wo er eine Kaufmannslehre in einer Firma absolvierte die optische Instrumente fur die russische Armee herstellte 1917 wurde er Augenzeuge der Oktoberrevolution Im Oktober 1918 ausgehungert und verarmt in die Schweiz zuruckgekehrt versuchte er zuerst mit der finanziellen Unterstutzung eines Onkels ein Jusstudium zu absolvieren gab jedoch bald auf Im Dezember schiffte er sich nach Amerika ein und hielt in den Vereinigten Staaten Vortrage uber die russische Revolution um Geld fur die Russlandschweizer zu sammeln 1921 liess sich Bachtold in Zurich nieder Er arbeitete als Generalvertreter der De Vry Super Corp in Europa fur den Vertrieb von tragbaren Kinoprojektoren die er auf seiner Amerikareise kennengelernt hatte gleichzeitig war der Grossverdiener als Sportberichterstatter tatig Er fuhrte ein Leben mit Rennwagen und Fliegerei war mit dem Ballonfahrer Erich Tilgenkamp und dem Flugpionier Walter Mittelholzer befreundet und heiratete ein Mannequin sowohl diese Ehe wie auch eine spatere scheiterten beide In der Weltwirtschaftskrise von 1929 erlitt er jedoch grosse Vermogensverluste Schwarzer Freitag seine Firma in Chicago machte Konkurs und sein Geschaft erlebte nach dem Aufkommen des Tonfilms einen generellen Niedergang Infolgedessen wandte sich Bachtold vermehrt dem Journalismus zu In den Dreissiger Jahren begann er sich schriftstellerisch zu betatigen 1935 schloss er seinen ersten hochdeutschen Roman ab der auf wenig positive Resonanz stiess und dessen Manuskript er spater vernichtete 1937 erstellte Bachtold einen Plan sein eigenes bewegtes Leben in Einzelromanen darzustellen und schrieb seither endgultig in Mundart In den autobiographischen Buchern in erzahlender Prosa tritt er als Peter Rabme Peter Rebmann auf 1939 bis 1941 war Bachtold im Aktivdienst 1941 bis 1942 wurde er wegen einer Augenerkrankung die ihn fast erblinden liess mehrmals in der Augenklinik behandelt Danach widmete er sich ausschliesslich der Schriftstellerei erst im Kunstlerhaus am Zurcher Hirschengraben dann im mittelalterlichen Haus zur deutschen Schule am Zurcher Neumarkt 3 Er fuhrte nun das Leben gleichsam eines Einsiedlers und litt trotz seiner nach aussen getragenen Frohlichkeit an Depression 1974 siedelte er nach Meilen um und 1981 zog er ins Pflegeheim Sonnhalde in Gruningen ein wo er kurze Zeit spater verstarb Seine Urne wurde im Geburtsort Wilchingen beigesetzt Bachtolds Romane sind nicht Heimatliteratur sondern ihr Thema ist die weite Welt und sie kreisen um die Fragen der Menschheit 1960 erhielt er das Ehrenburgerrecht der Gemeinde Wilchingen Das typische Weindorf hatte fast gleichzeitig drei Dichter Albert Bachtold Bertha Hallauer 1863 1939 und Ruth Blum 1913 1975 1951 und 1959 erhielt er Forderpreise und 1971 den Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung sowie den Johann Peter Hebel Preis und den Bodensee Literaturpreis Sein Nachlass wird von der Albert Bachtold Stiftung in Wilchingen verwaltet 2014 wurde Bachtolds Leben von der Filmemacherin Christina Ruloff Produzent Beat Toniolo unter dem Titel In Kiev redt me Mundaart Albert Bachtolds phantastische Reise verfilmt Werke BearbeitenDas Gasthaus zum Engel Hochdeutsch 1935 Leben des Grossvaters Johann Bohm Manuskript nicht erhalten De Tischtelfink E Bilderbuech us em Chlaggi Zurich 1939 Geburt und Portrait des Vaters De Hannili Peter Zurich 1940 Kinderzeit in Wilchingen Portrait der Mutter De goldig Schmid Roman Zurich 1942 Ruckkehr in die Heimat Grosser Preis der Buchergilde Gutenberg Walt uhni Liecht Zurich 1944 in der Zurcher Augenklinik De Studant Rabme Zurich 1947 Erlebnisse am Lehrerseminar Pjotr Ivanowitsch Schaffhausen 1950 zwei Bande Erlebnisse in Russland De Silberstaab Schaffhausen 1953 seine wirtschaftliche Erfolgszeit De ander Wag Schaffhausen 1957 wahrend der Wirtschaftskrise in Zurich Wandel zum Mundartschriftsteller Am Wag noo Spruche in Schaffhauser Mundart Schaffhausen 1960 Mundartspruche D Haametstimm Schaffhausen 1962 Erinnerungen an Menschen und Brauche in Wilchingen S isch groote Schaffhausen 1972 Spitalaufenthalt Suche nach dem Sinn des Lebens Silbertischtle Oppis zum Lache Anekdote Schaffhausen 1974 Anekdoten und Witze aus dem Schaffhauserland Noosuechle Anekdote Schaffhausen 1978 kleine heitere Erzahlungen D Sprooch isch de Spiegel vom ene Volk Us siine Buecher Schaffhausen 1988 ein Nachruf auf sein Werk mit Lebensdaten und Werkverzeichnis Da Bachtold bis fast ans Lebensende an seinen Romanen feilte weichen die spateren Auflagen in Einzelheiten oft von der jeweiligen Erstauflage ab Literatur BearbeitenKurt Bachtold Albert Bachtold 1891 1981 Mundartschriftsteller Verlag Peter Meili Schaffhausen 1986 ISBN 3 85805 041 5 Kurt Bachtold Geschichte von Wilchingen Gemeinde Wilchingen 1988 Kurt Bachtold Albert Bachtold In Schaffhauser Biographien Band V 68 1991 S 17 22 Manfred Bosch Boheme am Bodensee Literarisches Leben am See von 1900 bis 1950 Libelle Lengwil 1997 ISBN 3 909081 75 4 S 531 534 Karin Marti Weissenbach Bachtold Albert In Historisches Lexikon der Schweiz Schwyzerlut Zytschrift fur usi schwyzerische Mundarte 7 Jahrgang Nr 6 8 1945 online Mit Beitragen von Walter Utzinger Traugott Vogel und Georg Thurer sowie mehreren Werkauszugen D Sprooch isch de Spiegel vom ene Volk Us siine Buecher Hrsg von der Albert Bachtold Stiftung Verlag Peter Meili Schaffhausen 1988 ISBN 3 85805 038 5 Gratulationen und NachrufeL Vogelsanger Jakob Walch Zum 70 Geburtstag von Albert Bachtold In Schaffhauser Nachrichten 3 Januar 1961 3 Blatt Nr 1 Kurt Gysi Albert Bachtold Zur Vollendung seines achtzigsten Lebensjahres am 3 Januar 1971 In Bund Schyzertutsch Unsere Mundarten Erweiterter Sonderdruck aus Heimatschutz 3 1971 Kurt Bachtold Zum Hinschied Albert Bachtolds In Schaffhauser Nachrichten 31 Oktober 1981 S 19 R udolf Trub Zum Tode Albert Bachtolds In Tages Anzeiger 29 Oktober 1981 S 29 VerfilmungSophie Ruesch Albert Bachtolds phantastische Reise In Der Landbote 12 November 2014 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Albert Bachtold im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Albert Bachtold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Albert Bachtold auf Viceversa LiteraturNormdaten Person GND 11881950X lobid OGND AKS LCCN n84067310 VIAF 45098879 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bachtold AlbertKURZBESCHREIBUNG Schweizer SchriftstellerGEBURTSDATUM 3 Januar 1891GEBURTSORT WilchingenSTERBEDATUM 27 Oktober 1981STERBEORT Gruningen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Bachtold amp oldid 236878219