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Ala ad Dunya wa d Din meist aber nur Ala ad Daula Abu l Muzaffar Qizil Arslan Atsiz persisch علاء الدنيا والدين علاء الدولة أبو المظفر قزل ارسلان اتسز DMG ʿAlaʾ ad Dunya wa ʼd Din ʿAlaʾ ad Daula Abu ʼl Muẓaffar Qizil Arslan Atsiz 30 Juli 1156 aus der Dynastie der Anuschteginiden reg 1077 1231 war 1127 28 1156 Choresm Schah sein Name bedeutet der Namenlose Er fuhrte auch den Titel al malik al aʿẓam davor al malik al muʿaẓẓam und al malik al muẓaffar Einige wenige in seinem Namen gepragte Munzen sind bekannt Nachdem Atsiz seinem Vater Schah Muhammad I 1127 28 reibungslos auf den Thron gefolgt war herrschte er zunachst wie dieser als treuer Vasall der Grossseldschuken und pflegte ein ausgesprochen gutes Verhaltnis zu seinem machtigen Oberherren Sultan Sandschar welchem er auf dessen Feldzugen nach Samarkand 1130 und Ghazna 1135 36 begleitete Gleichzeitig baute der ehrgeizige Choresm Schah aber auch seine eigene Macht aus indem er sich verstarkt turkischer Nomadenstamme bediente um eine schlagkraftige Armee aufzustellen mit der er alsbald das Ustjurt Plateau mit der Halbinsel Mangyschlak sowie die Region am Unterlauf des Syrdarjas mit der wichtigen Stadt Dschand eroberte Dieser stetige Machtzuwachs Atsiz fuhrte ab ca 1135 zu ersten Spannungen mit Sandschar welche schliesslich darin gipfelten dass der Anuschteginide drei Mal 1138 39 1141 42 und 1143 44 versuchte sich von der seldschukischen Oberherrschaft zu befreien So gelang es ihm bei seiner zweiten Revolte vorubergehend die Stadte Merv und Nischapur zu besetzen Wahrend der dritten Revolte beauftragte er zwei Assassinen mit der Ermordung Sultan Sandschars welcher nach Atsiz erster Revolte dessen Sohn Atligh Atliġ hatte hinrichten lassen Sandschar konnte jedes Mal Atsiz schlagen und Choresm besetzen musste sich aber darauf beschranken den rebellischen von den Choresmiern unterstutzten Schah wieder seiner Oberherrschaft zu unterwerfen anstatt ihn ganz abzusetzen 1143 4 und 1147 8 Zur Oberhoheit Sandschars wahrend dessen von 1153 bis 1156 dauernder Gefangennahme durch aufstandische Oghusen sich Atsiz im Grossen und Ganzen tatsachlich loyal verhielt und auf einen vierten Rebellionsversuch verzichtete kam ab 1141 ausserdem die der nichtmuslimischen Qara Chitai welche aus Nordchina vertrieben nach Westen gezogen waren und infolge eines Sieges uber die Seldschuken in der Schlacht von Qatwan fast ganz Turkestan einschliesslich Choresm unterworfen hatten Die neue Vormacht Zentralasiens mischte sich jedoch kaum in die inneren Angelegenheiten Choresms ein und begnugte sich mit jahrlichen Tributzahlungen Ala ad Dunya wa d Din Atsiz welcher zu Recht als Initiator jener energischen Expansionspolitik gilt welche unter seinen Nachfolgern zur Errichtung eines machtigen Grossreiches fuhren wird verstarb also 1156 im Alter von 95 Jahren trotz allem als Vasall der Grossseldschuken und der Qara Chitai Auf den Thron der Choresm Schahs folgte ihm sein altester Sohn und bisheriger Statthalter in Dschand Il Arslan reg 1156 1172 Das Patronat der Kunste wurde auch am Hofe der aufstrebenden Choresm Schahs ausgefuhrt und so befand sich im Gefolge des als besonders kultiviert beschriebenen Atsiz unter anderem der beruhmte Literat Raschid ad Din Vatvat welcher seinem Gonner als Panegyriker und Staatskanzleichef diente Noah Gordon benutzte Versatzstucke aus Atsiz Leben in seinem Roman Der Medicus Quellen BearbeitenʿAlaʾ ad Din ʿAṭaʾ Malik Ǧuvaini Taʾriḫ i ǧahan gusa in Ubersetzung von John Andrew Boyle The History of the World Conqueror Manchester 1958 S 278 287Literatur BearbeitenWilhelm Barthold Turkestan Down to the Mongol Invasion E J W Gibb Memorial Series London 1928 S 324 331 abgerufen am 17 November 2019 Wilhelm Barthold Artikel Atsiz Anushtigin in Encyclopaedia of Islam New Edition ed by P J Bearman u a Leiden 1960 2004 Clifford Edmund Bosworth Kapitel The political and dynastic history of the Iranian world A D 1000 1217 in The Cambridge History of Iran Vol 5 The Saljuq and Mongol periods ed by John Andrew Boyle Cambridge 1968 S 143 146 Clifford Edmund Bosworth Artikel ATSIZ ḠARCAʾi 15 Dezember 1987 in Encyclopaedia Iranica Online Edition Peter Avery The Spirit of Iran Mazda Publishers 2007 ISBN 1 56859 077 6PersonendatenNAME Ala ad Din AtsizALTERNATIVNAMEN علاء الدين أتسزKURZBESCHREIBUNG choresmischer SchahGEBURTSDATUM vor 1128STERBEDATUM 30 Juli 1156 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ala ad Din Atsiz amp oldid 194202275