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Al Afdal Schahanschah ibn Badr al Dschamali arabisch الأفضل شاهنشاه بن بدر الجمالي DMG al Afḍal Sahansah ibn Badr al Ǧamali um 1066 in Akkon 1121 war Wesir der Fatimiden von 1094 bis 1121 Inhaltsverzeichnis 1 Regentschaft 1 1 Kampf gegen die Seldschuken 1 2 Kampf gegen die Kreuzfahrer 1 3 Sturz 2 LiteraturRegentschaft BearbeitenAls Sohn von Badr al Dschamali ubernahm al Afdal 1094 als Wesir die Regentschaft fur die Kalifen der Fatimiden in Agypten Unter seiner Herrschaft wurde zunachst die Effizienz der Verwaltung erhoht indem die militarische und zivile Verwaltung vereinigt wurden Ausserdem reformierte er das Munzwesen und die Steuer und Finanzverwaltung Durch all diese Massnahmen dauerte die wirtschaftliche Erholung des Reiches an womit das Reich der Fatimiden weiter stabilisiert werden konnte Allerdings fuhrte al Afdal eine Spaltung der Ismailiten herbei als er nach dem Tod von al Mustansir 1036 1094 statt des Thronfolgers Nizar dessen jungeren Bruder al Mustali 1094 1101 als Kalifen durchsetzte Nizar wurde nach einer Revolte im Gefangnis getotet Da bei den Fatimiden ein striktes Erstgeburtsrecht betreffs der Thronfolge bestand kam es zur Abspaltung der Ismailiten in Persien und Syrien aus der sich die Sekte der Nizariten Assassinen entwickelte Kampf gegen die Seldschuken Bearbeiten Zu jener Zeit waren die Fatimiden in Palastina von den Seldschuken zuruckgedrangt worden Al Afdal gelang es durch den Ausbau der Flotte zunachst 1097 Askalon Akkon Tyros und Byblos und 1098 auch Jerusalem von den Seldschuken zuruckzuerobern die wiederhergestellte Kontrolle uber Palastina wahrte aber nur vorubergehend angesichts einer neuen Bedrohung der Kreuzfahrer Kampf gegen die Kreuzfahrer Bearbeiten Als das Heer des Ersten Kreuzzugs 1098 die Seldschuken in Antiochia belagerte hielt al Afdal sie fur gewohnliche byzantinische Soldner Aus dieser Fehleinschatzung heraus hoffte er sie als naturliche Verbundete im Kampf gegen den gemeinsamen Feind die Seldschuken gewinnen zu konnen und schickte Gesandte zu ihnen um ihnen eine Allianz anzubieten Die Kreuzfahrer sollten nach der Vertreibung der Seldschuken Syrien die Fatimiden Palastina erhalten Da es fur die Kreuzfahrer undenkbar war auf ihr Ziel die Stadt Jerusalem zu verzichten lehnten sie das Angebot zur Uberraschung der Fatimiden hoflich ab 1099 marschierten sie dann von Antiochia sudlich nach Palastina weiter um Jerusalem anzugreifen Als al Afdal klar wurde dass die Kreuzfahrer die Eroberung Palastinas beabsichtigten stellte er in Agypten ein grosses Heer zusammen und marschierte damit von Kairo nach Palastina Er kam aber zu spat um Jerusalem zu retten die Stadt fiel am 15 Juli 1099 Al Afdals Heer war deutlich grosser als das der Kreuzfahrer also plante er einen Gegenangriff auf Jerusalem Als er am 12 August mit seinem Heer vor den Toren von Askalon lagerte wurde er im Morgengrauen vom Kreuzfahrerheer uberrascht und in der folgenden Schlacht von Askalon vernichtend geschlagen Al Afdal floh nach Askalon und von dort mit dem Schiff nach Agypten Die starke Festungsstadt Askalon hielt den Kreuzfahrern stand und sollte den Fatimiden als Basis fur weitere Ruckeroberungsversuche gegen das neu gegrundete Konigreich Jerusalem dienen Die von Askalon aus unternommenen Ruckeroberungsversuche in den Jahren 1101 1102 1105 siehe Schlacht von Ramla blieben ohne Erfolg Al Afdals Versuche sich 1105 mit den seldschukischen Statthaltern von Damaskus zu verbunden scheiterten ebenfalls So konnte er nicht verhindern dass die Kreuzfahrer die fatimidischen Stadte Jaffa 1100 Casarea Haifa 1101 Akkon 1104 Tripolis 1109 Sidon und Beirut 1110 eroberten Immerhin hielt Tyros 1112 einer Belagerung durch die Kreuzfahrer stand Sturz Bearbeiten Wahrend des Opferfestes 1121 wurde al Afdal auf Betreiben des Kalifen al Amir ermordet Der Kalif ubernahm nun selbst die Regierung bis auch er 1130 ermordet wurde Dass das Amt des Wesirs ein eintragliches Geschaft war zeigt der Bericht dass zur Inventarisierung der Schatze und des Vermogens von al Afdal Wochen benotigt wurden Al Afdals Sohn Abu Ali Ahmad Kutaifat konvertierte zur Zwolfer Schia und ubernahm 1130 die Alleinherrschaft in Agypten ist aber schon 1131 wie sein Vater einem Attentat zum Opfer gefallen Literatur BearbeitenBernard Lewis The Ismaʿilites and the Assassins In Kenneth M Setton Marshall W Baldwin Hrsg A History of the Crusades Band 1 The First Hundred Years University of Wisconsin Press Madison London 1969 S 99 133 106 ff ISBN 0 299 04834 9 Heinz Halm Kalifen und Assassinen Agypten und der vordere Orient zur Zeit der ersten Kreuzzuge 1074 1171 C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66163 1 PersonendatenNAME Afdal Schahanschah al ALTERNATIVNAMEN Afdal Schahanschah ibn Badr al Dschamali al الأفضل شاهنشاه بن بدر الجمالي arabisch KURZBESCHREIBUNG Regent der Fatimiden 1094 1121 GEBURTSDATUM um 1066GEBURTSORT AkkonSTERBEDATUM 1121 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Afdal Schahanschah amp oldid 236286080