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Institut fur Gesellschaftswissenschaften ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel zum Institut fur Gesellschaftswissenschaften an Hochschulen der DDR siehe Gesellschaftswissenschaftliches Grundstudium DDR Die Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED AfG wurde am 21 Dezember 1951 als Institut fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED IfG gegrundet und am 21 Dezember 1976 zur Akademie erklart Ihr Sitz war Ost Berlin Die AfG war die bedeutendste gesellschaftswissenschaftliche Forschungs und Ausbildungseinrichtung der SED und die ideologisch theoretische Leiteinrichtung der SED fur die gesamte gesellschaftswissenschaftliche Forschung und Lehre in der DDR Sie gehorte zum Zustandigkeitsbereich des ZK Sekretars fur Wissenschaft und war dem Politburo des ZK der SED unmittelbar rechenschaftspflichtig Nach der Wende wurde die AfG 1990 aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Organisationsstruktur 3 Auflosung 1990 4 Leitung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufgaben BearbeitenBegrundung und Rechtfertigung der Politik der SED u a durch Publikationen Mitwirkung bei der Vorbereitung von SED Parteibeschlussen und Beteiligung an der Programmkommission Hierzu erstellte die AfG Analysen fur die Mitglieder der SED Fuhrung und bereitete Referate fur Politburomitglieder fur Plenartagungen des ZK oder fur wissenschaftliche Konferenzen des ZK vor Planende und kontrollierende Funktionen als Leiteinrichtung der gesellschaftswissenschaftlichen Forschung in der DDR auf der Grundlage zentraler kurz und langfristiger Forschungsplane Uber die AfG setzte die SED ihren inhaltlichen und organisatorischen Fuhrungsanspruch im Bereich der Gesellschaftswissenschaften durch Die AfG formulierte allgemeinverbindliche gesellschaftswissenschaftliche Lehrmeinungen und stand organisatorisch an der Spitze der Hierarchie der gesellschaftswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der DDR Ausbildung der Nomenklaturkader bzw Nachwuchsnomenklaturkader der SED Die Ausbildung erfolgte entsprechend der Nomenklaturordnung und den Kaderrichtlinien der SED in einem vierjahrigen Studium Aspirantur Den Studienabschluss bildete die A Promotion Neben der planmassigen Direktaspirantur gab es auch die Moglichkeit der ausserplanmassigen Aspirantur sowie der planmassigen B Aspirantur Die Delegation zum Studium erfolgte entsprechend den Kaderrichtlinien und der Nomenklaturordnung des ZK der SED Seit den 70er Jahren gehorten der erfolgreiche Abschluss eines Hochschulstudiums die Mitgliedschaft in der SED sowie eine mehrjahrige Tatigkeit in Parteifunktionen zu den Aufnahmebedingungen Uber den Einsatz der Absolventen beschloss das Sekretariat des ZK Informations Dokumentations und Publikationstatigkeit Aufgrund der 1966 erfolgten Neuordnung des gesamten Informations und Dokumentationswesens in der DDR war die AfG seit 1967 Zentralstelle fur die Information und Dokumentation fur die Facher Philosophie und Soziologie und gab entsprechenden Informationsdienste heraus So wurden uber das Direktorat fur Information und Dokumentation u a spezielle monatliche Informationsmaterialien fur die Parteifuhrung zusammengestellt Als standige popularwissenschaftliche Reihe erschien in Verantwortung der AfG das ABC des Marxismus Leninismus Daruber hinaus war die AfG in allen Redaktionen gesellschaftswissenschaftlicher Zeitschriften und in den Beiraten der entsprechenden Verlage sowie in den Herausgeberkollektiven der wichtigsten gesellschaftswissenschaftlichen Reihen vertreten Federfuhrend war die AfG insbesondere bei der Erarbeitung von verbindlichen Hochschullehrbuchern sowie von Propagandamaterialien der SED Propagandistische Tatigkeit Diese gehorte zu den vordringlichsten Aufgaben erfolgte nach zentraler Planung und war rechenschaftspflichtig Primar wahrgenommen wurde die Aufgabe durch Referate und Vortrage an wissenschaftlichen Einrichtungen an den Parteischulen der SED und an Bildungseinrichtungen des Staatsapparates insbesondere des Ministeriums des Innern der Nationalen Volksarmee NVA des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS sowie der diversen Massenorganisationen der DDR In Zusammenarbeit mit den Sonderschulen des ZK der SED Veranstaltung sog Weiterbildungskurse fur spezifische Gruppen aus dem Ausland so u a fur die Sozialistische Einheitspartei Westberlins SEW fur die Deutsche Kommunistische Partei DKP und fur marxistisch leninistisch orientierte Parteien und Organisationen der Dritten Welt darunter die PLO Pflege internationaler wissenschaftlicher Kontakte und Zusammenarbeit u a mit der AfG beim ZK der Kommunistischen Partei der Sowjetunion KPdSU und den entsprechenden Einrichtungen anderer osteuropaischer Staaten Organisationsstruktur BearbeitenDie AfG wurde von einem Rektor sowie zwei Prorektoren fur Forschung bzw fur Aus und Weiterbildung geleitet Ihnen unterstanden die Direktorate u a fur Kader Auslandsbeziehungen Information und Dokumentation einschl der umfangreichen wissenschaftlichen Bibliothek sowie in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Abteilungen des ZK einer Stelle zur Auswertung der Westpresse des Rundfunks und des Fernsehens Der Rektor der AfG wurde vom ZK der SED berufen Die Institute bildeten die eigentliche wissenschaftliche Grundstruktur der AfG Es gab Institute fur marxistisch leninistische Philosophie Lothar Berthold Erich Hahn Alfred Kosing fur politische Okonomie Max Schmidt fur wissenschaftlichen Kommunismus Rolf Reissig fur Geschichte fur die deutsche und internationale Arbeiterbewegung Walter Schmidt fur Soziologie Rudi Weidig fur marxistisch leninistische Kultur und Kunstwissenschaften Hans Koch Horst Haase fur Imperialismusforschung Heinz Petrak Die Institute waren ihrerseits in Fachrichtungen untergliedert in denen die Forschungsgruppen arbeiteten Letztere waren keine dauerhaften Einrichtungen ihre Zusammensetzung und Aufgabenstellung variierte in Abhangigkeit von der Forschungsplanung bzw den aktuellen Auftragen der Parteifuhrung In jedem Institut arbeiteten Professoren Dozenten wissenschaftliche Oberassistenten Assistenten und wissenschaftliche Mitarbeiter Die Aspiranten waren in die Arbeit der Forschungsgruppen unmittelbar einbezogen Von den Wissenschaftlichen Raten WR die in der DDR ab 1969 als forschungsleitende und koordinierende Gremien auf Beschluss des Politburos des ZK der SED vom 22 Oktober 1968 gebildet wurden waren der AfG die folgenden zugeordnet WR fur marxistisch leninistische Philosophie Rat fur wissenschaftlichen Kommunismus WR fur politische Okonomie des Sozialismus WR fur soziologische Forschung WR fur marxistisch leninistische Kultur und Kunstwissenschaften WR fur internationale Arbeiterbewegung Marxismus Leninismus Mitglieder der AfG waren daruber hinaus auch in anderen Wissenschaftlichen Raten und in weiteren Akademien der DDR vertreten Zustandiges Politburomitglied fur die Akademie war Kurt Hager Auflosung 1990 BearbeitenDie AfG zahlte Anfang der 1980er Jahre ca 700 Ende 1989 ca 1000 Mitarbeiter und Aspiranten Im April 1990 hatten zahlreiche Mitarbeiter die AfG verlassen oder waren in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden Auf Beschluss der Vollversammlung der Mitarbeiter legte die AfG im November 1989 den Zusatz beim ZK der SED ab und wahlte erstmals den Leiter der Akademie Rolf Reissig 1 1990 wurde die AfG aufgelost 2 Leitung BearbeitenDirektoren und Rektoren des IfG Helene Berg von 1951 bis 1961 Direktorin Otto Reinhold von 1961 bis 1976 Direktor Otto Reinhold von 1976 bis November 1989 Rektor Nach dem Rucktritt Otto Reinholds wahlten die Mitarbeiter im November 1989 Rolf Reissig zum Leiter bis zur Auflosung 1990 Weitere Mitglieder des Rektorats Karl Heinz Stiemerling Prorektor fur Forschung bis 1984 Heinz Hummler Prorektor fur Aus und Weiterbildung bis 1984 dann Prorektor fur Forschung Ulrich Thiede Prorektor fur Aus und Weiterbildung ab 1984 Joachim Heise Rektoratsbereichsleiter fur Aus und Weiterbildung Otto Reinhold sowie die Institutsdirektoren Erich Hahn und Hans Koch waren zugleich Mitglieder des ZK der SED Literatur BearbeitenBundesministerium des Innern Hrsg DDR Handbuch Artikel Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED AfG 3 vollig uberarbeitete und erweiterte Aufl Berlin 1984 S 34 36 Andreas Herbst Winfried Ranke Jurgen Winkler Lexikon der Organisationen und Institutionen Artikel Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED AfG Reinbek bei Hamburg 1994 S 41 45 Lothar Mertens Rote Denkfabrik Die Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED Studien zur DDR Gesellschaft Munster Hamburg Berlin Wien London Zurich 2004 Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenPublikationen der Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Lothar Mertens Rote Denkfabrik Die Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED LIT Verlag Munster 2004 ISBN 3 8258 8034 6 Stefania Maffeis Zwischen Wissenschaft und Politik Transformationen der DDR Philosophie 1945 1993 Campus 2007 ISBN 978 3 593 38437 5 S 69Normdaten Korperschaft GND 2045385 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED amp oldid 236817064