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Lothar Berthold 30 August 1926 in Hindenburg 12 September 2007 in Berlin war ein deutscher marxistisch leninistischer Historiker Hochschullehrer Verleger und Funktionar der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Als Mitglied der Ideologischen Kommission beim Politburo des Zentralkomitees ZK der SED war er in den 1960er Jahren einer der fuhrenden Geschichtspropagandisten der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerthold Sohn eines Zollbeamten wurde 1943 als Luftwaffenhelfer 1944 zum Reichsarbeitsdienst und dann in die deutsche Wehrmacht eingezogen Am 10 Februar 1944 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 10 006 707 1 2 Bis 1945 kampfte er im Zweiten Weltkrieg im Rang eines Unteroffiziers 1946 wurde Berthold SED Mitglied und studierte bis 1950 Geschichte und Deutsch an der Friedrich Schiller Universitat Jena Nach dem Abschluss der ersten Lehrerprufung wurde er Assistent an der Parteihochschule Karl Marx der SED Von 1952 bis 1962 war er dort als Dozent tatig 1955 wurde er mit einer Arbeit uber die Kommunistische Partei Deutschlands KPD in den 1930er Jahren promoviert und 1960 zum Professor habilitiert Von 1962 bis 1968 war Berthold Leiter der Abteilung Geschichte der Arbeiterbewegung am Institut fur Marxismus Leninismus beim Zentralkomitee der SED IML Bis 1964 war er zusatzlich stellvertretender Direktor des IML Von 1964 bis 1968 war Berthold Direktor des IML und in dieser Funktion Mitglied der Ideologischen Kommission beim Politburo des ZK der SED Nachdem seine Tochter zusammen mit Florian Havemann Thomas Brasch und anderen 1968 in Ostberlin gegen die Niederschlagung des Prager Fruhlings protestiert hatte musste Berthold das IML verlassen 3 Von 1969 bis 1972 war Berthold wissenschaftlicher Mitarbeiter und dann bis 1976 Direktor des Zentralinstituts fur Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR AdW 1976 wurde er Direktor des Akademie Verlags und Direktor fur Verlags und Druckereiwesen der AdW sowie 1979 auch Direktor des Verlags Hermann Bohlaus Nachfolger in Weimar Von 1962 bis 1968 war Berthold Chefredakteur der Zeitschrift Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung Von 1963 bis 1966 war er Sekretar des von Walter Ulbricht geleiteten Autorenkollektivs zur Erarbeitung und Herausgabe der achtbandigen Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Berthold war als Autor und Inhaber administrativer Funktionen in den 1960er Jahren im Bereich Geschichtspropaganda der SED tatig Nach der Wende und der friedlichen Revolution in der DDR wurde Berthold Invalidenrentner nachdem er aller Funktionen enthoben worden war Ab 1992 arbeitete er aktiv im Marxistischen Arbeitskreis zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung bei der aus der SED hervorgegangenen PDS mit und war hier Mitorganisator verschiedener Konferenzen Berthold ist Autor zahlreicher Beitrage in verschiedenen linken und kommunistischen Periodika Bis zu seinem Tod schrieb Berthold in Publikationen der 1990 wiedergegrundeten Kommunistischen Partei Deutschlands 4 Ehrungen Bearbeiten1966 und 1979 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Wissenschaft und Technik 1963 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 5 1965 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 6 1976 Banner der Arbeit Stufe II 7 1986 Stern der Volkerfreundschaft in Silber 8 Schriften Bearbeiten mit Helmut Neef Militarismus und Opportunismus gegen die Novemberrevolution Rutten amp Loening Berlin 1958 Das Programm der KPD zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes vom August 1930 Berlin 1956 als Herausgeber Unbewaltigte Vergangenheit Berlin 1970 Ernst Thalmann Berlin 1979 Geschichtskalender Berlin 1998 DNB 955631343 Literatur BearbeitenIlko Sascha Kowalczuk Berthold Lothar In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Christoph Links Das Schicksal der DDR Verlage die Privatisierung und ihre Konsequenzen Berlin 2009 ISBN 978 3 86153 523 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lothar Berthold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lothar Bertold in der zentralen Nachlassdatenbank des Bundesarchivs Nachlass Bundesarchiv NY 4605Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2711071 Olaf Kappelt Braunbuch DDR Berlin 2 Auflage 2009 Siegfried Lokatis Der rote Faden Kommunistische Parteigeschichte und Zensur unter Walter Ulbricht Zeithistorische Studien Band 25 Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 04603 5 S 349f Nachruf auf Lothar Berthold in Die Rote Fahne KPD PDF 1 5 MB Berliner Zeitung 6 Oktober 1963 S 4 Berliner Zeitung 7 Mai 1965 S 4 Berliner Zeitung 1 Mai 1976 S 4 Neues Deutschland 3 Oktober 1983 S 2 Normdaten Person GND 1023404117 lobid OGND AKS LCCN n85309188 VIAF 107534695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berthold LotharKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und SED FunktionarGEBURTSDATUM 30 August 1926GEBURTSORT HindenburgSTERBEDATUM 12 September 2007STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Berthold amp oldid 236225831