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Ain Kaalep 4 Juni 1926 in Tartu 9 Juni 2020 1 war ein estnischer Schriftsteller Dichter Ubersetzer Literaturkritiker und Literaturwissenschaftler Ain Kaalep 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Bibliographie 4 Auszeichnungen 5 Deutsche Ubersetzungen 6 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAin Kaalep stammte aus einer Intellektuellenfamilie Er absolvierte das renommierte Hugo Treffner Gymnasium wahrend des Zweiten Weltkrieges Danach trat er in die Finnische Armee ein und kampfte im Jahre 1944 im deutschen Militar gegen die vorstossende Rote Armee Infolgedessen verbrachte er die Jahre 1945 1946 in sowjetischer Gefangenschaft ehe er an der Universitat Tartu sein 1943 begonnenes Studium der Finnougristik fortsetzen konnte 1949 wurde er jedoch von der Universitat relegiert sodass er die Universitat erst 1956 im Fernstudium abschliessen konnte Ab 1956 lebte er als freier Schriftsteller in Elva hatte aber wiederholt zeitweilige Anstellungen an der Universitat Tartu Von 1989 bis 2001 war Ain Kaalep Chefredakteur der estnischen Kulturzeitschrift Akadeemia Ain Kaalep war seit 1962 Mitglied des Estnischen Schriftstellerverbandes 2 Werk BearbeitenKaaleps erste Gedichte erschienen 1944 in einer in Finnland herausgegebenen Zeitung fur die dortigen estnischen Soldaten seine ersten Ubersetzungen 1953 und seine ersten beiden Gedichtbande 1962 Von letzteren enthalt das Debut Das Samarkander Heft auch Ubersetzungen aus dem Usbekischen und Tadschikischen womit der Autor gleich zu Beginn seines Werks Die Marschrichtung vorgibt Ihm ging es neben dem eigenen Werk immer auch um die Vermittlung anderer Kulturen nach Estland Nicht von ungefahr titulierte Jaan Kross seinen Kollegen 1985 in einer Rezension als Praeceptor Estoniae als Lehrer Estlands 3 Gemeinsam mit Jaan Kross und Ellen Niit sorgte Ain Kaalep Ende der 1950er Anfang der 1960er Jahre fur eine Erneuerung der estnischen Lyrik die im Zuge der Tauwetter Periode sich von den sowjetischen Fesseln zu befreien suchte und unter anderem den freien Vers propagierte Das Trio ist unter dem Namen Dreigroschenoper in die estnische Literaturgeschichte eingegangen was daher ruhrte dass estnisch kross Groschen bedeutet Jaan Kross und Ellen Niit waren seit 1958 verheiratet und Jaan Kross in dieser Zeit Bertolt Brechts beruhmtes Buhnenwerk tatsachlich ins Estnische ubersetzte 4 Wichtig wurde Kaalep auch fur das estnische Theater Nachdem sein erstes Schauspiel Minu silmad ja sinu silmad Meine Augen und deine Augen 1965 in Tartu inszeniert worden war markierte 1967 die Premiere seines Schauspiels Von Idam und Adam oder Der Antimantikulator 5 den Beginn des absurden Theaters in Estland In dem Stuck geht es um die technisierte Welt die auch eine enthumanisierte Welt im Stile eines Aldous Huxley oder George Orwell sein kann IDAM steht fur International Detailed Ape Model wahrend mit Adam der alttestamentarische erste Mensch bezeichnet wird 6 Kaalep schrieb noch weitere Theaterstucke die teilweise auch inszeniert aber erst viel spater gedruckt wurden beispielsweise 1979 das Stuck Totomauna Blut des Berges 7 das in Polynesien spielt Das Hauptwerk Kaaleps besteht jedoch in seinen Ubersetzungen aus dem Deutschen Franzosischen Spanischen Portugiesischen dem klassischen Latein und Griechisch sowie rund zwanzig weiteren Sprachen Damit erweiterte er den Horizont der estnischen Kultur und ging im Ubrigen auch seiner Lieblingsbeschaftigung nach uber die er einmal sagte Meine einzige Begabung an der ich nicht zweifle ist die Lyrik zu ubersetzen 8 Aus dem Deutschen ubertrug Kaalep u a Werke von Gotthold Ephraim Lessing Friedrich Schiller Jakob Wassermann Bertolt Brecht und Max Frisch Bibliographie BearbeitenSamarkandi vihik Das Samarkander Heft Gedichte Tallinn Ajalehtede Ajakirjade Kirjastus 1962 61 S Looming Raamatukogu 4 1962 Aomaastikud Landschaften der Morgenrote Gedichte Tallinn Eestir Riiklik Kirjastus 1962 111 S Jarvemaastikud Seelandschaften Gedichte Tallinn Eesti Raamat 1968 97 S Klaasmaastikud Glaslandschaften Gedichte Tallinn Eesti Raamat 1971 124 S Paani surm ja teisi luuletusi Pans Tod und andere Gedichte Tallinn Eesti Raamat 1976 90 S Peegelmaastikud Spiegellandschaften Ubersetzungsanthologie Tallinn Eesti Raamat 1976 336 S Peegelmaastikud Spiegellandschaften Ubersetzungsanthologie Tallinn Eesti Raamat 1980 299 S Maavallast ja maailmakirjandusest Uber Estland und die Weltliteratur Literaturkritiken und Essays Tallinn Eesti Raamat 1984 325 S Kuldne Aphrodite ja teisi luuletusi Goldene Aphrodite und andere Gedichte Tallinn Eesti Raamat 1986 91 S Kolm Lydiat Drei Lydias Essays Tartu Ilmamaa 1998 598 S Haukamaa laulu Lieder aus Haukamaa Voru Voro Selts VKKF 1999 48 S Jumalatosin Gottesdutzend Prosa und Schauspiele Tallinn SA Kultuurileht 2008 65 S Loomingu Raamatukogu 1 2008 Muusad ja maastikud Luuletusi aastaist 1945 2008 Musen und Landschaften Gedichte aus den Jahren 1945 2008 Tallinn Tanapaev 2008 589 S Kodu koikjal kaasas Die Heimat immer dabei Essays Tallinn Tanapaev 2013 248 S Auszeichnungen Bearbeiten1977 Juhan Smuul Preis 1984 Juhan Liiv Preis 1985 Juhan Smuul Preis 1995 Kulturpreis der Republik Estland 1996 Orden des Staatswappens III Klasse 2000 Hendrik Adamson Preis fur Dialektdichtung 2002 Staatlicher Kulturpreis fur das Lebenswerk 2010 Jaan Kross Literaturpreis 2010 Ferdinand Johann Wiedemann Preis 2014 Ehrenburger von TartuDeutsche Ubersetzungen BearbeitenVon Ain Kaalep sind lediglich drei Gedichte auf Deutsch erschienen Beim Lesen Baudelaires Ubersetzt von H Ischreyt in Ostbrief 5 1958 59 H 4 40 S 158 Taglied Die Hoffnung Ubersetzt von Viktor Sepp in Sowjetliteratur 1 1989 S 120 121 Sekundarliteratur BearbeitenNigol Andresen Kaasaja optimistlik luule in Keel ja Kirjandus 4 1963 S 232 234 Juri Talvet Kirjaniku portree tema sunnipaevaks ehk Ain Kaalepi luule ja tarkus in Looming 6 1986 S 815 823 Mati Unt Polyglott Indianer Lehrer in Estonia 2 1998 S 46 49 Kaks vaimukaaslast eri aegadest Valik Ain Kaalepi ja Nigol Andreseni kirjavahetusest aastatel 1965 1975 in Tuna 4 2007 S 103 122 1 2008 S 113 128 Cord Aschenbrenner Rauber retten uns vor Raubern Osteuropas trauriges Los zwischen zwei Ubeln zwischen Hitler und Stalin Das Beispiel des Esten Ain Kaalep in Suddeutsche Zeitung 9 10 1 2010 S V2 6 Arne Merilai Kaval Ain ja vanapagan Nooruse kihermeid I in Keel ja Kirjandus 7 2016 S 489 503 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ain Kaalep im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek estnisch Ain Kaalep in der estnischen Personendatenbank ISIKEinzelnachweise Bearbeiten Suri Ain Kaalep kultuur err ee abgerufen am 10 Juni 2020 Eesti kirjanike leksikon Koostanud Oskar Kruus ja Heino Puhvel Tallinn Eesti Raamat 2000 S 159 160 Jaan Kross Praeceptor Estoniae in Keel ja Kirjandus 2 1985 S 115 Cornelius Hasselblatt Geschichte der estnischen Literatur Von den Anfangen bis zur Gegenwart Berlin New York De Gruyter 2006 S 587 591 Iidamast ja Aadamast ehk Antimantikulaator erschienen 1969 in der Exil Zeitschrift Mana Nr 36 S 17 30 Cornelius Hasselblatt Geschichte der estnischen Literatur Von den Anfangen bis zur Gegenwart Berlin New York De Gruyter 2006 S 652 Totomauna mae veri Naidend kahes osas in Looming 6 2006 S 807 833 Ain Kaalep Mit Goethe in die Welt Das Deutsche in der estnischen Kulturgeschichte in Siret Rutiku Rene Kegelmann Hg Germanistik in Tartu Dorpat Ruckblick auf 200 Jahre Tartu 2003 S 117 Normdaten Person GND 120574632 lobid OGND AKS LCCN nr91027202 VIAF 300510831 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaalep AinKURZBESCHREIBUNG estnischer Schriftsteller und UbersetzerGEBURTSDATUM 4 Juni 1926GEBURTSORT TartuSTERBEDATUM 9 Juni 2020STERBEORT Tartu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ain Kaalep amp oldid 228071180