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Dieser Artikel behandelt das Computerspiel Zum Film siehe Adventureland Film Adventureland ist ein fruhes Textadventure fur Heimcomputer Es wurde 1978 von Scott Adams entwickelt der eigens fur dieses Spiel das Unternehmen Adventure International grundete Spater folgten Portierungen fur andere Computer sowie eine Version mit Grafiken AdventurelandEntwickler Adventure InternationalPublisher Adventure InternationalLeitende Entwickler Scott AdamsVeroffentlichung 1978Plattform Acorn Electron Apple II Atari 8 bit BBC Micro Commodore 64 Commodore PET Commodore VC 20 Dragon 32 64 Exidy Sorcerer IBM PC TI 99 4A TRS 80 ZX SpectrumGenre TextadventureSpielmodus EinzelspielerSteuerung TastaturMedium Cartridge Diskette KassetteSprache Englisch Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Spielprinzip und Technik 3 Produktionsnotizen 4 Rezeption 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Spieler findet sich in einer fremden Fantasy Welt wieder und erhalt die Aufgabe 13 Schatze zu finden und an einem zentralen Ort zu deponieren Auf seiner Reise trifft er unter anderem auf einen Drachen und besucht die Holle Wie in Adventure Spielen dieser Zeit ublich spielt sich ein Grossteil des Spiels in einem unterirdischen Hohlensystem ab Spielprinzip und Technik BearbeitenAdventureland ist ein Textadventure das heisst Umgebung und Geschehnisse werden als Bildschirmtext aus und die Handlungen des Spielers ebenfalls als Text uber die Tastatur eingegeben und von einem Parser abgearbeitet In einigen Versionen ist das obere Viertel der Darstellung der Umgebung und des Geschehens vorbehalten der Rest des Bildschirms dient der Befehlseingabe und den Reaktionen des Parsers darauf in den ubrigen Versionen wird jeglicher Text sequenziell ausgegeben Spater veroffentlichte Versionen enthielten zum Teil rudimentare Grafiken in Form von handgezeichneten Standbildern Der Parser hatte einen Umfang von etwa 120 Wortern 1 etwa ein Sechstel dessen was der grammatikalisch wesentlich komplexere Parser des fruher erschienenen Zork verarbeiten konnte 2 Produktionsnotizen BearbeitenAdams wurde durch das an seinem Arbeitsplatz auf Grossrechnern laufende Spiel durch Adventure auch Colossal Cave genannt zum Entwickeln von Adventureland inspiriert 3 Obwohl er als Programmierer beschaftigt war und dabei Zugang zu Grossrechnern hatte wahlte er seinen privaten TRS 80 Heimcomputer als Entwicklungsplattform Die Programmiersprache war das BASIC des TRS 80 Adams wahlte dabei nicht den Ansatz den Programmcode ausschliesslich fur das in Arbeit befindliche Spiel zu schreiben sondern arbeitete direkt auf eine Wiederverwendbarkeit des Codes hin Hierfur entwickelte er einen Interpreter der Spieldaten einlas daraus die Spielwelt formte und die Interaktion mit dem Spieler abwickelte sowie einen Editor fur Spieldaten Mit letzterem konnte Adams dann unter anderem die Raumlichkeiten und Objekte des Spiels eingeben aber auch Daten fur spater von ihm entwickelte Spiele ohne den Programmcode erneut erzeugen zu mussen Adams vertrieb sein Programm zunachst in Form simpler Kompaktkassetten Parallel zum Eigenvertrieb schloss er einen Vertrag mit dem US Computermagazin SoftSide das uber eine Ausgrundung namens TRS 80 Software Exchange auch als Publisher fur Software tatig war und Adams Spiel sowie das wenig spater entstandene Pirate Adventure ab spatestens Dezember 1978 vertrieb und im Magazin bewarb 4 Damit war Adams Adventureland das zweite fur Heimcomputer erschienene Adventurespiel nachdem eine von Gordon Letwin auf den Heathkit H8 portierte Version von Adventure bereits seit spatestens Oktober 1978 im Handel erhaltlich war 5 Anfang 1979 grundete Adams fur die professionellere Vermarktung seines Spiels die Firma Adventure International und erganzte die Kassetten um eine professionelle Verpackung Adventureland war damit das erste kommerziell vertriebene Adventure 6 Das Spiel wurde auf diverse Heimcomputer portiert zum Beispiel 1985 durch Adventure Soft fur den ZX Spectrum und verkaufte sich insgesamt uber 10 000 mal Die Version fur den Commodore VC 20 erschien als Steckmodul so dass die langwierigen Ladezeiten der Kassettenversionen entfielen 7 Der Quellcode des Spiels wurde bereits 1980 im US Magazin Byte veroffentlicht 8 Zu den zahlreichen Plattformen auf die das Spiel von Fans portiert wurde gehort mit dem Atari 2600 auch eine Spielkonsole ohne Tastatur 9 Das Spiel wird auf dieser Konsole mittels Buchstabenwahl auf einer optional anschliessbaren Zifferntastatur bedient Rezeption BearbeitenDas britische Fachmagazin Micro Adventurer lobte 1983 dass die Spielwelt logisch aufgebaut und damit kartographierbar sei Das Magazin kritisierte dass die zu findenden Schatze als zentrales Spielziel teils wie zufallig uber die Spielwelt verteilt worden statt durch Ratsel gesichert seien Der Spielfluss werde zudem durch kleinere technische Unzulanglichkeiten gehemmt 7 Der Ludohistoriker Jimmy Maher gestand Adams in einer Retrospektive zwar zu mit Adventureland das zweite Adventure fur Heimcomputer entwickelt und es daruber hinaus zu einem kommerziellen Erfolg gemacht zu haben sah das Spiel aus moderner Perspektive aber als langweilig und hochgradig unfair gegenuber dem Spieler an Es gabe keinen Plot einige Ratsel seien unfair bis absurd der Parser und die Beschreibungen der Spielwelt seien minimalistisch die Verknupfungen der Raumlichkeiten der Spielwelt seien inkonsistent und der Spieler konnen das Spiel an mehreren Stellen in eine nicht mehr losbare Situation bringen in der das Spiel neu geladen werden musste was auf einem TRS 80 damals 25 Minuten gedauert habe 3 In positiver Hinsicht habe Adams es geschafft dem Spiel trotz des Speichermangels an manchen Stellen eine minimalistische Poesie einzuhauchen Maher stellte heraus dass Adventureland seinem Vorbild Adventure in vielerlei Hinsicht ahnele Inhaltlich handele es sich in beiden Fallen um eine storylose Schatzsuche wahrend in technischer Hinsicht in beiden Fallen die Spielwelt aus Datentabellen eingelesen werde wahrend die Interaktion mit der Spielwelt von Hand in den Parser einprogrammiert sei Nick Montfort Professor fur Digitale Medien am MIT zitiert in einem Werk uber Interactive Fiction Kritiken die Adventureland und weitere Spiele von Adams zwar als phantasievoll und voller cleverer Puzzles bezeichnen aber auch auf einen sehr nachlassigen Umgang mit Sprache hinwiesen Adams Spiele seien voller Rechtschreibfehler und von fragwurdiger Grammatik und seien in einem telegrafieartigen Pidgin Englisch geschrieben 10 Weblinks BearbeitenAdventureland bei MobyGames englisch Adventureland in der Interactive Fiction Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten MobyGames com Adventureland Screenshots Abgerufen am 15 Dezember 2016 AdventureClassicGaming com Zork I The Great Underground Empire Abgerufen am 2 Dezember 2016 a b The Digital Antiquarian Adventureland Part 1 Abgerufen am 26 Februar 2022 Filfre net Adventureland Part 2 Abgerufen am 3 Mai 2021 Renga in Blue Blog Adventureland 1978 Abgerufen am 11 August 2021 Nick Montfort Twisty Little Passages An Approach to Interactive Fiction The MIT Press Cambridge 2003 ISBN 0 262 13436 5 S 121 a b Thanks for the memory In Micro Adventurer Nr 01 November 1983 S 19 OldSchoolGamerMagazine com Pirate Adventure and the Story of Adventure International Abgerufen am 11 August 2021 JetSetIlly via GitHub Adventureland 2600 Abgerufen am 11 August 2021 Nick Montfort Twisty Little Passages An Approach to Interactive Fiction The MIT Press Cambridge 2003 ISBN 0 262 13436 5 S 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adventureland amp oldid 237138808