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Adrian John Brown 27 April 1852 in Burton upon Trent 2 Juli 1919 1 in Turramurra bei Sydney war ein britischer Biochemiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Untersuchungen an Essigsaurebakterien 2 2 Untersuchungen an Hefen 2 3 Untersuchungen an Gerste 2 4 Weitere Forschungsgebiete 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrowns Vater ein Bankmanager und Kaferkundler weckte schon fruh die Begeisterung fur Naturkunde besonders fur Geologie bei Adrian John und seinem alteren Stiefbruder Horace Adrian John Brown interessierte sich zunachst hauptsachlich fur Mineralogie Er belegte zwischen 1869 und 1870 Kurse in Geologie Bergwesen und Mineralogie und studierte Chemie an der Royal School of Mines Obwohl er eigentlich als Bergbauingenieur arbeiten wollte ergriff er nach seinem Abschluss die Chance kurzzeitig als Privatassistent des Dozenten fur Chemie Dr Russell an das Bartholomew s Hospital zu gehen 1873 kehrte er in seine Geburtsstadt zuruck um bei einer Brauerei als Chemiker zu arbeiten Gemeinsam mit anderen Chemikern die ebenfalls bei Brauereien in Burton upon Trent beschaftigten waren bildete er einen ausseruniversitaren Forscherzirkel Johann Peter Griess Cornelius O Sullivan und sein Bruder Horace der auch Chemiker war unterstutzten sich in dieser Gemeinschaft gegenseitig bei ihren Forschungen 2 3 4 1886 veroffentlichte Brown seinen ersten bedeutenden Artikel uber die biochemischen Prozesse bei Essigsaurebakterien gefolgt von Arbeiten zu Reproduktion und Fermentation bei Hefen Nachdem er uber 25 Jahre in der Industrie gearbeitet hatte ubernahm er 1899 den neu geschaffenen Lehrstuhl fur Brauwesen am Mason Science College in Birmingham 2 3 4 Nach Grundung der Universitat von Birmingham die im Jahr 1900 aus dem Mason Science College hervorging wurde er 1904 der erste Professor fur Biologie und Chemie der Fermentation und Direktor des ersten Instituts fur Brauwesen im Vereinigten Konigreich 5 Dort war er bis zu seinem Tod tatig 2 Am Institute of Chemistry of Great Britain and Ireland nahm er als Erster Prufungen in biologischer Chemie ab und ebnete so der Biochemie als Studienfach den Weg Im Jahr 1911 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt und zwischen 1917 und 1919 war er Prasident des Institute of Brewing 2 Wie auch sein Vater und Bruder war er ein begeisterter Naturkundler In seiner Freizeit interessierte er sich fur Ornithologie Botanik Sport und Fischfang 3 Brown war verheiratet er uberlebte seine Frau nur um drei Tage 4 Nach seinem Tod widmete ihm das Journal of the Institute of Brewing eine komplette Ausgabe die sich mit seinem Lebenswerk befasste 6 Wirken BearbeitenUntersuchungen an Essigsaurebakterien Bearbeiten An Essigsaurebakterien die er aus Essigmutter gewann erforschte Brown die Umwandlung von Alkohol zu Essigsaure durch einen lebenden Organismus Er beobachtete dass sowohl Ethanol als auch Propanol zu den jeweiligen Sauren Essigsaure und Propansaure oxidiert wurden aber Methanol 2 Propanol und 2 Methyl 1 propanol von den Bakterien nicht verstoffwechselt wurden 4 Im Zuge dieser Untersuchungen isolierte und beschrieb er 1886 als erster Wissenschaftler Acteobacter xylium ein Bakterium das Cellulose herstellen und in das umgebende Medium abgeben kann 4 7 Cellulose findet sich sonst hauptsachlich in den Zellwanden von Pflanzen Untersuchungen an Hefen Bearbeiten Brown beschaftigte sich intensiv mit der Reproduktion und Fermentation von Hefen und zahlte zu den Pionieren im Bereich der Enzymkinetik Im Jahr 1892 stellte er fest dass Hefe Saccharose immer mit der gleichen Rate fermentiert unabhangig davon wie viel Saccharose im Medium enthalten ist Daraus leitete er spater ab dass Saccharose mit dem Enzym Invertase das fur die Spaltung des Zuckers verantwortlich ist einen Komplex bildet Gestutzt wurde diese These durch unterschiedliche Beobachtungen anderer Wissenschaftler Bereits 1880 hatte der franzosische Chemiker Charles Adolphe Wurtz einen unloslichen Komplex aus Papain und Fibrin beschrieben der sich vor der Hydrolyse bildete Ausserdem war bekannt dass sich Invertase durch Erhitzen inaktivieren lasst Fugte man allerdings vor dem Erhitzen Saccharose hinzu blieb die Aktivitat der Invertase selbst dann erhalten wenn man auf Temperaturen erhitzte die sonst zur Zerstorung des Enzyms fuhrten Zudem postulierte Emil Fischer 1894 das Schlussel Schloss Prinzip bei dem die raumliche Konfiguration des Enzyms zu der des Substrats passen muss um eine Reaktion zu ermoglichen Brown nutzte diese Grundlagen fur die Interpretation seiner Experimente und konnte so als erster Wissenschaftler die Existenz eines Enzym Substrat Komplexes aus der Kinetik einer Reaktion ableiten Spater erkannten Leonor Michaelis und Maud Menten dass die von Brown entdeckte Konzentrationsunabhangigkeit nur fur hohere Substratkonzentrationen gilt Aus diesen Erkenntnissen entwickelten sie die heute nach ihnen benannte Michaelis Menten Theorie 8 Untersuchungen an Gerste Bearbeiten Brown entdeckte 1907 als er Untersuchungen zum Malzprozess durchfuhrte dass die Samenschale des Gerstenkorns eine semipermeable Membran darstellt Ihm war aufgefallen dass bei einer Variante der Gerste die blaugefarbte Gerstenkorner bildete keine Farbanderung eintrat wenn er ihre unbeschadigten Korner in verdunnter Schwefelsaure quellen liess Bei beschadigten Kornern reagierte der Farbstoff mit der Schwefelsaure und farbte die Korner rot Ausserdem konnte er Schwefelsaure durch die Zugabe von Gerstenkornern konzentrieren Er schloss daraus dass Wasser in das Korn hinein diffundieren kann darin geloste Salze oder Zucker die Samenschale allerdings nicht passieren konnen 4 Da das aussere Hullblatt Fruchtschale oder Perikarp durch die Saure aufgelost wurde nahm er an dass nur die darunterliegende Samenschale Testa diese Diffusionsbarriere bildete Ob auch das Perikarp bei der Gerste semipermeabel ist ist bis heute nicht geklart 9 Brown nutze das Gerstenkorn fur eine Reihe von weiteren Untersuchungen zum Thema Diffusion Die Ergebnisse dieser Arbeiten waren dabei nicht nur von wissenschaftlichem Wert sondern konnten auch von den Malzern in den Brauereien genutzt werden 10 Weitere Forschungsgebiete Bearbeiten Brown beschaftigte sich auch mit der Vererbung der Farbgebung bei Gerstenkornern und mit Bacillus subtilis Weblinks BearbeitenEintrag zu Brown Adrian John 1852 1919 im Archiv der Royal Society LondonEinzelnachweise Bearbeiten New General Catalog of Old Books and Authors Author names starting with Bro Brr a b c d A Harden Obituary Notice Adrian John Brown In Biochem J Band 14 Nr 1 Februar 1920 S 1 3 PMID 16742879 PMC 1258887 freier Volltext a b c unbekannt Personal In Journal of the Institute of Brewing 27 1921 S 202 206 doi 10 1002 j 2050 0416 1921 tb02482 x a b c d e f E Knecht T E Thorpe et al Obituary notices James Robert Appleyard 1870 1921 Adrian Brown 1852 1919 William Gowland 1842 1922 Prof Philippe A Guye 1862 1922 William Kellner 1839 1922 George William MacDonald Lionel William Stansell 1861 1922 In Journal of the Chemical Society Transactions 121 1922 S 2898 2916 doi 10 1039 CT9222102898 Henry E Armstrong The Particulate Nature of Enzymic and Zymic Change In Journal of the Institute of Brewing 27 1921 S 197 202 doi 10 1002 j 2050 0416 1921 tb02481 x Journal of the Institute of Brewing 27 1921 S 197 260 doi 10 1002 jib 1921 27 issue 5 freier Volltext Robert S Breed et al Bergey s manual of determinative bacteriology 7 Auflage Williams amp Wilkins Co Baltimore 1957 S 186 doi 10 5962 bhl title 10728 online Keith J Laidler A brief history in enzym kinetics In A Cornish Bowden Hrsg New Beer in an Old Bottle Eduard Buchner and the Growth of Biochemical Knowledge Valencia 1997 S 127 133 online PDF 38 kB Ludwig Narziss Werner Back Die Bierbrauerei Band 1 Die Technologie der Malzbereitung John Wiley amp Sons 2012 ISBN 978 3 527 32532 0 unbekannt Obituaries In Journal of the Institute of Brewing Band 25 Nr 6 1919 S 323 328 doi 10 1002 j 2050 0416 1919 tb04810 x Normdaten Person GND 117634891 lobid OGND AKS LCCN n92065363 VIAF 63204406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brown Adrian JohnKURZBESCHREIBUNG britischer Brauer und BiochemikerGEBURTSDATUM 27 April 1852GEBURTSORT Burton upon TrentSTERBEDATUM 2 Juli 1919STERBEORT Turramurra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adrian John Brown amp oldid 198153716