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Die 9K338 Igla S russ 9K338 Igla S Nadel ist eine schultergestutzte Flugabwehrrakete aus Russland Der NATO Codename lautet SA 24 Grinch 9K338 Igla S9K338 Igla SAllgemeine AngabenTyp FlugabwehrlenkwaffeHeimische Bezeichnung 9K338 Igla SNATO Bezeichnung SA 24 GrinchHerkunftsland Russland RusslandHersteller Konstruktionsburo KBMIndienststellung 2002Technische DatenLange 1 635 mDurchmesser 72 2 mmGefechtsgewicht 11 7 kgSpannweite 160 mmAntrieb FeststoffraketentriebwerkGeschwindigkeit 600 m s Mach 1 76 Reichweite 0 5 6 kmDienstgipfelhohe 10 3 500 mAusstattungLenkung TragheitsnavigationsplattformZielortung passiv IRGefechtskopf 2 5 kg Continuous RodZunder Aufschlagzunder amp NaherungszunderWaffenplattformen MANPADSListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 2 1 Starteinheit 2 2 Lenkflugkorper 2 3 Zubehor 3 Einsatz 4 Kriegseinsatze 5 Verbreitung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Igla S wurde in den spaten 1990er Jahren vom Konstruktionsburo KBM aus Eigeninitiative entwickelt Es bestand keine Bedarfsforderung von den Streitkraften Russlands und die Igla S wurde primar fur den Exportmarkt entworfen Die 9K338 Igla S ist eine Weiterentwicklung der 9K38 Igla NATO Codename SA 18 Grouse Dabei wurde bei diesem Lenkflugkorper die Analogtechnik im Suchkopf und der Lenkeinheit durch Digitaltechnik ersetzt Der nun freigewordene Platz im Lenkflugkorperrumpf wurde fur einen schwereren Gefechtskopf mit Naherungszunder sowie fur einen grosseren Raketenmotor verwendet Die Schiessversuche mit der Igla S begannen Ende 2000 Nach den Abnahmetests der Staatsbehorden im Dezember 2001 wurde die Igla S anfangs 2002 fur die Serienproduktion freigegeben Die Streitkrafte Russlands beschafften die Igla S nur in kleiner Stuckzahl Basierend auf der Igla S wurde in den 2010er Jahren die 9K333 Werba entwickelt 1 2 3 Technik BearbeitenStarteinheit Bearbeiten Das System 9K338 Igla S besteht aus dem 9P338 Transport und Startbehalter aus GFK mit dem 9M342 Lenkflugkorper An diesen Behalter wird das 9P522 Start und Visiergerat montiert Dieses ist abwartskompatibel und kann auch fur die 9K310 Igla 1 und 9K38 Igla verwendet werden In das Start und Visiergerat wird der 9P238 Behalter mit der Thermalbatterie und dem Kuhlmittel fur den Suchkopf eingesetzt 3 4 5 Lenkflugkorper Bearbeiten Die 9M432 Lenkflugkorper haben einen schlanken zylinderformigen Rumpf und sind in vier Sektionen aufgeteilt Hinter der transparenten Lenkflugkorperspitze befinden sich der Suchkopf Auf der abgerundeten Lenkflugkorperspitze ist ein rund 10 cm langer nadelformiger Stachel englisch Aerospike montiert Dieser reduziert sowohl den Luftwiderstand wie auch die Reibungshitze auf der Lenkflugkorperspitze Der 9E435 Suchkopf wurde von LOMO MOP in Sankt Petersburg entwickelt Dieser ist ein passiver Infrarot Suchkopf und arbeitet auf zwei unterschiedlichen Wellenlangen Dazu werden Zellen mit Indiumantimonid fur Mittleres Infrarot und Blei II sulfid Halbleiter fur Nahes Infrarot verwendet Vor dem Start werden die Zellen und Halbleiter durch Stickstoff aus dem 9P238 Behalter auf rund 190 C gekuhlt Der Suchkopf arbeitet nach dem Prinzip der digitalen Signalverarbeitung mit Frequenzmodulation Hinter dem Suchkopf ist die Lenkeinheit verbaut Diese besteht aus der Elektronik mit dem Inertialen Navigationssystem sowie der Thermalbatterie Ebenso sind hier die Aktuatoren sowie die vier ausklappbare Steuerflachen verbaut Dahinter folgt der 2 5 kg wiegende Continuous Rod Gefechtskopf mit dem Laser Annaherungszunder Im darauffolgenden Rumpfabschnitt ist das Feststoffraketentriebwerk untergebracht Zuhinterst im Heck befinden sich die Brennkammer sowie die Duse Weiter sind dort vier Faltleitwerke angebracht 4 5 6 7 Zubehor Bearbeiten Auf die 9K338 Igla S konnen die Freund Feind Erkennung Systeme englisch IFF 1L229D und 1L148 aufgesetzt werden Ebenso kann an das 9P522 Start und Visiergerat das 1PN97 Maugli 2 Nachtsichtgerat aufgesetzt werden Weiter kann die Igla S auf das 9S520 C2 System aufgesetzt werden Dieses besteht aus einem Dreibein einem IFF System und einem 1L110 2 Funkgerat uber dies der Schutze Daten der Luftraumuberwachung empfangen kann Auf einem Anzeigetablett wird dem Schutzen die Flugrouten nur Azimut von Luftzielen in einem Umkreis von 24 km dargestellt Daneben existiert auch der Jigit Starter Dieser besteht aus einem Dreibein mit Sitzflache und Wetterschutzdach fur den Schutzen Auf beiden Seiten des Schutzen konnen eine oder zwei Igla S montiert werden Dem Schutzen steht eine einfache Visiereinrichtung zur Verfugung Weiter kann die Igla S mit verschiedenen Startanlagen ab Fahrzeugen Schiffen und Hubschraubern gestartet werden 2 5 3 8 Einsatz Bearbeiten nbsp 9K338 Igla SDie Igla S funktioniert nach dem Fire and Forget Prinzip d h nach dem Abfeuern verfolgt die Rakete ihr Ziel selbststandig Mit der Igla S konnen Flugzeuge Hubschrauber und Drohnen bekampft werden Der horizontale Einsatzbereich des Lenkflugkorpers liegt bei 0 5 bis 6 km bei einem vertikalen Kampfbereich von 10 bis 3 500 m Frontal anfliegende Luftziele konnen bis zu einer Fluggeschwindigkeit von 400 m s bekampft werden Die maximale Fluggeschwindigkeit fur die Bekampfung von vorbei und wegfliegenden Luftzielen liegt bei 320 m s 4 5 6 8 Die Igla S ist innerhalb von wenigen Sekunden feuerbereit Nach dem Einschalten der Stromversorgung verfolgt der Schutze das Ziel mit dem optischen Visier und betatigt den Abzug am Griffstuck Damit wird der Suchkopf aktiviert und dieser versucht auf das Ziel aufzuschalten Sind die Infrarotemissionen stark genug und die Winkelgeschwindigkeit im zulassigen Bereich wird dies durch ein Lichtsignal ein Summton sowie einer Vibration angegeben Mit einer kurzen Verzogerung wird der Abzug freigegeben und der Lenkflugkorper kann gestartet werden Eine gescheiterte Aufschaltung wird durch einen anderen Ton angegeben wonach der Schutze erneut zielen kann Der Start des Lenkflugkorpers erfolgt nach dem Kaltstart Prinzip Eine Ausstossladung stosst den Lenkflugkorper mit rund 40 m s aus dem Startbehalter Dabei werden die Steuerflachen ausgeklappt und die Leitwerke entfaltet In einer Entfernung von 10 bis 15 m zundet das Feststoffraketentriebwerk und beschleunigt die Rakete auf rund 600 m s Dabei erreicht der Lenkflugkorper durch seine Rotation um die Langsachse und die vier Leitwerke eine stabile Flugbahn Die Zielverfolgung durch die Lenkwaffe erfolgt nach dem Prinzip der Proportionalnavigation d h die Elektronik errechnet die Winkelgeschwindigkeit des Ziels und sendet Steuerbefehle um die Differenz auf Null zu bringen Der Lenkflugkorper vollfuhrt am Schluss ein zieladaptives Flugmanover um seitlich vor dem Ziel zu zunden bzw im Ziel einzuschlagen im optimalen Fall direkt in den Treibstofftank des gegnerischen Flugzeuges Wird das Flugziel direkt getroffen wird der Gefechtskopf durch den Aufschlagzunder mit einer kurzen Verzogerung zur Detonation gebracht Bei einem Vorbeiflug von weniger als 2 m erfolgt die Gefechtskopfzundung durch den Naherungszunder In beiden Fallen wird zusammen mit der Gefechtskopfzundung ebenso der noch allfallig vorhandene Raketentreibstoff gezundet Wird das Ziel verfehlt so zerstort sich die Lenkwaffe nach einer bestimmten Flugzeit durch Selbstzerstorung 1 2 4 5 3 6 Kriegseinsatze BearbeitenDie Igla S kam beim Burgerkrieg in Libyen Burgerkrieg in Syrien Krieg um Bergkarabach 2020 sowie im Russisch Ukrainischen Krieg und dem darauffolgenden Russischen Uberfall auf die Ukraine Weiter wurde die Igla S bei Konflikten in der Golfregion und auf dem afrikanischen Kontinent eingesetzt 8 9 10 11 Verbreitung BearbeitenDaten aus 11 12 Aserbaidschan nbsp Aserbaidschan 1000 Agypten nbsp Agypten 600 Bahrain nbsp Bahrain 264 Bolivien nbsp Bolivien unbekannte Anzahl Brasilien nbsp Brasilien 430 Burkina Faso nbsp Burkina Faso 20 Indien nbsp Indien 5175 Irak nbsp Irak 500 Iran nbsp Iran unbekannte Anzahl Jordanien nbsp Jordanien 1800 Katar nbsp Katar 500 Libyen nbsp Libyen 482 Russland nbsp Russland unbekannte Anzahl Slowenien nbsp Slowenien 122 Syrien nbsp Syrien 200 Thailand nbsp Thailand 36 Turkmenistan nbsp Turkmenistan 60 Venezuela nbsp Venezuela 4000 Vietnam nbsp Vietnam 50Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 9K338 Igla S Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schiessen mit der 9K338 Igla S Film bei youtube com 9K338 Igla S bei militaryfactory com englisch 9K338 Igla S bei airbase ru russisch 9K338 Igla S bei vk com russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Michal Fiszer amp Jerzy Gruszczynski On arrows and needles Russia s Strela and Igla portable killers Journal of Electronic Defense JED 2002 englisch a b c Adrian Ochsenbein Das Boden Luft Lenkwaffensystem SA 18 GROUSE amp SA 24 GRINCH Defense Threat Informations Group DTIG 2009 a b c d Nikolai Spasskiy Russia s Arms and Technologies The XXI Century Encyclopedia Vol 9 Air and ballistic missile defense Oruzhie i Tekhnologii Moskau 2004 ISBN 5 93799 015 3 englisch a b c d Perenosnoj zenitnyj raketnyj kompleks 9K338 Igla C In missilery info IS Raketnaya tehnika abgerufen am 22 Dezember 2022 russisch a b c d e 9K338 Igla S SA 24 GRINCH In militaryrussia ru Military Russia abgerufen am 22 Dezember 2022 russisch a b c SA 24 GRINCH 9K338 IGLA S MANPADS In armyrecognition com Army Recognition 15 Marz 2022 abgerufen am 21 Dezember 2022 englisch Alvaro Pastor Infrared guidance systems A review of two man portable defense applications Universitat Oberta de Catalunya Barcelona 2016 englisch a b c Threat Support Directorate OPFOR Worldwide Equipment Guide WEG 2015 TRADOC DCSINT United States Army Fort Leavenworth 2015 englisch Fire and Forget The Proliferation of Man portable Air Defence Systems in Syria PDF In smallarmssurvey org Small Arms Survey abgerufen am 22 Dezember 2022 englisch Geneva International Centre for Humanitarian Demining Explosive Ordnance Guide for Ukraine 2022 GICHD Genf 2022 englisch a b The International Institute for Strategic Studies IISS The Military Balance 2022 1 Auflage Routledge London 2022 ISBN 978 1 03 227900 8 englisch Stand Januar 2022 Trade Register auf sipri org abgerufen am 21 Dezember 2022V DSowjetische und russische FlugabwehrraketenSchultergestutzt 9K32 Strela 2 9K34 Strela 3 9K310 Igla 1 9K38 Igla 9K338 Igla S 9K333 Werba nbsp nbsp Kurzstrecke 9K31 Strela 1 9K33 Osa 9K35 Strela 10 2K22 Tunguska 9K330 Tor 96K6 Panzir SosnaMittelstrecke S 125 Newa 2K11 Krug 2K12 Kub 9K37 BukLangstrecke S 25 RS 25 S 75 S 200 S 300P S 300W S 350 S 400 S 500Seegestutzt 9K32F Strela 2F 9K34F Strela 3F 9K310F Igla 1F 9K38M Igla M 4K33 Osa M 3K87 Kortik 3K95 Kinschal 3K96 Redut M 1 Wolna M M 2 Wolchow M 11 Schtorm M 22 Uragan 3S90 Esch S 300F Fort S 300FM Fort M Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 9K338 Igla S amp oldid 229912768