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Strela 3 ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur sowjetischen Spionagesatellitenserie Strela 3 siehe Strela Satellit Die 9K34 Strela 3 russisch Strela 3 Pfeil Betonung Strela ist die Bezeichnung einer schultergestutzten Kurzstrecken Boden Luft Rakete aus sowjetischer bzw russischer Produktion Der NATO Codename lautet SA 14 Gremlin 9K34 Strela 3Allgemeine AngabenTyp Schultergestutzte Boden Luft RaketeHeimische Bezeichnung 9K34 Strela 3 9K34F Strela 3FNATO Bezeichnung SA 14 Gremlin SA N 8 GremlinHerkunftsland Sowjetunion 1955 SowjetunionHersteller Konstruktionsburo KBM KolomnaEntwicklung 1970Indienststellung 1974Einsatzzeit Im DienstTechnische DatenLange 1 47 mDurchmesser 72 mmGefechtsgewicht 10 3 kgSpannweite 305 mmAntrieb FeststoffraketentriebwerkGeschwindigkeit 470 m s Mach 1 38 Reichweite 0 5 4 5 kmDienstgipfelhohe 30 3 000 mAusstattungLenkung TragheitsnavigationsplattformZielortung passiv IRGefechtskopf 1 27 kg Splittergefechtskopf 1 Zunder AufschlagzunderWaffenplattformen MANPADSListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Einsatz 4 Verbreitung 4 1 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksEntwicklung BearbeitenDie 9K43 Strela 3 wurde in der Sowjetunion als Nachfolger der 9K32 Strela 2 entwickelt Bereits fruh war klar geworden dass die Schwachstelle der Strela 2 ihr Suchkopf und dessen Empfindlichkeit gegenuber Abwehrmassnahmen war Ab 1970 wurde daher die Strela 3 entwickelt und 1974 bei der Sowjetarmee eingefuhrt Hauptunterschied zur Strela 2 ist der neue Suchkopf der eine bessere Zielerfassung und Verfolgung garantieren und die Schwachstellen des Vorgangermodells minimieren soll 2 Bis zum Produktionsende im Jahr 1988 wurden rund 56000 9M36 Lenkwaffen produziert 3 Technik BearbeitenBei der Strela 3 9K34 handelt es sich um ein schultergestutztes Flugabwehrsystem MANPADS das aus den drei Hauptkomponenten 9P59 Transport und Startbehalter 9P85M Start und Visiergerat 9P51 Behalter mit Thermalbatterie und Kuhlmittel fur den Suchkopf 9M36 LenkwaffeDie 9M36 Lenkwaffe wird in einem versiegelten 9P59 Transport und Startbehalter aus GFK aufbewahrt An dem Startbehalter ist das 9P85M Griffstuck mit integrierter Elektronik die 9P51 Thermalbatterie sowie einer Visiereinrichtung mit Tageslicht Zieloptik angebracht Die Strela 3 wiegt startbereit 16 kg 4 An die Visiereinrichtung kann das 1L13 Freund Feind Erkennungs System angeschlossen werden Die 9M36 Lenkwaffe ist mit einem passiven Infrarot Suchkopf der Firma LOMO ausgerustet Der 9E45 Suchkopf verwendet einen Bleisulfid Halbleiter und reagiert auf IR Strahlung zwischen 3 5 und 5 µm Wellenlange 5 Vor dem Start wird der Suchkopf mit flussigem Stickstoff gekuhlt Gegenuber dem Vorgangermodell Strela 2 wurde die Empfindlichkeit des Suchkopfes gegen Abwehrmassnahmen gesenkt indem beispielsweise optische Filter eingebaut wurden die Tauschkorper herausfiltern und somit eine hohere Trefferwahrscheinlichkeit gewahrleisten 5 Der Suchkopf ermoglicht nunmehr das Erfassen frontal anfliegender Ziele Der Splittergefechtskopf wiegt 1 27 kg und wird durch einen Aufschlagzunder zur Detonation gebracht d h die Rakete muss das Ziel direkt treffen 4 Als Antrieb dient ein Feststoff Raketentriebwerk das gezundet wird wenn die von einer Gasladung ausgestossene Rakete das Startrohr einige Meter verlassen hat Die Zielverfolgung durch die Lenkwaffe erfolgt nach dem Prinzip der Proportionalnavigation d h die Elektronik errechnet die Winkelgeschwindigkeit des Ziels und sendet Steuerbefehle um die Differenz auf Null zu bringen Verfehlt die Lenkwaffe das Ziel zerstort sie sich nach einer bestimmten Flugzeit durch Selbstzerlegung 5 Die Strela 3 funktioniert nach dem Fire and Forget Prinzip d h nach dem Abfeuern verfolgt die Rakete ihr Ziel selbststandig Mit der Strela 3 konnen Flugzeuge Hubschrauber und Drohnen bekampft werden 4 Der vertikale Einsatzbereich der Lenkwaffe liegt bei 30 bis 3 000 m bei einem horizontalen Kampfbereich von 0 5 bis 4 5 km 5 Frontal anfliegende Luftziele konnen bis zu einer Fluggeschwindigkeit von 260 m s bekampft werden Die maximale Fluggeschwindigkeit fur die Bekampfung abfliegender Luftziele liegt bei 310 m s 2 6 Einsatz BearbeitenAm 20 September 2002 startete eine irakische MiG 23 von der Basis Al Bakr und wich wahrend eines Ubungseinsatzes mit Bomben vom Kurs ab Der Pilot unternahm den Versuch den Maqar al Thartar Palast zu attackieren wo sich Saddam Hussein zu dieser Zeit aufhielt Die Leibgarde verhinderte die Attacke und schoss den Jet mit einer Strela 3 ab Im November 2003 wurde eine Strela 3 auf eine Frachtmaschine Airbus A300 der DHL abgefeuert kurz nachdem diese vom Flughafen in Bagdad abgehoben hatte In etwa 2 400 Metern Hohe traf die Strela 3 den Winglet der linken Tragflache beschadigte die Vorflugel sowie den A1 Tank und verursachte einen Brand Ein Druckverlust auf den drei Hydrauliksystemen fuhrte zum kompletten Verlust der Steuerung Trotzdem gelang es der Besatzung das Flugzeug nur durch Regelung der Schubverhaltnisse der Triebwerke zuruck zur Landebahn zu steuern und es dort wenngleich nach einer Bruchlandung unverletzt zu verlassen Der Vorfall erlangte in Fliegerkreisen hohe Aufmerksamkeit 7 8 Im Fruhjahr 2007 wurde bekannt dass im Irakkrieg zunehmend US Hubschrauber gezielt angegriffen wurden wobei zuletzt Strela 3 zum Einsatz gekommen seien wahrend zuvor allenfalls die alteren Strela 2 in den Handen der Aufstandischen vermutet wurden Die Waffen seien aus fruheren Ostblock Landern uber Syrien in die Hande irakischer Kampfer geraten was auch Stimmen aus der fruheren nun verbotenen Baath Partei angekundigt hatten 9 Im Burgerkrieg in Syrien wird die Strela 3 von den Oppositionsgruppen eingesetzt Weiter setzen die Ukrainischen Streitkrafte die Strela 3 beim russischen Uberfall auf die Ukraine ein 10 Verbreitung BearbeitenDaten aus 2 11 12 Afghanistan nbsp Afghanistan 100 Angola nbsp Angola 300 Aserbaidschan nbsp Aserbaidschan unbekannte Anzahl Bosnien und Herzegowina nbsp Bosnien und Herzegowina unbekannte Anzahl Bulgarien nbsp Bulgarien 200 Finnland nbsp Finnland 105 Georgien nbsp Georgien unbekannte Anzahl Indien nbsp Indien 600 Irak nbsp Irak 500 Iran nbsp Iran unbekannte Anzahl Jordanien nbsp Jordanien 200 Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien unbekannte Anzahl Kroatien nbsp Kroatien unbekannte Anzahl Kuba nbsp Kuba 500 Kuwait nbsp Kuwait 500 Nicaragua nbsp Nicaragua 100 Korea Nord nbsp Nordkorea unbekannte Anzahl Peru nbsp Peru unbekannte Anzahl Polen nbsp Polen 100 Russland nbsp Russland unbekannte Anzahl Syrien nbsp Syrien 1 500 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 200 Turkmenistan nbsp Turkmenistan unbekannte Anzahl Ungarn nbsp Ungarn 300 Vereinigte Arabische Emirate nbsp Vereinigte Arabische Emirate 100Siehe auch Bearbeiten Liste der Boden Luft RaketenEinzelnachweise Bearbeiten Nikolai Spasskiy Russia s Arms and Technologies The XXI Century Encyclopedia Vol 9 Air and ballistic missile defense Russland 2006 ISBN 978 5937990150 S 488 503 a b c Tony Cullen amp Christopher F Foss Jane s Land based Air Defence Edition 2000 2001 Jane s Information Group Vereinigtes Konigreich 2001 ISBN 0 7106 2022 5 Steven J Zaloga Infantry Antiaircraft Missiles Man Portable Air Defense Systems Bloomsbury USA 2023 ISBN 978 1 4728 5343 1 a b c Militaryrussia ru 9K34 Strela 3 SA 14 GREMLIN russisch a b c d Michal Fiszer amp Jerzy Gruszczynski On Arrows and Needles Journal of Electronic Defense JED Dezember 2002 Threat Support Directorate OPFOR Worldwide Equipment Guide WEG TRADOC DCSINT Fort Leavenworth 2016 ASN Aircraft accident Airbus A300B4 203F OO DLL Baghdad International Airport BGW In aviation safety net Abgerufen am 31 Juli 2016 englisch Criminal Occurrence description Civilian plane hit by missile over Baghdad In smh com au 22 November 2003 abgerufen am 31 Juli 2016 englisch Phillip Wittrock Neue Strategie Irakische Terroristen nehmen US Hubschrauber ins Visier In spiegel de 22 Februar 2007 abgerufen am 31 Juli 2016 GICHD Explosive Ordnance Guide for Ukraine 2022 Geneva International Centre for Humanitarian Demining GICHD 1211 Genf Schweiz 2022 S 130 131 Trade Register auf sipri org abgerufen am 21 Dezember 2022 The International Institute for Strategic Studies IISS The Military Balance 2022 Routledge 2022 ISBN 978 1 03 227900 8 Literatur BearbeitenSergei I Petuchow I W Schestow History of design and development of missile systems and military systems of AAW of Russian Land Forces WPK 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strela 3 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien V DSowjetische und russische FlugabwehrraketenSchultergestutzt 9K32 Strela 2 9K34 Strela 3 9K310 Igla 1 9K38 Igla 9K338 Igla S 9K333 Werba nbsp nbsp Kurzstrecke 9K31 Strela 1 9K33 Osa 9K35 Strela 10 2K22 Tunguska 9K330 Tor 96K6 Panzir SosnaMittelstrecke S 125 Newa 2K11 Krug 2K12 Kub 9K37 BukLangstrecke S 25 RS 25 S 75 S 200 S 300P S 300W S 350 S 400 S 500Seegestutzt 9K32F Strela 2F 9K34F Strela 3F 9K310F Igla 1F 9K38M Igla M 4K33 Osa M 3K87 Kortik 3K95 Kinschal 3K96 Redut M 1 Wolna M M 2 Wolchow M 11 Schtorm M 22 Uragan 3S90 Esch S 300F Fort S 300FM Fort M Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 9K34 Strela 3 amp oldid 238635854