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Die Sinfonie Nr 8 G Dur op 88 B 163 ist eine Sinfonie des bohmischen Komponisten Antonin Dvorak Zu Lebzeiten des Komponisten wurde sie als dessen 4 Sinfonie gezahlt Antonin Dvorak Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Zur Musik 2 1 Besetzung 2 2 1 Satz Allegro con brio 2 3 2 Satz Adagio 2 4 3 Satz Allegretto grazioso 2 5 4 Satz Allegro ma non troppo 3 Wirkung 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung BearbeitenDvorak schrieb die Sinfonie 1889 anlasslich seiner wie er auf dem Titelblatt der Partitur vermerkte Aufnahme in die Bohmische Kaiser Franz Joseph Akademie fur Wissenschaft Literatur und Kunst Zur dusteren Stimmung der 7 Sinfonie Dvoraks bildet die 8 Sinfonie einen gelosten lyrischen Kontrast Bei der Komposition mit der sich Dvorak zum Ziel setzte ein von meinen anderen Symphonien verschiedenes Werk zu schreiben mit individuellen in neuer Weise ausgearbeiteten Gedanken liess Dvorak sich von der Landschaft bei Vysoka u Pribrame seinem Sommersitz inspirieren Die Urauffuhrung fand am 2 Februar 1890 in Prag unter der Leitung des Komponisten statt Zur Musik BearbeitenBesetzung Bearbeiten nbsp 2 Floten 2 auch Piccolo 2 Oboen 2 auch Englischhorn 2 Klarinetten 2 Fagotte 4 Horner 2 Trompeten 3 Posaunen Tuba Pauke und Streicher 1 Satz Allegro con brio Bearbeiten Der erste Satz wird von einem choralartigen g moll Thema in Violoncello Klarinette und Fagott eingeleitet das im Verlauf des Satzes noch weitere Male jeweils zu Beginn von Exposition Durchfuhrung und Reprise wiederholt wird Das eigentliche pastorale Hauptthema steht in G Dur und wird von der Flote vorgetragen Nach einer Steigerung des Themas durch das Orchester folgt das Seitenthema Vor der Durchfuhrung wird das g moll Thema wiederholt welches vor der Reprise in der Trompete erklingt Zu Beginn der Reprise erklingt wieder das G Dur Thema in den Holzblasern und endet in Moll 2 Satz Adagio Bearbeiten nbsp Der zweite Satz ist ein rhapsodieartiges Adagio in c moll und 2 4 Takt und von Pjotr Iljitsch Tschaikowski beeinflusst mit dem sich Dvorak kurz vorher befreundet hatte Er beginnt melancholisch wird aber von einer einem Vogelruf ahnlichen Quarte in der Flote fortgesetzt Die Fortfuhrung des melancholischen Anfangs in der tiefen Klarinette wechselt sich im weiteren Verlauf mit der Quarte ab Im Mittelteil des Satzes folgt ein weit ausholendes C Dur Thema das von der Solovioline aufgegriffen wird Der Satz ist von einem Nebeneinander von Hell und Dunkel gepragt C Dur und c Moll wechseln sich ab 3 Satz Allegretto grazioso Bearbeiten nbsp Der dritte Satz beginnt mit einem grazilen und walzerartigen Thema in g Moll in den Violinen Auf den Hauptteil folgt ein G Dur Trio dessen Melodie von den Floten und Oboen getragen wird Auch im Trio wird der grazil wirkende Dreiachteltakt beibehalten In der Wiederholung des Trios erklingt das Thema dann in Oboe und Fagott Wahrend der grosste Teil des Satzes im ungeraden Takt steht erklingt die Coda im geraden Takt Der walzerartige Stil dieses Satzes ist moglicherweise ein Ausdruck der Beschaftigung des Komponisten mit der Musik Pjotr Tschaikowskis in jener Zeit 4 Satz Allegro ma non troppo Bearbeiten nbsp Der vierte Satz steht in G Dur in ihm wird die Sonatensatzform mit Variationen kombiniert Eingeleitet wird er von einer Trompetenfanfare in D Anschliessend wird das zweiteilige Variationsthema von den Celli vorgestellt Ein Horntriller und eine virtuose Flotenmelodie pragen die ersten Variationen Die anschliessende markant rhythmische dritte Variation tragt den Namen Slawische Variation Eine lyrische Passage fuhrt schliesslich zur virtuosen Coda chromatischen Charakters welche dem Werk ein triumphales Ende verleiht Wirkung BearbeitenDie von Dvorak selbst dirigierte Urauffuhrung am 2 Februar 1890 in Prag mit dem Orchester des Tschechischen Nationaltheaters im Rahmen des 13 Popularen Konzerts der Kunstlerressource war ein weiterer Erfolg fur den Komponisten Weitere Auffuhrungen durch Dvorak fanden am 7 November 1890 in einem Museumskonzert in Frankfurt am Main statt sowie im folgenden Jahr im englischen Cambridge am Vorabend seiner Promotion Wahrend Dvoraks sechster Englandreise wurde die Sinfonie mehrmals von der Royal Philharmonic Society aufgefuhrt Hans Richter brachte die Sinfonie in Wien und London zur Erstauffuhrung und schrieb nach der Wiener Auffuhrung an Dvorak An dieser Auffuhrung hatten Sie gewiss Freude gehabt Wir alle haben gefuhlt dass es sich um ein herrliches Werk handelt darum waren wir alle auch mit Enthusiasmus dabei Der Beifall war warm und herzlich Dvorak liess das Werk vom Londoner Verleger Vincent Novello veroffentlichen und nicht bei seinem Stammverleger Fritz Simrock da er mit diesem noch bezuglich der Drucklegung der 7 Sinfonie zerstritten war Da diese Sinfonie in England gedruckt worden war erfolgten nach 1919 nur relativ wenige Auffuhrungen in Deutschland und Osterreich Vermutlich waren manchen Orchestern die Noten zu teuer da es damals uberall an auslandischen Devisen fehlte In anderen Landern gehorte dieses Werk schnell zum Eisernen Repertoire Erst im Mai 1941 erschien eine von Fritz Oeser sorgfaltig redigierte Neuausgabe Partitur und Stimmen im Musikwissenschaftlichen Verlag Leipzig Oeser hatte zwar das Manuskript nicht zur Verfugung und auch bedingt durch die Kriegsjahre keinen Zugang zu Londoner Quellen Jedoch gelang es ihm viele Fluchtigkeitsfehler des eigentlich recht soliden Erstdrucks zu beseitigen Diese ordentliche sehr sauber gestochene Neu Ausgabe wird heute noch oft verwendet und hat das Werk im deutschen Sprachraum dadurch bekannter gemacht 1956 erschien im Rahmen der ersten Dvorak Gesamtausgabe ed Otakar Sourek und Frantisek Bartos erneut dieses Werk Die Herausgeber ubernahmen auch Korrekturen und Konjekturen von Fritz Oeser mit dem sie beide befreundet waren auch die von ihm per analogiam erganzten im Erstdruck fehlenden Paukentakte des 4 Satzes Takt 100 108 Trotzdem bleibt die Quellenlage in kleinen Detailfragen Bindebogen Dynamik Akzente fehlende Auftakte et cetera nach wie vor etwas schwierig da nicht das Manuskript sondern eine erst 1964 gerettete Abschrift aus Bestanden des Verlages Novello zur Drucklegung verwendet wurde Welcher Fassung im Einzelfall nun der Vorzug zu geben ware konnten aber die neuen Herausgeber nicht allgemein verbindlich klaren Auch haben sich verschiedene Retuschen eingeburgert wie die Unterstutzung der Holzblaser 4 Satz ab Takt 158 und ab T 380 durch Horner Die 8 Sinfonie gehort heute zu den meistgespielten Dvorak Sinfonien und gehort mit der 7 und der 9 Sinfonie des Meisters zu dessen bedeutendsten sinfonischen Schopfungen George Szell und Vaclav Talich haben beeindruckende Schallplatten Aufnahmen hinterlassen Literatur BearbeitenHansjurgen Schaefer Konzertbuch Orchestermusik A F VEB Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1958 Alfred Beaujean in Lexikon Orchestermusik Romantik hg von Wulf Konold Munchen Piper 1989 Bd 1 S 205 208 Christoph Hahn Siegmar Hohl Hg Bertelsmann Konzertfuhrer Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1993 ISBN 3 570 10519 9 Harenberg Konzertfuhrer Harenberg Kommunikation Dortmund 1998 ISBN 3 611 00535 5Weblinks Bearbeiten8 Sinfonie Dvorak Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectNormdaten Werk GND 300048114 lobid OGND AKS Sinfonien von Antonin Dvorak Nr 1 c Moll op 3 Die Glocken von Zlonice Nr 2 B Dur op 4 Nr 3 Es Dur op 10 Nr 4 d Moll op 13 Nr 5 F Dur op 76 Nr 6 D Dur op 60 Nr 7 d Moll op 70 Nr 8 G Dur op 88 Nr 9 e Moll op 95 Aus der Neuen Welt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 8 Sinfonie Dvorak amp oldid 228872810