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Die Sinfonie Nr 3 Es Dur op 10 ist eine Sinfonie des bohmischen Komponisten Antonin Dvorak Antonin Dvorak Fotografie aus dem Jahr 1868Die erste Seite des Autographs der Sinfonie Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Zur Musik 2 1 Besetzung 2 2 1 Satz Allegro moderato 2 3 2 Satz Adagio molto tempo di marcia 2 4 3 Satz Allegro vivace 3 Wirkung 4 Belege 5 WeblinksEntstehung BearbeitenDie 3 Sinfonie entstand in den Jahren 1872 und 1873 acht Jahre nach ihren beiden Vorgangerinnen Ein Zeitraum in Dvoraks Schaffen in welchem der Komponist romantische Zuge mit der klassischen Sinfonie zu verbinden suchte In diesem Sinne entstand das Werk in einer Experimentierphase des Komponisten und ist deshalb wohl auch die einzige Sinfonie in Dvoraks Schaffen welche nur aus drei Satzen besteht Dvorak erweiterte die Instrumentation um Harfe und Tuba Diese Besetzung einige chromatische Tendenzen und die Motivik erinnert stellenweise an Richard Wagner Zur Musik BearbeitenBesetzung Bearbeiten 2 Floten Piccoloflote 2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten 2 Fagotte 4 Horner 2 Trompeten 3 Posaunen Tuba Pauke Triangel Harfe und Streicher 1 Satz Allegro moderato Bearbeiten nbsp Der erste Satz beginnt mit einem Motiv welches an das zweite Hauptthema der Ouverture zu Rienzi von Richard Wagner erinnert Das sowohl die Einleitung als auch das kantable Hauptthema pragende Quart Motiv findet sich in Form von motivischen Verknupfungen in der ganzen Sinfonie Es wird ausgiebig verarbeitet wiederholt und anschliessend nach Moll geruckt Ein zweites Thema kann sich kaum etablieren weshalb der Satz monothematisch wirkt Dies ist fur das Konzept einer Sinfonie sehr ungewohnlich und spricht ebenfalls fur den Experimentiercharakter Dvoraks zu jener Zeit 2 Satz Adagio molto tempo di marcia Bearbeiten nbsp Das Adagio stellt einmalig fur Dvoraks Sinfonie Schaffen einen Trauermarsch dar Der Satz zeigt eine grosse Reife und Feierlichkeit und kann als fruher Hohepunkt in Dvoraks Schaffen angesehen gelten Der Satz beginnt mit einer Aufwartssekunde welche wie ein Seufzer anmutet Das Hauptthema wird von drei Paukenschlagen welche charakteristisch fur den ganzen Satz sind unterstutzt Die Melodie nimmt in einigen kurzen Ausfuhrungen auch einen lichten Wandel welche jedoch schnell wieder vom Trauerthema beendet werden Dieses Thema wird immer wieder kleinen Variationen unterzogen welche ihm beispielsweise abwechslungsreiche Begleitungen zur Seite stellen Im Mittelteil des langsten Satzes aller Sinfonien Dvoraks vollzieht sich ein grundlegender Wandel Der Marschrhythmus bleibt in diesem Mittelteil zwar erhalten jedoch erscheint nun ein neues Thema in Dur der Marsch ist nun kein Trauermarsch mehr Das Thema erinnert an den Nymphenreigen aus Smetanas Moldau und nimmt fast jubelnde Zuge an bevor die Bewegung einzuschlafen droht Nach kurzer Ruhephase kommt es jedoch zu einem Tutti Hohepunkt des ganzen Orchesters Nun verbindet Dvorak beide Themen geschickt miteinander und gelangt auf diesem Wege zuruck zum Trauermarsch welcher sich durch die drei Paukenschlage ankundigt nun jedoch vom Dur Thema des Mittelteils immer wieder unterbrochen wird Letztendlich behauptet sich das Dur Thema und gibt dem feierlichen Satz einen friedlichen und fast freudigen Abschluss 3 Satz Allegro vivace Bearbeiten nbsp In dieser Sinfonie fehlt das sonst ubliche Scherzo an dritter Stelle So folgt auf das Adagio direkt der Finalsatz Dieser beginnt mit einem von der Pauke initiierten freudigen und leichten Thema in den Streichern Der Satz entwickelt sich unter standigen Drangen zu einer pausenlosen Bewegung Ein zweites Thema von der Piccoloflote vorgetragen erscheint und mischt sich unter den Strudel des fortschreitenden Jubels Bis zum letzten Akkord bleibt der Satz standig bewegt und optimistisch dem Ende entgegen schreitend Hierin stellt er einen grossen Kontrast zum vorhergehenden Trauermarsch dar Wirkung BearbeitenDie Urauffuhrung der Sinfonie fand am 29 Marz 1874 in Prag unter Leitung Bedrich Smetanas statt Dieser fugte der Auffuhrung den dritten Satz aus Dvoraks 4 Sinfonie hinzu um eine vollstandige viersatzige Sinfonie auffuhren zu konnen Dvorak unterzog das Werk 1887 einer grundlichen Revision welche zu einigen Anderungen fuhrte und die uns heute bekannte Form des Werkes zum Ergebnis hatte Zum Druck der Sinfonie kam es erst nach Dvoraks Tod im Jahr 1912 Die 3 Sinfonie spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg Dvoraks zu einer individuellen und ausgereiften Tonsprache Eine deutliche Weiterentwicklung des Kompositionsstils im Vergleich zur 1 und 2 Sinfonie ist spurbar Die folgenden Sinfonien setzten diesen Weg zur Meisterschaft konsequent fort Heute erklingt die 3 Sinfonie relativ selten im Konzertsaal obwohl sie in ihrer Bedeutung nicht unterschatzt werden darf Belege BearbeitenGottfried Eberle in Lexikon Orchestermusik Romantik hg von Wulf Konold Munchen Piper 1989 Bd 1 S 190 192 Christoph Hahn Siegmar Hohl Hg Bertelsmann Konzertfuhrer Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1993 ISBN 3 570 10519 9 Harenberg Konzertfuhrer Harenberg Kommunikation Dortmund 1998 ISBN 3 611 00535 5Weblinks Bearbeiten3 Sinfonie Dvorak Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectSinfonien von Antonin Dvorak Nr 1 c Moll op 3 Die Glocken von Zlonice Nr 2 B Dur op 4 Nr 3 Es Dur op 10 Nr 4 d Moll op 13 Nr 5 F Dur op 76 Nr 6 D Dur op 60 Nr 7 d Moll op 70 Nr 8 G Dur op 88 Nr 9 e Moll op 95 Aus der Neuen Welt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 3 Sinfonie Dvorak amp oldid 222123728