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Die 7 Sinfonie C Dur op 105 ist die letzte vollendete und erhaltene Sinfonie und eines der letzten Orchesterwerke des finnischen Komponisten Jean Sibelius Das Werk wurde am 24 Marz 1924 in Stockholm vom dort ansassigen Philharmonischen Orchester unter Sibelius Leitung uraufgefuhrt Die Auffuhrungsdauer betragt ca 22 Minuten Inhaltsverzeichnis 1 Instrumentierung 2 Form Merkmale und Kompositionsgeschichte 3 Zur Musik 3 1 1 Abschnitt T 1 92 3 2 2 Abschnitt T 93 257 3 3 3 Abschnitt T 258 526 4 Stimmen zur 7 Sinfonie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInstrumentierung Bearbeiten2 Floten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 4 Horner 3 Trompeten 3 Posaunen Pauken StreicherForm Merkmale und Kompositionsgeschichte BearbeitenDie Sinfonie ist formal aussergewohnlich da sie aus nur einem Satz anstelle von ublicherweise vier besteht Diese Konzeption stand jedoch nicht zu Beginn der Komposition Ursprunglich waren vier Satze geplant was an der Abfolge von ruhigen Anfangs und Schlussabschnitten mit dazwischenliegendem raschen Mittelteil und Scherzo auch in der Endversion ersichtlich bleibt 1 Eine ahnliche Auflosung des ublichen Formschemas findet sich auch in Sinfonien des Zeitgenossen Gustav Mahler Erste Entwurfe der Sinfonie stammen aus dem Jahr 1918 auskomponiert wurde sie bis 1924 in Ainola Der ursprungliche Titel Phantasia Sinfonica wurde spater von Sibelius in Sinfonie umgewandelt um den Unterschied zu seinen ebenfalls einsatzigen Sinfonischen Dichtungen zu betonen Den Beginn der Sinfonie entwickelte Sibelius aus einem Thema der niemals komponierten Tondichtung Kuutar Weiblicher Mondgeist das er in Skizzen mit Tahtola Wo die Sterne gluhen bezeichnete Zur Musik Bearbeiten1 Abschnitt T 1 92 Bearbeiten Tempouberschrift AdagioDie Sinfonie beginnt mit einem leisen Paukenschlag Timp auf der Dominante G Diesem ersten Ton kommt in zweifacher Hinsicht grosse Bedeutung fur das weitere Geschehen zu Einerseits ist dieser Beginn harmonisch wie motivisch absolut nichtssagend ein tonaler Bezug fehlt also noch Vom harmonischen Standpunkt betrachtet ist die 7 Sinfonie wohl das revolutionarste Werk des Komponisten Sibelius lost in diesem Werk tonale Strukturen auf experimentelle Weise auf Das Unentschiedene des Beginns ist die Voraussetzung fur die gesamte Steigerung des ersten Abschnitts Erst der Hohepunkt wird fur harmonische Sicherheit sorgen indem er die Tonika C festigt Das Nebeneinander von Tonalitat und Atonalitat sowie die Verwendung von Kirchentonarten Modi machen einen Grossteil der Individualitat des Werkes aus nbsp Takte 1 3 Auf der anderen Seite ist der anfangliche Paukenschlag auch metrischer Impuls Die schwere Eins wird durch die zwei Vorschlage und den Akzent unterstrichen Nun verlauft die Musik aber nicht nach dem schwer leicht Prinzip die metrische Sicherheit wird mit dem Einsatz der synkopisch verschobenen Kontrabasse gestort Dieses Thema ist ein einfaches ansteigendes Skalenmotiv das man erwartet C Dur durch Alteration der Dur Terz e zu es den tonalen Bezug verandert und in einen dissonanten Klang uber der ebenfalls tiefalterierten Sexte as mundet Dadurch dass ein so simples Motiv wie eine ansteigende Skala die Sinfonie eroffnet wendet sich der Blick vom Melodischen ab In der Tat ist es nicht die Melodik welche entscheidend ist sondern zwei andere Dinge Die Auflosung der Dur Moll Tonalitat u a durch Alteration erzielt und die Verwendung von Synkopen welche fur die Komposition ungemein bezeichnend ist Dennoch bleibt entfernt melodisch die Idee der Skala auch im weiteren Verlauf wichtig v a im Vivace Teil des zweiten Abschnitts wenn auch nicht primar Das Skalenmotiv mundet ausbruchsartig in den oben erwahnten dissonanten Klang der sich uber as aufturmt Der Terzvorhalt es wird auf unbetonter Zahlzeit nach e aufgelost Dennoch findet keine Entspannung statt Indessen entstehen weitere Dissonanzen in den Streichern Hornern und im 1 Fagott Die Auflosung nach F Dur wird schnell wieder eingetrubt und steht zudem noch auf schlechter d h unbetonter Zahlzeit Durch die geteilten Streicher welche diese harmonische Aktivitat und Satzdichte erst ermoglichen und durch die harmonische Unentschiedenheit dieser Stelle entsteht ein verschwommenes Klangbild Interessant ist dass in T 3 wieder das Fagott synkopenartig d h auf unbetonter Zahlzeit einsetzt Auch dies tragt zum verschwommenen Klangbild bei Das Fagott welches hier die Hauptstimme ist lost verspatet den Vorhalt der Horner auf Die hohen und tiefen Holzblaser erganzen sich rhythmisch in T 3 Dieser Komplementarrhythmus ist in T 4 und T 5 aufgeteilt auf Fagott und Streicher Rhythmisch setzt die Passage T 3 7 also das was in der synkopierten Skala der Kontrabasse angedeutet wurde weiter Ein praziser klar verstandlicher Beginn wird rhythmisch wie auch harmonisch vermieden Am Anfang von Sibelius 7 Sinfonie steht also ein auskomponierter Schopfungsprozess Es ist aber keine Geburt eines Themas wie bei Anton Bruckner sondern variierte Weiterfuhrung der wichtigsten Aspekte des Anfangs harmonisch metrische Unentschiedenheit Es ist erstaunlich wie viel mit diesen ersten sieben Takten bereits uber den weiteren Verlauf bzw uber dessen Gestaltungsmittel gesagt ist In diese Atmosphare hinein platziert Sibelius nun das erste wirkliche Motiv der Sinfonie Auch hier herrscht wieder Synkopation und Komplementarrhythmus vor Der nordische Ton wird durch ein weiteres kompositorisches Mittel gewahrt das ebenfalls im weiteren Verlauf von grosser Wichtigkeit sein wird Die Verwendung von Modi Kirchentonarten hier explizit des dorischen Modus Dieses arabeskenartige leichte und verspielte Motiv klingt beim ersten Horen fur Ohren die nicht an alte Kirchenmusik oder nordeuropaische Volksmusik gewohnt sind befremdend Die verschleiernde Wirkung wird also in dieser Episode weitergefuhrt obwohl jetzt ein klares harmonisches Fundament uber dem Orgelpunkt C der auch jetzt in Komplementarrhythmus durch die Instrumente wandert gegeben ist Das erste Ziel des ersten Abschnitts ist jedoch erst T 22 wo wieder das klassische Dur Moll System vorherrscht nbsp Takte 11 12 In T 11 12 kundigt sich in den ersten Violinen ein Motivpartikel an das fur die grossangelegte Choralepisode ab T 22 wichtig wird Das Thema von T 7 ist Ziel der kurzen Einleitung T 1 7 und hat wenig Eigendynamik Es kehrt deswegen auch nur noch einmal als Beruhigung vor der Coda wieder bei Partiturbuchstabe O Ein Hauptthema ist also immer noch nicht vorhanden wir befinden uns quasi in einem Stadium in dem zuerst die Motive geordnet bzw in ihre Einzelaspekte aufgeteilt werden mussen Sie bedingen sich gegenseitig und werden miteinander kombiniert Das Ganze mundet in eine kurze Steigerungsepisode die zweiteilig angelegt ist 1 Teil T 14 17 2 Teil T 18 21 Der Uberleitungstakt zu den beiden Teilen ist beide Male derselbe Er ist eine Variante der Skala welche die Sinfonie eroffnet hat und hier im Krebs und synkopiert erscheint Es wird also ein immer dichteres Geflecht von Varianten und Verweisen aufgezogen Mit dem Einsatz des neuen Themas kommt die Musik erstmals in Gang Die durchbrochene Arbeit in Holzblasern und Streichern die chromatisch ansteigt mundet in den 2 Teil der wieder fur Entspannung sorgt und schliesslich in den breiten Choral mundet Das neue Thema kennen wir im Grunde bereits aus der eroffnenden Skala der Streicher Hier wurde sie rhythmisiert in den Streichern und ihre Bewegungsrichtung wurde ebenfalls geandert in den Oboen Die Fagotte spielen in Gegenbewegung zu den Oboen und ihre Basslinie wird in der Taktmitte von den Celli ubernommen und wieder abwarts gefuhrt Das Umgekehrte geschieht in den Violinen So setzt jede Stimmlage der Streicher die Linie derselben Stimmlage der Holzblaser in anderer Richtung fort Diese gegenuberstellende Erganzung zieht ihre Logik aus der verwandten Technik des Komplementarrhythmus In dieser Stelle liegt noch eine weitere Komponente verborgen die fur den Verlauf pragend ist Die Andeutung einer Polyphonie welche auf den Choral vorausweist Die Polyphonie alter Meister wurde zu dieser Zeit von vielen Komponisten wiederentdeckt In der Verwendung der Kirchentonarten und polyphoner Geflechte kann man Sibelius als Vermittler zwischen den Epochen ansehen Experimentelle Form verbindet sich so mit Traditionsbewusstsein nbsp Takte 22 31 In T 22 ist ein erstes Ziel erreicht mit dem Eintritt des Choralthemas in den mehrfach geteilten Streichern Es herrscht jetzt klares ungetrubtes C Dur Die nun einsetzende Steigerung wirkt etwas antiquiert was zum einen durch die wiederhergestellte Einheit von Rhythmus Harmonik und Melodik geschieht zum anderen aber v a durch das Umfeld in welchem sie steht Dieses Ziel ist zugleich auch Entspannung und die Steigerung vollzieht sich ganz unmerklich aus der innigen Kantabilitat des Themas Zu der Zeit als Sibelius die 7 Sinfonie schrieb lastete etwas wie ein Fluch an der Tonart C Dur Ralph Vaughan Williams meinte Heute kann nur noch Sibelius oder Gott in C Dur schreiben Tatsachlich erscheint die Stelle durch ihre Aufhellung wie eine Art Hierophanie als ob sich der anfangliche Nebel nun endlich gelichtet hatte Der nun einsetzende Streicherchoral ist ein polyphones Meisterstuck Er beschrankt sich auf wenige rhythmische Muster Eine Hauptmelodie ist schwer auszumachen die Stimmen erganzen sich vielmehr zum immer dichter werdenden Gewebe Dieses wird durch die Teilung der Streicher erreicht Zusatzlich kann somit ein grosserer Ambitus abgedeckt werden Die Melodie konnte tendenziell unendlich weiterfliessen Ab T 31 verdichtet sich das Geschehen erstmals durch das Hinzutreten der Violinen In T 33 werden auch die Violinen in zwei Gruppen aufgeteilt und somit die grosste Satzdichte dieser Episode erreicht Buchstabe B T 36 bringt nun eine allmahliche poco a poco meno p Steigerung in T 45 gesellen sich die Horner und Fagotte hinzu spater das gesamte Holz Ein Hohepunkt scheint unmittelbar bevor zu stehen und dessen Aufgabe soll es sein endlich das Hauptthema den Kern der Sinfonie zu enthullen Solche Chorale und hymnenartige Themen finden sich bei Sibelius unzahlige Male v a in den Finalsatzen seiner Sinfonien man sei an die langgezogene Schlusssteigerung in der 2 Sinfonie erinnert Hier jedoch erscheint ein derartiges Thema im ersten Abschnitt Sibelius hat sein Konzept der langen Finalsteigerungen deren Themen oft aus Skizzen in den Satz eingebaut wurden vgl die Entstehung des Finalsatzes der 3 Sinfonie zugunsten von anderen Aufgaben aufgegeben Der Choral ist Ziel des anfanglichen Suchens aber gleichzeitig Vorbereitung auf den Hohepunkt Der Sinn ist also ein anderer Verweisfunktion Wie bereits an der Passage T 14 21 festgestellt wurde ziehen die einzelnen Episoden innerhalb der Grossabschnitte ihre Logik aus dem Vorangegangenen bzw bereiten auf das Folgende vor Ohne das Umfeld hatte Sibelius nicht solch ein dichtes Bezugsgeflecht aufbauen konnen und die einzelnen Motive waren sinnlos Der Choral als Mittelteil und Verweis gibt dem ersten Abschnitt eine bemerkenswerte Geschlossenheit welche bereits Zeitgenossen als ausserst gelungen bezeichneten Wahrend das Choralthema nun an die Horner bzw hohen Holzblaser ubertragen wird fallen die Streicher mit dem synkopierten Skalenmotiv ein Es ist jetzt stark chromatisch verfarbt fugt sich jedoch durch den stutzenden Bassgang ganz auf C Dur basierend in den Gesamtverlauf ein Diese eingeschobenen zwei Takte bewirken eine Stauung der Energie die vom Choral ausgeht mit der Wirkung dass sich der Hohepunkt noch klarer herauskristallisiert Es wird gewissermassen darauf hingewiesen dass der Kern der Sinfonie bald erreicht sein wird Die letzte Steigerung fasst quasi die Errungenschaften des ersten Abschnitts zusammen nun gefestigte Harmonik Metrik wiederum versteckter Komplementarrhythmus um dann gewaltig zu kulminieren Das Choralthema verschmilzt auf dem Hohepunkt des ersten Abschnitts mit dem Posaunenthema welches den Kern der Sinfonie darstellt Dieses Kernthema bezeichnete Sibelius in Skizzen mit Aino dem Vornamen seiner Frau Von einer verborgenen Liebeserklarung zu sprechen erscheint angesichts der Zustande in denen sich das Ehepaar Sibelius zur Entstehungszeit der Sinfonie befand nicht ganz abwegig Die Ehe gestaltete sich zusehends schwieriger da Sibelius dem Alkohol immer mehr verfiel 1923 ein Jahr vor der Vollendung der 7 brach der Komponist ein Konzert das er selbst dirigierte mittendrin ab in der Meinung er befande sich in einer Probe Wie sich herausstellte hatte er vor dem Konzert zu viel getrunken um das Zittern seiner Hande zu beruhigen Das Aino Thema kehrt in jedem Abschnitt praktisch unverandert wieder Alles lauft auf das Posaunenthema mit dem beschliessenden Charakter hinaus Der Hohepunkt verklingt allmahlich und Komplementarrhythmen in den Blechblasern fuhren in die Coda deren Beginn metrisch durch den Paukenschlag eingelautet wird Damit schliesst sich der Kreis des ersten Abschnitts Die Coda selbst ist eine Variante des Choralthemas das nun um ein Vielfaches verdunkelt erscheint zum einen wegen der tiefen Lage der Flote die melodiefuhrend ist zum anderen wegen der dusteren Tremoli der Streicher In T 80 81 erstirbt die Melodie schon fast wird aber nochmals von den Streichern aufgenommen und an die Blaser weitergereicht Das Geschehen kehrt zur dusteren Atmosphare des Anfangs zuruck das Skalenmotiv erklingt kurz bevor der Kopf des Motivs a aus T 7 8 den zweiten Abschnitt einleitet In diesem ersten Abschnitt wurden also die Atmosphare des Werkes sowie die Hauptgestaltungsmittel und strukturen aufgezeigt Abschliessend noch eine Zusammenstellung der wichtigsten Aspekte Takt Motiv Bedeutung und CharakteristikaT 1 2 Skalenmotiv Idee der Skalen wird beibehalten metrische harmonische Unsicherheit Nebel Eindruck T 3 7 Idee des Komplementarrhythmus Verstarkung des verschleierten KlangbildesT 7 12 a Kirchentonalitat erzeugt typisch nordisches KlangbildT 14 22 b Variante des Skalenmotivs Bezugsgeflecht wird aufgezogen durchbrochene Arbeit amp Chromatik als HauptgestaltungsmittelT 22 59 c Choralthema 1 Ziel harmonisch gesichert metrisch klar Polyphonie als Merkmal deutet auf Neoklassizismus hin AufhellungT 60 ff d Aino Thema Kerngedanke der Sinfonie und 1 HohepunktT 71 c Coda und Beruhigung Polyphonie wieder aufgegriffen VerweisfunktionT 90 Skalenmotiv Idee der Skalen wird wieder aufgegriffen wichtig im weiteren Verlauf T 92 a Uberleitungsfunktion Verweis und Ausklang im Verlauf der Sinfonie nicht mehr wichtig 2 Abschnitt T 93 257 Bearbeiten Tempouberschriften un pochettino meno adagio poco affrettando Vivacissimo rallentando Adagio poco meno lentoIm zweiten Abschnitt wird die Musik erst richtig in Gang gesetzt Er prasentiert sich denn auch in Bezug auf die Tempoverhaltnisse uneinheitlicher Allgemein gehorcht hier die musikalische Logik anderen Gesetzen als im ersten Teil War bei jenem die Findung eines thematischen Kerns bzw das Exponieren der Kompositionstechniken noch unmittelbare kompositorische Idee so baut der zweite Abschnitt gezwungenermassen darauf auf Er stellt die Techniken des ersten Abschnitts wieder in Frage und fuhrt jene variiert weiter Dennoch kann nicht von Durchfuhrung gesprochen werden erscheint doch der zweite Abschnitt viel zu eigenstandig Auch lasst sich diese Theorie der Durchfuhrung widerlegen mit der Erscheinung dass der zweite Abschnitt viel zu viel eigenes i e neues thematisches Material bringt welches erst der dritte Abschnitt zu schlichten vermag Dies hangt mit der finalen Konzeption des Werkes zusammen Schliesslich ist es ja u a eine der Haupt Aufgaben des zweiten Abschnitts die Steigerungswelle zu vollfuhren welche am Schluss in die Apotheose munden wird Dieser zweite Abschnitt erscheint formal leichter fassbar als der erste bei dem genau dieses Fliessen zwischen den formalen Grenzen von Wichtigkeit war im zweiten Abschnitt hingegen lasst sich eine deutliche Dreiteiligkeit finden v a durch die unterschiedlichen Tempi sind die Episoden voneinander abgehoben A T 93 133 B T 134 155 C T 156 257 Mit einem deutlichen Einschnitt erscheint Teil A des zweiten Abschnitts Aus dem dorischen Motiv T 92 entwickelt sich eine wiederum von Komplementarrhythmus dominierte Episode in c Moll Melodietrager sind hier die Oboen bzw Violinen mit Klarinetten Diese Form der durchbrochenen Arbeit wie wir sie bereits aus dem ersten Teil T 14 ff kennen gewinnt an Wichtigkeit im A Teil Sie ist Voraussetzung fur die Abspaltung und die damit verbundene Technik der entwickelnden Variation Indirekt lasst sich dieses Verfahren auf die Steigerungswelle beziehen die vorwiegend aus der Abspaltung der Motive gewonnen wird Ansonsten bringen T 93 97 nicht Neues sondern nur Bestatigung der wichtigsten Elemente des ersten Abschnitts Hier wie dort Themen von kirchentonaler Pragung vorwiegend im dorischen Modus Komplementarrhythmen und Motive denen Skalen zugrunde liegen Dies alles und die Tatsache dass die Synkopen nun starker denn je zuvor heraustreten aufgrund der grosseren Zahl beteiligter Instrumente weisen deutlich auf den Beginn der Sinfonie hin Deshalb wurde man hier eine durchfuhrungsahnliche Episode erwarten aber das Konzept besteht eben genau in der Abweichung von der Norm In der Ruckbesinnung offenbart sich der Fortschritt als wollte Sibelius klarmachen woher er die Legitimation fur derartige Entwicklungen wie man sie gerade im zweiten Abschnitt beobachten kann nimmt In T 98 wird der Phrasenabschluss deutlich hervorgehoben wegen der durchbrochenen Arbeit verandert In ihm kundigt sich ein neues Motiv an welches einen weiteren grossen Aspekt ins Spiel bringt Das Erzielen von grotesken Wirkungen wenn z B die Pauke dieses ubernimmt T 112 f Dies wird im dritten Abschnitt dann von Wichtigkeit sein Unmittelbar an dieses tanzerische Motiv anschliessend bringen die Streicher das fallende Skalenmotiv das nun starker als zuvor als melodisches Partikel wahrgenommen wird Es wird diminuiert und steuert poco affretando den ersten kleinen Hohepunkt und zugleich Abschluss der ersten Strophe des A Teils an T 106 Die Musik beruhigt sich wieder und in den Hornern erscheint nochmals kurz das Aino Thema aus dem Hohepunkt des ersten Abschnitts Nun folgt eine Art zweite Strophe bei der der neue Abschluss T 98 f mit dem Skalenmotiv kombiniert wird Der schwebende Eindruck der durch die synkopische Begleitung entsteht ist hier starker zu vernehmen ausserdem herrscht hier kein Komplementarrhythmus mehr Als unmittelbare Konsequenz der Diminution des Skalenmotivs bringen die Violinen einen ansteigenden Gang der in T 115 in arabeskenartige Umspielungen des Skalenmotivs in den Holzblasern mundet Man kann hier schrittweise anhand dieser einzelnen Strophen beobachten auf welche Art und Weise der Komponist das Hauptthema des zweiten Abschnitts d h T 94 96 zerlegt nbsp Takte 131 137 mit Wechsel von 3 2 auf 6 4 Takt Auch der Ubergang zur dritten Strophe ist denjenigen zuvor gleich eine ansteigende Linie in den Floten fuhrt direkt in das variierte Hauptthema uber Diese dritte Strophe ist mit dem Bau der vorhergehenden absolut identisch doch ist sie in ihrer Aufgabe von jenen verschieden Durch die allmahliche Beschleunigung wird bereits das Tempo der nun folgenden Episode eingefuhrt Ab T 134 entspricht eine punktierte Halbe einer Halben des A Teils d h das Tempo wurde um den Faktor 1 5 beschleunigt Die kompositorische Einfachheit dieser Stelle T 93 133 lasst nicht daruber hinwegsehen dass man es im Grunde genommen mit etwas Nebensachlichem zu tun hat so ist es denn auch die eigentliche Funktion dieser Episode den B Teil vorzubereiten der seinerseits auch wieder eine Uberleitungsfunktion beinhaltet In dem gesamten zweiten Abschnitt vollzieht sich daher eine stufenweise Steigerung Er hat vermittelnde Funktion zwischen erstem und drittem Abschnitt Betrachtet man den zweiten Abschnitt also als dreiteilige Form so fallt B die Funktion des verweisenden Mittelteils zu Er verweist jedoch nicht bloss auf der Ebene des zweiten Abschnitts vielmehr wird hier aus A T 93 ff das Motiv gewonnen und weiterverarbeitet Mit dem Taktwechsel tritt das vorhin bereits angesprochene Tanzerische in den Vordergrund Wie klar auch immer die Zasur vor diesem Formteil sein mag Im Grunde genommen kennen wir alles schon das Motiv ist eben eine Variante von T 93 Dem Tanzerischen begegnen wir im dritten Abschnitt nochmals T 258 ff Der gesamte B Teil ist gebaut aus sechs Phrasen bei denen sich Streicher und Holzblaser quasi responsorisch gegenuberstehen Die Streicher beginnen die zweite Phrase eine kleine Terz hoher und bleiben in der dritten Phrase auf ihr allerdings mit verandertem Rhythmus Diesen Rhythmus findet man schon zu Beginn der Episode in den Begleitstimmen Eine solche ostinate Figur durchzieht nun das weitere Geschehen sie wird Hauptbestandteil des C Teils In der Coda wird sie schliesslich thematisch sein wahrend hier bloss ein Ubergang zum Vivacissimo gebaut wird Dabei geht das Spielerische verloren und eine weitere Suchphase nimmt Raum ein B bringt also nichts Neues sondern beleuchtet das Urmotiv der Skalen neu In seiner Verweisfunktion offenbart sich die Doppeldeutigkeit des B Teils Er bereitet sowohl C vor wie er auch auf den dritten Abschnitt vorausweist Man sieht dass ebenfalls die Begleitung eine wichtige Rolle spielt Sie erzeugt die vorwarts drangende Stimmung und aus ihr entwickelt sich der Ubergang zu C T 156 275 Der sich nun anschliessende C Teil ist ebenfalls dreiteilig angelegt a Vivacissimo T 156 219 b Steigerung Adagion T 220 241 c Hohepunkt T 242 257 Er vollzieht also stufenweise die Steigerung welche dann den Hohepunkt des zweiten Abschnitts herbeifuhren wird a schliesst sich unmittelbar an den vorhergehenden Abschnitt B T 134 155 an ist aber zugleich bewegter und drangt mehr Diese Tempobeschleunigung ist Konsequenz der Steigerung vorher aber noch nicht ihr eigentliches Ziel Alles lost sich auf in rhythmisch linearem Spiel Wiederum dominiert die durchbrochene Arbeit zwischen Streichern und Holzblasern Die Wiederholung des Immergleichen schafft eine grosse Spannung die Vorbereitung fur b ist geschaffen Diese Steigerung kommt v a dynamisch zustande durch das sukzessive Ein und Ausschalten des Blechblaserapparats Die Pauken werden wiederum als eine Art Melodieinstrument eingesetzt bleibt es jedoch bei ihrer eigentlichen Aufgabe Phrasenabschlusse zu markieren T 207 208 Das Ganze mundet in eine tonal ungebundene fliessende Bewegung uber die als begleitendes Element noch weiter bestehen bleibt in C Das Tempo verlangsamt sich und mit dem Wechsel zu 3 2 sind wir bei b angelangt Mit der Einfuhrung des Aino Themas T 221 vollzieht sich eine zentrale Wende innerhalb der Komposition Das Geschehen lost sich vom Grotesken los um sich nun dramatischer als je zuvor zu steigern Allmahlich werden auch wieder die Kompositionstechniken des ersten Abschnitts v a Komplementarrhythmus eingefuhrt Die allgemeine dynamische Steigerung findet ihr Aquivalent in der sich verdichtenden polyphonen Struktur die eng mit dem Komplementarrhythmus verknupft ist Das Geschehen verdichtet sich ab T 228 229 zunehmend durch die Hinzunahme von Hornern welche den Themenabschluss unterstutzen Sie verweisen indirekt bereits auf T 237 bei dem der Abschluss als Variante von Motiv e eine zentrale Stellung einnehmen wird Die Stimmung der Episode b ist bedruckt und ausserst dramatisch soll sie doch den Hohepunkt herbeifuhren Sibelius ruft geschickt Assoziationen hervor wenn er das Aino Thema in Moll bringt Es scheint als hatte sich das Schicksal gegen ihn gewandt er sieht grosser Not mit Angst entgegen So ist es eben ein in Frage stellen von Gut und Bose Die auf und absteigenden Skalen tun den Rest dazu Sie verstarken den dramatischen Aspekt aber zugleich kommt dieser Begleitung auch eine symbolhafte Komponente zu Aufsteigende Skalen fur das Gute Schone absteigende Skalen fur die innere Not und Leere des Kunstlers Die Skalen stehen klar fur Sibelius selbst der sich als einfachen und naturverbundenen Menschen sah Der Geiger Yehudi Menuhin berichtet gar dass der Komponist mit seiner Umwelt total verschmolzen war Da konnte man nicht mehr unterscheiden zwischen Baum und Mensch Er selbst ragte so urtumlich in der Gegend als sei er selbst einer davon Bei Partiturbuchstabe M T 235 wird der Komplementarrhythmus endgultig wieder eingefuhrt und damit ist der letzte Schritt der Steigerung vollbracht Die Horner schreien zweimal eine Variante des Aino Abschlusses uber das Orchester hinaus T 237 bzw T 239 ein ungeheurer Hilferuf Die Violinen variieren diesen und steigen auf zum Hohepunkt T 242 ff Dieser besteht aus dem abwarts gerichteten Skalenmotiv In den Streichern breit gestrichen wird damit ein seelischer Tiefpunkt erreicht Sibelius zieht den Hohepunkt aber nicht lang sondern weist ihm sogleich auch Uberleitungsfunktion zu Der dritte Abschnitt wird mit einem Tanzthema eroffnet werden und so wendet sich auch die Musik wieder dorthin Bereits in T 244 wird ein Motiv in durchbrochener Arbeit umspielt welches im dritten Abschnitt T 323 ff von Bedeutung sein wird Staccato Skalenumspielungen in den Streichern wechseln mit dem variierten Motiv a in den Holzblasern nun wieder ins Groteske gewandt ab Schliesslich fuhrt eine solche Skalenumspielung ubergangslos in den dritten Abschnitt mit dem hellenischen Rondo Der zweite Abschnitt fuhrte also die im ersten vorgegebenen Kompositionstechniken weiter erfullt jedoch eine andere Funktion Er ist als lange Steigerungsepisode anzusehen in dem sich ein sentimentaler Wendepunkt vollzieht Neu wird das Element des Tanzerischen und grotesk Verzerrten hinzugefugt Der Abschnitt ist formal einheitlicher herrscht doch im Grossen wie auch im Kleinen eine deutliche Dreiteiligkeit vor Er kommt mit weniger thematischem Material aus was zu einer gewissen Statik fuhrt die Grundvoraussetzung fur die Steigerung ist Dennoch ist der zweite Abschnitt als vorwarts drangendes Element der Formbildung des Werkes zu verstehen Lineare Bezuge der Polyphonie werden je langer je wichtiger Es hangt mit der finalen Konzipierung des Werkes zusammen dass der dritte Abschnitt die beiden vorangegangenen miteinander verbindet um dann als Conclusio ultima in den Satzhohepunkt zu munden 3 Abschnitt T 258 526 Bearbeiten Tempouberschriften Allegro molto moderato meno moderato dolce e poco a poco piu Vivace Presto poco a poco rallentando Adagio Largamente Affetuoso Tempo IDer Aufbau des letzten Abschnitts ist mit demjenigen des vorangegangenen vergleichbar Wiederum herrscht eine deutliche Dreiteilung vor die ja fur das Werk im Gesamten uberaus pragend ist Diese enge Bindung mit dem zweiten Abschnitt hebt den Sonderstatus des locker gefugten ersten noch speziell heraus So ist auch der Kontrast zwischen diesem und dem zweiten Abschnitt am grossten beide zeigen verschiedene Kompositionstechniken auf und erfullen naturgegebenerweise unterschiedliche Funktionen innerhalb des Werks Der dritte Abschnitt nun benutzt die Strukturen beider Formteile und verbindet sie Es erfolgt eine schrittweise Ruckbesinnung auf den Beginn da sich das musikalische Geschehen allmahlich dann vom zweiten Abschnitt loslost um sich mittels des Posaunenthemas gewaltig zu steigern und in einem fur Jean Sibelius typischen Gefuhlsausbruch zu kulminieren T 496 497 Um dies zu erreichen bedient sich Sibelius des unheimlich dichten Bezugsnetzes das er vorher aufgebaut hat und ohne jenes nicht diese Geschlossenheit des Werks gewahrleistet ware An den zweiten Abschnitt schliesst sich denn auch unmittelbar die Einleitung zum ersten Teil des dritten Abschnitts an Sibelius bezeichnete diesen Teil in Skizzen als hellenisches Rondo Und in der Tat herrschen hier rondoahnliche Strukturen vor denn gerade in der Wahl dieser Form offenbart sich die Losung des Fromproblems schlechthin Die Rondoform ermoglicht es die einzelnen Motive neu zu kombinieren und durch ein Couplet zu verbinden Eine wichtige Voraussetzung fur den dritten Abschnitt allgemein ist also gegeben Die Einleitung zum eigentlichen Rondo umfasst die 27 Takte von T 258 284 Sie ist zweiteilig aufgebaut a umfasst die Takte 258 265 besteht im Wesentlichen aus Sequenzen die responsorisch in Sreichern und Holzblasern einander gegenubergestellt werden und bringt in Takt 262 das Motiv welches formbildend fur das Couplet wird Die Pauke unterstutzt dieses wiederum als eine Art Melodieinstrument Den Abschluss bilden die Horner mit einer aufwarts gerichteten Dreiklangsfolge welche dem ersten Hohepunkt Posaune bei T 65 abgelauscht ist Dreiklangsmelodik wird noch weiter wichtig sein im dritten Abschnitt und wir konnen sie in diversen Formen antreffen Auch das spatere Couplet Motiv basiert auf Dreiklangen b umfasst die Takte 266 284 und erinnert stark zuruck an den wundervollen Streicherchoral von T 22 ff Diese Einleitung enthalt also schon sehr viel was wichtig fur den Verlauf des Rondos wird a erinnert klar an den zweiten Abschnitt unmittelbarer Anschluss tanzerischer Grundcharakter sowie durchbrochene Arbeit wahrend b beide grossen Formteile verbindet sentimental motivisch am Choral orientiert aber dennoch ebenfalls von durchbrochener Arbeit gepragt und mit tanzerischem Charakter In T 274 kundigt sich die Begleitfigur des Rondos zum ersten Mal in den Streichern an Sie bewirkt einen flirrenden Eindruck tremolo und belebt das Geschehen rhythmisch Das eigentliche Rondo beginnt in T 285 mit dem markierenden Paukenschlag vergleiche mit dem Anfang der Sinfonie auf den das Couplet in Floten und Oboen einsetzt um einen halben Takt verkurzter Anfang verglichen mit T 262 Die Violinen setzen responsorisch ein mit einem Nebengedanken der wiederum vollkommen auf Dreiklangsmelodik beruht Aus ihm entwickelt sich die bedeutende Figur von T 294 Die entwickelnde Variation ist hier also ebenfalls von grosster Wichtigkeit In T 298 antworten die Oboen den vorangegangenen Klarinetten mit einer Melodie die eng verwandt ist mit dem zweiten Abschnitt T 200 ff Diesmal sind es die geteilten Celli welche in T 306 den Nebengedanken nochmals kurz anspielen um daraufhin in das Couplet Motiv zu munden Die nun ansetzende Steigerung welche auf der tremolierenden Begleitfigur beruht leitet in den zweiten Teil des Rondos uber Die freche Melodie in Floten und Fagott lasst sich am ehesten noch auf den Mittelteil des zweiten Abschnitts beziehen T 148 ff und erscheint als Ende dieser kurzen Steigerung als ausserst grotesk und verwirrend So ist auch erst T 321 das eigentliche Ziel der Entwicklung und zugleich Anfang einer ganzen Welle von Ruckbesinnungen an den Schluss des zweiten Abschnitts T 242 ff Die Ruckleitung zum Couplet kundigt sich in T 333 an in welchem die Geigen den Nebengedanken variieren und immer mehr verkurzen in durchbrochener Arbeit mit dem Rest der Streichergruppe Diese Art der Uberleitung konnen wir auch bei der Modulationspassage T 371 ff beobachten Das zweite Couplet T 344 ff verbindet das Couplet Motiv mit dem vorlauten aus dem Mittelteil Floten und Fagott T 317 ff Der Nachsatz T 360 ff ist eine Variante des Nebengedankens und fuhrt uber die oben bereits erwahnte Modulationsepisode in die neue Tonart Es Dur Das Couplet wird nochmals fast wortlich wiederholt es wird bloss eine Variante des tanzerischen Themas des zweiten Abschnitts T 200 eingeschoben Nach einer kurzen Zerdehnung setzt nochmals das freche Thema ein und das Rondo bricht im Fortissimo und einer klaren Zasur zum zweiten Teil ab Der jetzt einsetzende Mittelteil des dritten Abschnitts vivace bereitet rhythmisch und sentimental das presto vor Im Wesentlichen ist er aus dem Skalenmotiv aufgebaut das wiederum in durchbrochener Arbeit zwischen Holzblasern und Streichern hin und hergereicht wird Der thematische Rhythmus des frechen Themas T 317 ff bleibt weiterhin erhalten in den hohen Holzblasern und der Pauke Inhaltlich verweist die ganze Passage jedoch stark an den Anfang zuruck Dies ist bedingt durch die Logik dieses Fragments soll es doch das presto herleiten welches wieder zum Ursprung zuruckkehren wird Harmonisch vollzieht sich hier die Wendung nach C Dur zuruck Die Wiederholung genauer gesagt die Sequenzierung einzelner Motive lost eine Spannungssituation aus die kurz vor dem presto nochmals kulminiert in derselben Form wie wir sie aus dem zweiten Abschnitt bzw dem Rondo Hohepunkt kennen Das presto kann wiederum dreiteilig beschrieben werden man darf jedoch nicht vergessen dass gerade das Verschwinden zwischen den einzelnen Formteilen fur die Komposition pragend ist Das Geschehen bleibt auf der Dominante G Die kleine Kulmination von T 447 war quasi noch keine Losung der Spannung Mit dem Einsatz der Horner verdichtet sich das Ganze schrittweise Die Musik hat sehr stark drangenden Charakter was durch die starre Begleitung in Vierteln ausgefuhrt von samtlichen Streichern und der Pauke zustande kommt Alles verlangsamt sich unmerklich und der Eintritt der Soloposaune mit dem pragnanten Aino Thema lost die endgultige Spannungswelle aus Sibelius intensiviert die Klangmasse durch das Hinzunehmen immer mehrerer Instrumente Wiederum findet eine Stauung der Energie statt wenn in T 488 die Dynamik ins Mezzoforte zuruckgenommen wird Diese letzte Stufe der Steigerung ist ganzlich synkopisch gepragt Die Synkopenkette der hohen Streicher crescendiert und schraubt sich immer hoher bis endlich ein brutal dreinfahrender Paukenschlag den Satzhohepunkt largamente T 497 ankundigt Dieser Streicherchoral ist dasselbe Thema welches den Hohepunkt des ersten Abschnitts herbeigefuhrt hatte T 54 ff Das Tempo geht noch weiter zuruck und schliesslich beruhigt sich das ausserst dramatische Geschehen wieder Die Coda T 509 526 rundet das Werk gebuhrend ab Sie beginnt mit dem Frieden verkundenden Aino Thema welches die Musik bis ins Piano verhauchen lasst um dem augmentierten Thema a das wir aus dem ersten Abschnitt T 7 8 ff kennen Platz zu machen Damit sind wir endgultig wieder am Anfang und die dortige Unentschiedenheit der harmonischen Disposition wird nun geklart Ein nochmaliges synkopisch gepragtes gewaltiges Aufbaumen setzt an um den scharfen leittonigen Vorhalt h c gebuhrend auszukosten Das Werk verklingt im strahlendsten C Dur des gesamten Orchesters Damit schliesst sich der Kreis zum Anfang definitiv Stimmen zur 7 Sinfonie Bearbeiten Despite the limitations of its extent it is the climax of his creative work and its music is a concentration of the essence of the other symphonies best qualities Trotz ihrer Kurze ist sie der Hohepunkt seines Schaffens Ihre Musik ist eine Konzentration der Essenz der besten Eigenschaften seiner anderen Sinfonien Simon Parmet 2 Die siebte Sinfonie ist etwas absolut Neues und Revolutionares in der Geschichte der Sinfonie Mit der Siebten und Tapiola ging die Ara der Dur Moll Tonalitat zu Ende aber wie fantastisch Veijo Murtomaki Musikwissenschaftler Die 7 formt ein Paar mit der 6 aber dies ist nicht autobiographisch Das Ego wurde vernachlassigt und die Dinge sind vom Standpunkt der Menschheit aus gesehen Der Komponist wendet sein Augenmerk von sich selbst ab um hohere Krafte zu erreichen Die Siebte ist heilige Musik Dieses Stuck ist auch sehr schwer zu spielen Osmo Vanska DirigentLiteratur BearbeitenKalevi Aho The symphonies of Jean Sibelius In Jean Sibelius Tone Poet of the Finnish Forests Metsaliitto Metsa Group Helsinki 1999 ISBN 952 90 9319 5 S 51 73 Joachim Brugge Jean Sibelius Symphonien und Symphonische Dichtungen Ein Werkfuhrer C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 58247 9 S 97 101 Peter Revers Musik wie klares kaltes Wasser Zu den Symphonien Nr 5 7 von Jean Sibelius In Hartmut Krones Hrsg Jean Sibelius und Wien Bohlau Wien 2003 ISBN 3 205 77141 9 S 135 142 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Arnold Whittall The later symphonies In Daniel M Grimley The Cambridge companion to Sibelius Cambridge Univ Press Cambridge u a 2004 ISBN 0 521 81552 5 Jochem Wolff Jean Sibelius Sinfonie Nr 7 C Dur op 105 In Wulf Konold Hrsg Konzertfuhrer Romantik 2 Auflage Schott Mainz 2007 ISBN 978 3 254 08388 3 S 828 829 Weblinks BearbeitenSymphonie Nr 7 op 105 1924 Symphony No 7 Op 105 Sibelius Jean Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Jean Sibelius INKPOT 52 CLASSICAL MUSIC REVIEWS SIBELIUS Symphonies Nos 6 amp 7 Tapiola LahtiSO Vanska BIS An Introduction by the Inkpot Sibelius Nutcase englisch abgerufen am 18 Januar 2022 DiskografieEinzelnachweise Bearbeiten Jochem Wolff J Sibelius Sinfonie Nr 7 in Wulf Konold Hrsg Konzertfuhrer Romantik Orchestermusik von A Z Schott Mainz 2007 Simon Parmet The Symphonies of Sibelius A Study in Musical Appreciation Translated by Kingsley A Hart Cassell London 1959 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sinfonien von Jean Sibelius Kullervo op 7 Nr 1 e Moll op 39 Nr 2 D Dur op 43 Nr 3 C Dur op 52 Nr 4 a Moll op 63 Nr 5 Es Dur op 82 Nr 6 d Moll op 104 Nr 7 C Dur op 105 Normdaten Werk GND 300148518 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 7 Sinfonie Sibelius amp oldid 220289022