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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Es fehlen etwa 45 Jahre osterreichisch sowjetischer Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Osterreichisch sowjetische Beziehungen begannen nach der Niederlage und dem militarischen Zusammenbruch Osterreich Ungarns am Ende des Ersten Weltkrieges im Oktober 1918 und der Grundung Sowjetrusslands kurz vorher Inhaltsverzeichnis 1 Erste Kontakte bis 1924 1 1 Kopenhagener Abkommen 2 Wirtschafts und diplomatische Beziehungen 3 Normalisierte Beziehungen 4 Gespanntes Verhaltnis 1927 1934 5 Haltung der Sowjetunion zur Anschlussfrage 5 1 Anschlussfreundliche Periode der 1920er Jahre 5 2 Anderung der Haltung in den 1930er Jahren 6 Osterreich und der Ostpakt 7 Aussenhandel 7 1 Ursachen des Ruckganges des Handels 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseErste Kontakte bis 1924 BearbeitenDer erste Kontakt zwischen der Regierung Sowjetrusslands und Deutschosterreich ergab sich aus der Frage des Kriegsgefangenenaustauschs wobei mit dem Burgerkrieg in Russland und dem Zusammenbruch Osterreich Ungarns diese Frage jedoch vertagt wurde Im Jahr 1919 wurden die osterreichischen Vertreter in Russland interniert und im Gegenzug wurde die Kriegsgefangenenfursorge aus Wien ausgewiesen da sie kommunistischen Umsturzversuchen Hilfe leiste Somit war ein Kontakt fur einige Jahre nicht moglich Fur die spateren Beziehungen spielt die Anerkennungsfrage beider Regierungen eine wichtige Rolle Die Sowjets betrachteten Deutschosterreich als Nachfolger von Osterreich Ungarn was die osterreichische Regierung aber dementierte Die Sowjets behaupteten auch dass seit Brest Litowsk beide Regierungen sich anerkannten Aber die Frage ob Osterreich Rechtsnachfolger der Monarchie sei oder nicht spielte eine wichtige Rolle bei den spateren Wirtschaftsbeziehungen Russland versuchte die Kriegsgefangenen als politisches Druckmittel gegen die Republik zu verwenden Dies aber hatte keinen Einfluss auf Osterreich da es nicht Herr seiner Aussenpolitik war Die Westmachte kontrollierten und blockierten Beziehungen zur RSFSR Russische Sozialistische Foderative Sowjet Republik Osterreich war es von Seiten der Westmachte Grossbritannien USA Frankreich nicht gestattet jedwede Kontakte mit dem kommunistischen Sowjetrussland zu haben Im Jahr 1919 geriet Osterreich zwischen die Ost West Front da sie gute Beziehungen zur Raterepublik Ungarn unterhielt Dies wurde von den Westmachten missbilligt Als am 1 August 1919 die Ungarische Raterepublik zu Ende ging flohen Bela Kun und andere Kommunisten nach Osterreich Sie wurden in der Burg Karlstein und spater in Steinhof festgehalten Bela Kun blieb trotzdem politisch aktiv Frankreich wollte eine strenge Kontrolle der ungarischen Kommunisten von Seiten Osterreichs Die RSFSR mischte sich ein und gab bekannt dass die Sicherheit der osterreichischen Gefangenen vom Wohlergehen Bela Kun abhange Am 16 Janner 1920 wurde die Blockade gegen die RSFSR aufgehoben und eine Moglichkeit zur Handelsbeziehung mit Sowjetrussland war fur alle europaischen Lander offen gestellt In Kopenhagen begann Aussenkommissar Litwinow mit Osterreich uber den Gefangenenaustausch zu verhandeln Dafur reiste ein sowjetischer Kurier nach Wien um mit den ungarischen Kommunisten Kontakt aufzunehmen Im Jahr 1920 wurde in Wien das sowjetische Informationsburo eingerichtet und im Gegenzug reiste Otto Pohl als Vertreter der Presseabteilung des osterreichischen Aussenamtes nach Moskau Am 2 Februar konnte nach dem estnisch russischen Frieden die Ruckkehr der Kriegsgefangenen uber Estland eingeleitet werden Am 3 September 1920 teilte Cicerin Renner mit dass die RSFSR bereit sei die ungarischen Kommunisten aufzunehmen und Osterreich solle ihnen freien Abzug gewahren Cicerin hatte aufgrund der Abhangigkeit Osterreichs von den Westmachten in London angefragt Die Briten wollten sich nicht einmischen Im Mai 1920 stimmten die Westmachte zu vorausgesetzt dass ihre Gefangenen freigelassen wurden Als Osterreich eine Stellungnahme der USA verlangte antworteten diese nicht Daraufhin begann Osterreich direkt mit den Sowjets zu verhandeln Doch mit dem polnisch russischen Krieg verschlechterten sich die Beziehungen Im April 1920 begann Polen seine Offensive und eroberte Anfang Mai Kiew Ende Mai legte die russisch ukrainische Sowjetrepublik Protest gegen Osterreich ein Osterreich sollte angeblich Rustungsguter an Polen geliefert haben Renner forderte zur Neutralitatspolitik Osterreichs im polnisch russischen Krieg auf Er schickte Paul Richter den Vizeprasidenten der Staatskommission fur Kriegsgefangenenfragen nach Kopenhagen Dieser sollte mit Aussenkommissar Litwinow ein Abkommen schliessen Da es in Osterreich zur Ablosung der Regierung kommen wurde beschloss die Sowjetmacht innerhalb von drei Tagen einem Abkommen zustande zu bringen Es wurde Kopenhagener Abkommen genannt Kopenhagener Abkommen Bearbeiten 1 Beide Regierungen verpflichteten sich zur Ruckfuhrung der Kriegs und Zivilgefangenen 2 Zum Zwecke der Interessensvertretung der Gefangenen sollten am Sitz der Zentralregierungen Vertretungen der vertragsschliessenden Regierungen errichtet werden mit dem Status der Exterritorialitat und dem Recht auf verschlusselten Funkverkehr 3 Osterreich verpflichtet sich zur Neutralitat im polnisch russischen Krieg zum absoluten Verbot aller Waffen und Kriegsmateriallieferungen durch sein Gebiet 4 Die Volkskommissare der ehemaligen ungarischen Raterepublik sollten Freizugigkeit geniessen 5 Zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Beziehungen sollten den obengenannten Vertretungen besondere Bevollmachtigte beigeordert werden Das Abkommen diente zur Bereinigung der Kriegsgefangenenpolitik und ab diesem Zeitpunkt begannen die inoffiziellen diplomatischen Beziehungen die erst vier Jahre spater offiziell anerkannt wurden Die Westmachte reagierten anfangs erfreut auf das Abkommen und unterhielten Handelsbeziehungen zu Russland solange Polen erfolgreich war Als die Russen zur Gegenoffensive ausholten und Erfolge verzeichneten griffen die Westmachte auf polnischer Seite ein Das Abkommen stand nun den Westmachten im Weg um Osterreich in den polnisch russischen Krieg hineinzuziehen Die Westmachte bezichtigten Osterreich der Parteinahme fur Russland Der Neutralitatsparagraph 3 und die geplante Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit der Sowjetmacht storten die Westmachte Die Reparationskommission unter der Leitung von Sir William Goode veranlasste die Aussetzung von Krediten um Osterreich eine neue Vertragsregelung zu zwingen aber auch um weitere Abkommen mit Russland zu verhindern Wirtschafts und diplomatische Beziehungen BearbeitenOsterreich stand wieder zwischen den Fronten und am 15 Juli 1920 wurden die ungarischen Kommunisten gemeinsam mit russischen Kriegsgefangen geheim uber deutsches Gebiet nach Russland abgeschoben Dies war nicht mit Berlin abgesprochen aber die deutschen Behorden griffen dennoch nicht ein Bela Kun kam am 11 August in Petrograd Sankt Petersburg an Am 29 Juli kam es zur Aussetzung der Kredite und Osterreich erklarte sich bereit alle Punkte des Kopenhagener Abkommens die dem Vertrag von Saint Germain widersprachen zu annullieren bis auf Paragraph 3 den Neutralitatspunkt Am 23 August 1920 teilte die Reparationskommission mit dass die Sperre wieder aufgehoben und man mit der Abanderung zufrieden sei Den Sowjets versicherte man die Neutralitat aufrechtzuerhalten Alle Parteien waren sich einig dass Osterreich der Neutralitatspolitik Folge leisten musse Da sich die Lage der Sozialdemokratischen Partei nach dem Ende der ungarischen Raterepublik verschlechterte versuchte Renner in Mitteleuropa einen neutralen Block zwischen den Sowjets und den Westmachten zu bilden Jedoch verhinderte Frankreich eine Hegemonialpolitik mit den ostlichen Nachbarn Renner wollte verhindern dass die mitteleuropaischen Staaten ins kommunistische Lager fallen Die Voraussetzung war nicht schlecht da sich Deutschland 20 Juli 1920 und die Tschechoslowakei 7 August 1920 im polnisch russischen Krieg fur neutral erklarten Osterreich hatte als Verlierer kein Gewicht und bat deshalb Italien sich um die Neutralitatsallianz zu bemuhen Italien sah keine Moglichkeit des Entstehens einer solchen Allianz und liess Renners Plan fallen Das Kopenhagener Abkommen spielte eine wichtige Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Sowjetrussland RSFSR und Osterreich Nach der Lockerung der Blockade wurden sofort Handelsbeziehungen aufgenommen Das grosste Problem war dass man nicht wusste in welcher Lage sich die RSFSR befand Es kam von jeder Stelle eine andere Meldung Osterreich bekam von Otto Pohl direkt aus Moskau Informationen Die Regierung ermutigte Firmen zu Wirtschaftskontakten aber wollte selbst nicht eingreifen da Osterreich nicht in Konflikt mit den Westmachten kommen wollte Trotzdem mussten die Geschafte uber die Regierung abgeschlossen werden Russland wollte dass man die Handelsvertretung als Studienkommission bezeichnet damit man Ruhe von den Westmachten hatte Osterreich wollte ohne der Reparationskommission nicht zustimmen Um die abgerissenen Wirtschaftsbeziehungen bemuhte sich die TREUGA AG fur Veredelungsverkehr und treuhandige Guterverwertung die jedoch daran scheiterte Mit dem Mai 1921 wurden neue Verhandlungen durch beide Regierungen aufgenommen Grund hierfur war die Einfuhrung der NEP Neue Okonomische Politik Novaja ekonomiceskaja politika in der RSFSR Am 7 Dezember 1921 schloss man ein Zusatzabkommen das besonders die Kriegsgefangenentransporte regelte und ein vorubergehendes Wirtschaftsabkommen aufwies Artikel 14 des Abkommens verpflichtete die Vertretungen auf jegliche Agitation und Propaganda gegen die Regierungen oder die staatlichen Einrichtungen des Landes in dem sie sich befanden zu verzichten Im Janner 1923 wurden die Beziehungen ausgebaut und die Frage der De jure Anerkennung wurde wichtig Litwinow und Pohl vereinbarten einen Wirtschaftsvertrag fur die spater entstehenden osterreichisch russischen Firmen Die UdSSR seit Ende 1922 war einer der wichtigsten Handelspartner zwischen 1924 und 1929 Cicerin hielt im Marz vor dem Zentralenexekutivausschuss in Tiflis ein Referat uber die osterreichische Lage Darin heisst es die Donaufoderation sei ein Plan Englands zur wirtschaftlichen Vereinigung der ehemaligen Habsburger Gebiete die Frankreich unter der Fuhrung der Tschechoslowakei wissen wollte Im August 1924 konnten die ersten echten Beziehungen ohne Hinderung durch das Ausland stattfinden Die kulturellen wirtschaftlichen humanitarer Beziehungen konnten sich nun entfalten Normalisierte Beziehungen BearbeitenOsterreich und die UdSSR nahmen diplomatische Beziehungen im Jahre 1924 auf Im Marz 1924 verhandelten in Wien sowjetische und rumanische Delegierte uber das Bessarabienproblem Ein Artikel in der osterreichischen Reichspost legte Rumanien nahe auf einen Teil Bessarabiens zu verzichten Dies loste rumanische Proteste aus man warf Osterreich eine russophile Haltung vor In den Balkanstaaten entstand der Verdacht die osterreichische Aussenpolitik die der USSR zugetan war beruhe auf einem geheimen Einverstandnis mit Moskau Sudosteuropa von Wien aus zu revolutionieren Wien geriet daher ins Kreuzfeuer der Kritik der kommunistischen Agitation am Balkan Vorschub zu leisten und eine Zweigstelle Moskau zu sein Die Staaten der kleinen Entente forderten als Bedingungen fur Verhandlungen zur wirtschaftlichen Kooperation Osterreichs die Beseitigung aller bolschewistischen Zentralen in Osterreich Aussenminister Heinrich Mataja reagierte im Jahr 1925 mit einer scharfen Rede gegen den Kommunismus was zu Protesten der sowjetischen Regierung fuhrte Der Konflikt konnte im Juli beigelegt werden nachdem Mataja seine Aussage die sowjetische Vertretung in Wien betreibe bolschewistische Propaganda widerrief Die osterreichische Regierung war wohl im Interesse des Exports in die Sowjetunion bestrebt den Konflikt mit jener Regierung zu bereinigen Jedenfalls befurchteten Vertreter der Wirtschaft und Opposition Ruckwirkungen der Rede Matajas auf den Handel Fur die nachsten Jahre sollte sich zeigen dass die sowjetische Regierung bei jeder Meinungsverschiedenheit zum Nachgeben zwang So zum Beispiel Anfang 1926 Der Wiener Schwurgerichtshof sprach zwei Exilrussen frei die ein Attentat auf den bevollmachtigten Vertreter der UdSSR geplant hatten Das Gericht begrundete den Freispruch damit dass der Attentatsplan in Bulgarien ausgearbeitet worden war Die Handlungen der Angeklagten auf Osterreichischem Gebiet erfullten nicht den Tatbestand eines Verbrechens Die sowjetische Regierung protestierte und forderte die Ausweisung aller Exilrussen aus Osterreich Die osterreichische Regierung musste versprechen in Zukunft die Exilrussen starker zu kontrollieren und wies die zwei Freigesprochenen aus Verstimmungen gab es auch weil die Bundesregierung 1925 den Transport von insgesamt 55 Militarflugzeugen aus Frankreich uber Osterreich nach Polen erlaubte Aber auch auf osterreichischer Seite hatte man Anlass zum Misstrauen als im April 1927 ein Spionagering ausgehoben wurde der im Dienste der sowjetischen Vertretung in Wien stand Gespanntes Verhaltnis 1927 1934 BearbeitenDie Beziehungen zur Sowjetunion wurden durch innenpolitische Ereignisse in Osterreich im Jahre 1927 Juli Aufstand geschwacht Infolge des Juliaufstandes wurden in den Wiener Buros fur RATAO Osterreichisch russische Gesellschaft fur Russlandgeschafte und der RUSAVSTORG Sowjetische Informationsburo Hausdurchsuchungen durchgefuhrt Es wurden zwei sowjetische Handelsvertreter vorubergehend festgenommen Sie wurden verdachtigt kommunistische Aktionen vorbereitet zu haben was sich allerdings als unbegrundeter Verdacht erwies Der Streit wurde durch eine Presseerklarung beigelegt In den folgenden Jahren stiegen hauptsachlich die Handelsumsatze die aussenpolitischen Beziehungen standen still Dies kann darauf zuruckgefuhrt werden dass der sowjetfreundliche Otto Pohl 1927 von seinem Posten abberufen wurde und seine Nachfolger Robert Egon Hein 1927 30 und Heinrich Pacher von Theinburg 1930 38 hatten eine eher gegenteilige Einstellung zur Sowjetunion Pohl Otto arbeitete als Vertreter der Presseabteilung des Osterreichischen Aussenamtes in Moskau Er blieb in Moskau und stellte seine Dienste dem Aussenkommissariat als Chefredakteur der Zeitung Moskauer Rundschau zur Verfugung Darin griff er die osterreichische Innen und Aussenpolitik an Die Spannungen verdickten sich zu nehmend 1928 kritisierte die Sowjetunion die Durchfuhr italienischer Waffen durch Osterreich nach Ungarn da sie den Verdacht hatten die Waffen waren fur Polen bestimmt Die sowjetische Zeitung Iswestija wetterte kurz darauf gegen die Reisen des Bundeskanzler Schober nach Rom Paris und London unter der Schlagzeile Die osterreichischen Faschisten bieten ihre Dienste im Kampf auf der antisowjetischen Front an Cicerin befurchtete faschistische Tendenzen in Osterreich und die Anlehnung an Italien Diese solle von der osterreichischen Seite ausgehen Zwar gab es anfangs wirtschaftliche Probleme in der SU Im Jahr 1929 verringerte sich der Umfang des Exporthandels und zwischen 1930 und 1933 sank er um 90 Der Import jedoch hatte laut UdSSR Statistik ihren Hohepunkt 1928 9 und Osterreich fur 1931 Durch den sowjetischen Holzdumpingpreis verlangte der Verein der Wald und Landbesitzer von der Regierung eine internationale Resolution zu erlassen Die osterreichische Regierung fasste einen Abbruch aller Beziehungen zur UdSSR ins Auge Dies geschah da die osterreichische Industrie auf auslandische Markte angewiesen war und die UdSSR nicht mehr als Absatzmarkt tragbar war Im April kommt es zu Importverboten landwirtschaftlicher Produkte aus der UdSSR wegen der eigenen Produktion innerhalb des Staates Die osterreichische Industrie ist uber die Aktion des Landwirtschaftsministers Ender erfreut da die Handelsbeziehungen leiden konnten und die erfolgreichen Maschinenexporte auf Null geraten konnten Erst um 1932 34 sinkt der Import um 84 Seit Beginn der Weltwirtschaftskrise hatte sich auf beiden Seiten das Misstrauen vergrossert In Moskau dachte man an eine antisowjetisch Blockbildung in Europa Die sowjetische Regierung hatte den Eindruck dass Osterreich sich in die Front gegen die UdSSR einreiht Gleichzeitig furchtete man in Osterreich die Gefahr eines von der Sowjetunion angezettelten kommunistischen Umsturzes Es hauften sich auch daher Beschwerden uber die Behandlung sowjetischer Staatsburger durch die osterreichische Polizei Es war fast eine Regel dass sowjetische Burger wahrend ihres Aufenthaltes in Osterreich von der Polizei aufgesucht und uber Zweck und Dauer ihrer Reise vernommen wurden Die diplomatischen Beziehungen zwischen Moskau und Wien verschlechterten sich immer mehr besonders als 1932 Dollfuss Bundeskanzler wurde Er war schon als Landwirtschaftsminister gegen eine Kooperation mit der Sowjetunion aufgetreten 1933 34 erreichten die osterreichisch sowjetischen Beziehungen ihren absoluten Tiefpunkt Im Februar 1934 brachte die Iswestija eine Artikelserie uber die Kampfe in Osterreich wobei man sich formlichen Beschimpfungen der osterreichischen Regierung uberschlug Sie rechneten auch mit den Sozialdemokraten ab weil sie die wahre Kommunistische Lehre verraten hatten Ab 1934 verloren die bilateralen Beziehungen zwischen Osterreich und der UdSSR vollig an Bedeutung Die Politik der UdSSR gegenuber Osterreich in den 1930er Jahren drehte sich abgesehen vom Aussenhandel nicht um zwischenstaatliche Probleme sondern um die Anschlussfrage und die mogliche Rolle Osterreichs im System der kollektiven Sicherheit Haltung der Sowjetunion zur Anschlussfrage BearbeitenAnschlussfreundliche Periode der 1920er Jahre Bearbeiten Nach einer kurzen Episode 1918 19 wahrend die Sowjets einer Donaufoderation Sympathie entgegenbrachten um gleichzeitig ganz Sudosteuropa revolutionieren zu konnen standen sie ab 1920 dem Anschluss wohlwollend gegenuber Wahrend der gesamten Zwischenkriegszeit hing die Einstellung der Sowjets zum Anschlussproblem von ihrem Verhaltnis zu Deutschland ab Diese waren namlich ein Teil der sowjetischen Europapolitik Es lag im Interesse der Sowjets die Leidtragenden der Pariser Friedensordnung zu unterstutzen Der Rapallovertrag war der offenkundigste Ausdruck dieser Politik In diesem Sinne versicherte der Aussenkommissar Cicerin dem osterreichischen Gesandten die Sowjetunion bestehe bezuglich der Anschlussfrage auf dem Standpunkt dass ethnische Einheiten das Recht auf politischen Zusammenschluss gewahrt werden musse Ende der 1920er Jahre kuhlten die deutsch sowjetischen Beziehungen ab als sich ein Ausgleich zwischen Deutschland und den Westmachten anbahnte Der sowjetische Vertreter in Osterreich Jurenew beurteilte die Lage und zog daraus den Schluss die Franzosen hatten schon immer die Erhaltung der Unabhangigkeit Osterreichs gefordert um Osterreich von Deutschland zu isolieren Die wirtschaftliche Katastrophe sei ein Beweis dass sich Osterreich an jemanden anlehnen musse Der Tardieu Plan wurde aber fur Osterreich die wirtschaftliche und finanzielle Kontrolle durch Frankreich oder zumindest den Volkerbund bedeuten 1 Fur die Sowjetunion entstanden Nachteile im Handel mit Osterreich Die sowjetische Presse wetterte gegen den franzosischen Plan weil sie Absichten zu strategischen und wirtschaftlichen Schwachung der Sowjetunion sah und zeigte sich schliesslich uber das Scheitern des Projekts befriedigt Anderung der Haltung in den 1930er Jahren Bearbeiten Die Beziehungen zwischen Frankreich der Sowjetunion und Deutschland waren im Begriff sich grundlegend umzugestalten Seit den Locarno Vertragen 28 November 1925 und dem Eintritt Deutschlands in den Volkerbund waren die Beziehungen Deutschlands zur Sowjetunion abgekuhlt Maxim Litwinow der 1930 Cicerin als Aussenkommissar abloste verfolgte eine Neuorientierung auf eine Annaherung an die Westmachte Die neue Richtung wird durch die Unterzeichnung des Nichtangriffspaktes zwischen Frankreich und der UdSSR am 29 November 1932 bestatigt Moskau verfolgte dennoch einen bilateralen Kurs auch nach Hitlers Machtubernahme 1933 Die die UdSSR wollte nicht vorzeitig die Beziehungen abbrechen es war klar dass Osterreich in seiner derzeitigen Lage nicht existenzfahig war Jedoch meinte die UdSSR im Rahmen kapitalistischer Ordnung sei dieses Problem nicht losbar Der Anschluss an das Deutsche Reich das franzosische und das italienische Projekt waren nach Meinung der Sowjetunion abzulehnen Der sowjetisch franzosische Plan wollte Deutschland in ein System der kollektiven Sicherheit einbinden Er scheiterte am polnisch deutschen Nichtangriffspakt 26 Janner 1934 und an der Ablehnung Deutschlands und Polens Durch die Machtubernahme Engelbert Dollfuss in Osterreich machte die Sowjetunion keinen Unterschied zwischen braunem und schwarzem Faschismus und war damit gegen die Regierung Dollfuss Die Sowjetunion begann somit die ablehnende Haltung zur Anschlussfrage in die Aussenpolitik gegen Osterreich einzubeziehen Die sowjetische Politik anderte sich nunmehr gravierend ab dem Jahr 1934 denn es war die Anschlussfrage die wichtigste Frage der Aussenpolitik Osterreich und der Ostpakt BearbeitenDer Beschluss des Zentralkomitees vom 12 Dezember 1933 verkundete das Prinzip der Unteilbarkeit des Friedens und seiner kollektiven Verteidigung Die Sowjetunion erklarte sich einverstanden dem Volkerbund beizutreten und sprach sich fur einen Regionalpakt in Osteuropa aus an dem auch Frankreich teilnehmen sollte Die betroffenen Staaten sollten sich im Falle eines Angriffes Beistand leisten 1933 nach dem Austritt Deutschlands aus dem Volkerbund hatte Frankreich der Sowjetunion zusatzlich zum Nichtangriffspakt von 1932 einen Beistandspakt vorgeschlagen Am 28 Dezember 1933 ubergab der sowjetische Vertreter in Paris dem franzosischen Aussenminister den Entwurf fur einen Regionalpakt Die Teilnehmer sollten sein Sowjetunion Frankreich Belgien Tschechoslowakei Polen die baltischen Staaten und Finnland Deutschland sollte in den Pakt aufgenommen werden Der Ostpakt sah aber nicht von vornherein die Teilnahme Osterreichs vor Die osterreichische Regierung verhielt sich gegenuber den Vorschlagen fur dieses System kritisch bzw ablehnend Am 18 September 1934 wurde die Sowjetunion Mitglied des Volkerbundes und erhielt einen standigen Sitz im Rat des Volkerbundes Aussenhandel BearbeitenDer Handel ging 1929 ein wenig zuruck die zweite Phase kam 1932 und die dritte 1935 Anfangs war noch alles stark vertreten 1932 sinken die Textilindustrieprodukte Weitere Gerate Agrarmaschinen oder KFZ fallen aus dem Export von Osterreich 1935 werden nur noch Prazisionsgerate Metall Metallwaren und besondere Maschinen exportiert Mit der Erfullung des ersten Funfjahresplan konnte die UdSSR selbst die meisten Waren produzieren und ist nicht mehr auf das Ausland angewiesen Ursachen des Ruckganges des Handels Bearbeiten Der erste schwere Schlag kam mit der Weltwirtschaftskrise die Osterreich besonders traf Die Nachfolgestaaten hielten an der Politik des Protektionismus fest Landwirtschaft und Industrie fordern die Regierung auf ebenfalls Schutzzolle zu errichten Osterreich hatte nicht nur dieses Problem denn es wurde langsam Zahlungsunfahig In den 1920ern hatte man durch staatliche oder private Kredite die Handelsbilanz ausgeglichen Mit dem Zusammenbruch der Creditanstalt CA verscharfte sich die Finanzlage Die Regierung begann die Importe zu verringern und stoppte somit die vollige Zahlungsunfahigkeit des Landes 1932 kam es zu Importverbote von bestimmten Produkten Zwischen 1932 und 1936 gab es 22 Importverbotverordnungen Im April 1930 versuchte Schober in Paris und London neue Anleihen zu erhalten Dies rief heftigen Protest der Sowjetunion hervor die dies als antisowjetische Massnahme sah Osterreichische Handelsstatistik in Millionen Schilling Jahr Import Export E I1928 3239 2208 10311929 3263 2189 10741930 2699 1851 8481931 2161 1291 8701932 1384 764 6201933 1149 773 3761934 1153 857 2961935 1206 895 3111936 1249 951 2981937 1454 1217 237Im Jahr 1932 konnte die Landwirtschaft die Kaufkraft erhohen und der Dienstleistungsverkehr schaffte es Uberschusse zu erzielen Dies fuhrte zu einer eigenen Tilgung der negativen Handelsbilanz verwendet werden Auslandische Kredite waren somit nicht mehr notig Ende 1931 versuchte Osterreich mit Ungarn Jugoslawien der Tschechoslowakei und Rumanien eine Zollunion zu schliessen Man nannte dies Tardieu Plan Dieser Plan scheiterte 1932 bei der Konferenz in Stresa Jedoch versuchten Osterreich und Ungarn mit Italien eine kleine Zollunion aufzubauen Am 3 Juli 1933 schlossen die UdSSR Lettland Estland Rumanien Polen Persien Afghanistan und die Turkei den Briand Kollegg Pakt der verhindern sollte dass sich diese Staaten angreifen Pakt der kleinen Entente Die Aufnahme der UdSSR in den Volkerbund wurde in den folgenden Monaten Marz und April heftig diskutiert In allen europaischen Presseorganen konnte man von einem nahen Beitritt lesen Im Oktober verliess Hitler Deutschland den Volkerbund unter Protest der teilnehmenden Staaten In der Sowjetunion kommt es im Laufe der nachsten Monate zu antideutschen Ausserungen und zum Konfrontationskurs Deutschlands und der Sowjetmacht Die deutschen Journalisten mussen mit diesem politischen Umschwung gegen das Reich das Land umgehend verlassen Ende 1933 hatte Rom und Moskau versucht die diplomatischen Beziehungen zu festigen Roma hoffte auf eine Verbesserung der Beziehungen Moskau mit Berlin Nach den Gesprachen verlor Rom die Illusion einer Verstandigung zwischen den beiden Staaten Am 20 Juli 1934 wird uber die Aufnahme der UdSSR diskutiert und die Sowjetunion verlangt einen Pakt in den alle Nachbarn Deutschland mit Deutschland zusammengeschlossen wurden Am 17 Marz 1934 wurde dies Ziel in Rom erreicht Es begann die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit unter diesen Staaten Weitere Einzelabkommen wurden mit Frankreich 1934 Polen 1933 Tschechoslowakei 1936 Aber die Auswirkung war zu gering gegenuber den Romer Pakt Staaten Zwischen 1934 und 1937 wurde 25 des Gesamtexportes in die Romer Pakt Staaten geliefert Romerprotokoll StaatenHandel mit Italien Jahr Import Export E I1929 120 6 196 5 75 91930 107 1 175 8 68 71931 94 108 6 14 61932 68 4 75 6 7 21933 50 4 86 9 36 51934 49 6 91 3 41 71935 57 4 127 4 701936 59 129 5 70 51937 80 3 172 6 92 3Handel mit Ungarn Jahr Import Export E I1929 327 8 164 5 163 31930 285 1 117 8 167 31931 197 6 90 107 61932 135 9 71 2 64 71933 135 76 9 58 11934 129 2 98 4 30 81935 115 96 4 18 61936 118 3 94 4 23 91937 131 7 111 2 20 5Literatur BearbeitenAyromlou Shahram 70 Jahre Friedenspolitik und die osterreichisch sowjetischen Beziehungen Wien 1989 Dokumentationsarchiv des Osterreichischen Widerstandes Hrsg Osterreicher im Exil Sowjetunion 1934 1945 Wien 1999 S 307f Haas Hanns und Stadler Franz Osterreich und die Sowjetunion 1918 1955 Wien 1984 Haider Edgard Die osterreichisch sowjetischen Beziehungen 1918 38 Phil Diss Wien 1975 Neutatz Dietmar Die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Osterreich 1918 1938 Salzburg 1987 Osterreichisches Staatsarchiv BmfAA NPA 01 1a Ktn 53 56 NRA F47 PS Russland Ktn 389Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterreichisch sowjetische Beziehungen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Gemes Osterreich Italien und die mitteleuropaischen Integrationsplane In Maddalena Guiotto Wolfgang Wohnout Hrsg Italien und Osterreich im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit Italia e Austria nella Mitteleuropa tra le due guerre mondiali Bohlau Wien 2018 ISBN 978 3 205 20269 1 S 80 84 Bilaterale Beziehungen Osterreichs in Asien nbsp OsterreichAfghanistan Agypten Armenien Aserbaidschan Bahrain Bangladesch Bhutan Brunei China Georgien Indien Indonesien Irak Iran Israel Japan Jemen Jordanien Kambodscha Kasachstan Katar Kirgisistan Kuwait Laos Libanon Malaysia Malediven Mongolei Myanmar Nepal Nordkorea Oman Osttimor Pakistan Palastinensische Autonomiegebiete Philippinen Russland Saudi Arabien Singapur Sri Lanka Sudkorea Syrien Tadschikistan Taiwan Thailand Turkei Turkmenistan Usbekistan Vereinigte Arabische Emirate Vietnam Zypernehemalige Staaten SowjetunionAfrika Amerika Europa OzeanienBilaterale Beziehungen Osterreichs in Europa nbsp OsterreichAlbanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Heiliger Stuhl Irland Island Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes Konigreich Zypernehemalige Staaten DDR Jugoslawien Sowjetunion TschechoslowakeiAfrika Amerika Asien Ozeanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichisch sowjetische Beziehungen amp oldid 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